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Einblicke vor Ort – Annekathrin Preidel und Joachim Herrmann informierten sich über das „Gemeinde Centrum EineWelt“

Die bayerische Synodalpräsidentin Annekathrin Preidel und der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) haben die Schirmherrschaft für das Bauprojekt „Gemeinde Centrum EineWelt“ (GCEW) in Neuendettelsau übernommen. Am Freitag, 30. Juli 2021, informierten sie sich bei einem Ortstermin über das Bauvorhaben und die weiteren Schritte zu dessen Realisierung.

Bauen ist bekanntlich teuer. Wenn dann noch Gebäude und Räume zwar punktuell dringend benötigt werden, den Rest der Zeit aber unbenutzt dastehen und dabei noch Energie- und Instandhaltungskosten verbrauchen, ist eine ungünstige Kosten-Nutzen-Bilanz vorprogrammiert. Um solches zu vermeiden, wollen die Kommune Neuendettelsau, Mission EineWelt und die evangelische Kirchengemeinde St. Nikolai ihren jeweiligen Sanierungs- und Baubedarf in einen Topf werfen. Aus ersten Überlegungen ist das Projekt „Gemeinde Centrum EineWelt“ entstanden, ein gemeinsames Bauvorhaben, das die Bedarfe der drei Partner*innen bündeln soll.

Mit Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB), und dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann konnten zwei prominente Schirmherrschaften für das Projekt gewonnen werden. Am Freitagnachmittag informierten sich die beiden Fürsprecher*innen vor Ort in Neuendettelsau über das Projekt und machten sich bei einem Rundgang ein Bild der augenblicklichen Situation.

Kern des Bauvorhabens ist ein öffentliches Forum mit Bürger*innentreff und Loungebereich, von dem aus die Besucher*innen Zugang haben zu Buchhandlung, EineWelt-Laden, Missionsausstellung, aber auch zu einem multifunktionalen Veranstaltungssaal und den von allen Partner*innen gemeinsam genutzten Gruppen- und Seminarräumen. Auch die Jugendkirche Nikolai Youth Church soll eigene Räume erhalten. Mit Errichtung des GCEW wird die Kirchengemeinde ihr bisheriges Gemeindezentrum „Löhehaus“ aufgeben. Das denkmalgeschützte Gebäude wird von der Kommune übernommen und nach der dringend notwendigen Sanierung dem Löhe-Zeit-Museum Platz bieten. Sanierungsbedarf gibt es auch für den Gebäudebestand auf dem Gelände von Mission EineWelt. Im Zuge der dafür notwendigen Arbeiten ist die Entwicklung und Umsetzung eines neuen Raumkonzepts geplant. Unter anderem soll künftig auch ein Schaudepot für die derzeit im Keller des Hauptgebäudes eingelagerten Kulturgegenstände aus Papua-Neuguinea entstehen, die von Mission EineWelt treuhänderisch für die Evangelisch-Lutherische Kirche von Papua-Neuguinea aufbewahrt werden.

Für St. Nikolai, die Kommune Neuendettelsau und Mission EineWelt ist das Bauvorhaben mit dem gemeinsamen Multifunktionssaal im Mittelpunkt nicht nur eine Sparmaßnahme. „Wir hoffen, dass hier kirchliche und nicht-kirchliche Ehrenamtliche, die bisher nebeneinanderher agieren, zusammenkommen und Berührungspunkte finden und dass so neue Ideen und Projekte für den ganzen Ort und darüber hinaus entstehen. Das GCEW soll ein Platz der Begegnung und ein Ort der Kreativität werden, der verschiedenste Menschen zusammenbringt“, sagte Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, stellvertretend für die Bauherr*innen.

Annekathrin Preidel zeigte sich überzeugt vom Gemeinde Centrum EineWelt: „Für mich ist dieses Projekt ein Paradebeispiel für einen gelingenden Prozess“, freute sich die Synodalpräsidentin. Das Konzept sei Werbung für den Zukunftsprozess der ELKB. „Ich freue mich, dass ich für das GCEW Schirmherrin sein darf.“

Für Joachim Herrmann ist die Partnerschaft unterschiedlicher örtlicher Akteure und Akteurinnen „ein interessanter Ansatz“. Das GCEW mit seiner Kombination aus lokal und global orientierten Partnern könne dabei helfen, den Menschen einen „globalen Blick nahezubringen“. Daher sei es wichtig, „das hier richtig anzupacken“. Das GCEW könne „Vorbild für andere“ werden.

Die Kosten für das gemeinsame Bauvorhaben belaufen sich nach derzeitigem Stand auf rund 20 Millionen Euro. 20 Prozent davon wollen die Projektpartner*innen über Drittmittel refinanzieren. Im nächsten Schritt wird ein Münchener Planungsbüro bis Ende 2021 eine Machbarkeitsstudie für das Projekt erstellen. Bis zur Herbstsynode 2022, die im Rahmen der Haushaltsplanungen der ELKB endgültig über die Umsetzung des Kooperationsprojekts entscheidet, sollen dann die ersten Entwürfe vorliegen. An diesen Planungen werden auch die künftigen Nutzer*innen beteiligt.