,

Andacht – Von Gotteskraft getragen

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Du gibst meinen Schritten weiten Raum, und meine Knöchel wanken nicht. 2. Samuel 22,37

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2. Korinther 3,17

 

Weite Räume und grenzenlose Freiheit, das sind im Moment wohl eher Wunschvorstellungen. Realität sind verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Kontaktbeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren, Grenzkontrollen oder Quarantänevorschriften bestimmen seit knapp einem Jahr unser Leben und Arbeiten. Eine Herausforderung für unsere Gesellschaft, für Familien, ja am Ende für jeden von uns. Weite Räume und Freiheit finden zum größten Teil nur noch im Kopf-Kino statt. In der jetzigen Situation klingen die beiden Verse aus den Losungen wie ein schlechter Scherz. Sie sind eine Zumutung.

Doch es ist genau diese Zumutung, die für mich die Losungen so wertvoll machen. Immer wieder führen sie mich aus meinen eingefahrenen Gedankengängen heraus. Sie fordern mich heraus, die Blickrichtung zu ändern, anderes zu hoffen und mein Vertrauen auf eine Botschaft zu setzen, die für die einen eine Torheit ist, für die anderen aber die Kraft Gottes.

Ich halte mich eher an Letzteres. Nicht aus blanker Verzweiflung, sondern als Teil einer Gemeinschaft, die sich von den Realitäten der Gotteskraft getragen weiß. Die nicht müde wird, Geschichten und Erfahrungen zu teilen, die von der Kraft Gottes zeugen. Von dem Halten des wankenden Knöchelns und der erlebten Freiheit – auch und gerade in Zeiten der Unsicherheit und erlebten Einschränkungen.

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

You provide a broad path for my feet, so that my ankles do not give way. 2. Samuel 22,37

Where the Spirit of the Lord is, there is freedom. 2 Corinthians 3,17

 

Wide spaces and limitless freedom, these are more of a wishful thinking at the moment. The reality is tightened measures to contain the corona pandemic. Contact restrictions, night curfews, border controls or quarantine regulations have been determining our lives and work for almost a year. A challenge for our society, for families, and ultimately for each of us. For the most part, vast spaces and freedom only take place in the head cinema. In the current situation, the two verses from the Moravians sound like a bad joke. They are imposition.

But it is precisely this imposition that makes the verses so valuable to me. Repeatedly, day after day, they lead me out of my entrenched line of thought. They challenge me to change my line of sight, to hope for something else and to place my trust in a message that is folly for some, but the power of God for others.

I tend to stick to the latter. Not out of sheer desperation, but as part of a community that knows itself to be carried by the realities of God’s power. A community that never gets tired of sharing stories and experiences that testify to the power of God. Stories about holding the swaying ankle and experiencing freedom – also and especially in times of uncertainty and experienced restrictions.

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Heike Halbmann