Themenschwerpunkt 2014 bei Mission EineWelt
Migration ist ein weltweites Phänomen, das 232 Millionen Menschen oder 3,2 Prozent der Weltbevölkerung betrifft. Nach Daten der UNO-Bevölkerungsabteilung von 2013 haben die Migrantenzahlen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Im Jahr 2000 waren es weltweit 175 Millionen, zehn Jahre zuvor noch 154 Millionen. Dazu kommen viele Millionen Flüchtlinge, die in vielen Ländern Zuflucht suchen.
Migranten und Asylbewerber sind Teile unserer Gesellschaft. Viele kommen nach Deutschland, um bessere Lebensbedienungen zu finden. Krieg, Armut und Leid sind einige der Ursachen, weshalb sie ihre Heimatländer verlassen. Diese Fluchtgründe sind teilweise Folgen der europäischen Außen-, Handels- und Agrarpolitik, die zu entwicklungsschädlichen Folgen in den Herkunftsländern beitragen.
Migranten und Flüchtlinge dürfen nicht einseitig negativ gesehen werden. Viele sind sehr kompetent, das aber macht es nicht einfacher, sich in Europa einzuleben. In ihren Heimatländern gehören sie zum Kreis der Akademiker, hier arbeiten sie teilweise als ungelernte Kräfte, um einen sozialen Einstieg zu haben oder ihre wirtschaftliche Situation zu verbessern.
Der bayerische Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm sagte dazu in einem Vortrag beim Empfang für die Bayerischen Bundestagsabgeordneten in Berlin am 15. Januar 2014: „Möglicherweise ist das größte Problem beim Umgang mit Migration nicht die Migration selbst, sondern die Tatsache, dass wir sie einseitig nur als Problem sehen. […] Migration ist nicht zuallererst Bedrohung, z.B. unserer sozialen Stabilität, sondern Chance und Bereicherung – nicht nur für aktuelle Probleme des Arbeitsmarktes, sondern auch für die dynamische Weiterentwicklung unserer Kultur[…]“
Schwieriger ist die Situation für Asylbewerber, während sie ein strenges und langes Asylverfahren durchlaufen und mit wenig Geld auskommen müssen. Arbeiten, Deutsch lernen und studieren ist während dieser Zeit nicht erlaubt. Die Unterkunftssituation in den Asylbewerberheimen ist häufig mangelhaft. In manchen Bundesländern gilt für Asylsuchende die Residenzpflicht, was bedeutet, dass sie ihren Wohnsitz nur nach vorheriger Genehmigung verlassen dürfen.
Im Alltag werden die Einwanderer häufig mit Fremdenfeindlichkeit konfrontiert. Aus diesem Grund fordert Mission EineWelt eine Asyl- und Migrationspolitik, die sich an den Menschenrechten ausrichtet. Weiterhin ruft das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern Gemeinden und verschiedene Initiativen auf, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und Solidarität mit Asylsuchenden in ihrer Nähe zu zeigen.
Zu diesem Thema und zu den Forderungen an die Politik stehen Mitarbeitende von Mission EineWelt zu Vorträgen zur Verfügung. Außerdem bietet das Zentrum Infomaterial im Rahmen seiner Landkampagne an.
Für 2014 sind zu diesem Schwerpunktthema folgende Veranstaltungen geplant:
1. Andacht und Ausstellung zum Internationalen Tag der Flüchtlinge, 20. Juni 2014
2. Nachmittagsgottesdienst mit Migrantengemeinden, 21. Juni 2014
3. Fest der weltweiten Kirche, 20. Juli 2014 (Neuendettelsau)
4. Podiumsdiskussion in Nürnberg (Termin wird noch bekannt gegeben)
5. STUBE-Tagung zum Thema Migration 2014 (Termin wird noch bekannt gegeben)
6. Vorbereitungsseminare für Freiwillige, 30.06. und 05.07.2014
7. Straßenaktion zum Internationalen Tag der Menschenrechte, 10.Dezember 2014