Doktorarbeit als Beitrag zum interkulturellen Dialog

Dr. Malte Rhinow bei der Präsentation seines Buches

Dr. Malte Rhinow präsentierte sein Buch „Das Frühmorgengebet in Koreas Christentum“

Über ein Dutzend Interessierte waren am vergangenen Mittwoch in der Dauerausstellung von Mission EineWelt zu Gast, als der Theologe Dr. Malte Rhinow sein Buch „Das Frühmorgengebet in Koreas Christentum“ präsentierte. Der 32. und damit neuste Band in der „Missionswissenschaftlichen Forschungsreihe“ des Erlanger Verlags beschäftigt sich mit der historischen Entstehung des in Korea praktizierten Gebets. Neben der Lesung einiger kurzer Passagen gab der Autor bei der Veranstaltung Anekdoten und spannende Hintergrundinformationen wieder, die anschließend im Plenum diskutiert wurden.

„Bei dem Buch handelt es sich um einen nicht zu unterschätzenden Beitrag zum interkulturellen Dialog, der die Auswirkungen des innerchristlichen Dialogs aktueller Akteure in Korea zeigt.“, so Dr. Becker, Professor für Interkulturelle Theologie an der Augustana-Hochschule Neuendettelsau und Doktorvater des Autors bei seiner Laudatio. Malte Rhinows Buch ist die gekürzte Fassung seiner über 900-seitigen Dissertation, die als erste so umfassende Forschungsergebnisse zur religiösen Herkunft des Gebets gibt und die bisherigen monokausalen Erklärungshypothesen einer rein biblisch-kirchlichen Herkunft oder einer exklusiven Herleitung aus den außerchristlichen Religionen Koreas in Frage stellt. Der Autor entdeckte während seiner Arbeit eine Vielzahl bisher unbekannter Beispiele für Frühmorgengebete, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreichen.

Während der Buchpräsentation im Partnerschaftszentrum erhielt das Publikum einen tiefen Einblick in die Anfänge der koreanischen Kirche, die große Hoffnung, die das Christentum den Koreanern gab und mit welcher Entschiedenheit sie ihr Leben dafür einsetzten. Und auch die Bedeutung des Frühmorgengebets für die Christen heute wurde deutlich. „Ob eine Gemeinde gesund ist, hängt nach Meinung vieler davon ab, ob es ein Frühmorgengebet gibt oder nicht“, so Dr. Malte Rhinow. Demnach ist das charakteristische Gebet zwischen 3 Uhr und 6 Uhr morgens für viele Christen in Korea ein Zeichen für Gemeindewachstum und lebendigen Glauben.

Erhältlich ist die Publikation aus der „Missionswissenschaftlichen Forschungsreihe“ ab sofort für 35 Euro beim Erlanger Verlag: www.erlanger-verlag.de

Über den Autor:

Der Theologe Malte Rhinow lebt seit 1992 in Korea, wo er zunächst als ökumenischer Mitarbeiter an der Hanshin University in Seoul war und seit 2000 im Auftrag von Mission EineWelt als Pfarrer der deutschsprachigen Auslandsgemeinde Seoul, sowie seit 2005 als Professor an der Luther University Yongin tätig ist.