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Costa Rica: Kampf um Rechte

Lutherische Kirche setzt sich für indigene Bevölkerung ein

Seit über 60 Jahren hat die Regierung Costa Ricas die gesetzlich begründeten Forderungen der indigenen Völker auf eigenes, unveräußerliches und ihnen exklusiv zugestandenes Land, außer Acht gelassen. Stattdessen versuchen immer wieder Großgrundbesitzer, die „Indios aus diesem Gebiet zu vertreiben“, um selbst das Land in Besitz nehmen zu können. Anfang Juli kam es deshalb zu Gewaltaktionen gegen Angehörige indigener Völker in der Region Salitre.

Dies geschah kurz nachdem die Organisation für Indigene einen Entscheid zur Rückgewinnung von Land, das historisch belegt den Indigenen gehört hatte, veröffentlichte. Bei den Übergriffen wurden Bauernhöfe angezündet, Straßen gesperrt und indigene Angehörige der Kommunität Cedror attackiert.

Die Gebiete, um die es in diesem Konflikt geht, wurden durch gesetzliche Verordnung zu unveräußerlichen, abgegrenzten Gebieten der indigenen Gruppen erklärt. Diese gesetzliche Anordnung von 1956 hat den gleichen Rang wie die Bürgerrechte. 1959 wurde vom Staat Costa Rica das Abkommen 107 der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) anerkannt. Heute haben die Rechte der Indigenen den Rang der Verfassung. Trotzdem kommt es immer wieder zu Übergriffen, weil sich die Regierung Costa Ricas nur halbherzig um die Rechte der indigenen Bevölkerung kümmert.

Um diese Probleme lösen zu können, empfiehlt die Lutherische Kirche Costa Ricas deshalb, die indigenen Völker an der Suche nach Lösungen beteiligen. Gleichzeitig sollen die gewaltbereiten Gruppierungen aus der nicht indigenen Bevölkerung ausfindig gemacht und ihnen entgegengewirkt werden. Besonders sollen die kleinbäuerlichen Familien nicht indigener Herkunft geachtet werden, die in Harmonie mit den eingeborenen Gemeinschaften leben. Die lutherische Kirche des Landes fordert zudem, dass die neue Regierung deutliche Zeichen setzen soll, damit der gesetzliche Schutz der Indigenen eingehalten und respektiert wird.

Die Lutherische Kirche Costa Ricas unterstützt seit 10 Jahren den Kampf um die Rechte des indigenen Volksstamms der Bribri in Salitre.