Landtagswahl 2023

JETZT: Gemeinwohl statt Profitgier!

In der Sozialen Marktwirtschaft soll ökonomisches Handeln dem Gemeinwohl dienen, also den Menschen hier in Bayern, in Deutschland und letztlich überall auf der Welt. Das ist der Anspruch. Die politische und ökonomische Praxis wird dem nicht gerecht. Auch nicht in Bayern. Schlechte, krankmachende Arbeitsbedingungen, unzureichende Bezahlung, Wohnungsnot und ein Bildungssystem, das nach wie vor auf Auslese statt Inklusion setzt, betreffen auch in Bayern viele Menschen, viel zu viele. Und weltweit sieht die Lage noch viel schlimmer aus. Deshalb muss die Politik die Wirtschaft in ihre soziale Verantwortung nehmen. Das deutsche Lieferkettengesetz und das geplante EU-Lieferkettengesetz sind erste zarte Ansätze in Richtung menschenwürdiger Arbeitsbedingungen und Umweltschutz weltweit. Zudem wird im Auftrag der UN Menschenrechtskommission ein weltweites Rahmenwerk für überall gültige und einklagbare Menschen-, Arbeits- und Umweltrechte entwickelt, das UN Binding Treaty. Über 100 Länder, vornehmlich aus dem Globalen Süden, beteiligen sich aktiv an diesem Prozess. Die EU, Deutschland und Bayern sind bislang weitgehend passiv.

Das bedeutet: Bestehende Gesetze und Vorgaben umsetzen!

Prüfende Behörden müssen personell und technisch so ausgestattet werden, dass sie vorhandene Vorgaben und Gesetze, die der Einhaltung von sozialen und ökologischen Standards dienen, flächendeckend und wirksam überprüfen können.

Das bedeutet: Vergabe und Förderung anpassen!

Die öffentliche Auftragsvergabe muss sich sozialen und ökologische Kriterien verpflichten. Die Wirtschaftsförderung darf nicht Unternehmen oder Projekte fördern, die dem Gemeinwohl nicht dienen oder diesem schaden. Dafür müssen schnell umfassende und praxistaugliche Prüfkriterien, am besten zusammen mit zivilgesellschaftlichen Akteur*innen entwickelt werden.
Öffentliche Vergabeprozesse und Förderungen sollten transparenter und öffentlich leichter zugänglich gemacht werden. Dazu gehört auch eine übersichtliche und leicht verständliche Aufbereitung der Inhalte.

Das bedeutet: Blockade aufgeben und Lieferkettengesetz unterstützen!

Um sich glaubhaft für eine gemeinwohlorientierte Wirtschaft einzusetzen, muss der Freistaat seine zurückhaltende und zeitweise auch destruktive Haltung gegenüber dem Lieferkettengesetz in Deutschland und auf EU-Ebene aufgeben und sich für „starke“ Versionen dieser Gesetze einsetzen. Ebenso wichtig ist der Einsatz für eine aktive und konstruktive Teilnahme der Bundesrepublik an der Verhandlungen zum UN Binding Treaty.

Weitere Informationen
Initiative „Wir transformieren Bayern“:
https://www.wirtransformierenbayern.de/forderungen

Initiative Lieferkettengesetz:
https://lieferkettengesetz.de/

Treaty Alliance Deutschland:
https://www.cora-netz.de/themen/un-treaty/treaty-alliance/

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Gerechter Welthandel

Die derzeitige Politik der EU folgt größtenteils den Interessen von großen Konzernen und Unternehmen. Eine faire und nachhaltige Handelspolitik wird bestenfalls in Sonntagsreden beschworen. In der Praxis handelt die EU immer wieder Abkommen aus, die nicht nur ungerechte Regeln und Strukturen festschreiben, sondern auch die sozialstaatlich basierte Gestaltungsfreiheit der sozialen Daseinsvorsorge und rechtsstaatliche Prinzipien gefährden. Demokratie, soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und Finanzmarktkontrolle drohen für die Interessen internationaler Konzerne ausgehöhlt zu werden. Solche Abkommen verschärfen die Armut im globalen Süden und vergrößern die Schere zwischen Arm und Reich weltweit. Sie tragen somit zu einem erhöhten Migrationsdruck bei. Und sie stehen im Widerspruch zur christlichen Grundüberzeugung, dass die Wirtschaft im Dienst des Lebens steht und dem Wohl aller Menschen dienen soll.

Eigentlich verpflichtet der EU-Vertrag von Lissabon die europäische Handelspolitik dazu, zur Förderung der Menschenrechte, der Armutsbekämpfung und der nachhaltigen Entwicklung beizutragen. Doch die derzeit verhandelten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen mit afrikanischen Staaten (Economic Partnership Agreements - EPAs) verstärken asymmetrische Handelsbeziehungen, und Rohstoffraubbau, behindern die regionale Integration in Afrika und erzwingen den Marktzugang für billige europäische Produkte auf Kosten einheimischer ProduzentInnen.

Die Politik muss die Einhaltung sozialer und ökologischer Standards in Handelsverträgen fest verankern und Menschenrechte vor Konzerninteressen setzen. Handelsabkommen müssen stets auf ihre Verträglichkeit mit dem Wohl des Gemeinwesens überprüft werden.

 

Weitere Informationen:
Netzwerk Gerechter Welthandel:
www.gerechter-welthandel.org
Entwicklung braucht Entschuldung – Bündnis erlassjahr.de: www.erlassjahr.de

Religionsfreiheit weltweit

„Gewalt im Namen von Religion und islamistischer Terror gehören zur Wirklichkeit unserer Zeit und machen Angst. Daraus darf aber keine Angst vor der Religion an sich werden oder generell vor Menschen muslimischen Glaubens. Dieser Trugschluss gefährdet den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Religionsfreiheit.

Als Christinnen und Christen treten wir für Religionsfreiheit ein. Wir sehen die verbindenden Ursprünge und Gemeinsamkeiten der verschiedenen Religionen, genauso wie wir die Unterschiede sehen. Der Dialog zwischen Religionen und Konfessionen ist nicht immer einfach, jedoch fruchtbar, wo es Offenheit und Respekt auf allen Seiten gibt. Toleranz endet, wo Religion und Religionsfreiheit missbraucht werden, um Menschen und ihre Würde zu verletzen. Deswegen stehen wir an der Seite bedrängter und verfolgter Christinnen und Christen weltweit.“
(https://www.ekd.de/Zehn-Ueberzeugungen-Flucht-und-Integration-14970.htm)

Überall sind Politik, Religionsgemeinschaften und jede/r Einzelne gefordert, die Religionsfreiheit zu achten und Menschen nicht wegen ihres Glaubens oder ihrer Weltanschauung zu diskriminieren, zu misshandeln, zu verfolgen oder zu ermorden.

 

Weitere Informationen:

https://www.bayern-evangelisch.de/was-uns-bewegt/christenverfolgung.php

https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/oekumenischer_bericht_religionsfreiheit2017.pdf

http://www.bruecke-nuernberg.de/

https://mission-einewelt.de/internationale-beziehungen/partnerkirchen-uebersee/

Menschenwürdige Arbeit

Ein Großteil unserer alltäglichen Konsumgüter wie Nahrungsmittel, Kleidung oder IT-Produkte werden unter menschenunwürdigen Arbeitsbedingungen hergestellt. Viele ArbeitnehmerInnen werden nicht ausreichend bezahlt und leiden unter mangelndem Arbeits- und Gesundheitsschutz. Versuche, sich zur Durchsetzung von Arbeitsrechten gewerkschaftlich organisieren, werden vielerorts massiv, nicht selten auch mit physischer Gewalt, unterdrückt.

-Wirtschaftliche Betriebe sollen ihrer unternehmerischen Sorgfaltspflicht durch die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) nachkommen. Dazu gehört auch die Verantwortung für die Einhaltung dieser Standards und Normen entlang der kompletten Lieferkette.

- Die Politik ist gefordert, klare gesetzliche Rahmenbedingungen für die Einhaltung sozialer Standards und der Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) durch Unternehmen zu gestalten. Die Einführung einer Berichtspflicht sowie von Sanktionsmöglichkeiten sind unabdingbar. Mission EineWelt fordert die Bundesregierung auf, sich ernsthaft und konstruktiv für das Zustandekommen des auf Ebene der Vereinten Nationen angestrebten verbindlichen internationalen Abkommens für Wirtschaft und Menschenrechte („UN-Treaty“) einzusetzen, das klare Regeln für Unternehmen und Klagemöglichkeiten für Geschädigte vorsieht und vor allem die Einhaltung von Menschenrechten vor Handelsinteressen stellt.

 

Weitere Informationen:

Eine Welt Netzwerk Bayern e.V.: www.eineweltnetzwerkbayern.de

Treaty Alliance Deutschland: https://www.cora-netz.de/cora/die-treaty-alliance-deutschland/

Aktion fair toys: www.woek.de/themen-projekte/fair-spielt/

Kampagne für Saubere Kleidung: http://www.saubere-kleidung.de/

Handyaktion Bayern: www.handyaktion-bayern.de