Freude über Friedensnobelpreis

Mission EineWelt gratuliert der International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN) zum diesjährigen Friedensnobelpreis.

Zum Aktionsbündnis ICAN gehören 450 Nichtregierungsorganisationen in 100 Staaten. Sie engagieren sich für die weltweite Ächtung von Atomwaffen und setzen sich für Abrüstung ein. ICAN Gemeinschaft tritt weltweit für Frieden ein und bemüht sich vor allem um die Völkerverständigung in den Krisenregionen. Damit steht das Aktionsbündnis in einer friedenspolitischen Tradition, der sich auch Mission EineWelt verpflichtet fühlt.

Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sind Kernziele der Arbeit des kirchlichen Zentrums mit seinen überseeischen lutherischen Partnerkirchen.

Seit über einem Jahrzehnt beteiligt sich Mission EineWelt deshalb jährlich mit einer Mahn- und Gedenkveranstaltung am Hiroshima-Tag. An jedem 6. August wird hier weltweit der rund 200.000 Toten des ersten amerikanischen Atombombenabwurfs 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima gedacht.

Mission EineWelt unterstützt aber auch ganz konkret mit jährlichen finanziellen Zuwendungen die Atomtestveteranen in Französisch-Polynesien. In der Organisation „Moruroa e tatou“ (Moruroa und Wir) haben sich rund 3.500 ehemalige Angestellte des französischen Atomtestgeländes auf dem Atoll Moruroa sowie ihre Angehörigen zusammengeschlossen. Mit Unterstützung der protestantischen Kirche von Tahiti kämpfen diese gesundheitlich stark beeinträchtigten Arbeiter um die Anerkennung ihrer Leiden als direkte Folge der radioaktiven Verstrahlung durch die 193 französischen Atomtests zwischen 1966 und 1996.

Mit seinem Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt folgt Mission EineWelt einem Beschluss der bayerischen Landessynode vom Herbst 2010. Damals hatte das Kirchenparlament seine ablehnende Haltung zur Kernenergie und zur Nutzung von Atomwaffen mit einem Eilantrag deutlich gemacht. Kernenergie, auch mit der ungeklärten Frage der Endlagerung, ist aus Sicht der ELKB mit dem biblischen Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, nicht zu vereinbaren.

Julia Ratzmann