Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und Vorurteile

Gruppenübungen © MEW/Kramer

Rückkehrenden-Wochenende in Nürnberg für ehemalige Nord-Süd-Freiwillige

Unter der Überschrift „Argumentationstraining gegen Stammtischparolen und Vorurteile“ wurde das diesjährige Rückkehrenden-Treffen von Mission EineWelt in Nürnberg veranstaltet. Insgesamt 25 Teilnehmende, darunter vorrangig ehemalige Freiwillige von Mission EineWelt, aber auch Rückkehrende anderer Entsendeorganisationen und weitere Interessierte, trafen sich vom 23. bis 25. März 2017 zu dem Seminar in der Nürnberger Jugendherberge auf der historischen Burg.

In einem Workshop der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Nürnberg e.V. erlernten die Teilnehmenden mittels Rollenspielen Kommunikationsstrategien. Anhand einer Methode des „Theaters der Unterdrückten“ – nach Augusto Boal – wurden zudem Handlungsfähigkeiten und -unfähigkeiten bewusst und Lösungsansätze im Umgang mit Stammtischparolen im Alltag erfahrbar gemacht.

Als verwandtes Thema spielte „Hetze im Netz“ eine wichtige Rolle. Die Teilnehmenden hatten die Möglichkeit, sich mit dieser besonderen Problematik auseinanderzusetzen und anhand von Beispielen aus dem Internet zu überlegen, was sinnvoller ist: „Löschen, Counterspeech (verbales Gegenhalten) oder … ?!“ Der Fokus lag dabei insbesondere auf Parolen bzgl. Flüchtlingen und Migranten. Durch spielerische Weise wurden Fakten erlernt, um durch sogenanntes „Debunking“ (Entlarven) diskriminierenden Aussagen besser entgegentreten zu können.

Abgerundet wurde das Seminar, dessen Einheiten eigenständig durch zwei Ehemalige von Mission EineWelt geplant wurden, durch einen gemeinsamen Theaterbesuch. Das Stück „Das Phantom“ von Lutz Hübner und Sarah Nemitz im Gostner Hoftheater, das ebenfalls die unbewussten Zuschreibungen und Vorurteile der Gesellschaft thematisiert, bot einen kurzweiligen Ausklang der Wochenend-Veranstaltung.

Am Sonntag verabschiedeten sich die Teilnehmenden nicht ohne Feedback. Für viele war die Veranstaltung eine gewinnbringende Erfahrung. „Es ist gut zu wissen, dass es Anderen in bestimmten Situationen ähnlich geht. Und es ist gut zu wissen, dass es sich lohnt, den Mund aufzumachen. Zumindest um eine andere Meinung in den Raum zu stellen – selbst wenn man selten wirklich überzeugen kann“, erklärt Regina Kramer von Mission EineWelt. Die Teilnehmenden haben – so die Rückkehrenden-Betreuerin – gelernt, dass kleine, originelle Antworten und simple Ideen oft stärker irritieren als sämtliche sachlichen Fakten.

Impressionen von der Veranstaltung