Extreme Wetter, extreme Unterschiede – Delegation der ILFE berichtet über die Auswirkungen des Klimawandels in Nicaragua
Dürre und Hurricanes: In Nicaragua pendelt die Wetterlage immer mehr zwischen Extremen. Ernten gehen verloren, Wasser wird knapp. Die Bevölkerung des mittelamerikanischen Landes, beziehungsweise wenigstens der Teil von ihr, der nicht zu den Reichen und Privilegierten zählt, leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. So schilderten zusammengefasst Alejandra Lopez, Sorayda Alegria und Vilma Fajarto von der Lutherischen Kirche von Nicaragua „Glaube und Hoffnung“ (ILFE) bei einem Besuch im Nürnberger Büro von Mission EineWelt die Lage in ihrem Heimatland.
Neben der illegalen Abholzung von Wäldern in Naturschutzgebieten ist der Zugang zu Wasser ein großes Problem. Besonders in ländlichen Regionen engagiere sich die Kirche beim Bohren neuer Brunnen, die dann als Gemeindebrunnen fungieren, und in der Sensibilisierung der Bevölkerung für möglichst nachhaltige Bewässerung der Felder und sparsame Wassernutzung, berichten die Frauen.
Generell kämpfen NGOs und Kirchen für einen gleichberechtigten Zugang aller Bevölkerungsmitglieder zu Wasser. Das ist auch in den Städten ein Problem, wo die Wasserversorgung in den Wohngebieten der Reichen und Privilegierten wesentlich besser ist als in Wohngegenden mit ärmerer Bevölkerung. „Wer Geld hat, hat Wasser“, fasste Sorayda Alegria die Situation zusammen. Die Problematik des immer knapper werdenden Trinkwassers werde noch dadurch verstärkt, dass Konzerne wie Coca Cola in Nicaragua Brunnen bohren und so die Wasserknappheit noch weiter verstärken.
Gefragt nach ihren Erwartungen an ihre bayerische Partnerkirche zeigte sich die Delegation zufrieden mit der Zusammenarbeit und wünschte sich deren weitere Fortsetzung. Besonders wichtig seien Bildung, Landwirtschaftsprojekte und Sensibilisierung und Aufklärung in Sachen Klimawandel. Ein weiteres Anliegen: Die ELKB möge sich in Deutschland für Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzen.