Wohl denen, die in deinem Hause wohnen; die loben dich immerdar. Wohl den Menschen, die dich für ihre Stärke halten und von Herzen dir nachwandeln! Wenn sie durchs dürre Tal ziehen, / wird es ihnen zum Quellgrund und Frühregen hüllt es in Segen.
Psalm 84,4-7

Bleiben Sie zu Hause!
So lautet eine der wichtigsten Verhaltensregeln in Corona-Zeiten. „Zu Hause“ ist für viele ein Ort, an dem sie sich wohl und sicher fühlen, der Schutz und Geborgenheit bedeutet. Wo sie ihre Liebsten treffen, wo sie gerne sind. Da kann man sich schon mal einschränken und ein paar Wochen daheim bleiben. Was aber ist mit den Menschen, die sich daheim nicht wohlfühlen, weil sie einsam oder psychisch angeschlagen sind? Oder weil ihr Daheim von Gewalt und Streit geprägt ist. Oder mit denen, die kein richtiges Zuhause haben: Obdachlose, Menschen auf der Flucht . Viele Hilfsangebote für diese Menschen fallen plötzlich weg.
Als Christinnen und Christen haben wir immer ein zu Hause bei Gott, dürfen wir uns trotz aller Unsicherheiten und Bedrohungen in der Welt stets bei ihm daheim und geborgen fühlen. Dieses Vertrauen auf Gott kann uns dazu anregen, auch in Krisenzeiten nicht nur auf uns selbst zu schauen, sondern die Menschen ohne Zuhause zu unterstützen und ihnen zu helfen. Durch Gespräche am Telefon, online, indem wir sie beim Einkaufen unterstützen. Indem uns ihr Schicksal nicht gleichgültig bleibt, sondern wir uns für sie einsetzen und dafür sorgen, dass sie nicht vergessen werden. Gerade die Geflüchteten, die in Lagern vor den Toren Europas oder auf den griechischen Inseln meist auf engstem Raum unter katastrophalen hygienischen und medizinischen Verhältnissen festsitzen, brauchen dringend Unterstützung und Solidarität.
Sich für andere einzusetzen, nicht nur um sich selbst zu kreisen, mit Menschen auf der ganzen Welt verbunden zu sein in Solidarität, im Handeln und auch im Gebet, kann heilsam und segensreich sein. Und uns so auch eine geistige Heimat geben.
Bleiben Sie zu Hause und bleiben Sie auch bei Gott zu Hause!
Amen.


Gisela Volz, Mission EineWelt, Referat Entwicklung und Politik
Illustration: Daniela Denk, Mission EineWelt, Öffentlichkeitsarbeit

Wer die Hand an den Pflug legt und sieht zurück,

der ist nicht geschickt für das Reich Gottes.

Lukas 9,62

 

Nur zu gerne sehen wir und sehnen wir uns zurück, aber meistens mit einer Spezialbrille, die das Gelungene überbetont und das Missratene ausblendet.

Doch hier geht es nicht um mich und meine Lieben, sondern um das Reich Gottes. Nicht zurückschauen, sondern vorausschauen, schauen auf den, der gesagt hat: Ich bin der Weg. Das macht uns frei und hilft uns zur Wahrheit, die uns auch wieder auf Jesus hinweist. Wir müssen nichts beschönigen, ausblenden oder unter den Teppich kehren. Gott gibt uns eine Aufgabe und ein Ziel: die Nachfolge.

Heute ist Frühlingsanfang. Das soll nicht nur im Garten so sein, sondern auch in unserem Herzen. Wir dürfen auf Jesus schauen, nicht in den Spiegel, in dem wir uns ja eigentlich seitenverkehrt sehen. ER ist das Licht der Welt, unser Licht, damit auch wir nicht verbissen uns mit unserem „Pflug“ abmühen und davonlaufen, wenn die „Lebens-Furche“ zu missraten droht.

Was wir tun, ist „Handarbeit“, auch wenn es mit unserem Kopf geschieht. Das Wachsen und Gedeihen können und brauchen wir nicht vollbringen. Jesus, der das Leben ist, kann auch aus unseren krummen Furchen eine gute und reiche Ernte geraten lassen.

Um seinen Segen wollen wir bitten. Amen

 

Das Lied: (EG 391) Jesu, geh voran… ist auch unser Gebet.

Jesu, geh voran auf der Lebensbahn! Und wir wollen nicht verweilen, dir

getreulich nachzueilen; führ uns an der Hand bis ins Vaterland.

Soll’s uns hart ergehn, lass uns feste stehn und auch in den schwersten Tagen

niemals über Lasten klagen; denn durch Trübsal hier geht der Weg zu dir.

Ordne unseren Gang, Jesu, lebenslang. Führst du uns durch rauhe Wege, gib

uns auch die nöt’ge Pflege; tu uns nach dem Lauf deine Türe auf.

 

Andacht: Karl Lippmann, ehemaliger Mitarbeiter des Bayerischen Missionswerks in Papua-Neuguinea

Illustration: Daniela Denk

Die heutige neutestamentliche Tageslosung aus dem 1. Petrusbrief 2,3 erinnert uns:

„Ihr habt schon geschmeckt, dass der Herr freundlich ist!“

Ich finde, dass dieser Vers ein guter Mutmacher in Zeiten wie dieser ist, in der wir unser privates, soziales und berufliches Leben völlig umstellen und uns laufend auf neue Herausforderungen einstellen!

Wir tun dies in der begründeten Hoffnung, dass unser Gott uns auch jetzt nicht allein lässt.

Wie er es immer schon getan hat, wird er uns auch diesmal neue Türen auftun und uns die Kraft, Liebe und Besonnenheit schenken, um diese Türen auch zu finden!

Ich wünsche uns allen dafür eine kräftige Portion von „Gottes Freundlichkeit“ – und über allem seinen Segen für diesen Tag!

Klaus Dotzer, Leiter des Referats Afrika bei Mission EineWelt