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Ausweitung der Perspektive – Ausstellung „Mission und Migration im 21. Jahrhundert“ eröffnet

Das Team der Ausstellung einBlick von Mission EineWelt hat eine Ausstellung zum Thema „Mission und Migration“ entwickelt, in der nicht die Historie gezeigt wird, sondern Menschen zu Wort kommen, die aktuell als „Missionar*innen“ unterwegs und also mittendrin im Thema sind. Und das sind nicht nur – ganz klassisch – Menschen, die aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden ziehen, sondern auch solche, die aus dem Globalen Süden hierher kommen und in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) arbeiten. Am 25. Mai wurde die Ausstellung „Mission und Migration im 21. Jahrhundert“ in den Räumen von Mission EineWelt feierlich eröffnet. Spätestens ab Anfang 2024 kann die Ausstellung ausgeliehen werden. Vorher ist sie bei Mission EineWelt zu sehen.

Die Ausstellung „Mission und Migration im 21. Jahrhundert“ stößt bei den Besucher*innen der Eröffnung auf intensives Interesse. Im Vordergrund Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann.

Die Ausstellung „Mission und Migration im 21. Jahrhundert“ stößt bei den Besucher*innen der Eröffnung auf intensives Interesse. Im Vordergrund Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann.

Die Ausstellung von Mission EineWelt, dem Zentrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der ELKB, ist einer von 11 Beiträgen aus verschiedenen Blickwinkeln, die Museen aus Europa und den USA zur Reihe „Evangelische Migrationsgeschichte(n)“ entwickelt haben. Angestoßen und koordiniert wurde und wird die Kooperation vom Verbund Museen im evangelischen Raum.

Die Kern-Erkenntnis aus der Kooperation der beteiligten Museen und Ausstellungen fasste Thomas Greif, Leiter des Museums und Archivs der Rummelsberger Diakonie, bei der Ausstellungseröffnung in Neuendettelsau in einem Satz zusammen: „Das Thema Migration ist viel größer als das, was wir in unserer verengten Perspektive sehen.“

Bei Mission EineWelt gehört diese differenzierte und weit gefächerte Sicht auf Migration gewissermaßen zum Programm. Hanns Hoerschelmann, Direktor des Zentrums, spannte den Bogen von den ersten so genannten „Nothelfern“ Adam Ernst und Georg Burger, die 1842 von Wilhelm Löhe nach Nordamerika ausgesendet wurden, bis zu Kampagnen wie „Türen auf! Gottes Volk kennt keine Fremden“, mit der Mission EineWelt im Jahr 2015 dafür warb, „Migration und Flucht nicht als Gefahr zu sehen, sondern als Chance“, wie Hoerschelmann ausführte.

Die aktuelle Ausstellung widmet sich nun dem Phänomen Mission und Migration in der Gegenwart. Wichtig ist dabei zum einen, „dass Migration im Zusammenhang mit Mission freiwillig ist, im Gegensatz zu Migration wegen Vertreibung und Flucht“, betonte Janika Wehmann vom Team der Ausstellung einBlick. Ein weiterer signifikanter Faktor ist die Wechselseitigkeit der Bewegung: Missionar*innen gehen nicht mehr nur aus dem Globalen Norden in den Globalen Süden, sondern auch von dort in den Norden. Diese „Migration auf Zeit“ sei „zu einer mehrdimensionalen und weltumspannenden Bewegung geworden, bei der wir voneinander lernen und die uns verbindet“, erklärte Hanns Hoerschelmann.

In der Ausstellung von Mission EineWelt kommen Personen zu Wort, die aktuell noch in ihrer jeweiligen Mission unterwegs sind und sich mittendrin in der damit verbundenen Dynamik befinden. Im Zentrum stehen die Geschichten von 10 Menschen, die entweder aus anderen Ländern nach Deutschland gekommen sind, um hier in der Kirche mitzuarbeiten, oder eben solche, die von hier aus in die Partnerkirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern entsendet wurden. Sie wurden im Vorfeld ausführlich zu ihrer jeweiligen missionarischen Migrationsgeschichte interviewt. Dabei wurden verschiedene übergeordnete Themen entdeckt, die im Leben der Befragten wichtig waren und sind: Heimat, Trauma, Resilienz, Third Culture Kid und eben Mission und Migration. Gestaltet ist die Ausstellung als Kombination von Aufstellern, die die Personen und ihre Lebenswege zeigen, und damit korrespondierenden Würfeln mit Informationen zu den übergeordneten Themen.

Zusätzlich zu den Einzel-Ausstellungen der beteiligten Organisationen gibt es zum Deutschen Evangelischen Kirchentag in Nürnberg eine gemeinsame Ausstellung im dortigen Fembo-Haus. Sie wird am 6. Juni 2023 um 18 Uhr feierlich eröffnet.

 

Informationen zur Ausstellung und Ausleihe:

ausstellung@mission-einewelt.de

Eine mobile Ausstellung zum Thema Flucht und Vertreibung kann per Mail an eineweltstation.nuernberg@mission-einewelt.de ausgeliehen werden.