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Andacht – Persönlicher Segen

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Ich bin ein bekennender Fan des klassischen Sonntagmorgengottesdiensts. Für eine knapp 30 Jahre alte evangelische Christin aus dem Ballungsraum Nürnberg ist das ein doch eher ungewöhnliches Statement. Und auch wenn ich nicht jeden Sonntagmorgen in der Kirche zu finden bin, war ich am vergangenen Sonntag Rogate aus ganzem Herzen froh und auch erleichtert, wieder in den Gottesdienst, wieder „in die Kirche“, wie man bei mir daheim sagt, gehen zu dürfen. Zum zweiten Gottesdienst „während Corona“.

Und besonders am Schluss, am Ende des Gottesdienstes, habe ich gemerkt, wie sehr ich mich immer über den Schlusssegen freue und wie dankbar ich bin über diesen Zuspruch:

Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.

Num 6,24-26

Diese Worte des „aaronitischen Segens“ wurden einst von Martin Luther als Schlusssegen an das Ende des Gottesdienstes gestellt und stellen seitdem ein bedeutendes Charakteristikum des evangelischen Gottesdienstes dar. Und bereits im Alten Testament fordert Gott selbst die Priester auf, das Volk Israel mit eben diesen Worten zu segnen!

Auffällig ist dabei die persönliche Anrede Gottes, der direkt und unmittelbar zu jedem einzelnen Menschen spricht. Gott wendet sich uns Menschen zu, er schützt und bewahrt uns; er zeigt uns seine Gnade und spricht uns andauernde Vergebung zu. Und Gott schenkt uns Frieden – könnte es ein schöneres Geschenk geben?

Mir schenkt der Segen am Ende des Gottesdienstes jedenfalls Kraft und Mut, in die neue Woche zu gehen, weil ich weiß, dass da einer ist, der mit mir geht und mich behütet.

 

Sara Dippold, Studierende Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Praktischen Studienjahr, Praktikantin im Referat EP bei Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

I am an avowed fan of the classic Sunday morning service. A rather unusual statement for a nearly 30-year-old Evangelical Christian from the Nuremberg metropolitan area. And even though I am not to be found in church every Sunday morning, last Sunday Rogate I was wholeheartedly happy and also relieved to be allowed to visit the service. The second service “during Corona“. And especially at the end of the service, I noticed how much I am always happy about the final blessing and how grateful I am about this encouragement:

The LORD bless you and keep you; the LORD make his face shine upon you and be gracious to you; the LORD turn his face toward you and give you peace.

Num 6,24-26

These words of the „Aaronic Blessing“ were once put by Martin Luther as a final blessing at the end of the service and have been an important characteristic of the Protestant service since then. And even in the Old Testament God himself asks the priests to bless the people of Israel with precisely these words!

The personal address of God who speaks directly and immediately to each individual person is striking. God turns to us, he protects and prevents us from the evil; he shows us his grace and gives us ongoing forgiveness. And God gives us peace – could there be a better gift?

The blessing at the end of the service gives me strength and courage to go into the new week because I know that there is someone who walks with me and protects me.

 

Prayer: Sara Dippold

Illustration: Daniela Denk