Foto: Studio Kalliope & Kameradisten.org

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Zeitangaben wie „5 vor 12“ oder – als Steigerung – „5 nach 12“ werden gerne genutzt, um Menschen, die eine Notlage weitgehend ignorieren, die Dringlichkeit derselben deutlich zu machen. Der Klimawandel ist so eine Notlage. Und die Fridays for Future-Demos hierzulande senden ein dauerndes Dringlichkeitssignal.

Die Bewohner*innen der Republik der Marshallinseln brauchen so etwas nicht. Für sie ist der Klimawandel ein höchst akutes Problem. Prognosen zufolge könnte der Inselstaat im Pazifischen Ozean schon 2050 im Meer versinken, wenn die Klimaerwärmung und das damit verbundene Ansteigen des Meeresspiegels weiter voranschreiten.

Die Filmemacher*innen Viviana und Mark Uriona haben mit ONE WORD einen partizipativen Dokumentarfilm gedreht, der den Einwohner*innen der Marshallinseln eine Stimme gibt. Diese erzählen, wie das Leben früher auf den Inseln war und wie es sich durch den Klimawandel verändert hat und immer weiter verändert. Es geht um die Ursachen, aber auch um Lösungsansätze. Und trotz allem um Hoffnung.

Das Mittwochskino von Mission EineWelt zeigt ONE WORD am 25. Mai 2022 um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau). Der Eintritt ist frei. Eine Mitarbeitende der Pazifik-Infostelle steht im Anschluss an die Filmvorführung für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Die Gesprächsreihe „Missionary Kids – Kinder der Mission“ wird fortgesetzt. Am Freitag, 20. Mai 2022, um 19:30 Uhr im Sophiensaal, Lorenzer Platz 10, in Nürnberg lautet diesmal das Thema „Youth with a mission!?“. Es geht um die Frage, was es mit den Kindern macht, wenn ihre Eltern Missionar*innen waren. Ändert sich dadurch der Blick auf das, was „fremd“ und was „Heimat“ ist? Wie wirkt es sich auf das Verständnis von Glaube, Kirche, Welt und vor allem vom eigenen Ich aus?

Gäste sind Debora und Jonas Thie. Beide wurden in den 1990er Jahren in Tansania geboren und sind ab dem Grundschul- bzw. dem Kindergartenalter im Fränkischen groß geworden. Heute wohnen sie in Greifswald und Leipzig und werden erzählen, was „ihre Mission“ ist.

Moderieren wird Sung Kim, bei Mission EineWelt Studienleiter im Referat Mission Interkulturell.

Mit der Veranstaltungsreihe „Missionary Kids – Kinder der Mission“ soll die Realität derer zu Wort kommen, die in missionarischen Zusammenhängen aufgewachsen sind. Kinder und Enkel von Missionar*innen erzählen ihre Geschichten und berichten über ihre Erfahrungen – unter anderem darüber, inwiefern das Aufwachsen in verschiedenen Kulturen bereichernd oder belastend ist, wie besonders oder durchschnittlich das Leben in einer Missionar*innenfamilie war oder ist, was ihnen Heimat bedeutet und welches Verhältnis sie zu Mission und Kirche haben.

 

Die Veranstaltung findet in Präsenz statt, kann aber auch online via Zoom mitverfolgt werden:

https://eu01web.zoom.us/j/64977858868?pwd=c1VLbzQrVGZFOVVsYmMvdDRWWDlrZz09

Meeting-ID: 649 7785 8868

Kenncode: 331647

 

Weitere Informationen:

https://mission-einewelt.de/ueber-uns/veranstaltungen/

Schutz der Menschenrechte und eine globale nachhaltige Entwicklung: Die Europäische Union hat sich verpflichtet, zu diesen Zielen beizutragen. Mit dem geplanten EU-Lieferkettengesetz, das Unternehmen zur Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards verpflichtet, muss die EU etwas Großes wagen. Diese Überzeugung teilen die über 130 Organisationen der Initiative Lieferkettengesetz. Unter dem Leitvers „Schafft Recht und Gerechtigkeit“ (Jeremia 22,3) engagieren sich viele Christ*innen in der Initiative, auch Mission EineWelt.

Gisela Voltz

 

Hintergrundinfos, Flyer, Plakate, Sharepics und eine Petition finden sich auf www.lieferkettengesetz.de.

Materialien zum kirchlichen Engagement: https://mission-einewelt.de/kampagnen/initiative-lieferkettengesetz-de/

Geehrte Ehrenamtliche: Fritz Seiler, Matthias Herbolzheimer, Renate Bärnklau, Katharina Wittenberg, Dagmar Zaha, Renate und Wolfgang Topf, Christa Zapf, Veronika und Frieder Flierl, Claudia Heiß und Hubert Schildhauer mit Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, und Christoph von Seggern, Leiter der Regionalstelle Nordbayern von Mission EineWelt (v.l.n.r.)

Geehrte Ehrenamtliche: Fritz Seiler, Matthias Herbolzheimer, Renate Bärnklau, Katharina Wittenberg, Dagmar Zaha, Renate und Wolfgang Topf, Christa Zapf, Veronika und Frieder Flierl, Claudia Heiß und Hubert Schildhauer mit Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, und Christoph von Seggern, Leiter der Regionalstelle Nordbayern von Mission EineWelt (v.l.n.r.)

Über 170 Gäste im Evangelischen Zentrum Bayreuth bescherten Mission EineWelt am 6. Mai 2022 ein gut gefülltes Haus zum ersten Jahresempfang nach zwei Jahren Corona-bedingter Pause. Inhaltlich lag der Schwerpunkt auf der Partnerschaftsarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) im Bereich Gesundheit und Wohlergehen.

„Als wir vor zwei Jahren diese Veranstaltung geplant hatten, ahnten wir nicht, wie hoch aktuell unser Thema sein würde“, sagte die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner zum Auftakt der Veranstaltung. „Die Menschen in den Partnerkirchen“ seien der Corona-Pandemie „viel ungeschützter ausgesetzt als wir“. Im Hinblick auf Tansania, das Land mit den meisten Partnerschaftsbeziehungen zum Kirchenkreis Bayreuth, lobte Greiner die dortige „Kultur der Versöhnung, der Toleranz, des Brückenbaus, der Nächstenliebe“, die es ermöglicht habe, dass mit Samia Suluhu Hassan eine Frau und Muslima Präsidentin werden konnte. Sie sei „überzeugt“, so Greiner weiter, dass „solche Partnerschaftsarbeit, wie sie uns heute vorgestellt wird, zu solch einer Kultur“ beitrage.

Den Wert der Partnerschaftsarbeit in den Gemeinden und Dekanaten hielten auch die Direktor*innen von Mission EineWelt, Gabriele und Hanns Hoerschelmann, hoch. „Die vielen partnerschaftlichen Beziehungen, die wir als Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern weltweit pflegen“, seien „die Grundlage unserer Arbeit“, betonte Gabriele Hoerschelmann. „Sie bereichern uns als ganze Kirche und jeden Einzelnen, der in ihr aktiv ist.“

Einen beispielhaften Einblick in die Partnerschaftsarbeit des Dekanats Bayreuth-Bad Berneck auf dem Gesundheitssektor gab der Mediziner Fritz Seiler mit dem Projekt M.N.T, Medizinische Notfallversorgung in Tansania. Seit über 30 Jahren sammelt M.N.T Spenden für Medikamente. Viermal im Jahr gehen dann größere Sendungen mit Antibiotika, Verbandsmaterial, Notfallmedikamenten, Impfstoffen, Malariamedikamenten und anderem dringend Notwendigen an die kirchlichen Krankenhäuser in Machame und Karatu im Norden Tansanias. Für die Organisation dieser Lieferungen, von denen jede etwa 15000 Euro wert ist, sei die Teamarbeit besonders wichtig. „Das ist keine One Man Show“, hob Seiler hervor und holte das M.N.T-Team auf die Bühne.

Um den ungleichen Zugang zu medizinischer Versorgung, „je nachdem, wo man geboren ist und wo man lebt“, ging es Dorcas Parsalaw. Sie kommt aus Tansania und arbeitet als Bildungsreferentin bei Mission EineWelt. Ihr Schwerpunkt sind die in der Agenda 2030 zusammengefassten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die so genannten Sustainable Development Goals (SDGs), zu denen auch der Zugang zu medizinischer Versorgung gehört, und die Beteiligung der Kirchen an deren Umsetzung im Rahmen der Initiative „Waking the Giant“ des Lutherischen Weltbundes. Mit Waking the Giant gehe es nicht darum, „die Berufung der Kirche durch eine Agenda zu ersetzen, die nur noch acht Jahre gelten wird“. Vielmehr leite sich die Berufung der Kirchen, „sich in Fragen des Friedens, der Gerechtigkeit, der Armutsbekämpfung zu engagieren, aus ihrer viel tieferen und einzigartigen Berufung ab, sich an Gottes Mission zu beteiligen, in der all diese Themen so wichtig sind“. Die Kirche habe ihren Grund, sich für Frieden, Gerechtigkeit und Armutsbekämpfung zu engagieren, „durch das, was sie glaubt“. Bei Mission EineWelt hat Parsalaw die Kampagne „17 Wochen/17 Ziele“ initiiert, mit der die SDGs in Gemeinden, Dekanaten und in den Partnerkirchen beworben werden. Auf der Website https://mission-einewelt.de/17wochen-17ziele/ können sich alle Interessierten beteiligen und ihre Nachhaltigkeitsprojekte vorstellen oder über die Umsetzung der SDGs diskutieren. (E-Mail: w17z@mission-einewelt.de).

Claus Heim, Tansaniareferent von Mission EineWelt, betonte im Einklang mit den beiden Videogrußbotschaften von Joshua Ndaga, Abteilungsleiter Gesundheitswesen in der ELCT, und Paul Mmbando, Leiter der Gesundheitsabteilung der ELCT, die Notwendigkeit von weiterer materieller und personeller Unterstützung für die kirchliche Gesundheitsversorgung in Tansania. Es sei aber wichtig, „wahrzunehmen, dass diese hochengagierten Menschen heute in der Mehrzahl einheimische Kräfte sind“. Der Diakon wurde noch deutlicher: „Ich wage zu sagen: 99,9 Prozent der Mitarbeitenden im Gesundheitswesen in Tansania sind Tansanierinnen und Tansanier.“ Deshalb bleibe die Ausbildung von tansanischen Mitarbeitenden im dortigen Gesundheitswesen „weiterhin unser Bestreben“. Aktuell, so Heim, seien unter anderem fünf Stipendien zu Facharztausbildung geplant.

Den programmatischen Abschluss des Jahresempfangs bildeten ein Grußwort von Dekan Gerhard Hacker und die Ehrung von Ehrenamtlichen, die sich besonders in der Partnerschaftsarbeit engagiert haben und engagieren: Fritz Seiler, Matthias Herbolzheimer, Renate Bärnklau, Katharina Wittenberg, Dagmar Zaha, Renate und Wolfgang Topf, Christa Zapf, Veronika und Frieder Flierl, Claudia Heiß und Hubert Schildhauer.

Vor ein paar Jahren war Brasilien ein Land der Hoffnung, dass es auch mal klappen könnte mit einer gerechteren, solidarischeren und barmherzigeren Gestaltung des Zusammenlebens. Jetzt grassiert immer größere Ungleichheit, Armut und Not bestimmen den Alltag von immer mehr Brasilianer*innen.

Beim Brasilientag der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, der am 14. Mai 2022 in Speichersdorf (Dekanat Weiden) stattfindet, soll es im Einklang mit der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) darum gehen, nicht in Verzweiflung zu verharren, sondern darum, nach Wegen zu suchen, wie neue Hoffnung entwickelt und gestaltet werden kann. In Vorträgen, Diskussionen und Arbeitsgruppen werden Antworten gesucht auf die Frage „Wie soll es sein?“.

Anmeldung und weitere Informationen: https://mission-einewelt.de/events/26-brasilientag/

LEIDER MUSS DER BRASILIENTAG AUSFALLEN!

Der brasilianische Musiker Fabio Lahass wird über die Aktivitäten der IECLB in der Jugend- und Musikarbeit sprechen und den Tag mit viel Musik bereichern. Geraldo Grützmann, Brasilienreferent bei Mission EineWelt, wird über die aktuelle Situation in Brasilien berichten.

Ein kurzes Filmpotrait über Fabio Lahass gibt es hier: https://www.youtube.com/watch?v=8gbg0iK9kww

 

Foto: Erik Adolph/ELCT

Foto: Erik Adolph/ELCT

Die Freude bei Lehrer*innen und Schüler*innen ist groß. Seit Ende April hat die Mwanga Schule für Menschen mit Hörbehinderung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT) endlich ein neues Schulauto. Das alte Fahrzeug war 20 Jahre alt und in entsprechend schlechtem Zustand. Mit dem neuen Pick-Up Double Cabin, der von Mission EineWelt und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern finanziert wurde, können sowohl Menschen als auch Lebensmittel und andere Gegenstände transportiert werden. „Das ist für Internatsschulen in Tansania sehr wichtig“, erklärt Claus Heim, Tansaniareferent bei Mission EineWelt. „Die Schulen sind oft sehr abgelegen. Ein taugliches Fahrzeug ist essenziell wichtig für die Versorgung und ebenso für Krankentransporte.“

Zur feierlichen Übergabe des Toyota im ELCT-Hauptquartier in Arusha reiste eine Gruppe von Schüler*innen und Mitarbeitenden aus Mwanga an. Seitens der Kirche waren ELCT-Generalsekretär Robert Kitundu sowie mehrere ELCT-Bischöfe dabei. „Wir freuen uns und danken unseren Geschwistern in Bayern sehr. Möge dieses Auto immer sicher unterwegs sein und den Menschen mit Hörbehinderungen dienen“, sagte Kitundu.