Bis Februar 2020 werden dem Nkoaranga LutheranHospital im Norden und im weiteren Verlauf desselben Jahres dem Ilembula Lutheran Hospital im Süden von Tansania jeweils ein neues OP-Gebäude zur Verfügung stehen. In den Gebäuden gibt es jeweils drei große OP-Säle, dazu einen Klein-OP sowie einen Aufwachraum und weitere Funktionsräume. Fundament, Mauern und Dach sind fertig. Jetzt steht der Innenausbau an. Thomas Caspary, von Mission EineWelt nach Tansania entsandter Architekt, hat die Gebäude geplant und übernimmt auch die Bauleitung. Das Geld für den Bau in Nkoarango kommt von „Ein Herz für Kinder“ in Kooperation mit der Rummelsberger Diakonie. Die Finanzierung des OP-Gebäudes in Ilembula wird mit Mitteln des Kirchlichen Entwicklungsdienstes (KED) der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gestemmt.

Architekt Thomas Caspary, in Tansania geboren und von daher bestens mit den lokalen Erfordernissen vertraut, hat einige besondere Lösungen entwickelt. Unter anderem wurde der Boden nicht gefliest sondern mit Terrazzo ausgelegt, damit Unebenheiten nach Möglichkeit ausgeschlossen werden. Statt einer Lüftung verhindern hier Fenster, dass unerwünschte Keime in die OPs gelangen. In puncto Sauerstoffversorgung hat Caspary auf in den Wänden verlegte, fest installierte Leitungen zugunsten eines mobilen Systems verzichtet. „Die Wartung fest installierter Leitungen wäre hier einfach zu aufwändig“, erklärt der Architekt.

In Nkoaranga wird ab Februar 2020 auch das Ärzteteam der von der Rummelsberger Diakonie und Mission EineWelt unterstützten Aktion „Feuerkinder“ arbeiten. In Ilembula hat der von Mission EineWelt entsandte Chirurg Werner Kronenberg dann neue OP-Säle zur Verfügung. Dort fehlt allerdings noch die technische Ausstattung der OPs. Diese kostet laut Werner Kronenberg etwa 60.000 Euro.

Welternährungstag, 16.10.2019: Wieder ist die Zahl der Hungernden weltweit gestiegen, die Welternährungsorganisation spricht von derzeit rund 822 Millionen Menschen. Ein herber Rückschlag für die Weltgemeinschaft, die sich in den nachhaltigen Entwicklungszielen (SDGs) auf das Ziel verständigte, den Hunger in der Welt bis 2030 ganz abzuschaffen.

Grund für den stetigen Anstieg ist hauptsächlich der Klimawandel, der z. B. im östlichen und südlichen Afrika zu andauernden Dürren und massiven Ernteausfällen führt. Hinzu kommen zunehmend Konflikte um Ressourcen wie Wasser und Land. Die Existenzgrundlage v. a. der armen Bevölkerung wird dadurch massiv gefährdet und vielen bleibt nur noch die Abwanderung in die Städte oder die Flucht.

Einerseits wird also die kleinbäuerliche Landwirtschaft durch den Klimawandel massiv bedroht, was vielerorts zu einer Verschärfung der Hungersituation führt. Andererseits gehört aber insbesondere die (agrarindustrielle) Landwirtschaft weltweit zu einem der größten Emittenten klimaschädlicher Gase:  31 % der Klimagasemissionen schreibt der Weltklimarat IPCC direkt der Landwirtschaft und veränderter Landnutzung zu. Rechnet man noch Verarbeitung, Transport, Kühlung, Erhitzung, Zubereitung und Entsorgung von Lebensmitteln hinzu, ergibt dies, dass über 40 % aller Emissionen davon abhängen, wie wir uns ernähren und Landwirtschaft betreiben

„Wer den Hunger bekämpfen will, muss das Klima schützen und nachhaltig essen“, fordert Gisela Voltz, Fachreferentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit vom evangelischen Partnerschaftscentrum Mission EineWelt. „Solange Regenwälder für Soja als Futtermittel für die Massentierhaltung abgeholzt werden oder uralte Wälder – wertvolle CO2-Speicher – pestizidintensiven Palmölplantagen weichen müssen, wird die Zahl der Hungernden weiter steigen. JedeR einzelneR kann etwas dagegen tun: Bei Lebensmitteln saisonal, regional, bio und fair einkaufen, weniger Fleisch und tierische Produkte, weniger Auto und Flugzeug. In der aktuellen Notsituation wie z. B. in Ostafrika brauchen die vom Hunger bedrohten Menschen aber auch unsere direkte Hilfe.“

Mission EineWelt unterstützt mit den Partnerkirchen vor Ort die notleidenden Menschen und hilft ihnen, sich z. B. durch veränderte Anbaumethoden an die klimatischen Veränderungen anzupassen oder durch Wiederaufforstungsprogramme das Klima zu schützen.

Seit 12. Oktober hat die Süd-Diözese der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) eine neue Leitung. In einem über siebenstündigen Festgottesdienst in Njombe, im südlichen Hochland, wurde Dr. George Mark Fihavango als neuer Bischof der Süd-Diözese eingeführt.

Fihavango war Stipendiat von Mission EineWelt und hat 2005 an der Augustana Hochschule in Neuendettelsau promoviert. Im Anschluss daran war er einige Zeit an der Tumaini University Makumira tätig, unter anderem von 2006 bis 2009 als Dekan der Theologischen Fakultät. Zuletzt war er stellvertretender Bischof in der Süd-Diözese, in der er jetzt von der Synode zur neuen Leitung gewählt wurde. Fihavango ist damit der Nachfolger von Bischof Isaya Japhet Mengele, der in Ruhestand geht.

Ebenfalls neu besetzt wurde das Amt des Stellvertreters. In diese Funktion wurde am Sonntag Dr. Gabriel Ezekia Nduye eingeführt, der bisher als Dekan im Dekanat Makambako tätig war.

„Wenn Gott vorangeht, wirst Du durch die Versuchung getragen“, gab der leitende Bischof der ELCT, Fredrick Shoo in seiner Predigt zu Exodus 33, 12-13, dem neuen Regionalbischof mit auf den Weg.

Bei den Festlichkeiten waren sowohl die Bischöfe bzw. stellvertretende Bischöfe aller 26 ELCT-Diözesen als auch Vertreter der tansanischen Regierung anwesend. Auch internationale Gäste, unter anderem aus Finnland, nahmen an den Feierlichkeiten teil. Für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern waren die von Mission EineWelt nach Tansania entsandten Pfarrer/innen Ursula Kronenberg und Gerhard Muck sowie der Tansaniareferent des Centrums Claus Heim und Angelika Dörr, Dekanatsmissionsbeauftragte aus München, vor Ort.

Die Süd-Diözese ist eine der sieben Gründungsdiözesen der Lutherischen Kirche in Tansania. Um ihre 325.000 Mitglieder bemühen sich 216 Pfarrer/innen und etwa 550 Mitarbeitende in Schulen, Kindergärten und in der Gesundheitsversorgung.

Am 14. Oktober 2019 jährt sich der Todestag von Julius Kambarage Nyerere zum 20. Mal. 1999 verstarb er in London. Die erste Trauerfeier war in der katholischen Westminster Cathedral, eine größere dann noch in der St. Josephskathedrale in Daressalaam. Über 20 Jahre hatte er als der erste Präsident den Weg des unabhängigen Tansanias geprägt.

Grund genug für Mission EineWelt, die Frage nach Nyereres Relevanz für heute zu stellen. Als „Vater der Nation“ wird er weiterhin in Tansania verehrt. Gleichzeitig wird sein Konzept eines „afrikanischen Sozialismus“ (Ujamaa) unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten oft sehr kritisch beurteilt. Unbestritten sind seine persönliche Integrität und staatspolitische Weisheit, die Tansania über die Jahrzehnte hinweg einen gesellschaftlichen Frieden ermöglicht haben.

Mission EineWelt hat zu vier Themenbereichen Materialien erarbeitet, mit denen Sie sich in Ihrem Kreis intensiv mit Nyerere beschäftigen können.
Unter www.mission-einewelt.de/nyerere können Sie die Materialien einsehen und runterladen.
Visionen für Entwicklung
Frauen in der Gesellschaft
Sozialist und Katholik
Glückliche Gesellschaft?

Gerne kommen Mitarbeitende von Mission EineWelt auch zu Ihnen, um eine Veranstaltung bei Ihnen durchzuführen. Für weitere Informationen und Terminabsprachen nehmen Sie bitte Kontakt auf zu:
marlene.gilcher@mission-einewelt.de

(Foto: Wikimedia Commons)

Gemeinsame Pressemitteilung der Treaty Alliance Deutschland*

Berlin/Genf, 7. Oktober 2019. Am 14. Oktober beginnt in Genf die fünfte Verhandlungsrunde für ein UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechten. Deutschland hat bereits angekündigt, sich an den aktuellen Verhandlungen nicht inhaltlich zu beteiligen. Aus diesem Grund fordert die Treaty Alliance Deutschland – ein breites Bündnis aus 27 zivilgesellschaftlichen Organisationen – die Bundesregierung und die EU auf, die Blockade zu beenden und tätig zu werden. Am heutigen „Tag der menschenwürdigen Arbeit“ rufen die Organisationen dazu auf, durch konstruktive Beteiligung an den Verhandlungen dafür zu sorgen, dass auf internationaler Ebene verbindliche Regeln zum Schutz von Menschenrechten und der Umwelt in globalen Produktionsverhältnissen geschaffen werden.

Die ecuadorianische Verhandlungsführung hatte im Juli einen überarbeiteten Vertragsentwurf vorgelegt, der viele Bedenken der EU und Deutschlands bezüglich der Regulierung von Unternehmen ausräumt. „Nichtstun ist keine Option mehr“, erklären die Organisationen einhellig. Mit Blick auf die unrühmliche Rolle der Bundesregierung erklärt Ernst-Christoph Stolper, stellvertretender BUND-Vorsitzender: „Es ist unverantwortlich, dass die Bundesregierung sich auch nach Überarbeitung des Vertragsentwurfs weiterhin nicht beteiligen will. Damit zeigt die Merkel-Regierung, dass sie Wirtschaftsinteressen über Menschenrechte und den Schutz der Umwelt stellt. Heiko Maas hat gerade im Rahmen der Vereinten Nationen das erste Treffen seiner Allianz für Multilateralismus abgehalten. Nun muss er zeigen, dass seinem Eintreten für den Multilateralismus auch praktische Konsequenzen folgen. Wir erwarten vom Außenminister ein klares Bekenntnis zum internationalen Menschenrechtsabkommen.“

Weltweit gefährden transnationale Unternehmen durch ihre Aktivitäten die Umwelt und Menschenrechte der Bevölkerung vor Ort. Darunter sind immer wieder auch deutsche Unternehmen. So exportieren beispielsweise deutsche Chemieunternehmen besonders gefährliche und in der EU verbotene Pestizide nach Brasilien. Große Infrastrukturprojekte mit Beteiligung deutscher Unternehmen führen weltweit zu Zwangsumsiedlungen. Dazu kommentiert Karolin Seitz, Programme Officer beim Global Policy Forum: „Deutsche Konzerne sind oftmals mitverantwortlich für Menschenrechtsverletzungen und Umweltzerstörung. Während Betroffene häufig nicht zu ihrem Recht kommen, können deutsche Unternehmen gleichzeitig ganze Staaten vor internationalen Schiedsgerichten auf Schadensersatz verklagen, wenn sie ihre Profite durch Umweltauflagen oder etwa höhere Mindestlöhne gefährdet sehen. Unternehmensinteressen vor Menschenrechten – das muss ein Ende haben.“

Immer mehr Länder erlassen Gesetze, mit denen sie Unternehmen zu menschenrechtlicher Sorgfalt für ihre Lieferketten verpflichten oder debattieren darüber. Seit September 2019 setzt sich die „Initiative Lieferkettengesetz“, ein Bündnis aus mehr als 60 zivilgesellschaftlichen Organisationen dafür ein, dass auch in Deutschland ein Lieferkettengesetz verabschiedet wird. „Vor diesem Hintergrund ist es im Interesse der deutschen Wirtschaft, dass sich die Bundesregierung an einem Prozess beteiligt, der weltweit einheitliche Standards schaffen würde“, sagt Maren Leifker, Referentin für Wirtschaft und Menschenrechte bei Brot für die Welt. „Die Bundesregierung sollte die Zeichen der Zeit nicht länger ignorieren und sich jetzt ernsthaft für eine regelbasierte internationale Wirtschaftsordnung einsetzen.“

Mehr Informationen

Hintergrund:
Auf Initiative von Ecuador und Südafrika wurde im Jahr 2014 im UN-Menschenrechtsrat eine Resolution verabschiedet, die eine zwischenstaatliche Arbeitsgruppe geschaffen und diese mit der Ausarbeitung eines verbindlichen internationalen Abkommens über transnationale Unternehmen und Menschenrechte – häufig „Binding Treaty“ genannt – beauftragt hat. Die ecuadorianische Verhandlungsführung legte im Juni 2018 einen ersten Entwurf für ein UN-Abkommen vor, das im Oktober 2018 bei der vierten Tagung der zwischenstaatlichen Arbeitsgruppe in Genf von zahlreichen Vertretern aus Staaten, Zivilgesellschaft und Wirtschaft kommentiert und ergänzt wurde. Im Juni 2019 wurde ein erster überarbeiteter Entwurf vorgelegt, der in vielen Punkten auf die Forderungen und Bedenken der Europäischen Union eingeht. Parallel zu den Verhandlungen im Menschenrechtsrat in Genf, an denen die EU und Deutschland nur beobachtend, sich jedoch nicht inhaltlich beteiligen, wird auf Bestrebungen der EU in einem anderen Forum der Vereinten Nationen in Wien ein internationaler Investitionsschiedsgerichtshof (Multilateral Investment Court – MIC) verhandelt, der es Unternehmen ermöglichen würde, Staaten zu verklagen, wenn sie ihre Gewinne durch staatliche Regulierungen wie etwa Umweltauflagen eingeschränkt sehen. Im Rahmen der im Januar 2019 gestarteten europaweiten Kampagne „Menschenrechte schützen – Konzernklagen stoppen!“ fordern bereits mehr als eine halbe Millionen Europäer die EU und ihre Mitgliedstaaten auf, Sonderklagerechte für Unternehmen abzuschaffen und sich für das aktuell verhandelte UN-Abkommen zu Wirtschaft und Menschenrechte einzusetzen.

Pressekontakt: 
Lia Polotzek, BUND-Expertin für Wirtschaft und Finanzen
Tel.: 01 75 / 5 72 99 61, lia.polotzek(at)bund.net

BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff/Daniel Jahn/Judith Freund/Heye Jensen)
Tel.: (030) 2 75 86-425/-531/-497/-464, presse(at)bund.net

* In der Treaty Alliance Deutschland (haben sich folgenden 27 zivilgesellschaftlichen Organisationen für einen Erfolg der UN-Verhandlungen zusammengeschlossen: Aktion ./. Arbeitsunrecht, Aktionsgemeinschaft Solidarische Welt, Attac Deutschland, Berliner Wassertisch, Brot für die Welt, BUND, Christliche Initiative Romero, Cora-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Femnet, FIAN Deutschland, Forschungs-und Dokumentationszentrum Chile-Lateinamerika, Forum Fairer Handel, Forum Umwelt und Entwicklung, Germanwatch, Global Policy Forum, Goliathwatch, Inkota-Netzwerk, Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie (INFOE), Mission EineWelt, Medico international, Misereor, Powershift, Südwind, Terre des hommes, Weed, Weltladen-Dachverband, Werkstatt Ökonomie.

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Abschied Gabi und Armin Raunigk (Foto: MEW)

Abschied Gabi und Armin Raunigk (Foto: MEW)

Die tansanischen Diakoniezentren in Faraja und Miono werden ab jetzt nicht mehr wie in den letzten 25 Jahren von Rummelsberger DiakonInnen, sondern von drei tansanischen Diakonen geleitet. Am 5. Oktober wurden Gabi und Armin Raunigk, die den Zentren in den letzten sechs Jahren vorstanden, mit Gottesdienst und Festakt feierlich verabschiedet. Unmittelbar danach wurden ihre Nachfolger eingeführt.

„Unsere Zusammenarbeit wird von heute an ein neues Level erreichen“, versprach Reiner Schübel, designierter Rektor und Vorstandsvorsitzender der Rummelsberger Diakonie, am 5. Oktober 2019 in der voll besetzten Kirche des Diakoniezentrums in Faraja, Tansania. Auch sein Vorgänger Günter Breitenbach bekräftigte in seiner Predigt, die Partnerschaft mit den tansanischen Diakoniezentren Faraja und Usa River werde auf jeden Fall fortgesetzt.

Mit der Verabschiedung von Gabriele und Armin Raunigk geht in den Diakoniezentren Faraja und Miono eine Ära zu Ende. Seit 1994 entsandte Mission EineWelt, das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, DiakonInnen aus Rummelsberg nach Faraja. Ihr dortiger Auftrag war einerseits die Leitung des Landwirtschaftsbetriebs mit Viehzucht und Milchwirtschaft sowie der Anbau von Mais, Bohnen, Kaffee, Kochbananen und Gemüse auf rund 60 Hektar Land. Zudem entwickelten sie ein Ausbildungsprogramm für tansanische DiakonInnen und setzten es in die Praxis um. Ein weiterer Schwerpunkt, den insbesondere Gabriele Raunigk vorantrieb, war die Entwicklung der Tumaini Center. Tumaini heißt Hoffnung. Der Name ist Programm. Kinder mit geistigen und körperlichen Handicaps bekommen dort die Möglichkeit, zur Schule zu gehen und erlernen Fertigkeiten, die ihnen später ein möglichst selbständiges Leben ermöglichen sollen. „Ihr kamt in schwierigen Zeiten, aber Ihr habt Eure Aufgaben mit Bravour erfüllt und die jungen Diakone darauf vorbereitet, dass sie die Leitung der Diakoniezentren übernehmen können“, lobte Fredrick Shoo, Bischof der tansanischen lutherischen Kirche, das Diakonen-Ehepaar zum Abschied. Sein Versprechen: „Eure Verbindung hierher wird niemals abreißen.“

Nun geht die Leitung in Faraja und Mioni an drei tansanische Diakone über, die demokratisch von ihrer Diakonengemeinschaft gewählt wurden. Fredrick Shoo führte zusammen mit Günter Breitenbach die Diakone Goodluck Emmanuel Nnko (Senior), Elirehma Kaaya (Ausbildungsleiter) und Samson Mphuru (Verwaltung und Finanzen) in ihren neuen Dienst ein.

Dennoch will sich die Diakonie Rummelsberg weiterhin für die tansanischen Diakoniezentren engagieren. Die Wege dafür müssten, so Schübel, gemeinsam mit den tansanischen PartnerInnen gefunden und entwickelt werden. Konkret versprach er, dass die Rummelsberger die bisherige finanzielle Unterstützung fortsetzen werden.

Fotos: Thomas Nagel (MEW)
Bischof Fredrick Shoo (l.) segnet die drei künftigen Leiter der tansanischen Diakoniezentren Faraja und Miono
Bischof Fredrick Shoo (i.) verabschiedet Gabriele und Armin Raunigk

Thomas Nagel
Medien- und Pressereferent

Rike ist taff, kontrolliert, cool. Gleich am Anfang vermittelt der 2018 erschienene Film „Styx“ von Wolfgang Fischer dieses Bild: Rike beim Einsatz als Notärztin bei einem Autounfall. Sicher und routiniert rettet sie einem Schwerverletzten das Leben. Die 40-Jährige verkörpert perfekt das Ideal der selbstbewussten, emanzipierten europäischen Frau. Dieses Bild der Protagonistin wird noch verstärkt. Umsichtig macht sie ihre Elf-Meter-Jacht für einen Solo-Trip von Gibraltar nach Ascension Island klar. Diese Frau, so scheint es, hat alles im Griff. Die Fallhöhe ist entsprechend hoch. „Styx“ bedeutet „Wasser des Grauens“. So heißt bei Dante der Fluss der Unterwelt, der die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten bildet.

Der Segeltörn beginnt. Was als Auszeit von der Zivilisation geplant ist, entwickelt sich zum Trip mitten hinein in eine von eben dieser Zivilisation produzierte Katastrophe. Nach einem Sturm trifft Rike auf ein havariertes Flüchtlingsschiff und gerät in ein existentielles Dilemma. Sie rettet einen Jugendlichen, der im Meer treibt. Sie alarmiert die Küstenwache, aber die kommt nicht. Rike kann nicht alle Schiffbrüchigen aufnehmen. Für die Katastrophe, die sich vor ihren Augen abspielt, hat sie keinen Plan.

Foto, Quelle: Zorro Filmverleih

Das Mittwochskino von Mission EineWelt zeigt „Styx“ am 23. Oktober 2019 um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau). Der Eintritt ist frei.

Thomas Nagel
Medien- und Pressereferent