Die Lateinamerikawoche bietet einen Mix aus Musik, Kultur, Information und
Diskussionen zu aktuellen politischen und sozialen Entwicklungen in
Lateinamerika. Sie findet dieses Jahr von 26. Januar bis 3. Februar in der
Nürnberger Villa Leon statt. Das Spektrum der Themen reicht von der Bekämpfung
der Finanzkriminalität über die Entwicklungen in Kolumbien und Brasilien bis
hin zu den Erfordernissen einer globalen Sozialpolitik sowie einer
Bestandsaufnahme der revolutionären Prozesse in Kuba, Nicaragua und Mexiko.

Los geht es am Samstag, 26. Januar 2019, um 19 Uhr
mit der Rahmenveranstaltung zur diesjährigen Ausstellung mit dem Titel „Wo sind
sie? Kein Mensch verschwindet spurlos“. Wolfgang Grenz von amnesty
international berichtet über gewaltsames Verschwindenlassen von Menschen in
Mexiko. Das anschließende Eröffnungskonzert bestreitet die mexikanisch-argentinische
Formation Riosentí mit einer musikalischen Reise durch Lateinamerika. Der
ökumenische Gottesdienst im lateinamerikanischen Stil am 27. Januar um 18 Uhr
steht unter dem Motto „Seid laut! Prophetisch Christsein heute“. Mit dabei sind
der Chor „Sonko latino“ aus Erlangen und weitere lateinamerikanische
MusikerInnen.

Unter dem Titel „Oh wie schön ist Panama – Armut
durch Bekämpfung von Finanzkriminalität überwinden“ gibt der
Grünen-Europaabgeordnete und Wirtschaftswissenschaftler Sven Giegold am 28.
Januar um 20 Uhr live aus Brüssel per Skype einen Fortschrittsbericht über den
Kampf gegen illegale Kapitalflüsse und Steueroasen. Denn spätestens seit den
„Panama Papers“ ist bekannt, dass korrupte Regierungen und unverantwortlich
handelnde transnationale Unternehmen den Menschen in vielen Ländern Reichtum
und Gewinne vorenthalten.

Durch eine Weltsozialpolitik will Thomas Gebauer,
Geschäftsführer von medico international, Wege aus den vielfältigen globalen
Krisen aufzeigen. Sein Konzept wird er am 30. Januar um 20 Uhr erläutern.

Um die Hintergründe des neuen Autoritarismus in
Lateinamerika geht es am 31. Januar um 20 Uhr. Dr. Carolina Vestena von der Uni
Kassel wird diese Entwicklungen vor allem am Beispiel von Brasilien und
Honduras beleuchten. Brasilien hat einen Rechtsradikalen als neuen Präsidenten.
Ohne die inszenierte Absetzung seiner linken Vorgängerin Dilma Rousseff und die
Inhaftierung von Lula, der in allen Umfragen geführt hatte, wäre dies nicht
möglich gewesen. Wie schon in einigen Ländern in Lateinamerika zuvor, werden
auch hier autoritäre Verhältnisse durch die Hintertür wieder eingeführt.

Anlässlich der Revolutionsjubiläen in Kuba (60
Jahre), Nicaragua (40 Jahre) und Mexiko (25 Jahre Zapatista-Aufstand) wird am
1. Februar um 19 Uhr die Frage „Was von der Revolution übrigblieb?“ mit
ExpertInnen über die unterschiedlichen Entwicklungen in den drei Ländern
diskutiert.

Zum Abschluss gibt das Sexteto Murgier am 2.
Februar ein Konzert. Auf dem Programm steht ein südamerikanisches Crossover aus
zeitgenössischer Musik, Kammermusik, Jazz und Folklore. Und für Familien mit
Kindern steigt am 3. Februar ab 14.30 Uhr die „Fiesta latina – Karneval für
alle“ mit vielen Mitmachaktionen und einem lateinamerikanischen Puppentheater.

Die Lateinamerikawoche bietet mit ihren
Veranstaltungen ein vielschichtiges Informations- und Diskussionsforum zu
aktuellen Entwicklungen in Lateinamerika.

VeranstalterInnen

Ermöglicht wird dieses mittlerweile bundesweit
einmalige Projekt vom „Trägerkreis Lateinamerikawoche“, in dem Mission
EineWelt, Nürnberger Vereine und Initiativen sowie verschiedene städtische
Institutionen zusammenarbeiten.

Im Anschluss an die Lateinamerikawoche finden vom
7. bis 13. Februar 2019 die „Lateinamerika-Filmtage“ im Filmhaus des KunstKulturQuartiers
statt.

Weitere
Informationen

www.lateinamerikawoche.de

Gisela Voltz Tel. 0911 36672-0

gisela.voltz@mission-einewelt.de

Mission EineWelt trauert um P. Huberto Kirchheim, der am 14. Januar 2019 im Alter von 80 Jahren verstorben ist. Er war von 1995 bis 2002 Kirchenpräsident der IECLB (Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien) und hat nicht nur in dieser Zeit eine besondere Verbindung zur bayerischen Landeskirche gepflegt. Von 2003 bis 2004 arbeitete er für das Missionswerk in Neuendettelsau und brachte so seine Expertise in die bayerische Landeskirche ein. Mit zahlreichen Vorträgen und Seminarbeiträgen sowie durch seine rege Besuchstätigkeit in Dekanaten und Gemeinden förderte er die Partnerschaft der ELKB mit der IECLB. Insbesondere befähigte er verschiedene Partnerschaftsgruppen, über den Kirchturm hinauszuschauen und ihr Christsein in weltweiter Verantwortung zu leben. Ein besonderes Anliegen war ihm die Partnerschaft seiner Geburtsgemeinde Imigrante mit dem Dekanat Hersbruck.

Wir sind P. Huberto Kirchheim sehr dankbar für seinen Dienst bei uns und in der weltweiten Ökumene. Unsere Gedanken sind mit seiner Ehefrau Marlene und den Kindern Susane Elisabeth, Ana Cristina und Roberto Eduardo sowie mit allen, die in der IECLB um ihn trauern.

Friederike Deeg

Seit vielen Jahren gibt es weltweit die Gebetswoche für die Einheit der Christen, im Zeitraum 18. bis 25. Januar (oder auch in der Pfingstzeit).

Die Texte kommen für das Jahr 2019 aus Indonesien, zum Thema „Gerechtigkeit, Gerechtigkeit – ihr sollst du nachjagen“ (5.Mose 16,20a)

Eine gerechte und kultivierte Mitmenschlichkeit gilt in Indonesien als grundlegend für ein gutes Zusammenleben. Weltweit sind verbindliche Menschenrechte, ein nachhaltiger Lebensstil und ein gerechter, umsichtiger Umgang mit Ressourcen dringend nötig. Christliche Spiritualität und Lebenshaltung können dazu beitragen, dass die dafür nötigen Transformationen gelingen.

Die Gebetswoche wird vom Ökumenischen Rat der Kirchen durchgeführt, gemeinsam mit dem Päpstlichen Rat zur Förderung der Einheit der Christen. In Deutschland ist dafür die Arbeitsgemeinschaft der christlichen Kirche zuständig – unter www.oikoumene.org oder  www.oekumene-ack.de sind weitere Informationen und Materialien zu finden, also Gottesdienstentwürfe, Andachten für jeden Tag, oder auch Vorschläge für „Selbstverpflichtungen“, aus der charta oecumenica, wie zum Beispiel diese:

Die Ökumene lebt davon, dass wir Gottes Wort gemeinsam hören und den Heiligen Geist in uns und durch uns wirken lassen.

Wir verpflichten uns, die Schöpfung zu bewahren und einen Lebensstil weiter zu entwickeln, bei dem wir gegen die Herrschaft von ökonomischen Zwängen und von Konsumzwängen auf verantwortbare und nachhaltige Lebensqualität Wert legen.

Gottfried Rösch