Informationsabend endet mit Aufruf zur Demonstration
Über hundert Interessierte folgten am 13. März 2014 der Einladung von Mission EineWelt und verschiedenen landwirtschaftlichen Verbänden zum Informationsabend „Bauer sucht Land – vom Bauernland in Investorenhand“ nach Herrieden.
Kerninhalt der Veranstaltung war weniger das Handeln einzelner Landwirte als vielmehr die Folgen der europäischen Agrarpolitik. Durch die Exportorientierung wird zunehmend für eine möglichst billige Tierhaltung gesorgt, deren Auswirkungen – die Abhängigkeit von Sojaimporten aus Südamerika, der hohe Antibiotikaeinsatz und die Umweltverschmutzung in Intensivmastgebieten – während des Informationsabends thematisiert wurden.
„Wir müssen wegkommen von der Weltmarktausrichtung, denn Weltmarktpreise sind Niedrigstpreise zu Lasten der Landwirtschaft. Dem Milliardenmarkt von Futtermittelimporten und Chemieindustrie stehen einzelne Bauernhöfe gegenüber, die leise für sich sterben – ohne Aufschrei wegen Arbeitsplatzabbau.“ – so Gastreferent und Vorsitzender des Bundes Naturschutz, Prof. Dr. Hubert Weiger.
Dass das Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU (TTIP) eine „weitere Industrialisierung der Landwirtschaft außerhalb jeder demokratischen Kontrolle“ mit sich bringen wird, stand für ihn fest. Weiger rief daher dazu auf, noch intensiver zusammenzuarbeiten. Er betonte, dass es nicht das Ziel sei, die „Welt zu ernähren“, sondern verantwortlich zu handeln und eine zukunftsfähige Agrarpolitik, mit Erhaltung der Böden für kommende Generationen, sicherzustellen.
Besonders erfreut wurde daher auch vermerkt, dass die „alten Gräben“ zwischen Bauern-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen bereits heute immer weiter abgebaut werden. Und so riefen zum Ende der Veranstaltung auch alle Veranstalter gemeinsam zur Demonstration gegen das TTIP auf:
am 3. April um 12 Uhr an der Lorenzkirche in Nürnberg!