Auftaktveranstaltung „Reformation und die Eine Welt“ am 11. und 12. März in Nürnberg

Am 11. und 12. März 2016 findet in der Sebalduskirche und im Heilig-Geist-Saal in Nürnberg ein Symposium zum Themenjahr 2016 „Reformation und die Eine Welt“ mit prominenten Teilnehmern statt. Die Auftaktveranstaltung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern steht unter dem Thema „Glaube, der die Welt verwandelt“.

Mit einem Gottesdienst in der Sebalduskirche (Albrecht-Dürer-Platz 1) beginnt die zweitägige Veranstaltung am Freitag, 11. März. Die Predigt wird Pfarrerin Dr. Margaret Obaga aus Kenia halten, die zurzeit als Studienleiterin im Partnerschaftszentrum Mission EineWelt mitarbeitet. Der Gottesdienst beginnt um 17.00 Uhr.

Im Heilig-Geist-Saal (Hans-Sachs-Platz 2) geht es ab 18.30 Uhr mit einem Stehempfang weiter. Der Chor „Les Ambassadeurs pour Christ“ leitet zur Eröffnung des Symposiums über. Statements zum Thema der Veranstaltung und eine Podiumsdiskussion mit Erzbischof Dr. Ludwig Schick (Bamberg), Direktor Hanns Hoerschelmann (Mission EineWelt), Dr. Annekathrin Preidel (Präsidentin der evangelischen Landessynode) und dem SPD-Landtagsabgeordneten Arif Tasdelen (Nürnberg) folgen. An beiden Tagen wird es in den Pausen Poetry-Beiträge junger Erwachsener geben, die am Workshop „Poetry Slam für die Eine Welt – Jugend meldet sich zu Wort“ teilgenommen haben.

Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm eröffnet den zweiten Tag des Symposiums unter dem Thema „Reformatorische Theologie angesichts der Herausforderungen der Globalisierung“. Der eineinhalbstündige Beitrag wird von Dr. Gabriele Hoerschelmann (Direktorin Mission EineWelt) moderiert. Mit „Umkehr zum Leben“ und „Weltoffene Gemeinde“ rücken anschließend zwei Themen in den Fokus. Mit dem Heidelberger Klaus Heidel (Werkstatt Ökonomie) und Dr. Elaine Neuenfeldt vom Lutherischen Weltbund (Brasilien/Genf), die das 1. Fokusthema angehen, sowie Bischof Dr. Tamás Fabiny (Ungarn) und Dr. Benjamin Simon (Mittelbaden), die die Weltoffenheit der Gemeinden in den Blick nehmen. Zwischen den beiden Fokusbeiträgen wird Landesbischof Bedford- Strohm mit den jungen Poeten sprechen und das Vorhaben eines Virtuellen Weltkirchentages, der Ende des Jahres Wirklichkeit werden soll, wird vorgestellt.

Die Kooperationsveranstaltung von bayerischer Landeskirche, dem Partnerschaftszentrum Mission EineWelt, Martin-Luther-Verein und Gustav-Adolf-Werk endet am Samstagnachmittag gegen 15.00 Uhr mit einer letzten Aufführung von Poetry-Beiträgen.

Anmeldungen bitte unter .
Für die zweitägige Veranstaltung wird ein Unkostenbeitrag von 10 Euro (inkl. Imbiss) erhoben.

Am Samstagmorgen mitteleuropäischer Zeit ist Zyklon „Winston“ auf Fidschi getroffen und hat Berichten zur Folge mindestens zwanzig Todesopfer gefordert. Bei dem Zyklon handelt es sich um den stärksten jemals gemessenen Zyklon in der Geschichte Fidschis und den ersten Zyklon der so genannten Kategorie 5, der das zentral in der pazifischen Inselregion gelegene Land trifft.

Berichte sprechen von mindestens zwanzig bestätigten Todesopfern. Tausende Menschen mussten aus ihren Häusern flüchten. Noch ist der Schaden für den Pazifik-Staat nicht absehbar. Die Telekommunikation ist weitgehend zusammengebrochen. Erste Bilder aus den betroffenen Gebieten lassen ein großes Ausmaß an Zerstörung erahnen. Besonders stark betroffen ist die größte fidschianische Insel Vanua Levu.

Nach ersten Einschätzungen sind die Schäden am Theologischen Seminar (PTC) übersehbar. Hanna Schubert, die als Stipendiaten auf Fidschi ist, hat mitgeteilt, dass die Aufräumarbeiten bereits begonnen haben und der Betrieb am heutigen Dienstag bereits wieder aufgenommen werden soll. Das wahre Ausmaß der Schäden soll heute festgestellt werden. Fest steht offensichtlich, dass es ein paar Mitarbeitende des Theologischen Seminars schwerer getroffen hat. Ob sie oder das Seminar selbst finanzielle Unterstützung brauchen, wird erst nach der Bestandsaufnahme feststehen.

Zyklon „Winston“ hat den Pazifik fast genau ein Jahr nach dem verheerenden Zyklon „Pam“ getroffen, der vor allem auf Vanuatu, aber auch auf den Atollinseln Tuvalus und Kiribatis sowie kleineren Inseln Fidschis starke Zerstörungen verursacht hat. Damals gab es mindestens 15 Todesopfer und es wurde ein Großteil der Häuser in Vanuatu zerstört. Der Wiederaufbau läuft bis heute.

Pazifik Netzwerk/Mission EineWelt

Generalsekretärin des brasilianischen Kirchenrats stellt internationale Kampagne vor

Gemeinsames Haus – gemeinsame Verantwortung ist eine Kampagne des brasilianischen Kirchenrats überschrieben, die in diesem Jahr international organisiert und durchgeführt wird. Die Generalsekretärin des Kirchenrats, Romi Bencke, ist auf Einladung des katholischen Hilfswerks Misereor nach Deutschland gekommen, um die Kampagne vorzustellen, die als Fastenaktion 2016 auf katholischer Seite in Deutschland bekannt gemacht wird. Bencke war zu einem Begegnungsabend und einer Gesprächsrunde auch bei Mission EineWelt.

Zwei große Themenbereiche würden in der diesjährigen Kampagne der Geschwisterlichkeit problematisiert und diskutiert. Einerseits die teilweise desolate sanitäre Grundversorgung in Brasilien und die damit verbundenen Fragen nach sauberem Trinkwasser, einer guten Abwasser- und Müllentsorgung. Gerade bei der Energiegewinnung, so Bencke, würden wirtschaftliche Interessen vor Menschenrechte gestellt. Allein von einem der geplanten 40 neuen Wasserkraftwerke am Amazonas und seinen Nebenflüssen seien 8.000 meist indigene Menschen unmittelbar betroffen. „Wasserkraft wird zwar als saubere Energie verkauft. Sie ist aber nicht sauber, wenn davon Menschen massiv betroffen sind“, erklärte die Generalsekretärin in einer Gesprächsrunde bei Mission EineWelt.

Wegen dieser massiven Verletzungen der Menschenrechte und dem Verstoß auch gegen brasilianische Verordnungen, die eine Einbindung der betroffenen Bevölkerungsgruppen verlangen, findet im Rahmen der Kampagne eine Unterschriftenaktion nicht nur in Brasilien, sondern auch in Deutschland statt.

Religiöse Intoleranz sei das zweite große Thema der Kampagne. „Wir nehmen seit Anfang der 1990er Jahre eine Zunahme religiöser Intoleranz in Brasilien wahr“, beschreibt die lutherische Pastorin Bencke, die den Kirchenrat leitet, in dem sich neben der lutherischen Kirche Brasiliens, auch die römisch-katholische, syrisch-orthodoxe, anglikanischem und die vereinigte presbyterianische Kirche zusammengeschlossen haben. Religiöse Intoleranz gehe oft von christlichen Gruppen aus und ziele auf afro-brasilianische und indigene Religionsgemeinschaften sowie muslimische Gruppen. Alleine in Rio de Janeiro habe es 2015 mehr als 1.000 Vorfälle gegeben. Das sei teilweise auch politisch unterstützt und gefördert. Nach Agrobusiness und Waffenlobby seien die religiösen Interessengruppen in der politischen Landschaft der drittgrößte Faktor. Die Gruppen, so Bencke, hätten auch deutlichen Einfluss auf die Medien und wären deshalb ein Machtfaktor.

Auseinandersetzungen gebe es immer wieder um Fragen der Familie, Homosexualität und wegen der Benachteiligung vor allem afro-brasilianischer Gemeinschaften. Nur wenn solche Themen zu Wort kämen, hätte ökumenische Zusammenarbeit eine Chance.