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Andacht – genug für alle

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Ihr werdet in euerm Land Leben und Ruhe und Frieden haben. 3. Mose 26,5

Die Leute aßen und wurden satt. Danach sammelten sie die Reste ein und füllten damit zwölf Körbe. Matthäus 14,20

 

Die Frage der Gerechtigkeit steht gerade hoch im Kurs. Wer kommt wann beim Impfen dran? Welches Land kann sich den Impfstoff überhaupt in ausreichend großen Mengen leisten? Und wer geht am Ende wieder leer aus und droht hinten herunterzufallen? Eine gewisse Unruhe macht sich breit – in der Gesellschaft, in der Politik, in der Welt! Der Run auf das „Impfbuffet“ ist eröffnet!

All das ist verständlich. Wer von uns würde nicht gerne wieder unbeschwert leben – Freunde treffen, Essen gehen, Spaß haben! Wir sind hin und her gerissen zwischen Eigensinn und der Verantwortung für unsere Nächsten – egal ob in unserer Nachbarschaft oder in einem anderen Teil der Erde.

In dieser inneren Zerrissenheit scheinen die biblischen Aussagen über ein Leben in Frieden, bei dem auch noch alle satt werden, mehr als fraglich. Sie sind quasi eine Zumutung – wie so oft! Doch diese Zumutung kann heilsam sein. Sie öffnet eine andere Perspektive. Eine, die Ruhe und Vertrauen verströmt. Kein hektischer „Run auf das Buffet“, sondern ein tiefes Vertrauen, dass am Ende für alle genug da sein wird – und sogar noch mehr. Vielleicht wäre das die Perspektive, die es uns ermöglicht, von dem, was wir haben, zu teilen. Darauf zu achten, dass es gerecht zugeht – auch bei der weltweiten Verteilung des Impfstoffs.

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

You will eat all the food you want, and live in safety in your land. 3. Mose 26:5

They all ate and were satisfied, an the disciples picked up twelve basketfuls of broken pieces that were left over. Matthew 14:20

 

The question of justice is very popular right now. Whose turn is it and when, when it comes to the vaccination? Which country can even afford the vaccine in sufficient quantities? And who will be left behind and threatens to fall off at the back? A certain unrest is spreading – in society, in politics, in the world! The run on the “vaccination buffet” is on!

All of this is understandable. Who of us wouldn’t want to live a carefree life again – meet friends, eat out, have fun! We are torn between stubbornness and responsibility for our neighbor – be it in our neighborhood or on the other part of the world.

In this inner turmoil, the biblical statements about a life in peace, in which everyone is satisfied, seem more than questionable. They are practically an imposition – as is so often the case! But this imposition can be beneficial. It opens a different perspective. One that reconciles calm and trust. No hectic “run on the buffet”, but a deep trust that in the end there will be enough for everyone – and even more. Maybe that’s the perspective that allows us to share what we have. To make sure that it is fair – also with the worldwide distribution of the vaccine.

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk