Das langersehnte digitale Röntgengerät ist im Ilembula Lutheran Hospital angekommen. „Die Kisten sind da! Unsere Röntgenassisstenten jubeln. Sie sagen, sie müssen jetzt nicht mehr in den gesundheitsschädlichen Dämpfen der Dunkelkammer arbeiten“, freut sich der Chirurg Werner Kronenberg, der von Mission EineWelt an das kirchliche Krankenhaus entsendet wurde. Auch der Chefarzt des Ilembula Lutheran Hospital, Baldowino Mpangamawe, ist begeistert: „Diese neue Anlage wird uns helfen, die Behandlung für unsere Patienten deutlich zu verbessern.“
Die etwa 45.000 Euro teure Anlage wurde durch den kirchlichen Entwicklungsdienst (KED) in Bayern finanziert. Die Gelder stammen aus Kirchsteuermitteln der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Das Ilembula Lutheran Hospital ist ein Distrikt-Krankenhaus in der Süddiözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT). Ilembula liegt in der Iringa Region im Südwesten des Landes. Das Hospital ist eines von 24 Krankenhäusern der ELCT.
Claus Heim

Dürre und Hurricanes: In Nicaragua pendelt die Wetterlage immer mehr zwischen Extremen. Ernten gehen verloren, Wasser wird knapp. Die Bevölkerung des mittelamerikanischen Landes, beziehungsweise wenigstens der Teil von ihr, der nicht zu den Reichen und Privilegierten zählt, leidet unter den Auswirkungen des Klimawandels. So schilderten zusammengefasst Alejandra Lopez, Sorayda Alegria und Vilma Fajarto von der Lutherischen Kirche von Nicaragua „Glaube und Hoffnung“ (ILFE) bei einem Besuch im Nürnberger Büro von Mission EineWelt die Lage in ihrem Heimatland.

Neben der illegalen Abholzung von Wäldern in Naturschutzgebieten ist der Zugang zu Wasser ein großes Problem. Besonders in ländlichen Regionen engagiere sich die Kirche beim Bohren neuer Brunnen, die dann als Gemeindebrunnen fungieren, und in der Sensibilisierung der Bevölkerung für möglichst nachhaltige Bewässerung der Felder und sparsame Wassernutzung, berichten die Frauen.

Generell kämpfen NGOs und Kirchen für einen gleichberechtigten Zugang aller Bevölkerungsmitglieder zu Wasser. Das ist auch in den Städten ein Problem, wo die Wasserversorgung in den Wohngebieten der Reichen und Privilegierten wesentlich besser ist als in Wohngegenden mit ärmerer Bevölkerung. „Wer Geld hat, hat Wasser“, fasste Sorayda Alegria die Situation zusammen. Die Problematik des immer knapper werdenden Trinkwassers werde noch dadurch verstärkt, dass Konzerne wie Coca Cola in Nicaragua Brunnen bohren und so die Wasserknappheit noch weiter verstärken.

Gefragt nach ihren Erwartungen an ihre bayerische Partnerkirche zeigte sich die Delegation zufrieden mit der Zusammenarbeit und wünschte sich deren weitere Fortsetzung. Besonders wichtig seien Bildung, Landwirtschaftsprojekte und Sensibilisierung und Aufklärung in Sachen Klimawandel. Ein weiteres Anliegen: Die ELKB möge sich in Deutschland für Maßnahmen gegen den Klimawandel einsetzen.

Foto: Vincent Mak

Foto: Vincent Mak

Von 19. bis 24. Juni 2022 trafen sich die Kirchenleitungen der Evangelischen Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) in Ruhpolding zu ihrer Konsultation, die alle zwei Jahre abwechseln d in Bayern und Brasilien stattfindet. Anschließend standen am 26. Juni im Garten von Mission EineWelt in Neuendettelsau das Konzert „Zeitenwanderung“ mit „Liedern, die zwischen Europa und Brasilien wandern“ und am 27. Juni Beratungen mit dem leitenden Gremium von Mission EineWelt (MEW) auf dem Programm.

Auf dem Labenbachhof in Ruhpolding diskutierten die Mitglieder der beiden Delegationen unter der Leitung von IECLB-Präsidentin Silvia Genz und Oberkirchenrat Michael Martin, Leiter der Abteilung C „Ökumene und Kirchliches Leben“ im Landeskirchenamt, über aktuelle gesellschaftliche und kirchliche Entwicklungen sowie über die weitere Zusammenarbeit der beiden Partnerkirchen. Ein Thema war die Polarisierung der Gesellschaft in Brasilien, die auch über die sozialen Medien befeuert wird. Marcos Bechert, Generalsekretär der IELCB, sprach von einem „ideologischen Krieg“. Auch die IECLB wird immer wieder angefeindet, wenn sie sich für benachteiligte Menschen einsetzt.

Im Rahmen der Gespräche über die Zukunft der Kirche allgemein und der seit über 40 Jahren bestehenden Partnerschaft der beiden Kirchen wurde unter anderem die MUT-Initiative der ELKB vorgestellt und d

Foto: Daniela Denk/MEW

Foto: Daniela Denk/MEW

iskutiert. Schwerpunkt der Beratungen und auch der weiteren Gespräche mit dem MEW-Kollegium am 27. Juni in Neuendettelsau war die künftige Entwicklung der bestehenden Austauschprogramme für Freiwillige, Studierende und Theolog*innen.

Zudem wurden ein gemeinsamer Studientag zur Gender-Thematik und die Weiterentwicklung des Dreiervertrags zwischen ELKB, IECLB und der Gemeinschaft Lutherischer Kirchen in Mittelamerika vereinbart.

Die nächste Konsultation soll 2024 in Rio de Janeiro stattfinden, wenn die IECLB dort ihr 200-jähriges Bestehen feiert.

Beim G7-Alternativgipfel am 24. Juni 2022 im Münchner EineWeltHaus und online wurden gerechte und nachhaltige Alternativen zur bisherigen Politik der G7-Staaten diskutiert. Mission EineWelt hat die hybride Veranstaltung unter dem Motto „Global gerecht wirtschaften in Krisenzeiten“ gemeinsam mit anderen Organisationen vorbereitet, an der insgesamt rund 150 Menschen teilnahmen. Referent*innen aus Deutschland, Südafrika, den Philippinen und Kolumbien forderten von den G7-Regierungschefs verbindliche Zusagen für einen Schuldenerlass, für Klimaschutz und -gerechtigkeit sowie für tatsächliche Impfstoffgerechtigkeit (TRIPS WAIVER). Besonders wichtig war Referent*innen und Teilnehmenden auch die Schaffung eines wirksamen internationalen Lieferkettengesetzes. Die G7, so der Tenor der Forderungen, sollten ihre Macht für das Gemeinwohl und die Menschenrechte aller einsetzen und nicht für die Profite von Konzernen. Die aufgezeichneten Beiträge sind demnächst auf dem YouTube-Kanal von Mission EineWelt zu sehen.

Die G7-Demo am 25. Juni in München, zu der auch Mission EineWelt aufgerufen hatte, stand folgerichtig unter dem Motto „Gerecht geht anders!“ Etwa 6000 Teilnehmer*innen forderten das Ende einer Politik, die Artensterben, Klimakrise und Ungleichheit hervorruft.

 

Gisela Voltz

 

Vom 9.-12. Juni trafen sich mehr als 70 internationale Freiwillige auf dem Himmelsfels bei Spangenberg in Hessen zum Festival „Feels like Volunteers‘ Spirit“.

Ein solches Format haben die Freiwilligendienste der Missionswerke erstmalig auf die Beine gestellt. Zwischen Stille, anregenden Bibelarbeiten und Gospelformaten konnten die Teilnehmenden zahlreiche Workshops zu unterschiedlichsten gesellschaftspolitischen, spirituellen, machtkritischen und kulturellen Themen besuchen. Darüber hinaus gab es viele gruppenpädagogische Angebote, sowie bewegende Musik und energiegeladenen Tanz und unzählige wertvolle Gespräche und Begegnungen. Neue Gebetsformen wurden mit dem Körper entdeckt und als Inspiration mit nach Hause genommen. Abgeschlossen wurde das Festival mit einem gemeinsamen Gottesdienst, bei dem verschiedene Elemente aus den Workshops eingebunden wurden. Gepredigt hat Pfarrerin Devakani-Hoppe aus Hamburg.

„Feels Like Volunteers‘ Spirit“ organisiert in Kooperation mit der Himmelsfels gGmbH durch die evangelischen Missionswerke unter dem Dach der Evangelischen Mission Weltweit (EMW): Berliner Missionswerk, Evangelische Mission in Solidarität, Evangelisch-Methodische Kirche Weltmission, Evangelisch-lutherisches Missionswerk in Niedersachsen, EBM International, Leipziger Missionswerk, Mission EineWelt, Norddeutsche Mission, Vereinte Evangelische Mission, Zentrum für Mission und Ökumene. Gefördert durch Projektmittel des EKD-Projektes „Spiritualität in Freiwilligendiensten“.

Susann Küster-Karugia

Foto: KHM/Greta-Marie Becker

Foto: KHM/Greta-Marie Becker

Lange war es den Menschen, die versklavt und von Afrika nach Ecuador verschleppt wurden, verboten, ihre Musik zu spielen. Für diese Musik stand und steht, neben den Trommeln Cununo und Bombo, die Marimba. Das Holzxylophon ist bis heute Ausdrucksmittel eines Lebensgefühls, das die afro-ecuadorianische Bevölkerung mit ihrer Herkunft verbindet.

Die Dokumentarfilmerin Greta-Marie Becker portraitiert in ihrem Film „Das Flüstern der Marimba“ drei Generationen von afro-ecuadorianischen Musiker*innen, die ihre Erfahrungen, ihre Verzweiflung und ihre Hoffnungen in ihrer Musik ausdrücken. Sie zeigt auch, wie Sklavenhandel und Kolonialismus die Kraft der Musik nicht brechen konnten.

Das Mittwochskino von Mission EineWelt zeigt „Das Flüstern der Marimba“ am 22. Juni 2022 um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau). Der Eintritt ist frei.

Das Aufwiegen ist geglückt! Über 3000 alte Handys wurden im Rahmen der Sammelchallenge von Einzelpersonen und Sammelstationen gespendet. Die „ersammelten“ 300 kg Altgeräte reichten locker, um Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm samt Regionalbischöfin Gisela Bornowski aufzuwiegen. Im Anschluss an die Aktion werden die Handys nun einer fachgerechten Wiederaufbereitung bzw. Rohstoffrecycling zugeführt. Umgerechnet können damit 27 kg Kupfer, 45g Silber und 7,5 g Gold zurückgewonnen werden.

Unter allen teilnehmenden Handysammler*innen wurden dazu verschiedene Preise verlost:

  • Der 1. Preis war ein Shiftphone (gesponsert durch Shiftphone), das an die Sammelstelle des Eine Welt Forums Roßtal ging, zu dem der Weltladen e. V. und der Fairtrade-Markt Roßtal gehören.
  • Über einen Freiplatz für die HandyAktion-Lobbyfahrt nach Brüssel oder eine Ausleihe der Handyausstellung mit Rahmenprogramm konnten sich die Gewinner des 2. Preises freuen: Heinz Dunkenberger-Kellermann mit den Konfirmand*innen der Kirchengemeinde Harburg.
  • Eine spannende Filmvorführung mit dem Film „Welcome to Sodom“ und anschließendem Expert*innengespräch wartet auf das Klimaschutznetzwerk DieKlima10, die den 3. Preis gewonnen haben.

Alle anderen Teilnehmenden können sich auf attraktive Trostpreise freuen, mit denen wir uns als HandyAktion Bayern für das Mitsammeln bedanken möchten!

Das Video des Aufwiegens kann hier angeschaut werden (einfach auf das Bild klicken, Video öffnet in einem neuen Fenster):

 

V.l.n.r. Beatrix Mettler-Frercks (Ausstellung einBlick), Klaus Walz, Ludmilla Pelich, Gerd Sander und Elfriede Hauenstein (Ausstellung einBlick) bei der Eröffnung der Ausstellung

V.l.n.r. Beatrix Mettler-Frercks (Ausstellung einBlick), Klaus Walz, Ludmilla Pelich, Gerd Sander und Elfriede Hauenstein (Ausstellung einBlick) bei der Eröffnung der Ausstellung

Seit 8. April 2022 ist in den Ausstellungsräumen von Mission EineWelt eine Ausstellung mit Fotos aus der Ukraine zu sehen. Gezeigt werden Bilder von Klaus Walz, die während seiner Zeit als theologischer Senior Expert in der Ukraine entstanden sind. Die Fotos dokumentieren vor allem die Verbindung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU), sie geben Einblick in das kirchliche Leben und die diakonische Arbeit, aber auch den Alltag in der Ukraine zwischen 2003 und 2006. Aber sie zeigen noch mehr: Die Fotos vermitteln auch die tragische Geschichte der Ukraine im letzten Jahrhundert. In Rückkopplung zur Gegenwart wird deutlich: In gewisser Weise wiederholt sich die Geschichte.

 

Aufgrund der großen Nachfrage wird die Ausstellung verlängert bis 15. Juli 2022. Klaus Walz bietet auf Wunsch Führungen an. Kontakt: 09874/1589.

Am Pfingstmontag nach 11:15 Uhr wird klar, ob die Handysammel-Challenge der HandyAktion Bayern erfolgreich sein wird. Deren Ziel ist, den Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, mit alten oder ungenutzten Handys aufzuwiegen. Benötigt werden dafür groben Schätzungen zufolge etwa 1000 Mobiltelefone. Beteiligen können sich Handysammelstellen und Einzelpersonen. Handysammelstellen, die ihre Sammelboxen noch nicht an die HandyAktion geschickt haben, sind aufgerufen, diese zum bayerischen evangelischen Kirchentag am Hesselberg mitzubringen, der am 6. Juni stattfindet. Die Boxen und auch einzelne Handys können dort noch bis 11:15 Uhr am Stand von Mission EineWelt abgegeben werden. Unter allen Teilnehmenden werden tolle Preise verlost, unter anderem ein Shiftphone.

Die gesammelten Handys werden in Kooperation mit der Telekom fachgerecht recycelt oder dem Second Hand-Markt zugeführt.

Die HandyAktion Bayern, die von Mission EineWelt und dem Eine Welt Netzwerk Bayern getragen wird, will für einen nachhaltigeren und bewussteren Umgang mit Handys sensibilisieren. Jedes dieser Geräte enthält wertvolle Metallen, die häufig im Globalen Süden unter ausbeuterischen und umweltzerstörenden Bedingungen abgebaut und produziert werden.

Weitere Informationen: www.handyaktion-bayern.de

Bei der Mission EineWelt-Kampagne „Uhuru bedeutet Freiheit“ dreht sich alles um 60 Jahre Unabhängigkeit Tansanias. Auf der Website https://www.thinglink.com/scene/1510210659369877507 können Interessierte sich auf eine digitale Entdeckungsreise begeben und sich auf verschiedenste Weise mit „Uhuru“ beschäftigen. Unter anderem finden sich dort Stimmen aus Tansania und Deutschland zur Frage „Was bedeutet Uhuru heute?“, Einsendungen zum Uhuru-Songwettbewerb, eine Auswahl von Presseberichten über Uhuru und vieles mehr.