Nachdem es schon seit einigen Tagen durch die Presse geistert, wurde nun der Vorschlag des Wahlvorbereitungsausschusses veröffentlicht. Damit ist es offiziell: Vier Kandidat*innen bewerben sich um den Posten des Landesbischofs/der Landesbischöfin. Eine davon ist Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann.

Nach mehr als 10 Jahren als Associate Professor am Lutherischen Theologischen Seminar in Hongkong, verbunden mit Aufenthalten als Gastprofessorin in Kambodscha, Myanmar, Thailand und Philippinen und nach mittlerweile 8 Jahren Co-Direktorin von Mission EineWelt ist Gabriele Hoerschelmann nicht nur in der internationalen Kirche weithin bekannt und als Expertin für Partnerschaft, Ökumene und interreligiösen Dialog gefragt. Auch in der Synode von EKD und ELKB bringt sie diese Erfahrung ein. Gerade angesichts der zunehmenden Internationalisierung der Mitgliederschaft auch bayerischer Kirchengemeinden ist das ein dickes Pfund für die zukünftige Entwicklung der bayerischen Landeskirche.

Ihre Erfahrungen und Kompetenzen im partnerschaftlichen Miteinander waren auch in laufenden landeskirchlichen Transformationsprozessen wie Profil und Konzentration (PuK) wertvoll. Auch bei Mission EineWelt hat die Direktorin diese Prozesse bereits erfolgreich integriert und umgesetzt.

Mission EineWelt wünscht Gabriele Hoerschelmann alles erdenklich Gute, Gottes Segen und den maximalen Erfolg für ihre Kandidatur.

Gibt es Auswege oder rast die Menschheit ungebremst auf diverse Abgründe zu? – Was sind Handlungsmöglichkeiten und wo sind Perspektiven auf eine nachhaltige Entwicklung in Zeiten multipler Krisen? – Diese Fragen diskutieren von 10. Bis 11. Februar 2023 Expert*innen aus Bildungsarbeit, Wissenschaft, und Politik gemeinsam mit der interessierten Öffentlichkeit und Studierenden bei der Weltuni 2023. Die Veranstaltung findet im Caritas-Pirckheimer-Haus (cph) Nürnberg statt und kann auch online verfolgt werden.

Nicht erst seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine knirscht es in vielen Fugen der fragilen Weltordnung. Militärbündnisse gestalten sich neu, Vorstellungen von Weltherrschaft und Teilhabe stehen den bekannten multilateralen Konstrukten herausfordernd gegenüber. Bisherige Allianzen brechen auf und offenbaren eine große weltweite Unsicherheit mit gravierenden Folgen für die bislang schon benachteiligten Teile der Weltbevölkerung. Ebenso stellen die steigende Ungleichheit zwischen den Weltregionen, Armut, Hunger, (neue) koloniale Strukturen in der Weltwirtschaft und die Zerstörung natürlicher Ökosysteme die Verwirklichung der UN-Nachhaltigkeitsziele (SDGs) mehr denn je in Frage.

An diesen Entwicklungen und Herausforderungen setzt die Weltuni 2023 an. In Impulsvorträgen und Workshops sollen Chancen und Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung der Welt beleuchtet und vertieft werden. Zugleich sollen konkrete Ansatzpunkte dafür erarbeitet werden, wie wirksame Veränderungen hin zu einer sozialen und ökologischen Transformation angestoßen werden können.

Die Referent*innen der Weltuni 2023 sind: Dr. Boniface Mabanza Bambu (Kirchliche Arbeitsstelle Südliches Afrika, Heidelberg), Paul Kohlenberg (Asienreferat der Heinrich Böll Stiftung, ehemaliger Leiter des Stiftungsbüros in Peking), Prof. Uta Ruppert (J. W. Goethe-Universität, Frankfurt), Felix Bornheim (Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.), Peter Olbort (attac) und Gisela Voltz (Mission EineWelt).

Die Weltuni wird als jährliches Kooperationsprojekt vom Eine-Welt-Netzwerk-Bayern, dem Deutschen Gewerkschaftsbund, Bildung-trifft-Entwicklung, attac und Mission EineWelt organisiert. Sie ist, anders als der Name vermuten lässt, keine Veranstaltung nur für Studierende. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen!

 

Informationen zu Programm und Anmeldung: https://mission-learning.org/weltuni2023/

Kontakt für Rückfragen:

STUBE-Bayern, stube@mission-einewelt.de

Es gibt eine neue Folge von Wunder_kundig, dem Podcast mit Simon Wiesgickl und Sung Kim! – Diemal geht es um die Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe:

Apartheid, russische Orthodoxie – hätte der Ökumenische Rat der Kirchen bei seiner Vollversammlung in Karlsruhe mal so richtig auf die sprichwörtliche (!) Kacke hauen sollen? Sung Kim fühlt sich im Rückblick auf die ÖRK-VV noch einmal ein und entdeckt das gemeinschaftliche Mitreißende als befreiendes Moment von allzu nachdrücklicher Fixierung auf Ergebnisse. Simon Wiesgickl ist das zu wenig Margot Käßmann und überhaupt zu wenig greifbar. Braucht es den ÖRK also nur für schöne Andachten, und dann vielleicht eben nicht? Oder ist der prophetische Klartext der Tod der ökumenischen Gemeinschaft, die viele Stimmen hat, von denen aber auch jede gehört wird. Kurzum: Was ist wünschenswert für den ÖRK? Da Zwist zu nichts führt, machen sich Simon und Sung auf die diskursive Suche nach der rettenden Synthese.

Zu finden ist der Podcast auf diesen Kanälen:

https://podcast.mission-einewelt.de/

https://open.spotify.com/show/5VNdGg1ssAhdg9uYLjk86Y

https://podcasts.apple.com/de/podcast/id1551961058

Bunt, vielschichtig, hintergründig und auf der Höhe der Zeit: Die 46. Lateinamerikawoche findet von 21. bis 29. Januar 2023 in der Nürnberger Villa Leon statt und kann auch online verfolgt werden. Wie immer bietet sie ein abwechslungsreiches Programm mit Kultur, Information und Diskussion.

Der Veranstaltungsreigen startet diesmal mit einem Konzert von The Volco Experience am Samstagabend. Geboten wird eine experimentelle Mischung aus argentinischem Tango, Elektro, Jazz und Rock. Am Sonntagvormittag geht es weiter mit einer kulinarischen Matinee und anschließender Lesung: Vanesa Cotroneo aus Argentinien präsentiert ihren Roman „Die Route der Berge“. Musikalisch begleitet wird sie dabei von Benny Trapp. Der ökumenische Gottesdienst am Sonntagabend mit Prediger*innen und Musik aus Lateinamerika steht unter der Überschrift „Jetzt ist die Zeit für Gerechtigkeit“.

Unter der Woche stehen Vorträge und Diskussionen zu gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Entwicklungen in verschiedenen Ländern auf dem Programm. Unter anderem geht es um den Fortgang des neuen Verfassungsprozess in Chile, die Chancen und Herausforderungen für die Regierung Lulas in Brasilien, die Rohstoffpolitik und die Möglichkeiten eines EU-Lieferkettengesetzes, die Lebens- und Arbeitsbedingungen sowie den Umwelt- und Klimaschutz auch in den Ländern Lateinamerikas positiv zu beeinflussen. Diskutiert werden zudem der Friedensprozess in Kolumbien, die Situation in den Ländern Zentralamerikas sowie die Situation von LGBTIQ* in Lateinamerika, insbesondere in Cuba. Zentral sind dabei immer die Perspektive derer, die sich vor Ort für Menschenrechte, Gerechtigkeit und Umweltschutz einsetzen, sowie solidarische Handlungsmöglichkeiten für die Menschen in Europa, die diese Arbeit unterstützen wollen.

Das Abschlusskonzert kommt von den Bands Doctor Krapula aus Kolumbien und Las Carettas aus Nürnberg. Zuvor gibt es ein Gespräch mit den kolumbianischen Musikern zur Rolle der Musik in sozialen Bewegungen. Mit einem bunten lateinamerikanischen Familienfest schließt die Veranstaltungswoche am 29. Januar.

In den begleitenden Ausstellungen ist zum einen Ticho Art von der kolumbianischen Künstlerin Liliana Martínez zu sehen. Zum anderen illustriert die Infoausstellung von INKOTA die dringend notwendige Rohstoffwende. Dazu werden Führungen und Workshops für Gruppen und Schulklassen angeboten.

Im Anschluss an die Lateinamerikawoche bieten die Lateinamerikafilmtage im Nürnberger Filmhauskino einen nicht nur für Cineast*innen spannenden Streifzug durch das lateinamerikanische Filmschaffen.

 

Weitere Infos, den Online-Zugang und das Programm gibt es unter www.lateinamerikawoche.de

 

Kontakt für Rückfragen und Anmeldung zu Führungen und Workshops im Rahmen der Infoausstellung:

Gisela Voltz, Bildungsreferentin bei Mission eine Welt

gisela.voltz@mission-einewelt.de

Am 13. Januar verstarb Berthold Hager im Alter von 89 Jahren. Der Theologe war 1959 nach Papua-Neuguinea ausgereist und hat bis 1974 als Missionar in Kerowagi (Simbu-Provinz) im Hochland gewirkt. Fast 15 Jahre hat er mit den Menschen dort gelebt und gearbeitet, Gemeinden gegründet und auch eine große Kirche erbaut, die den Menschen bis heute eine geistliche Heimat bietet. Kerowagi ist heute ein eigenes Dekanat innerhalb der Evangelisch Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG). Jack Urame, Bischof der ELC-PNG, schreibt in seiner Kondolenzbotschaft: „Through his service mission work in the area grew and Kerowagi church still stands today. We deeply appreciate and acknowledge his dedicated service to the Evangelical Lutheran Church of Papua New Guinea … We thank God for the gift of his life and his family who have been a blessing to us, our church, our people in Kerowagi.”

Nach seiner Rückkehr war Berthold Hager von 1975 bis zu seinem Ruhestand 1996 Pfarrer der Gemeinde Bürglein im Dekanat Windsbach.

Unsere herzliche Anteilnahme gilt seiner Familie und allen die um ihn trauern. Möge er auch über den Tod hinaus gut aufgehoben sein in Gottes guter Hand.

Thomas Paulsteiner

Das frisch gewählte Präsidium der IECLB: Silvia Genz, Odair Braun und Mauro de Souza (v.l.n.r.) Foto: IECLB

Das Präsidium der IECLB: Silvia Genz, Odair Braun und Mauro de Souza (v.l.n.r.) Foto: IECLB

„Der Schaden an öffentlichem Eigentum war groß, aber der symbolische Schaden war noch größer.“ – Die Evangelische Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) hat sich mit einem Manifest deutlich von den radikalisierten Anhänger*innen des abgewählten brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro distanziert, die am 8. Januar 2023 das Regierungsviertel in Brasília stürmten. Meinungs- und Demonstrationsfreiheit berechtigten nicht „zu Barbarei, Vandalismus und Zerstörung öffentlichen Eigentums“, heißt es unter anderem in dem Papier, das vom Präsidium, vom Kirchenrat und vom Kollegium der Synodalpastoren*innen der IECLB unterzeichnet wurde. Die zentrale Forderung des Manifestes lautet: „Als Christen verteidigen wir die Demokratie als die schönste und fairste Form der Machtausübung. Wir dürfen nicht den Einsatz von Gewalt, Hass, Waffen, Invasion und Zerstörung öffentlichen Eigentums dulden.“

Hier gibt’s den kompletten Text des Manifestes in deutscher Übersetzung: 2023-Manifest_IECLB_Invasion_Brasília