Silvia Genz, Präsidentin der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), äußert sich zum aktualisierten Partnerschaftsvertrag und sagt, was aus ihrer Sicht die Hauptaufgaben ihrer eigenen Kirche und der bayerischen Partnerkirche für die Zukunft sind.
Was sind für Sie die wichtigsten Punkte aus dem jetzt aktualisierten Dreiervertrag CILCA-IECLB-ELKB?
Wichtig ist erstens, dass wir uns vernetzen, um gemeinsam in Wort und Tat das Wort Gottes zu verkünden. Zweitens ist der Vertrag ein Zeichen, dass Zusammenarbeit von großen, mittelgroßen und kleineren Kirchen konstruktiv und gleichberechtigt gestaltet werden kann, so dass alle sich gegenseitig helfen und voneinander lernen.
Welche Projekte halten sie in der Partnerschaft mit der ELKB für besonders wichtig?
Speziell für uns als Kirche war in jüngster Zeit sehr wichtig, dass uns die ELKB bei unserer 18. Synode im Oktober 2022 darin unterstützt hat, die elektrische Beleuchtung mit Solaranlagen zu versorgen. Das war ein Zeichen für den Schutz der Umwelt und Nachhaltigkeit und auch ein Zeichen, dass die Partnerkirchen sich beistehen. Zusammen können wir viel erreichen.
In unserer täglichen Arbeit geht es meist um Projekte, die nur mit Hilfe realisiert und am Laufen gehalten werden können und die auch kaum anderweitig Unterstützung bekommen.
Wie engagiert sich die IECLB in Sachen Umwelt- und Klimaschutz?
Wir als Brasilianer*innen sind schuldig. Und wir als Kirche arbeiten mit anderen Organisationen dafür, dass weniger Regenwald abgeholzt und weniger Gift benutzt wird, und dafür, dass wir das, was Gott geschaffen hat, bewahren. Ganz wichtig ist auch, dass die Indigenen ihren Platz haben. Sie passen auf unsere Regenwälder und überhaupt auf unsere Natur auf. Wir dürfen davon leben, was die Natur produziert, aber wir müssen auch aufpassen, dass wir sie nicht vernichten. Da liegt viel Arbeit vor uns: weniger Plastik, weniger Abholzung, weniger Brandrodung und vieles mehr.
Wie kann die ELKB, wie kann Mission EineWelt, wie können wir dabei helfen?
Wir müssen zusammenstehen und zusammen Auswege finden. Es geht darum, dass wir die Industrie dazu bringen, nachzudenken, was wirklich nötig ist. Es ist auch eine große Generationenfrage: Was brauchen wir jetzt wirklich und was müssen wir aufheben und bewahren für die Generationen, die nach uns kommen?
Wir müssen aufhören, Schuld auf uns zu laden. Es wäre gut, wenn wir demnächst auch sagen könnten: Wir haben etwas gegen den Klimawandel und für die Bewahrung der Schöpfung getan. Die Kirchen können dafür beten, aber sie können auch in Worten und Werken gegen das eintreten, was der Natur schadet.