Die Gesprächsreihe „Missionary Kids – Kinder der Mission“ wird fortgesetzt. Am Donnerstag, 28. April 2022, um 19 Uhr im Sophiensaal, Lorenzer Platz 10, in Nürnberg kommen Menschen zu Wort, die in Missionsfamilien hineingeboren und von diesen geprägt wurden. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie diese familiäre Prägung in Vergangenheit und Gegenwart wirksam war beziehungsweise ist, und wie die Gesprächspartner*innen diese Prägung bewerten.

Mit dabei sind diesmal:

Ute Walz ist eine Nachfahrin der „Missionsurgesteine“ Georg Bamler und Georg Vicedom. Sie wurde ihn Papua-Neuguinea geboren und hat ihre ersten fünf Lebensjahre dort verbracht. Als Psychologiestudentin erlebte sie zum ersten Mal Menschen, die nichts mit Mission anfangen konnten.

Ursula Seiler ist ebenfalls in Papua-Neuguinea geboren. Mit 9 Jahren kam sie endgültig zurück nach Deutschland und erlebte sich zunächst als „doppelt exponiert“: Pfarrerskind und aufgewachsen in Papua-Neuguinea. In den 1990er Jahren bereiste sie die Orte ihrer Kindheit.

Auch Paul-Gerhardt Rösch entstammt einer fränkischen Missionar*innenfamilie. Er wurde in Tansania geboren und hat dort sein erstes Schuljahr im Internat absolviert. Später war er in der Entwicklungszusammenarbeit tätig. Die Kirche in Deutschland trägt aus seiner Sicht Züge „eines strukturell um sich selbst kreisenden schrumpfenden Systems“.

Sung Kim arbeitet aktuell als Studienleiter im Referat Mission Interkulturell bei Mission EineWelt. Geboren 1976 in Seoul kam er Anfang der 1980er Jahre mit seiner Familie nach Deutschland. Sein Vater arbeitete hier als Pfarrer in koreanischen Gemeinden. Von der 4. Schulklasse bis zum Abitur wohnte er in Ansbach. So lange hat er bis jetzt nie wieder an einem Ort gelebt.

Moderieren wird Thomas Nagel, Medien- und Pressereferent bei Mission EineWelt.

 

Die Veranstaltung findet unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln in Präsenz statt, kann aber auch online via Zoom mitverfolgt werden:

https://eu01web.zoom.us/j/64977858868?pwd=c1VLbzQrVGZFOVVsYmMvdDRWWDlrZz09

Meeting-ID: 649 7785 8868

Kenncode: 331647

 

Weitere Informationen:

https://mission-einewelt.de/events/missionary-kids-kinder-der-mission-3/

Die Story von Michael „Bully“ Herbigs Film „Ballon“ ist spannend, aber wirklich passiert und eigentlich legendär: 1979 beschließen im thüringischen Pößneck die beiden Familien Strelzyk und Wetzel, mit einem selbstgebauten Ballon aus der damals hermetisch abgeriegelten DDR in die BRD zu fliehen. Ein Wahnsinnsplan. Schon alleine, dass sie beim heimlichen Bau der insgesamt drei Ballons und beim ersten gescheiterten Fluchtversuch nicht erwischt werden, grenzt an ein Wunder. Als die Stasi ihnen schließlich auf die Spur kommt, setzen die Familien alles auf eine Karte.

Das Mittwochskino von Mission EineWelt zeigt „Ballon“ am 27. April 2022 um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau). Der Eintritt ist frei. Es gelten die aktuellen Hygieneregeln.

V.l.n.r. Beatrix Mettler-Frercks (Ausstellung einBlick), Klaus Walz, Ludmilla Pelich, Gerd Sander und Elfriede Hauenstein (Ausstellung einBlick) bei der Eröffnung der Ausstellung

V.l.n.r. Beatrix Mettler-Frercks (Ausstellung einBlick), Klaus Walz, Ludmilla Pelich, Gerd Sander und Elfriede Hauenstein (Ausstellung einBlick) bei der Eröffnung der Ausstellung

„Mariupol wurde schon einmal dem Erdboden gleichgemacht – von den Deutschen.“ Für Klaus Walz wiederholt sich die Geschichte. Nach seinem Eintritt in den Ruhestand arbeitete der Pfarrer, der auch schon als Missionar in Papua-Neuguinea war, zwischen 2003 und 2006 als theologischer Senior Expert in der Ukraine. Er half mit beim Aufbau der Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU). Damals hatte ihn „das, was die deutschen Soldaten während des zweiten Weltkriegs in der Ukraine angerichtet haben, wahnsinnig belastet“.

Tief betroffen vom unermesslichen Leid, in das der russische Überfall auf die Ukraine deren Bevölkerung stürzt, sichtete er Fotos und Dokumente. Unterstützt von Gerd Sander, von 1997 bis 2000 Bischöflicher Visitator und anschließend bis 2011 ehrenamtlicher Pastor in der Ukraine, und Ludmilla Pelich, Leiterin der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Donezk und gewähltes Mitglied im Synodalausschuss der DELKU, stellte er das Material für die Ausstellung zusammen, die nun in den Ausstellungsräumen von Mission EineWelt in Neuendettelsau zu sehen ist. Die Exponate zeugen von einer Zeit in der Ukraine, die von der Aufarbeitung der Verbrechen der Deutschen im Zweiten Weltkrieg, aber auch von Versöhnung und Aufbruch geprägt war. Und sie zeigen die Arbeit einer engagierten Kirche.

Im Zentrum der kleinen Ausstellung steht ein Liedtext von Julius Hinkel, der für Klaus Walz sinnbildlich für die Wiederholung der Grausamkeit und des Leids steht, das die Menschen in der Ukraine erfahren mussten und müssen. Dort heißt es unter anderem: „Keine Zeit sich zu erbarmen. Wenn die Not zum Himmel schreit“.

Gerade die Alltäglichkeit mancher Bilder macht diese für Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann zu „Hoffnungsbildern“, Hoffnung, darauf, dass Gott mit der Welt etwas anderes vorhabe. Die Fotos von Klaus Walz seien „Bilder, die uns diese Hoffnung wieder schenken: Ja, es kann ganz anders sein“, sagte Hoerschelmann zur Eröffnung der Ausstellung.

Heute, am 13. April 2022, wäre Julius Kambarage Nyerere 100 Jahre alt geworden. Er führte Tansania in die Unabhängigkeit und war bis 1985 Präsident des ostafrikanischen Landes. Bis zu seinem Tod am am 14. Oktober 1999 war Nyerere als Friedensvermittler in Afrika aktiv.

Auf der Website von Mission EineWelt findet sich ein Online-Dossier zum 20. Todestag des gläubigen Katholiken und überzeugten Sozialisten mit verschiedenen Beiträgen zum Leben und Wirken Nyereres:

https://mission-einewelt.de/service-und-angebot/nyerere/

 

Am 8. April um 15 Uhr wird in den Ausstellungsräumen von Mission EineWelt in der Hauptstraße 2, Neuendettelsau, eine Ausstellung mit Fotos aus der Ukraine eröffnet. Gezeigt werden Bilder von Klaus Walz, die während seiner Zeit als theologischer Senior Expert in der Ukraine entstanden sind. Die Fotos dokumentieren die Verbindung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU), sie geben Einblick in das kirchliche Leben und die diakonische Arbeit sowie in den Alltag in der Ukraine zwischen 2003 und 2006. Aber sie zeigen noch mehr: Die Fotos vermitteln auch die tragische Geschichte der Ukraine im letzten Jahrhundert. In Rückkopplung zur Gegenwart wird deutlich: In gewisser Weise wiederholt sich die Geschichte.

Nach einem Grußwort von Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann wird Ludmilla Pelich, Leiterin der Evangelisch-Lutherischen Gemeinde in Donezk, über die aktuelle Situation in der Ukraine sprechen. Anschließend erläutert Klaus Walz die Entstehung seiner Bilder und erzählt von seiner Zeit in der Ukraine. Das tut auch Gerd Sander, der von 1997 bis 2000 als Bischöflicher Visitator und anschließend bis 2011 als ehrenamtlicher Pastor in der Ukraine gearbeitet hat.