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Ein Leben im Zeichen der Mission – Johannes Triebel verstorben

Mission EineWelt trauert um Johannes Triebel, der am 8. Januar 2020 im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Die Mission wurde dem promovierten Theologen, so wurde es oft gesagt und geschrieben, in die Wiege gelegt und bestimmte weitestgehend sein berufliches Wirken. „Mit Johannes Triebel verlieren wir einen leidenschaftlichen und kompetenten Protagonisten des Dialogs. Im Verhältnis von evangelikaler und landeskirchlicher Mission spielte er ebenso eine zentrale Vermittlerrolle wie für den interreligiösen Dialog auf internationaler Ebene“, würdigt Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann den Verstorbenen.

Triebel wurde am 8. Februar 1945 in Salisbury im damaligen Rhodesien, heute Harare in Simbabwe, als Sohn eines MissionarInnenehepaars geboren. Ab 1947 lebte er mit seinen Eltern in Berlin. Nach einer missionarischen Ausbildung im Brüderhaus Tabor in Marburg studierte er in Berlin, Neuendettelsau und Erlangen Theologie. Seine 1974 vorgelegte Doktorarbeit hatte das Thema „Die Bekehrung als Ziel der missionarischen Verkündigung. Die Bedeutung Walter Freytags für die Missionstheologie der Gegenwart“.

Kaum hatte er sein Vikariat in Erlangen absolviert, wechselte Triebel zum damaligen Missionswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, das ihn 1976 nach Tansania entsandte. Dort arbeitete er zunächst als Distriktsmissionar in Tandala, wo schon einer seiner Großonkel und sein Großvater als Missionare aktiv gewesen waren. Ab 1980 lehrte er als Dozent an der theologischen Hochschule im Makumira Systematische Theologie und Missionswissenschaft. Drei Jahre später kehrte der Theologe mit seiner Familie nach Neuendettelsau zurück, wo er im September die Leitung des 1979 gegründeten Missionskollegs, heute Referat Mission Interkulturell, übernahm. Parallel lehrte Triebel seit seiner Habilitation im Jahr 1993 an der Universität Erlangen-Nürnberg und leitete von 1997 bis 2011 den Erlanger Verlag für Mission und Ökumene. Von 1995 bis 2013 war er Vorsitzender des Evangelisch-Lutherischen Zentralverbands für Äußere Mission.

Im Jahr 2000, nach fast 25 Jahren im Dienst der Mission, wechselte Johannes Triebel vom Missionskolleg auf die damals von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern neu geschaffene Stelle des „Beauftragten für den Interreligiösen Dialog und Islamfragen“. Zudem war er von 2008 bis 2017 Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft.