„Walking side by side“ – Partnerschafts- vereinbarung von ELKB und ELC-PNG

„Walking side by side – Miteinander und nebeneinander Gehen“: Das ist der Geist, den die Partnerschaftsvereinbarung zwischen den lutherischen Kirchen Bayerns (ELKB) und Papua-Neuguineas (ELC-PNG) atmet, die am 30. November 2017 auf der in Amberg stattfindenden Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern unterzeichnet wurde. Darin wird von beiden Seiten die lange Geschichte der Partnerschaft gewürdigt und die Eckpunkte zukünftiger Zusammenarbeit werden festgehalten. „Besonders wichtig ist dabei, dass wir einander als unterschiedliche, aber gleichwertige Partner ansehen“, erklärte Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, des Centrums für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Der Text sei kein minutiöser Zeit- und Aufgabenplan, sondern „eine Wanderkarte, die beide lesen können“ und „ein Beispiel für interkulturelle Arbeit“.

Die Unterschrift der Bischöfe Jack Urame (ELC-PNG) und Heinrich Bedford-Strohm (ELKB) unter die Partnerschaftsvereinbarung dokumentiert nun ganz offiziell die lange Geschichte der Partnerschaft mit Papua-Neuguinea, die 1886 mit der Aussendung von Johann Flierl ihren Anfang nahm. „Das bedeutet nicht, dass wir etwas neu anfangen, sondern es ist ein wichtiges Zeichen unseres gemeinsamen Weges“, betonte Jack Urame. Partnerschaft sei ein fortwährender Prozess und müsse „immer wieder erneuert und gestärkt“ werden.

Getragen vom Anspruch, „weiterhin im wechselseitigen Lernen und in gemeinsamer Arbeit aufmerksam und vertrauensvoll miteinander“ umzugehen und „füreinander da“ zu sein, werden Eckpunkte und Ziele der Partnerschaft definiert: Die Gleichberechtigung von Frauen und Männern soll gestärkt, „die zunehmende soziale Ungerechtigkeit und die Gefahren für die Zukunft unserer globalisierten Welt“ sollen bekämpft und der Dialog ebenso wie das friedliche Miteinander von „Menschen unterschiedlichen Glaubens“ sollen gefördert werden. Weitere Prioritäten sind das Eintreten für die Einhaltung der Menschenrechte, die Anwaltschaft für die, die ihrer (Menschen-)rechte beraubt sind, sowie der Kampf „gegen Korruption in der Gesellschaft insgesamt“.

Mit der Partnerschaftsvereinbarung geht es laut Hanns Hoerschelmann vor allem darum, den Umbruch und Neuanfang in der ELC-PNG unter dem 2016 gewählten Bischof Jack Urame durch ein „Zeichen der Verlässlichkeit“ zu unterstützen und gleichzeitig „in einer Zeit der Abgrenzung und des wie auch immer gearteten ‚… first‘“, zu betonen, „dass die großen Ziele wie Frieden, Verständigung und Entwicklung nur in einem weltweiten Miteinander zu erreichen sind“.