Am 13. August sind Kirchen weltweit eingeladen, ihre Solidarität mit Kirchen in Korea zu  bekunden, indem sie sich am „Gebetssonntag für eine friedliche Wiedervereinigung der Koreanischen Halbinsel“ beteiligen.

Das Thema des Gebets basiert auf Römer 14,19: „Darum lasst uns dem nachstreben, was zum Frieden dient und zur Erbauung untereinander.“ Dieser Gebetstag findet zwei Tage vor dem Jahrestag der Befreiung Koreas (15. August) statt, an dem die Menschen die Befreiung von der Japanischen Kolonialherrschaft feiern.

Das gemeinsame Gebet wurde vorbereitet von der Koreanischen Christlichen Föderation (KCF) in Nord-Korea und vom Nationalen Kirchenrat Koreas (NCCK) in Süd-Korea.

In einem Einladungsbrief an ihre Mitgliedskirchen laden der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Pfr. Dr. Olav Fykse Tveit und der Generalsekretär des Reformierten Weltbundes, Pfr. Dr. Chris Ferguson die Gemeinden und einzelne Christen in der ganzen Welt dazu ein, durch ihr Gebet dazu beizutragen, Voraussetzungen zu befördern, unter denen eine friedliche Wiedervereinigung Koreas gelingen kann.

Das vollständige Gebet und eine Gottesdienstordnung zum Download finden Sie auf der Webseite www.oikumene.org.

Die Augen sind gen Himmel gerichtet: Man hört Flugzeuggeräusche, die immer näherkommen; ein Summen und Rauschen; und dann, wie aus dem Nichts, ein Riesenknall, ein unglaublicher Lichtkegel – nichts ist mehr, wie es war. Am 6. August 1945 warfen amerikanische Bomber eine Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima ab – dabei starben über 70.000 Menschen, zigtausende wurden verletzt und litten lebenslang unter den Folgen.

Die Augen sind auf die Kerzen gerichtet: Über 100 Kerzen lassen ihr Licht über die Brücke zwischen Lorenzkirche und Hauptmarkt in Nürnberg leuchten, laden zum Stehenbleiben und Innehalten ein, lassen Erinnerungen und Gedenken aufflammen. Zwischen den Laternen sind Banner angebracht, ein Infotisch ist aufgestellt, das Mikrofon funktioniert und der Musiker ist bereit. Am 5. August 2017 traf sich ein buntes Bündnis an Friedensgruppen und Initiativen nachts zwischen 21.00 Uhr und 23.30 Uhr, um gemeinsam an den Abwurf der Atombombe in Hiroshima zu erinnern, denn: Hiroshima mahnt!

Weltweit finden jedes Jahr am 6. August Gedenkaktionen statt. Auch die Pazifik-Infostelle und Mission EineWelt beteiligten sich dabei an der Nürnberger Aktion. Mit einem Kerzenmeer und verschiedenen Statements wurden Passanten darauf aufmerksam gemacht, dass bis heute Menschen unter den Folgen der Atombombe leiden.

In den Statements wurde auch klar, dass Atombomben weltweit Zerstörung und Leid anrichten: Menschen auf den pazifischen Inseln leider noch heute unter den Folgen der Atombombentests, Opfer von Uranmunition findet man im Irak und Afghanistan, Tschernobyl ist eine Geisterstadt geworden und seit Fukushima ist auch das Meer nicht mehr verschont. Dass auch in Deutschland Atomwaffen gelagert werden ist wenigen bekannt – an Büchel in der Eifel und dort stattfindende Demonstrationen erinnern die Bündnisse ebenfalls.

Die Kerzen halten dem Wind teilweise stand, immer wieder werden sie entzündet, während Menschen stehen bleiben und den im Wechsel vorgetragenen Statements und der Musik lauschen. In diesem Jahr hat Eliah Levy auf seinem Chapman-Stick verzaubert und erinnert – traurige und nachdenklich machende Melodien auf diesem einzigartigen Instrument laden zum Verweilen ein.

Steffi Kornder

Am Sonntag, 30. Juli, wurden Pfr. Michael mit Frau Hanne Jacobsen in einem festlichen Gottesdienst in Oberhochstatt im Dekanat Weißenburg zu einem besonderen Dienst nach Australien ausgesendet. Unsere älteste Partnerkirche, die lutherische Kirche von Australien, hatte das Centrum Mission EineWelt unserer Landeskirche darum gebeten, einen Theologen in ihre Kirche zu entsenden, da ihre Kirche einen kritischen Pfarrermangel hat, und weil zwischen beiden Kirchen eine jahrzehntelange besondere Beziehung besteht.

 

Pfr. Jacobsen wird ab Herbst für mehrere Jahre in einer Region der so genannten „Finke River Mission“ in Zentralaustralien mit lutherischen Aborigines arbeiten – im Raum Hermannsburg und Alice Springs. In dem Gesamtgebiet mit einer Raumausdehnung von Mitteleuropa leben etwa 20.000 Ureinwohner, von denen etwa die Hälfte der lutherischen Kirche angehört. Jacobsen wird sich in eine der fünf großen Sprachgruppen Zentralaustraliens einarbeiten, geistliche Schriften und weiteres Bildungsmaterial erstellen und Aborigines Pastoren und verwandte Berufsgruppen aus- und fortbilden. Diese Entsendung ist im Zusammenhang einer langen Beziehungsgeschichte zu sehen: Zwischen 1860 und 1922 wurden fast 60 Missionare/innen der damaligen „Gesellschaft“ aus Neuendettelsau zur Betreuung weißer Migranten aus Deutschland sowie zur Sozial- und Missionstätigkeit unter Aborigines entsendet. Dabei war Lebensschutz dieser ältesten nomadisch in einer Großregion lebenden Urbevölkerungsgruppe unserer Erde ein zentrales Anliegen. Die lutherische Kirche in Australien war die erste Konfession Australiens, die im Jahr 2000 angesichts all des diesem Volk zugefügten Unrechts ein Versöhnungs-Ritual zwischen Siedlern und Aborigines veranstaltete.

 

Die mit der Verabschiedung aus der Gemeinde verbundene Aussendung in dem sehr gut besuchten Gottesdienst wurde durch Direktor Hanns Hoerschelmann und Pazifik-Ostasien-Referent Dr. Traugott Farnbacher vorgenommen. Dabei wurde betont, dass es sich bei dieser „historischen“ Aussendung nicht um einen „Anschluss“ an eine damalige Missionsgeschichte handelt. Vielmehr handelt es sich um ein besonderes Mandat in gemeinsamer Mitverantwortung am Evangelium und an Diensten im Geist Jesu Christi – im Zeichen einer Partnerschaft mit einer Kirche, mit deren missionarisch-ökumenischer Arbeit Centrum Mission EineWelt in fünf verschiedenen Kooperationsbeziehungen in der Region Pazifik/Ostasien steht.

 

Pfr. Dr. Dr. h. c. Traugott Farnbacher

Referent für Papua-Neuguinea, Pazifik und Ostasien