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Andacht – Vergebung ist mehrdimensional

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Dieser oft gesprochene Satz aus dem Vaterunser ist vielleicht auch der für uns Menschen schwierigste. Gott vergibt uns. Doch er möchte zugleich, dass wir uns darauf nicht ausruhen, sondern dass auch wir denen vergeben, die an uns schuldig geworden sind.

Doch was ist Vergebung für mich? Kann ich das überhaupt? Was bin ich bereit zu vergeben? Wo hört Vergebung für mich auf, wo komme ich an meine Grenzen? Wem müsste ich, wem möchte ich vergeben? Wo kann nur noch Gott allein vergeben?

Gott vergibt uns Menschen einfach so, ohne Bedingungen, ohne Wenn und Aber, aus Liebe heraus. Wie eine Mutter ihren Kindern ihre kleinen Fehler und Streiche vergibt. Dabei geht durch unsere Schuld viel mehr zu Bruch als nur ein Teller, eine Fensterscheibe oder ähnliches. Wir werden schuldig an unseren Mitmenschen und an der Schöpfung. Beziehungen reißen ab und Schaden entsteht, weil wir unbedingt unseren Willen durchsetzen wollen. Und dennoch kann Gott das Getrennte wieder zusammenführen und heilen. In seine Hände legen wir das Vertrauen, dass er die Dinge wieder richten kann, die wir beschädigt oder zerstört haben.

Und so dürfen wir beim Beten der Worte „und vergib uns unsere Schuld“ einen neuen Weg suchen und finden, in der Freiheit der Kinder Gottes zu leben. In dieser Überzeugung können wir befreit auf unserem Weg gehen und anderen mit aufrechtem Gang und klarem Blick begegnen. Und ihnen unsererseits vergeben.

 

Andacht: Sara Dippold, Studierende Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Praktischen Studienjahr, Praktikantin im Referat EP von Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Forgive us our trespasses as we forgive them that trespass against us.

This often spoken sentence from the Lord’s Prayer is perhaps the most difficult one for us humans. God forgives us. But at the same time he wants us not to rest on it but also to forgive those who are guilty of us.

But what is forgiveness for me? Can I do that at all? What am I willing to forgive? Where does forgiveness end for me, where do I reach my limits? Who would I have to forgive and whom should I forgive? Where can only God forgive?

God forgives us humans just like that, without conditions, without ifs and buts, out of love. How a mother forgives the little mistakes and pranks on her children. Our fault means that much more is broken than just a plate, for example. We become guilty of our fellow human beings and of creation. Relationships break off and damage occurs because we absolutely want to enforce our will. And yet God can bring that which has been separated back together and heal it. We place his trust in his hands that he can fix things that we have damaged or destroyed.

And so when we pray the words „and forgive ourselves our guilt“ we can search and find a new way to live in the freedom of the children of God. With this conviction, we can walk freely on our path and meet others with an upright gait and a clear view. And forgive them on our part.

 

Prayer: Sara Dippold

Illustration: Daniela Denk