Um die Eine Welt zu schaffen, muss Kirche in Bewegung sein

Oberkirchenrat Michael Martin legt den neuen Direktoren das Amtskreuz um. © MEW/Ermann

Direktoren-Ehepaar Hoerschelmann als Leiter von Mission EineWelt eingeführt

„Ich wünsche Euch für die Aufgabe Kraft, Gelassenheit, Zuversicht und Gottes Segen.“ In seiner Ansprache beim Gottesdienst in der Neuendettelsauer St. Nikolai-Kirche anlässlich der Einführung des Pfarrers-Ehepaars Dr. Gabriele und Hanns Hoerschelmann als Direktoren des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt erinnerte der Münchner Oberkirchenrat Michael Martin daran, dass Familie Hoerschelmann der Metropole Hongkong den Rücken gekehrt habe und nun im Zentrum der bayerischen Partnerschaftsarbeit angekommen sei. „Mit euch beginnt etwas Neues“, meinte Martin mit Verweis auf die Doppelspitze, die nun die größte Einrichtung der Landeskirche führt. Die Leitung dieser Einrichtung sei eine große kommunikative Aufgabe. „Ihr Beiden bringt für diese Tätigkeit die besten Voraussetzungen mit.“ Nach Segenswünschen von Vertretern der weltweiten Kirche und von Mission EineWelt legte der Oberkirchenrat den beiden Theologen als äußeres Zeichen ihrer neuen Tätigkeit ein Kreuz um.

In ihrer gemeinsamen Predigt erzählten die neuen Direktoren vor rund 500 Gottesdienstbesucherinnen und -besuchern davon, wie ihre knapp elfjährige Tätigkeit in Hongkong ihren Blick geweitet und sie bereichert habe. Gleichzeitig seien sie „Weggefährten für unsere Glaubensgeschwister in Asien gewesen“. Das sei eine Fülle, „die wir hier nutzen und die wir in die weltweite Gemeinschaft der Kirche einbringen können“. In ihrer Auslegung der Geschichte der Emmausjünger aus Lukas 24 verwiesen die Theologen darauf, dass der christliche Glaube die Welt verändern und bewegen könne und wolle. „Das kann er aber nur, wenn er nicht auf den eigenen Kontext beschränkt bleibt, sondern in Bewegung gerät.“ Wir könnten nur Kirche der Versöhnung sein, „wenn wir Kirche in Bewegung sind“. Erst durch diese Bewegung „heben wir die Aufteilung dieser Welt in Nord und Süd, in Ost und West auf und werden zu der Einen Welt, die Gott uns anvertraut hat“.

In einer Reihe von Grußworten am Ende des knapp dreistündigen Gottesdienstes verwiesen Vertreterinnen und Vertreter aus der weltweiten Kirche und der bayerischen Landeskirche auf die besondere Bedeutung des Partnerschaftszentrums Mission EinWelt für die weltweite Zusammenarbeit und wünschten sich von Gabriele und Hanns Hoerschelmann eine kontinuierliche Weiterarbeit mit den besonderen Akzenten ihrer Erfahrungen.

Im Anschluss an den Einführungs-Gottesdienst fand im Innenhof von Mission EineWelt ein Empfang mit etwa 400 Gästen aus dem In- und Ausland statt. Dr. Gabriele und Hanns Hoerschelmann sind Ende Juni aus Hongkong zurückgekehrt und seit 1. Juli im Amt.