Wir glauben an deine Fähigkeiten!
Als behinderter Mensch in Tansania zu leben, ist hart. Noch immer wird in manchen Dörfern eine Behinderung als Strafe Gottes gesehen. Kinder mit Einschränkungen werden sogar versteckt. Kaum vorstellbar, aber es soll in Tansania immer noch Regionen geben, in denen behinderte Babys gleich nach der Geburt getötet werden. Aber es kann auch anders sein… Jahrelang hatte sich Rehema um die Zukunft ihres Sohnes Raphael, der als Kind an Polio erkrankte, gesorgt.
Besonders in der Regenzeit, wenn seine Geschwister zur Schule gingen, konnte Raphael, der sich auf den Händen fortbewegt, nicht mitkommen. Eines Tages kamen die Mitarbeitenden des Usa River Behindertenzentrums in das kleine Dorf. Und mit ihnen die Chance für den damals 14-Jährigen.
Er bekam in Usa River physiotherapeutische Förderung und ein spezielles Dreirad, mit dem er sich nun fortbewegen kann. Außerdem erhielt er im Zentrum eine solide Ausbildung zum Schuster. Jetzt nimmt er sein Leben selbst in die Hand. Er hat eine eigene kleine Werkstatt in Sanya Juu am Kilimandscharo. Weder er noch seine Mutter glauben heute, dass ein angeborenes Handicap eine Strafe Gottes ist. Sie sind heute „frohe Botschafter“ Gottes! All dies war nur möglich, weil es das Usa River Behindertenzentrum gibt.
Seit 30 Jahren wird dort Menschen mit körperlichen und geistigen Einschränkungen geholfen. Die Schwächen werden respektiert und die Stärken gefördert. Denn: Die Einrichtungsleitung sowie die Mitarbeitenden sind davon überzeugt, dass jeder Mensch etwas ganz Besonderes ist. Jeder ist es wert, gefördert zu werden. Sie alle bringen sich für die Betroffenen ein, um ihnen ein möglichst normales und selbstbestimmtes Leben bis ins hohe Alter zu ermöglichen.