Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Die kanaanäische Frau fiel vor Jesus nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Matthäus 15,25

„Herr, hilf mir!“ Eine Frau ruft zu Jesus in der Nähe von Sidon auf dem Gebiet des heutigen Libanon. – Und Jesus stellt sich auf die Seite der Mutter einer kranken Tochter, einer Mutter, deren Liebe zu ihrer Tochter alle Grenzen überwindet. Die Mutter sucht ja nicht Hilfe für sich, sondern für ihr geliebtes Kind. Für Jesus und seine Jünger erscheint sie zuerst als Fremde, aber ihre Liebe wird die Brücke zu dem Fremden, der kein Fremder bleibt, denn er hilft und heilt, weil die Mutter ihm vertraut.
Wir hatten einen Mitarbeiter bei Mission-EineWelt, der aus dieser Gegend stammte. Vielleicht war er ein Nachkomme dieser ersten nichtjüdischen Frau, die an Jesus glaubte? So ist auf einmal auch die Brücke zu uns in Deutschland da.

Libanon hat halb so viele Einwohner wie Bayern, aber nur etwa ein Siebtel der Fläche Bayerns, dafür unendlich viele, fast unlösbar scheinende Probleme. Der Ruf der verzweifelten Mutter erklingt auch heute wieder: Bitte, helft uns! Gebet aus EG 232,1: Allein zu dir, Herr Jesu Christ, mein Hoffnung steht auf Erden. Ich weiß, dass du mein Tröster bist, kein Trost mag mir sonst werden. Von Anbeginn ist nichts erkorn, auf Erden ward kein Mensch geborn, der mir aus Nöten helfen kann; ich ruf dich an, zu dem ich mein Vertrauen han. Amen.

 

Andacht: Karl Lippmann
Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

LORD, HELP ME

The Canaanite woman came and knelt before Jesus, saying, „Lord, help me.“
Mat 15:25

„Lord, help me.“ A woman in distress turns to Jesus. The place where this happened is close to the town of Sidon, in the area of todays Lebanon. Jesus sees the unique love of the mother for her ill daughter, this love is stronger than all boundaries. The mother does not seek help for herself, but for her beloved child.
Jesus and his disciples came to this place as foreigners. But the surmounting love and faith of the mother in Jesus builds a strong bridge. They are not strangers anymore. Jesus helps and heals, because the mother believes and trusts him.
Over many years a man from that area worked here. Maybe he was a descendant of this first non-Jewish woman who believed in Jesus? For me he built a bridge from the times of the first disciples to our presence – and the old story became real.
Lebanon has about half the population of Bavaria, but only a seventh of its area. But what it has are countless problems for which they need our help. The cry of the mother in distress sounds again in our ears: Please help us! Prayer: Saviour Jesus, you tell us just how important children are to you. Help us to value children like you do – keeping them safe, praying for them, and blessing them. Amen.

 

Prayer: Karl Lippmann
Illustration: Daniela Denk

Das evangelische Centrum Mission EineWelt bietet zur bundesweiten „Faire Woche“ vom 11.-25.9.20 ein vielfältiges Programm: Passend zum Motto „FAIR statt MEHR“ kann man sich über die digitalen interaktiven Module zum Globalen Lernen anhand von Beispielen wie dem Handy oder Schokolade über die Auswirkungen der vorherrschenden Produktions- und Konsummuster informieren, die meist zu Lasten von Mensch und Natur, insbesondere im Globalen Süden gehen. Und man kann erfahren, wie jede/r Einzelne über den Fairen Handel und nachhaltigen Konsum zu einer gerechteren Welt beitragen kann. Die digitalen Angebote sind auch gut für die Arbeit mit Gruppen oder in Schulen geeignet.

Ebenso kann man bei konsumkritischen Stadtrundgängen wie dem „Globalcache“ oder der „Fair-Ökologisch-Nachhaltig“ Tour in Nürnberg Orte des fairen und unfairen Konsums mal von einer anderen Seite kennenlernen. Die Touren sind für Gruppen als Workshop buchbar, aber auch mit dem eigenen Smartphone individuell machbar.
In Neuendettelsau können Interessierte im Aktionszeitraum an einer Fairtrade-Ralley teilnehmen. Wer die Quizfragen, die es im örtlichen Weltladen von Mission EineWelt gibt, erfolgreich beantwortet, dem winken faire Produkte und Gutscheine als attraktive Preise.

Weitere Informationen unter:
https://kurzelinks.de/k6io

Zum Motto der FAIREN WOCHE 2020 „FAIR statt MEHR“
Die Faire Woche beschäftigt sich in diesem Jahr mit der Frage, wie ein gutes Leben für möglichst viele Menschen erreicht werden kann. Wie müssen Produktions- und Konsummuster aussehen, damit sie nicht zu Lasten von Mensch und Natur gehen? Was kann der Faire Handel dazu beitragen und welchen Beitrag kann jede*r einzelne von uns leisten?

Das aktuelle System ist nicht zukunftsfähig.
Der tägliche Blick in die Zeitung macht mehr als deutlich, dass die derzeitigen Produktions- und Konsummuster alles andere als nachhaltig sind. Mehr als 1 Mrd. Menschen leiden unter Hunger und Armut, Klimawandel und Artensterben gefährden unsere Lebensgrundlage und wachsende soziale Spannungen bedrohen in vielen Ländern die Demokratie. Und wie so häufig sind es die Menschen im Globalen Süden, die am stärksten von den Folgen betroffen sind. Diese Krisen werden aktuell durch die Corona-Pandemie noch verstärkt.

Auf dem Weg zu einem guten Leben für alle Menschen…
…müssen sowohl die Produktions- als auch die Konsummuster auf ihre Nachhaltigkeit hin überprüft werden – so, wie es auch die Vereinten Nationen in Ziel 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ der Nachhaltigen Entwicklungsziele fordern. Trotz aller negativen Auswirkungen bietet die Corona-Pandemie die große Chance, unser Konsumverhalten und unser Wirtschaftssystem zu hinterfragen. Der Maßstab für unsere Produktions- und Konsummuster darf nicht mehr sein, was wir uns vermeintlich leisten können, sondern was die Belastbarkeit der Erde zulässt – damit alle Menschen die gleichen Möglichkeiten haben, ein gutes Leben zu führen.

Kontakt:
Gisela Voltz
gisela.voltz@mission-einewelt.de
Tel.: 09874-9-1820

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Gott sprach: Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken; der soll das Zeichen sein des Bundes zwischen mir und der Erde. 1. Mose 9,13 Mein allererstes Buch, an das ich mich erinnern kann, noch lange bevor ich selbst lesen konnte, war etwa DinA4 groß, hatte kartonierte Seiten und enthielt die Geschichte von Noah und der großen Flut, der „Sintflut“. Diese Geschichte hat mich irgendwie fasziniert, aber auch eine Sorge ausgelöst, deshalb fragte ich, ob es denn bei uns auch wieder eine so große Flut geben könnte. Aber auf der letzten Seite des Buches stand in leuchtenden Farben der Regenbogen. Dabei wurde mir erklärt: „Immer wenn du den Regenbogen am Himmel siehst, wiederholt Gott sein Versprechen, dass er die Erde nie mehr so zerstören wird, wie damals in der Zeit von Noah.“ Ich kann mich nicht erinnern, jemals am blauen, wolkenlosen Himmel einen Regenbogen gesehen zu haben. Gott lässt uns den Regenbogen immer dann sehen, wenn es Wolken, Stürme, Gewitter gab.
Das Jahr 2020, war bisher deutlich überschattet, von Wolken die uns durchaus ängstigen können. Da ist es gut auf den Regenbogen zu schauen, und uns an Gottes Versprechen zu erinnern, dass er einen Bund geschlossen hat zwischen sich und der Erde, zwischen sich und uns Menschen.
Die großen Katastrophen, ob Sintflut oder Corona, haben gemeinsam, dass die ganze Welt davon betroffen ist, aber sie haben auch gemeinsam, dass Gottes Versprechen noch gilt: „Und wenn es kommt, dass ich Wetterwolken über die Erde führe, so soll man meinen Bogen sehen in den Wolken. Alsdann will ich gedenken an meinen Bund zwischen mir und euch… (1. Mose 9,14-15)“ Ich bin froh zu wissen, dass wir nicht einem blinden Schicksal ausgeliefert sind, sondern einen Gott haben, der an uns denkt, der es gut mit uns meint, und auch in Krisenzeiten seine Geschöpfe umsorgt.

 

Andacht: Michael Volz
Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

GODS PROMISE

I have set my rainbow in the clouds, and it will be the sign of the covenant between me and the earth. Gen 9:13 My very first book that I can remember long before I could read myself was about A4 size, had paperboard pages and contained the story of Noah and the great flood, the „Deluge“. This story somehow fascinated me, but it also caused concern, so I asked if we could have such a big flood again. But on the last page of the book, there was a rainbow in bright colours. I was told: „Whenever you see the rainbow in the sky, God repeats his promise that he will never again destroy the earth as he did in the time of Noah.“
I can’t remember ever seeing a rainbow in the blue, cloudless sky. God lets us see the rainbow whenever there have been clouds, storms, thunderstorms.
The year 2020 so far, has been overshadowed by some frightening clouds. It is good to look at the rainbow and remember God’s promise that he has made a covenant between himself and the earth, between himself and us humans.
The great catastrophes, be it the Flood or the Corona, have in common that the whole world is affected, but they also have in common that God’s promise is still valid: “Whenever I bring clouds over the earth and the rainbow appears in the clouds, I will remember my covenant between me and you … (Gen.9:14-15)”
I am glad to know that we are not at the mercy of a blind fate, but that we have a God who thinks of us, who means well to us and even in times of crisis is there to care for his people and the whole creation.

 

Prayer: Michael Volz
Illustration: Daniela Denk

Neuendettelsau/Nürnberg/Berlin 09.09.2020 – Aktivist*innen der Initiative Lieferkettengesetz haben heute in Berlin demonstriert, weil das Bundeskabinett die Besprechung der Eckpunkte für ein Lieferkettengesetz erneut verschoben hat. Dabei errichteten sie einen überdimensionalen gesetzlichen Rahmen und übergaben symbolisch eine Petition mit mehr als 222.222 Unterschriften an das Bundeskanzleramt. Das Bündnis aus über 100 zivilgesellschaftlichen Organisationen, zu dem auch Mission EineWelt gehört, fordert von der Bundesregierung, das Gesetz nicht länger zu verschieben, sondern endlich für einen wirksamen Schutz von Menschenrechten und Umwelt zu sorgen.

Gisela Voltz, entwicklungspolitische Bildungsreferentin bei Mission EineWelt, sagt: „Ein wirksames Lieferkettengesetz ist überfällig. Unternehmen müssen verpflichtet werden ökologische und soziale Standards entlang ihrer Lieferketten weltweit verbindlich einzuhalten. Es darf nicht länger sein, dass die ökologischen und sozialen Kosten unserer Konsum- und Wegwerfgesellschaft ständig auf die Menschen im globalen Süden ausgelagert werden. Die Bundesregierung muss endlich handeln.“

Mit Blick auf die Debatten innerhalb der Bundesregierung kritisiert die Initiative insbesondere die Position von Wirtschaftsminister Peter Altmaier scharf: „Nach der Vorstellung von Herrn Altmaier würde ein Lieferkettengesetz nur einen Bruchteil der Unternehmen erfassen, die in Deutschland Geschäfte machen. Sogar Unternehmen wie H&M und Ritter Sport, die selbst ein Lieferkettengesetz fordern, würden durch das Raster fallen“, betont Christian Wimberger, Referent für Unternehmensverantwortung bei der Christlichen Initiative Romero (CIR).

Anders als in früheren Eckpunkten des Arbeits- und des Entwicklungsministeriums vorgesehen, will das Wirtschaftsministerium ein Lieferkettengesetz nur für Unternehmen ab 5.000 Mitarbeitenden einführen. Zudem soll der zivilrechtliche Durchsetzungsmechanismus entfallen. Damit hätten Betroffene von Menschenrechtsverletzungen kaum eine Möglichkeit, vor deutschen Gerichten Entschädigungen einzufordern. Johannes Schorling, Referent für Wirtschaft und Menschenrechte bei INKOTA, kritisiert: „Ein Lieferkettengesetz ohne Haftung wäre ein zahnloser Tiger. Geschädigte müssen hierzulande gegen ein Unternehmen vor Gericht ziehen können, wenn das Unternehmen von Menschenrechtsverletzungen bei seinen Zulieferern wusste und nichts dagegen unternommen hat. Eine solche Regelung ist verhältnismäßig und zumutbar.“

Bereits die früheren Eckpunkte hatten zu Kritik seitens der Zivilgesellschaft geführt, da sie nur Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland in die Pflicht nehmen wollten und keine umweltbezogenen Sorgfaltspflichten umfassten. Viola Wohlgemuth, Kampaignerin für Textil und Konsum bei Greenpeace, erklärt: „Wirtschaftsminister Altmaier verzögert erneut ein wirksames Lieferkettengesetz. Dabei ist auch ihm klar, dass Umwelt- und Menschenrechtsverbrechen gerade am Anfang von Lieferketten und damit in Produktionsländern außerhalb der EU begangen werden. Die Werte eines christlich-demokratischen Wirtschaftsministers dürfen nicht an den Landesgrenzen haltmachen. Denn ein Lieferkettengesetz ist nur dann wirksam, wenn es die ganze Länge der Kette abdeckt – von der Produktion der ersten Faser in Indien, über das Färben in China bis zum Verkauf der Jeans in Deutschland.“

Weiterführende Informationen:

Kontakt:
Gisela Voltz
gisela.voltz@mission-einewelt.de
Tel. 09874 9-1720

Die Initiative Lieferkettengesetz wird getragen von:
Arbeitsgemeinschaft der Eine Welt-Landesnetzwerke in Deutschland e.V. (agl), Brot für die Welt, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Christliche Initiative Romero e.V. (CIR), CorA-Netzwerk für Unternehmensverantwortung, Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), European Center for Constitutional and Human Rights (ECCHR), Forum Fairer Handel e.V., Germanwatch e.V., Greenpeace e.V., INKOTA-netzwerk e.V., Bischöfliches Hilfswerk MISEREOR e. V., Oxfam Deutschland e.V., SÜDWIND e.V., ver.di – Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft, WEED – Weltwirtschaft, Ökologie & Entwicklung e.V., Weltladen-Dachverband e.V., Werkstatt Ökonomie e.V.

Über 80 weitere Organisationen unterstützen die Initiative. Mehr Informationen unter www.lieferkettengesetz.de.

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