Am 8. März ist der Internationale Weltfrauentag

Jede dritte Frau wird irgendwann in ihrem Leben Opfer von physischer und sexueller Gewalt. Am 8. März wird weltweit der Internationale Frauentag begangen. Für Mission EineWelt ein Grund, sich mit der Situation von Frauen weltweit zu beschäftigen. Formen der Gewalt, denen Frauen in besonderem Maß ausgesetzt sind, umfassen häusliche und außerhäusliche Misshandlungen und Vergewaltigungen, Genitalverstümmelung und Ehrenmorde, Zwangsprostitution, Zwangsheirat und Frauenhandel.

Mit all diesen Aspekten beschäftigte sich bereits im Oktober vergangenen Jahres eine Frauen-Tagung zum Thema „Gewalt gegen Frauen und ihre Überwindung – Was können Kirchen tun?“ Dabei berichtete Hildegard Goldbrich, Leiterin des Frauenhauses in Ansbach, dass seit seiner Gründung 1991 mehr als 2.000 Frauen mit 2.325 Kindern im Frauenhaus untergebracht wurden.

An die weltweite Dimension dieses Themas erinnerte Margaret Obaga. Die kenianische Theologin arbeitet als Studienleiterin bei Mission EineWelt und berichtete von einzelnen Fällen teilweise unvorstellbarer Gewalt gegen Frauen auch in ihrer Heimat Kenia. Die dortige evangelisch-lutherische Kirche setze sich deshalb mit einem eigenen Arbeitsbereich für die Belange der Frauen ein. Zusammen mit der Regierung des ostafrikanischen Landes seien Alphabetisierungsprogramme gestartet worden. Gerade Frauen könnten oft weder lesen noch schreiben. Frauen spielten in der kirchlichen Basisarbeit eine zentrale Rolle. Nur in Führungsrollen kämen sie trotz Frauenordination eher selten. Auch daran arbeite nach Aussage von Margaret Obaga die Partnerkirche in Kenia.

Der internationale Frauentag am 8. März 2017 will daran erinnern, Gewalt und Ungleichheit von Frauen weltweit zu bekämpfen und auf die Lage von Frauen aufmerksam zu machen. Deshalb unterstützt Mission EineWelt auch Hilfsprogramme, die die Rechte von Frauen stärken.

Helge Neuschwander-Lutz

Anfang März findet die Woche der Brüderlichkeit statt

Unter dem Motto „Nun gehe hin und lerne“ findet vom 5. bis 12. März die diesjährige Woche der Brüderlichkeit statt. Seit 1952 wird alljährlich diese Gedenkwoche im März mit dem Ziel veranstaltet, den Dialog zwischen Christen und Juden zu fördern sowie die Folgen des Holocaust gemeinsam aufzuarbeiten. Für die christlich-jüdische Zusammenarbeit geht es darum, die bestehende Beziehung zu vertiefen. Veranstaltet wird sie vom Deutschen Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit.

Mission EineWelt fördert in vielen Bereichen das ökumenische und globale Lernen. So werden junge Menschen für ein Jahr zu Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik ausgesandt, um dort zu erfahren, wie Christinnen und Christen ihren Glauben leben. Studenten und Studentinnen der Theologie können über Stipendien im Ausland studieren. Aus Übersee kommen Pfarrerinnen und Pfarrer sowie kirchliche Mitarbeitende zum Austausch in bayerische Kirchengemeinden.

Mission EineWelt unterstützt ebenso die Arbeit von Gemeinden unterschiedlicher Sprache und Herkunft und bietet mit „Mission Süd-Nord“ (MiSüNo) ein theologisches Lernprogramm für Pastorinnen und Pastoren sowie für Mitarbeitende an. Die Kursteilnehmer kommen aus verschiedenen Ländern und christlichen Traditionen und bringen ihr Wissen, ihre Theologie, Erfahrungen und Sichtweisen mit. So finden ein Austausch und ein Lernprozess für beide Seiten statt.

Emmanuel Ndoma / Helge Neuschwander-Lutz

Philippinisches Familiendrama im Mittwochskino von Mission EineWelt

Mit dem philippinischen Spielfilm „Da Dog Show“ setzt Mission EineWelt sein Mittwochskino im Februar fort. Sergio besitzt zwei Hunde, denen er allerhand Kunststücke beigebracht hat. Mit ihnen tritt er in den Straßen und Parks von Manila auf und verdient ein paar Pesos. Sergio ist über 70 Jahre alt, aber er muss für seine beiden Kinder, die 27-jährige geistig behinderte Celia und den 17-jährigen Schüler Alvin sorgen. Zu dritt wohnen sie in einem Mausoleum auf dem Friedhof.

Sergios Frau ist von einem Besuch bei ihrer Mutter auf dem Land nicht mehr zurückgekehrt. Sie hat das jüngste Kind der Familie, Eddie Boy, mitgenommen. Sergio spart eisern, um seinen kleinen Jungen wieder zurückzuholen. Als der große Tag kommt, zieht Celia ihr glänzendes rosa Kleid an und besteht darauf, ihren Vater zu begleiten. Sie sehnt sich nach einem Wiedersehen mit der Mutter.

Der Spielfilm des philippinischen Regisseurs Ralston Jover basiert auf einer wahren Geschichte. Über den Hundetrainer und Familienvater Mang Sergio, der sein Dasein am Rande der philippinischen Gesellschaft fristet, wurden bereits zwei Dokumentarfilme gedreht.

„Da Dog Show“ ist am Mittwoch, 22. Februar 2017, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Helge Neuschwander-Lutz
Medien- und Pressereferent

Ausstellung zur Entwicklung der Währung in Papua-Neuguinea

Eigentlich wurden Muscheln lange Zeit in der ganzen Welt als Zahlungsmittel genutzt, bevor sie durch Münzen und Scheine abgelöst wurden. So auch in Papua-Neuguinea, wo Liesel und Werner Strauss einige Jahre gearbeitet haben. Das Ehepaar ist mit dem südpazifischen Land noch immer verbunden und hat nun eine Sonderausstellung zur Entwicklung der Währung zusammengestellt.

Im Ausstellungsbereich von Mission EineWelt geht es um die Bedeutung von Muscheln als Zahlungsmittel und wie sich durch die Begegnung der Kulturen auch die Währung in dem Land nordöstlich von Australien verändert hat. „Vom Muschelgeld zu Kina und Toea“ ist die Sonderausstellung in einer dreiteiligen Vitrine überschrieben und sie klärt unter anderem darüber auf, dass die Bezeichnungen Kina und Toea für die heutige Währung auch auf Muscheln zurückgehen. Mit Fotos, Muscheln und Gegenständen aus Muscheln sowie Beschreibungen zur Geschichte wird auch auf die Entwicklung in Papua-Neuguinea in den zurückliegenden Jahrzehnten eingegangen.

Die sorgfältig zusammengetragene Sonderausstellung ist einen Besuch wert. Geöffnet ist sie zu den üblichen Öffnungszeiten der Ausstellung „einBlick“ im Partnerschaftszentrum Mission EineWelt:

Dienstag bis Donnerstag von 10.00 – 12.00 Uhr und von 14.00 bis 17.00 Uhr, am Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr

Helge Neuschwander-Lutz
Medien- und Pressereferent

Nürnberger Bündnis schreibt bayerische EU-Parlamentarier an

Die bayerischen EU-Abgeordneten sollen Mitte Februar im EU-Parlament gegen das Freihandelsabkommen CETA zwischen der Europäischen Union und Kanada stimmen. Dazu hat ein breites Bündnis im Großraum Nürnberg aus Umwelt- und Sozialverbänden, politischen Parteien und dem kirchlichen Partnerschaftszentrum Mission EineWelt in einer Briefaktion aufgefordert.

Nachdem EU-Kommission, EU-Regierungen und Kanada das umstrittene Freihandelsabkommen CETA Ende Oktober 2016 unterschrieben haben, wird voraussichtlich am 14. Februar das EU-Parlament darüber abstimmen. Das „Bündnis gegen CETA, TTIP, TiSA&Co – für einen gerechten Welthandel“ im Großraum Nürnberg  hat deshalb alle EU-Abgeordneten aus Bayern, die sich noch nicht entschieden haben, angeschrieben und aufgefordert, gegen das Abkommen zu stimmen.

Das Bündnis kritisiert einerseits die in CETA enthaltenen Sonderklagerechte für Konzerne und die regulatorische Kooperation, die zu einer weitgehenden Selbstentmachtung der Parlamente zugunsten von Konzernen und Banken führt.  Gesetzesvorhaben würden demnach einem demokratisch nicht legitimierten transatlantischen „Regulierungsrat“ vorgelegt, bevor sie überhaupt in die nationalen Parlamente gelangen. Andererseits weist das Bündnis nachdrücklich darauf hin, dass CETA nicht zur Förderung eines gerechten Welthandels beitrage. Statt an der Lösung globaler Probleme wie Hunger, Klimawandel und Verteilungsungerechtigkeit mitzuwirken, grenze CETA die Länder des globalen Südens aus und berücksichtige nicht die negativen Auswirkungen auf diese Länder.

Vor allem die EU-Parlamentarierin Kerstin Westphal von der SPD wird in dem Brief aufgefordert, sich an die roten Linien zu CETA zu halten, die 2014 in der SPD beschlossen wurden. Die beiden anderen bayerischen  SPD-Abgeordneten Ismail Ertug und Maria Noichl hätten nach Aussage des Bündnisses ihre geplante Ablehnung zu dem Abkommen bereits signalisiert. Auch die fünf CSU-Abgeordneten im Europa-Parlament Albert Deß, Markus Ferber, Monika Hohlmeier, Angelika Niebier und Manfred Weber sowie Ulrike Müller von den Freien Wählern sind angeschrieben worden. Fünf von 13 bayerischen EU-Abgeordneten haben bisher  versprochen, gegen CETA zu stimmen.

Das regionale Bündnis gegen CETA, TTIP, TiSA&Co beteiligt sich damit an der europaweiten Aktion „CETA-Check“, die alle Abgeordneten auf ihr Abstimmungsverhalten zu CETA befragt. Zum regionalen Bündnis gehören attac, der Bund Naturschutz, Mehr Demokratie e.V.,  das Nürnberger Sozialbündnis, das Fürther Sozialforum, das evangelische Partnerschaftszentrum Mission EineWelt, sowie die ÖDP, die Linken und das Bündnis90/Die Grünen .

Unter www.mehr-demokratie.de/ceta-check kann man sich auch als Einzelperson an der Aktion beteiligen und die Abgeordneten per E-Mail dazu auffordern, gegen CETA zu stimmen.

Nähere Infos bei:

Gisela Voltz
TeIefon: 0911 36672-0

Der Brief an die SPD-Abgeordnete Kerstin Westphal:

Brief (PDF)

Mission EineWelt engagiert sich im Kampf gegen Genitalverstümmelung in Tansania

Am 6. Februar 2017 ist der Internationaler Tag gegen weibliche Genitalverstümmelung. Mission EineWelt setzt sich gemeinsam mit der lutherischen Kirche in Tansania dafür ein, dass diese Tradition der Beschneidung verschwindet. Die Morogoro-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania bekämpft die Praxis der weiblichen Genitalverstümmelung. Im Zeitraum von einigen Jahren, so sieht es ein Programm der Partnerdiözese vor, soll die Beschneidung von Mädchen unter 19 Jahren in 10 Dörfern gänzlich abgeschafft werden.

Messer, die in Ostafrika zur weiblichen Genitalverstümmelung benutzt wurden. © Michael Rückl, 2004, wikipedia, CC BY-SA 3.0

Messer, die in Ostafrika zur weiblichen Genitalverstümmelung benutzt wurden. © Michael Rückl, 2004, wikipedia, CC BY-SA 3.0

Noch immer hängen Dorfälteste an der Tradition, ihre Töchter beschneiden zu lassen. Sie befürchten, ihre Töchter sonst nicht verheiraten zu können. Beschnittene Mütter wünschen sich trotz eigener leidvoller Erfahrung oft aus demselben Grund die Beschneidung ihrer Töchter. Frühere Aufklärungserfolge führten dazu, dass aufgeklärte Mädchen sich der Praxis der Beschneidung entziehen wollten und rechtlichen Beistand suchten. Mütter ließen daraufhin ihre Töchter noch früher beschneiden. Deshalb müssen nach Ansicht des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt vor allem Mütter durch das Programm erreicht werden. Durch die Beschneidung leiden Frauen laut einer Studie besonders beim Gebären unter den Folgen der Beschneidung. Die Verstümmelung hat je nach Schwere des Eingriffs massive Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit und geschieht oft mit nicht sterilen Messern oder Klingen. Das kann auch zum Tod der jungen Frauen führen.

Die Morogoro-Diözese steht zu ihrer Verantwortung, Mädchen vor dieser Praxis zu bewahren. Deshalb organisieren Mitarbeitende der kirchlichen Frauenarbeit Seminare und Kampagnen gegen Genitalverstümmelung. Die Regierung im Bezirk Morogoro appelliert zudem an Nichtregierungsorganisationen und an die Kirchen, Bildungsprogramme gegen Genitalverstümmelung anzubieten. Mission EineWelt unterstützt diese kirchliche Aufklärungsarbeit in dem ostafrikanischen Land seit vielen Jahren und verurteilt die brutale Praxis, unter der noch immer viele Mädchen und junge Frauen leiden.

Helge Neuschwander-Lutz
Medien- und Pressereferent