Brasilianische Kirchen kritisieren Amtsenthebungsverfahren gegen Dilma Rousseff

(EMW). Über 20 evangelische Kirchen und diakonische Organisationen Brasiliens haben in einer öffentlichen Stellungnahme das Amtsenthebungsverfahren gegen Präsidentin Rousseff kritisiert. „Nicht eine ihrer Schwächen oder Fehler rechtfertigt eine Amtsenthebung“, die einem „öffentlichen Lynchmord“ gleichkomme, heißt es in dem vierseitigen Dokument des „Ökumenischen Forum ACT Brasilien“. Unterzeichnet wurde es unter anderem vom Nationalen Christenrat CONIC, dem Ökumenischen Jugendrat, der Lutherischen Diakoniestiftung und der Vereinigung Theologischer Seminare.

Zwar habe die Regierung Fehler gemacht, aber das eigentliche Ziel des Verfahrens sei die Abschaffung der sozialen Errungenschaften. Durch die Sozialpolitik der letzten Jahre sei das verfügbare Einkommen der ärmsten Schichten der Bevölkerung um 129 Prozent gestiegen, in extremer Armut lebten statt früher über 35 Prozent noch etwa 21 Prozent der Bevölkerung. Fehler gemacht habe die Regierung bei ihrer Politik gegenüber den indigenen Völkern, durch den forcierten Ausbau von Groß-Staudämmen und der Untätigkeit in Fragen der Landreform.

Ein grosser Teil der Minister der amtierenden Regierung unter Vizepräsident Temer stehe selbst unter dringendem Korruptionsverdacht. Das neoliberale Programm der Regierung sehe eine rücksichtlose Privatisierung staatlicher Dienstleistungen vor , den Abbau von Arbeitnehmerrechten und die Lockerung von Umweltauflagen bei Grossprojekten. Besorgniserregend sei die Abschaffung des Ministeriums für Menschenrechte und die Berufung eines Justizministers, der bislang Angeklagte aus dem organisierten Verbrechen anwaltlich vertreten hatte.

Link:
Originaltext auf der CONIC-Website in Portugiesisch, Englisch und deutscher Roh-Übersetzung

 

Am 4. Juni lädt der Neuendettelsauer Laden ab 10.00 Uhr zu einer Feier ein

Mit einem Frühstück mit fair gehandelten Leckereien und einem Trommelworkshop begeht der Weltladen von Mission EineWelt am 4. Juni sein Jubiläum 40+. Der Neuendettelsauer Weltladen wurde 1975 im damaligen Missionswerk als einer der ersten Weltläden in Deutschland gegründet. Er wollte am Ende des Rundgangs durch die Missionsausstellung die Idee einer gerechteren Welt transportieren, in der für Produkte aus Übersee auch gerechte Preise bezahlt werden. Im Laufe der Jahre hat sich das Angebot des heutigen Weltladens immer mehr erweitert.

Inzwischen gibt es bundesweit mehr als 800 Weltläden. Der faire Handel hat 2014 umsatzmäßig die Milliardengrenze überschritten. Das wachsende Bewusstsein für einen fairen Handel zeigt sich auch darin, dass sich der Umsatz in diesem Bereich innerhalb von nur drei Jahren verdoppelt hat. Die Idee langfristiger und vertrauensvoller Handelsbeziehungen, in denen Preise gezahlt werden, die die Produktionskosten decken und gleichzeitig Entwicklungs- und Gemeinschaftsaufgaben bei den Produzenten angepackt werden können, setzt sich langsam durch.

Am Samstag, 4. Juni, von 10.00 bis 14.00 Uhr lädt das Ladenteam zu einem Frühstück ein. Gleichzeitig können sich die Besucherinnen und Besucher vom vielfältigen Angebot fair gehandelter Produkte überzeugen und ab 13.30 Uhr an einem Trommelworkshop teilnehmen.

Im Weltladen (Hauptstraße 2) können sich Kundinnen und Kunden auch jetzt schon einen „Gutschein für eine kleine Kostprobe“ abholen.

Fragen zur Jubiläumsveranstaltung beantwortet Ihnen gerne das Weltladen-Team unter Telefon 09874 9-1531.

Mission EineWelt zeigt die französische Komödie am 25. Mai 2016

Schon zehn Jahre lebt der Senegalese Samba als Illegaler in Frankreich und schlägt sich als Tellerwäscher durch. Zusammen mit seinem heißblütigen „brasilianischen“ Freund Wilson, der aber eigentlich aus Algerien stammt, schlüpft er in die unterschiedlichsten Verkleidungen und wechselt häufig den Job, wenn wieder mal was schief geht. Als ihm eine unbefristete Stelle in Aussicht gestellt wird und er bei den Behörden um Aufenthaltspapiere anfragt, landet er nach einer Polizeikontrolle in Abschiebehaft.

Eine Hilfsorganisation setzt sich für ihn ein. Dort arbeitet ehrenamtlich Alice, die nach einem Burn-out ihren gut bezahlten Job an den Nagel gehängt hat. Trotz großer gesellschaftlicher Unterschiede entsteht eine zarte Beziehung. Die engagierte Frau setzt sich dafür ein, dass Samba nicht abgeschoben wird.

Die in Frankreich erfolgreiche Komödie vom Regieduo Éric Toledano und Olivier Nakache („Ziemlich beste Freunde”) wurde mit Publikumsliebling Omar Sy gedreht. In dem Film gelingt eine Verbindung aus gebührendem Ernst für die Situation illegaler Einwanderer und befreiendem Humor.

„Heute bin ich Samba“ ist am Mittwoch, 25. Mai 2016, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Bayerische Europaministerin Beate Merk zeichnet Eine Welt-Gruppen aus

Alle zwei Jahre verleiht der Freistaat Bayern gemeinsam mit dem Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. den Bayerischen Eine Welt-Preis, um das bürgerschaftliche Eine Welt-Engagement zu würdigen. Bei der diesjährigen Verleihung wurde Mission EineWelt mit einem Sonderpreis in der Kategorie „Vereine/Initiativen/Schulen“ für das Projekt „Förderschwerpunkt Globales Lernen in Bayern“ ausgezeichnet.

Ministerin Merk zeigte sich am vergangenen Samstag beeindruckt vom vielfältigen Engagement der Eine Welt-Gruppen und vom grenzüberschreitenden bayerischen Gemeinschaftsgeist, der in der Staatskanzlei in München zu spüren war. Über 200 Vertreterinnen und Vertreter waren der Einladung des Eine Welt Netzwerks Bayern und der Bayerischen Staatskanzlei zur diesjährigen Preisverleihung des Eine Welt-Preises gefolgt. „Sie alle sind ein Gewinn“, rief die Ministerin ihnen in der Staatskanzlei zu.

Logo Eine Welt-Preis 2016

Logo Eine Welt-Preis 2016

Mission EineWelt wurde für seine verlässliche Förderarbeit der bayerischen Eine Welt-Arbeit ausgezeichnet. Konkreter Anlass war das aktuelle Schwerpunktförderprogramm zur Stärkung des Globalen Lernens. Dr. Norbert Stamm hob in seiner Laudatio hervor, dass Mission EineWelt die Bildungsarbeit im Inland fördere. „Längst schon gilt nicht mehr, möglichst viel Geld in Partnerschaftsprojekte zu investieren, sondern Strukturen hier bei uns zu verändern und Globales Lernen beziehungsweise das Verständnis für Zusammenhänge in der Einen Welt zu fördern.“

Ein Preisgeld war mit dem Sonderpreis nicht verbunden, wofür der Laudator aber Verständnis erwartete: „Denn ihr gebt lieber als dass ihr nehmt.“ Das lassen wir uns als Kirche gerne sagen.

Der Eine Welt-Preis wird seit 2012 alle zwei Jahre an unterschiedlichen Orten in Bayern vergeben.