Insgesamt 17 verschiedene Workshops und vier konsumkritische Stadtführungen boten am 14. und 15. März ein interessantes Rahmenprogramm für die Teilnehmenden der Schulmesse „Global Learning“. Bereits zum dritten Mal wurde die Messe in Nürnberg von kommunalen, lokalen und kirchlichen Kooperationspartnern, darunter Mission EineWelt, veranstaltet. Und auch in diesem Jahr waren die Plätze mit insgesamt 600 Schülerinnen und Schülern restlos ausgebucht.

Spendenaufruf von Diakonie Katastrophenhilfe und Mission EineWelt

Viele Regionen Ostafrikas sind von einer Hungersnot bedroht. In unserem Partnerland Kenia, im Südsudan, in Somalia sowie in Äthiopien sind über 15 Millionen Menschen wegen der Dürre auf Hilfe angewiesen. Die Hilfsorganisationen der Kirchen trafen sich am runden Tisch, um Hilfsstrategien auszuarbeiten. Mission EineWelt, die bayerische Landeskirche und die Diakonie Bayern werden sich an den Hilfsprogrammen beteiligen.

„Wir müssen die Situation sehr ernst nehmen, denn wir riskieren nicht nur das Leben von hunderttausenden Menschen im Osten Afrikas, sondern auch die sehr fragile politische Situation“, sagt Martin Keßler, Leiter der Diakonie Katastrophenhilfe. Pfarrer Reinhard Hansen, Afrikareferent von Mission EineWelt, bestätigt: „Diese Situation ist äußerst bedrohlich. Wir wollen im Rahmen des ACT-Appeals die Menschen in unserem Partnerland Kenia und in der Region unterstützen. Sie rechnen mit unserer Solidarität.“

Die seit mehreren Jahren anhaltende Dürreperiode führt in weiten Regionen Ostafrikas zu einer Verschärfung der Situation. Betroffen sind insbesondere der Südsudan, große Teile Kenias, der Südosten Äthiopiens und Somalia. So sind zum Beispiel in Somalia bereits 6,2 Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen – mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung. Im Sudan benötigen über fünf Millionen Menschen dringend Hilfe, in Kenia 2,7 Millionen. Besonders Kinder sind Opfer der Not: eine Million werden im Südsudan als akut unterernährt geschätzt und etwa 185.000 Kinder leiden in Somalia an schwerer Mangelernährung. Die Prognosen für die nächste Regenzeit sind schlecht. Die Situation wird sich im Frühsommer weiter dramatisch verschärfen.

Mission EineWelt möchte vor Ort besonders die Aktivitäten des Lutherischen Weltdienstes, der Hilfsorganisation des Lutherischen Weltbundes, und des Church World Service unterstützen. Die Diakonie Katastrophenhilfe kann auf Partner von Brot für die Welt zurückgreifen. Wichtig ist es nun, Mittel bereitzustellen und die Hilfe zügig und gut zu koordinieren.

Beide Organisationen rufen deshalb gemeinsam zu Spenden auf:

Mission EineWelt
Stichwort: Dürre Ostafrika
IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11
BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank
oder online: https://mission-einewelt.de/spenden/online-spenden/

Diakonisches Werk Bayern
Stichwort: Afrika Hungerhilfe
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1 Evangelische Bank
oder online: http://www.diakonie-bayern.de

Weitere Informationen:

Mission EineWelt, Diakon Claus Heim
E-Mail:
Telefon: 09874 9-1301

Diakonie Katastrophenhilfe, Fritz Blanz
E-Mail: blanz@diakonie-bayern.de
Telefon: 0911 935-4444

Videobeitrag im ARD Mittagsmagazin über die Situation in Kenia

Rotes Kreuz warnt vor Gefahr durch Dürre in Kenia © Mittagsmagazin, 08.03.2017, Sabin Bohland, ARD Nairobi, https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-266993.html

Schülerinnen und Schüler wollen mehr über weltweite Zusammenhänge erfahren.

Mit rund 300 Teilnehmenden pro Tag ist die dritte Nürnberger Messe „Global Learning“ im Caritas-Pirckheimer-Haus bereits restlos ausgebucht. Die Schulmesse findet am 14. und 15. März 2017 statt und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 8. bis 10. Jahrgangsstufe. Diese haben die Möglichkeit, sich an beiden Tagen verschiedenen Themen rund um die Eine Welt zu widmen. Das Centrum Mission EineWelt der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern ist neben kommunalen, lokalen und weiteren kirchlichen Kooperationspartnern Mitglied in der Nürnberger Fairtrade Steuerungsgruppe und Mitveranstalter der Messe.

Neben konsumkritischen Stadtführungen werden im Rahmen der Veranstaltung zahlreiche Workshops aus dem Bildungsprogramm von Mission EineWelt angeboten. Globales Lernen ist dabei ein wichtiges Stichwort. Die Teilnehmenden sollen motiviert werden, sich mit komplexen Herausforderungen wie Klimawandel, Migration, Ressourcenverknappung oder sozialer Ungleichheit auseinanderzusetzen und sich künftig für eine gerechtere und zukunftsfähige Welt einzusetzen. Dazu erhalten sie tiefe Einblicke in soziale und ökologische Missstände und erarbeiten Wege, wie sie selbst gegensteuern können.

Am Dienstag, 14. März, startet die Schulmesse mit einer Begrüßung durch Oberbürgermeister Ulrich Maly. Am Mittwoch werden die Stadtdekane Dr. Jürgen Körnlein und Hubertus Förster den Tag einleiten. Anschließend präsentieren die Schülerinnen und Schüler des Nürnberger Scharrer-Gymnasiums bzw. des Schwabacher Wolfram-von-Eschenbach-Gymnasiums ein Theaterstück und einen Filmbeitrag zum Fairen Handel und nachhaltigem Engagement, bevor die Workshoprunden beginnen. Abgerundet wird die Schulmesse mit einer bunten Menschenkette im Innenhof des Caritas-Pirckheimer-Hauses.

Erst Mitte Februar wurde Nürnberg als Faire Metropolregion ausgezeichnet. Mit der Schulmesse „Global Learning“ findet nun eine erste Aktion statt, die über die Stadt hinausstrahlt. Angemeldet sind neben Schülerinnen und Schülern aus Nürnberg auch Teilnehmende aus Fürth, Erlangen, Bamberg, Lauf, Heilsbronn und Ansbach.

Weitere Informationen erhalten Sie bei:

Mission EineWelt
Caren Rehm
Telefon: 0911 36672-0

Programm Schulmesse „Global Learning“ 2017 (PDF)

Über 70 Personen versammelten sich am vergangenen Montag im Gasthaus Bergwirt in Herrieden, um gemeinsam mit Dr. Heiner Fassbeck über die Zusammenhänge von Markt- und Landwirtschaft zu diskutieren. Eingeladen zu dem Informationsabend mit dem ehemaligen Chef-Ökonomen der Vereinten Nationen hatten neben Mission EineWelt auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bundesverband deutscher Milchviehhalter, der Weltladen Herrieden und Bioland.

Dank an Dr. Heiner Fassbeck © Doris Haspel

Dank an Dr. Heiner Fassbeck, der als Referent den Abend kurzweilig und interessant gestaltete © Doris Haspel

Mit kurzweiligen Ausführungen und einer lebhaften Diskussionsrunde zum Abschluss des Abends fesselte Fassbeck das Publikum. Dabei erklärte er unter anderem, warum die Erzeugerpreise so stark schwanken und bereits bei leicht erhöhtem Angebot ins Bodenlose fallen können. „Die Nachfrage nach Lebensmitteln wie Fleisch und Milch ist nicht elastisch“, so der 66-Jährige. Auch bei niedrigeren Preisen würden diese Produkte nicht stärker nachgefragt. In anderen Wirtschaftsbereichen gibt es staatliche Eingriffe und Regulierungen um die Märkte zu stabilisieren. „Das Wenigste, was sie fordern sollten, sind Mindestpreise.“ appellierte er an die anwesenden  Bäuerinnen und Bauern. Diese seien – so Fassbeck – genauso machbar wie der Mindestlohn. Und der habe auch keine Arbeitsplätze gekostet, sondern die Wirtschaft angekurbelt.

Deutliche Worte fand der Wirtschaftswissenschaftler auch zur Eurokrise. Er warnte die Teilnehmenden vor einer massiven Abwertung neuer Währungen beim Zerbrechen der Währungsunion. Deutsche Produkte würden in den entsprechenden Ländern so teuer, dass sie nicht mehr absetzbar wären. Mitverursacher an der Eurokrise ist – laut Fassbeck – Deutschland. „Andere Länder mit unserem Zeug kaputt zu machen, das wir produzieren, aber gar nicht brauchen, das ist menschenverachtend.“ urteilte der 66-Jährige. Nur Deutschland könne – als Exportüberschussweltmeister mit niedrigsten Lohnkosten – den Euro retten. Wie? Durch stärker steigende Löhne und den Abbau der Exportüberschüsse.