Die Augen sind gen Himmel gerichtet: Man hört Flugzeuggeräusche, die immer näherkommen; ein Summen und Rauschen; und dann, wie aus dem Nichts, ein Riesenknall, ein unglaublicher Lichtkegel – nichts ist mehr, wie es war. Am 6. August 1945 warfen amerikanische Bomber eine Atombombe auf die japanische Stadt Hiroshima ab – dabei starben über 70.000 Menschen, zigtausende wurden verletzt und litten lebenslang unter den Folgen.

Die Augen sind auf die Kerzen gerichtet: Über 100 Kerzen lassen ihr Licht über die Brücke zwischen Lorenzkirche und Hauptmarkt in Nürnberg leuchten, laden zum Stehenbleiben und Innehalten ein, lassen Erinnerungen und Gedenken aufflammen. Zwischen den Laternen sind Banner angebracht, ein Infotisch ist aufgestellt, das Mikrofon funktioniert und der Musiker ist bereit. Am 5. August 2017 traf sich ein buntes Bündnis an Friedensgruppen und Initiativen nachts zwischen 21.00 Uhr und 23.30 Uhr, um gemeinsam an den Abwurf der Atombombe in Hiroshima zu erinnern, denn: Hiroshima mahnt!

Weltweit finden jedes Jahr am 6. August Gedenkaktionen statt. Auch die Pazifik-Infostelle und Mission EineWelt beteiligten sich dabei an der Nürnberger Aktion. Mit einem Kerzenmeer und verschiedenen Statements wurden Passanten darauf aufmerksam gemacht, dass bis heute Menschen unter den Folgen der Atombombe leiden.

In den Statements wurde auch klar, dass Atombomben weltweit Zerstörung und Leid anrichten: Menschen auf den pazifischen Inseln leider noch heute unter den Folgen der Atombombentests, Opfer von Uranmunition findet man im Irak und Afghanistan, Tschernobyl ist eine Geisterstadt geworden und seit Fukushima ist auch das Meer nicht mehr verschont. Dass auch in Deutschland Atomwaffen gelagert werden ist wenigen bekannt – an Büchel in der Eifel und dort stattfindende Demonstrationen erinnern die Bündnisse ebenfalls.

Die Kerzen halten dem Wind teilweise stand, immer wieder werden sie entzündet, während Menschen stehen bleiben und den im Wechsel vorgetragenen Statements und der Musik lauschen. In diesem Jahr hat Eliah Levy auf seinem Chapman-Stick verzaubert und erinnert – traurige und nachdenklich machende Melodien auf diesem einzigartigen Instrument laden zum Verweilen ein.

Steffi Kornder

Am Sonntag, 30. Juli, wurden Pfr. Michael mit Frau Hanne Jacobsen in einem festlichen Gottesdienst in Oberhochstatt im Dekanat Weißenburg zu einem besonderen Dienst nach Australien ausgesendet. Unsere älteste Partnerkirche, die lutherische Kirche von Australien, hatte das Centrum Mission EineWelt unserer Landeskirche darum gebeten, einen Theologen in ihre Kirche zu entsenden, da ihre Kirche einen kritischen Pfarrermangel hat, und weil zwischen beiden Kirchen eine jahrzehntelange besondere Beziehung besteht.

 

Pfr. Jacobsen wird ab Herbst für mehrere Jahre in einer Region der so genannten „Finke River Mission“ in Zentralaustralien mit lutherischen Aborigines arbeiten – im Raum Hermannsburg und Alice Springs. In dem Gesamtgebiet mit einer Raumausdehnung von Mitteleuropa leben etwa 20.000 Ureinwohner, von denen etwa die Hälfte der lutherischen Kirche angehört. Jacobsen wird sich in eine der fünf großen Sprachgruppen Zentralaustraliens einarbeiten, geistliche Schriften und weiteres Bildungsmaterial erstellen und Aborigines Pastoren und verwandte Berufsgruppen aus- und fortbilden. Diese Entsendung ist im Zusammenhang einer langen Beziehungsgeschichte zu sehen: Zwischen 1860 und 1922 wurden fast 60 Missionare/innen der damaligen „Gesellschaft“ aus Neuendettelsau zur Betreuung weißer Migranten aus Deutschland sowie zur Sozial- und Missionstätigkeit unter Aborigines entsendet. Dabei war Lebensschutz dieser ältesten nomadisch in einer Großregion lebenden Urbevölkerungsgruppe unserer Erde ein zentrales Anliegen. Die lutherische Kirche in Australien war die erste Konfession Australiens, die im Jahr 2000 angesichts all des diesem Volk zugefügten Unrechts ein Versöhnungs-Ritual zwischen Siedlern und Aborigines veranstaltete.

 

Die mit der Verabschiedung aus der Gemeinde verbundene Aussendung in dem sehr gut besuchten Gottesdienst wurde durch Direktor Hanns Hoerschelmann und Pazifik-Ostasien-Referent Dr. Traugott Farnbacher vorgenommen. Dabei wurde betont, dass es sich bei dieser „historischen“ Aussendung nicht um einen „Anschluss“ an eine damalige Missionsgeschichte handelt. Vielmehr handelt es sich um ein besonderes Mandat in gemeinsamer Mitverantwortung am Evangelium und an Diensten im Geist Jesu Christi – im Zeichen einer Partnerschaft mit einer Kirche, mit deren missionarisch-ökumenischer Arbeit Centrum Mission EineWelt in fünf verschiedenen Kooperationsbeziehungen in der Region Pazifik/Ostasien steht.

 

Pfr. Dr. Dr. h. c. Traugott Farnbacher

Referent für Papua-Neuguinea, Pazifik und Ostasien

Gedenkveranstaltung in Nürnberg

In diesem Jahr jähren sich zum 72. Mal die amerikanischen Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki. Binnen Sekunden starben am 6. August in der japanischen Stadt Hiroshima und am 9. August 1945 in Nagasaki fast 70.000 Menschen, und in den vier Monaten danach weitere 130.000. Bis heute sind die nachfolgenden Generationen durch genetische Schäden belastet.

Hiroshima mahnt! Keine zivile und militärische Nutzung von Kernenergie! Atomwaffenfrei jetzt!

Mit diesen Forderungen erinnern Friedensgruppen weltweit am „Hiroshima-Gedenktag“ der Opfer von Atombombentests im Pazifik, der vom gesundheitsschädlichen Uranabbau betroffenen indigenen Bevölkerung in Australien und Afrika, ebenso der Opfer von Uranmunition in Irak und Afghanistan und der Opfer der Reaktorunfälle von Tschernobyl und Fukushima.

Mission EineWelt und die Pazifik-Informationsstelle laden mit vielen weiteren lokalen Initiativen und Organisationen am Vorabend des Gedenktages nach Nürnberg ein.

Am Samstag, 5. August zwischen 21.30 und 23:30 Uhr findet an der Museumsbrücke in Nürnberg eine Veranstaltung unter der Überschrift „Atomwaffenfrei jetzt!“ statt.

Mit einem „Kerzenmeer“, Lesungen und Live-Musik wird an die Opfer der weltweit 2056 Atomtests durch acht Staaten erinnert.

Es musiziert der mehrfach ausgezeichnete amerikanische Chapman-Stick-Spieler Eliah Levy.

Die Verhandlungen auf UNO-Ebene in New York für einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen wurden am 7.Juli 2017 mit der Annahme des Vertragstextes durch 122 Staatsvertreter erfolgreich beendet. Damit liegt erstmals ein völkerrechtlich verbindliches Verbot von Nuklearwaffen zur Unterschrift durch unterstützungswillige Staaten vor. Das Abkommen verbietet neben der Herstellung, dem Einsatz und dem Besitz auch die Drohung mit einem Nuklearschlag sowie die Stationierung von Atomwaffen in anderen Staaten.

Das Abkommen wird bei der nächsten UN-Vollversammlung am 20. September 2017 zur Unterschrift freigegeben. Notwendig sind 50 Ratifizierungen, damit der Vertrag 90 Tage später völkerrechtlich bindend in Kraft tritt. Deutschland war den Verhandlungen ferngeblieben. Singapur hatte sich enthalten und die Niederlande hatten als einziger Staat gegen den Vertragstext gestimmt.

Jürgen Pfündel von Panther Reisen unterstützt die Aktion „mach was draus“ von Mission EineWelt.

Für Jürgen Pfündel vom Flug- und Kreuzfahrtspezialisten Panther Reisen ist die Aktion „mach was draus“ eine gelungene Sache. Er war am vergangenen Wochenende eigens mit einem Stand aus Augsburg zum Fest der weltweiten Kirche nach Neuendettelsau gekommen, um sich an der Aktion zu beteiligen.

Gummibärchen, Bade-Enten, Kugelschreiber, Pfefferminzboxen und vieles mehr gab der Reiseunternehmer gegen Spende ab. Die Einnahmen verdoppelte er dann auch noch. „Wir finden die Aktion so toll, dass wir die Projekte in Übersee mit 500 Euro unterstützen“, so Pfündel. Beim benachbarten Aktions-Stand von „mach was draus“ wurden unter anderem Chutneys, Mehl, Socken, Stulpen, Stofftiere, Bastelsachen oder Himbeer-Limes gegen Spenden angeboten. Dazu hatten viele Beteiligte ihre Angebote zur Verfügung gestellt.

Die Idee der Aktion: Wer mitmacht, bekommt 10 Euro und Informationen zur Aktion und hat bis Oktober Zeit, durch kreative Ideen mit den eigenen Talenten dieses Geld zu vermehren. Auch Gruppen können sich beteiligen und bis zu 50 Euro an Startkapital bekommen. Das Geld dazu hat die Evangelische Bank zur Verfügung gestellt. Der Erlös geht in Projekte der Partnerkirchen in Übersee.

Inzwischen sind mehr als 1.300 Euro an Startkapital unterwegs und mehr als 220 Menschen beteiligen sich mit ihren Talenten. Obwohl viele Aktionen noch laufen, hat sich der Einsatz jetzt schon verfünffacht. Die Aktion „mach was draus“ läuft bis Ende Oktober. Dann wird bei der Herbsttagung der Landessynode Bilanz gezogen. Womöglich wird aber verlängert, weil immer mehr Anfragen wegen geplanter Advents- und Weihnachtsaktionen eintreffen.

„Gut gelungen“, „Tolle Sache“ oder „Da muss ich unbedingt wiederkommen.“ Die neu gestaltete Ausstellung im Partnerschaftszentrum Mission EineWelt in Neuendettelsau schafft Einblicke. Davon konnten sich die Besucherinnen und Besucher am vergangenen Wochenende überzeugen, als die Ausstellung „einBlick“ im Rahmen des diesjährigen Festes der weltweiten Kirche wiedereröffnet wurde.

Direktor Hanns Hoerschelmann verdeutlichte bei der Eröffnung im Otto-Kuhr-Saal von Mission EineWelt, dass die Ausstellung eigene Ansichten ins Gespräch bringen und weitergeben soll.

Direktor Hanns Hoerschelmann lobte die Ausstellung als wesentlichen Teil, das weiterzutragen, was uns bewegt. In den vergangenen Jahrzehnten habe es ganz unterschiedliche Ausstellungskonzepte gegeben. „Der Auftrag bleibt aber immer gleich“, so Hoerschelmann, tatsächlich einen Einblick zu geben in die weltweite Vernetzung des Partnerschaftszentrums. „Es geht darum, eigene Einsichten ins Gespräch zu bringen und weiterzugeben.“ Die Neugestaltung habe sich von den ersten Gedanken bis zur Umsetzung über mehrere Jahre hingezogen, berichtete das Ausstellungsteam bei der Eröffnung. Es sei ein langer, schwieriger und aufwendiger Weg gewesen.

Zum Ausstellungsbereich gehört auch der Weltladen mit fair gehandelten Produkten, und im ebenfalls neu gestalteten Innenhof können Besucherinnen und Besucher bei schönem Wetter einen Kaffee genießen.

Öffnungszeiten von Ausstellung und Weltladen:

Dienstag – Donnerstag von10.00 bis 12.00 Uhr und 14.00 bis 17.00 Uhr; Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr und Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr.

Rund 450 Besucherinnen und Besucher zählt Mission EineWelt bei der diesjährigen Lila Nach

Das diesjährige Fest der weltweiten Kirche stand ganz im Zeichen des 10-jährigen Bestehens des Partnerschaftszentrums. Bei strahlendem Sonnenschein waren am vergangenen Wochenende mehr als 1.000 Besucher und internationale Gäste nach Neuendettelsau gekommen. Ehemaligentreffen, Lila Nacht und Open-Air-Konzert, ein Gottesdienst und das Fest mit Aktivprogramm, Musik, Infoständen, Workshops, Aktionen, Tanzdarbietungen, Interviews, Weltkino und Ausstellungseröffnung standen auf dem Programm der beiden Tage.

Aus Köln war die FASFOWOD STRINGBAND für das Open Air-Konzert nach Neuendettelsau gekommen.

Rund 60 ehemalige Mitarbeitende hatten sich am Samstagnachmittag getroffen, um sich unter anderem über neueste Entwicklungen in den Partnerländern zu informieren. Mehr als 450 Besucherinnen und Besucher tafelten dann ab 18 Uhr bei der „Lila Nacht“ im eigens dafür gestalteten Innenhof von Mission EineWelt und genossen begeistert das anschließende Open-Air-Konzert mit der Kölner FASFOWOD STRINGBAND.

Im gut besuchten Festgottesdienst mahnte Oberkirchenrat Michael Martin, die eigenen Talente auch nutzen.

Oberkirchenrat Michael Martin (München) stellte in seiner Predigt in der St. Nikolaikirche am Sonntagvormittag das zehnjährige Bestehen in Zusammenhang mit der Talente-Aktion „mach was draus“, die Mission EineWelt zu diesem Anlass entwickelt hat und derzeit durchführt. Jede und jeder habe Talente, so Martin. „Hier bei Mission EineWelt weiß man mit Talenten umzugehen.“ Vor zehn Jahren seien die Talente von drei kirchlichen Einrichtungen „zusammengelegt, aufeinander bezogen und neu investiert“ worden. Gerade dieses „Miteinander von entwicklungspolitischer Bildungsarbeit, Erfahrungen aus den Partnerländern, interkultureller Reflektion und die Begleitung von Gemeinden und Dekanatsbezirken bei ihrer Partnerschaftsarbeit“ mache das Partnerschaftszentrum aus. Die Talente, die wir haben, seien Gaben, die wir einsetzen sollen. „Mach was draus“, das sei der Slogan der Talente-Aktion zum zehnjährigen Jubiläum. Und der Münchner Oberkirchenrat forderte auf: „Mach was draus, aus all den vielfältigen Talenten, die du hast. Mach was draus, aus deinen anvertrauten Gaben und Fähigkeiten. Mach was draus, aus Gottes Zusage und Liebe.“ Talente seien teilbar und ließen sich dadurch vermehren.

Mona Behninger und Kornelia Kilian wurden im Festgottesdienst zu ihrem Dienst in Tansania ausgesandt.

Im Festgottesdienst wurden Mona Behninger und Kornelia Kilian von Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt, in den Überseedienst nach Nordtansania entsandt. Mona Behninger wird im Rehabilitationszentrum in Usa River ein Weiterbildungszentrum mit aufbauen, und Kornelia Kilian in der Geschäftsführung der internationalen Lutheran Mission Cooperation mitarbeiten.

Zu Beginn des anschließenden Festprogramms wurde die neu gestaltete Ausstellung „einBlick“ wiedereröffnet. Direktor Hanns Hoerschelmann lobte die Ausstellung als wesentlichen Teil, das weiterzutragen, was uns bewegt. In den vergangenen Jahrzehnten habe es ganz unterschiedliche Ausstellungskonzeptionen gegeben. „Der Auftrag bleibt aber immer gleich“, so Hoerschelmann, tatsächlich einen Einblick zu geben in die weltweite Vernetzung des Partnerschaftszentrums. „Es geht darum, eigene Einsichten ins Gespräch zu bringen und weiterzugeben.“

Musik- und Tanzdarbietungen auf den beiden Bühnen im Innenhof und in der Johann-Flierl-Straße, dazu Interviews und Podiumsdiskussionen, die Vorstellung von Handy-Aktion und der Talente-Aktion „mach was draus“, Infostände vor allem von Partnerschaftsgruppen aus ganz Bayern. Ukulele-, Salsa- und Trommel-Workshops, all das waren Elemente des Festprogramms am Sonntagnachmittag. Dazu das Weltkino, zwei Führungen durch die neue Ausstellung und vieles mehr.

Mit einem Mittagessen mit internationalen Gerichten und dem Nachmittags-Kaffee mit Kuchen und Kaltgetränken war für das leibliche Wohl auch gesorgt.

In diesem Jahr sendet Mission EineWelt 37 Freiwillige für ein Jahr zur Mitarbeit in einer Partnerkirche nach Übersee aus.

Den Abschluss des Festsonntags machte wie in jedem Jahr die Aussendung junger Frauen und Männer des Internationalen Evangelischen Freiwilligenprogramms. Insgesamt 37 junge Freiwillige werden in den kommenden 12 Monaten in einem Projekt in einer der bayerischen Partnerkirchen in Übersee mitarbeiten und wurden für ihren Dienst gesegnet.

Im Juli ist der Dokumentarfilm über Frauenbewegung im Iran im Mittwochskino zu sehen

Mission EineWelt zeigt in der Reihe „Mittwochskino“ im Juli den Dokumentarfilm „No Land’s Song“. Der Originalfilm mit deutschen Untertiteln zeigt den Widerstand, den die Komponistin und Musikerin Sara Najafi gegen die repressive Politik ihrer Heimat Iran aufbringt. Dort gilt ein Auftrittsverbot für Frauen vor männlichem oder gemischt geschlechtlichem Publikum, weil die Solo-Stimme der Frau als Mittel der erotischen Verführung gesehen wird. Sara will diese altmodischen Vorstellungen aufbrechen und wagt einen riskanten Schritt.

Sie plant ein Konzert, in dem hauptsächlich Musikerinnen spielen und singen. Dafür reist sie nach Frankreich, um den Auftritt vorzubereiten. Das Vorhaben ist riskant. Für die konservative iranische Regierung stellt Sara Najafis Vision eine Provokation dar und es wird mit allen Mittel versucht, das Vorhaben zu verhindern.

Der in Deutschland lebende Regisseur Ayat Najafi begleitet seine Schwester zwei Jahre lang während ihres Kampfes für mehr Gleichberechtigung und künstlerische Freiheit. Er fängt dabei die Absurdität der Diktatur ein und zeigt, wie sich die Frauen trotzdem nicht entmutigen lassen.

No Land’s Song“ ist am Mittwoch, 26. Juli 2017, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Im Juni zeigt Mission EineWelt die Komödie mit Edgar Selge im Mittwochskino

Im Juni zeigt Mission EineWelt in der Reihe „Mittwochskino“ die Komödie „Bach in Brazil“. Marten Brückling hat es als Musiklehrer im Ruhestand nicht leicht. Keine Engagements und auch sonst ist nicht viel los im Alter. Eines Tages erhält er eine überraschende Nachricht: Ein alter Freund ist verstorben und hat ihn in seinem Erbe bedacht. Er soll die Original-Notenblätter vom großen deutschen Komponisten Johann Sebastian Bach erben, die mittlerweile ein Vermögen wert sind. Allerdings muss er dafür einiges auf sich nehmen: Sein Jugendfreund lebte und starb in Brasilien, wo die Notenblätter nun auf ihre Abholung warten. Mürrisch und kauzig macht sich Marten auf den Weg, die kostenbaren Noten in Südamerika zu holen. Damit beginnt für Brückling ein Abenteuer.

Eine echte Wohlfühl-Komödie von Regisseur Ansgar Ahlers. In der internationalen Ko-Produktion wird der deutsche Schauspieler Edgar Selge auf eine musikalische Reise mit brasilianischen Rhythmen geschickt.

„Bach in Brazil“ ist am Mittwoch, 28. Juni 2017, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Missionswissenschaftler wurde 89 Jahre alt

Niels-Peter Moritzen, von 1967 bis 1993 Professor für Religions- und Missionswissenschaft an der Universität Erlangen, ist am vergangenen Montag im Alter von 89 Jahren gestorben.

Moritzen war von 1962 bis 1967 Theologischer Referent und Exekutivsekretär des Deutschen Evangelischen Missionsrats (DEMR), der Vorgänger-Organisation des Evangelischen Missionswerkes in Deutschland (Hamburg). In dieser Zeit war er auch Herausgeber des Jahrbuchs Mission. Nach seiner Berufung nach Erlangen wurde er in den Vorstand der Leipziger Mission und zum Vorsitzenden des Verlagsausschusses gewählt. Im damaligen Missionswerk Bayern (heute Mission EineWelt) wirkte Moritzen zwei Jahrzehnte lang im Kuratorium mit. Die Missionswissenschaftler wählten Moritzen in den Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft. In dieser Funktion redigierte er die „Zeitschrift für Mission“.

Mit über 200 Zeitschriftenartikeln und einer Vielzahl von Büchern hat der in Krusendorf/Kreis Eckernförde geborene Theologe die Entwicklung von Mission und Missionstheologie maßgeblich begleitet.

Kooperation informiert zum Welttag gegen Kinderarbeit

Zum Welttag gegen Kinderarbeit am 12. Juni macht Mission EineWelt auf das weltweite Problem von Kinderarbeit am Beispiel der Produktionskette von Handys und IT-Geräten aufmerksam. Das evangelische Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission in Bayern hat gemeinsam mit dem Eine Welt Netzwerk Bayern e. V. „Die HandyAktion Bayern“ gestartet. Wertvolle Rohstoffe in alten ungenutzten Handys sollen der Wiederverwertung zugeführt und auf die sozialen und ökologischen Folgen des ungebremsten IT-Konsums hingewiesen werden. Ziel ist es, nachhaltige Alternativen zu entwickeln.

Millionen Kinder schuften in den Zinnminen in Indonesien und schlagen Gestein für Kobalt oder Tantal/Coltan in dunklen einsturzgefährdeten Löchern in der Demokratischen Republik Kongo. Sie arbeiten im Goldabbau in Tansania oder den Andenländern Lateinamerikas. Sie verbrennen europäischen Elektroschrott auf den Müllhalden in Ghana, um Kupfer und andere Metalle zu gewinnen. Zwar ist ein Großteil der schätzungsweise 168 Mio. Kinderarbeiter/innen weltweit in der Landwirtschaft beschäftigt, die Kinderarbeit entlang der globalen Lieferketten im IT-Bereich ist jedoch ein großes Problem. Vor allem im Bergbau und auf den Elektroschrotthalden arbeiten Minderjährige unter unmenschlichen und gesundheitsschädlichen Bedingungen für die Gewinnung und die Wiederverwertung wichtiger Rohstoffe, und das für einen Hungerlohn. Gold, Zinn, Kobalt, Coltan, Kupfer sind Metalle, die in jedem Smartphone, in jedem IT-Gerät zu finden sind.

Von den billigen Rohstoffpreisen profitieren vor allem die multinationalen IT-Hersteller wie Apple oder Samsung. Die Lieferketten seien zu komplex, um darauf wirksam Einfluss zu nehmen, versuchen sich die meisten Konzerne aus der Verantwortung zu ziehen. „Wir brauchen dringend gesetzliche Regelungen für die unternehmerische Sorgfalt entlang der globalen Lieferketten auch und gerade im IT-Bereich“, fordert Gisela Voltz, Fachreferentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit im Referat Entwicklung und Politik von Mission EineWelt. „Frankreich hat seit Anfang des Jahres ein entsprechendes Gesetz, nach dem große Unternehmen Rechenschaft ablegen müssen über ihre Maßnahmen gegen Menschenrechts- und Umweltrisiken entlang der gesamten Produktionskette. Geschädigte können Unternehmen auch verklagen. So etwas steht in Deutschland und auf europäischer Ebene noch aus.“

Mit der HandyAktion Bayern will Mission EineWelt auf diese Missstände aufmerksam machen. „Mobiltelefone enthalten wertvolle Rohstoffe, deren Abbau oft mit Kinderarbeit, Menschenrechtsverletzungen und Naturzerstörung verbunden ist. Umso wichtiger ist das fachgerechte Recycling ausgedienter Handys“, sagt Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung und Politik von Mission EineWelt. „So können Rohstoffe zurückgewonnen und illegaler Export von Elektroschrott vermieden werden. Die HandyAktion Bayern ruft daher zum Sammeln alter Handys auf, und will die Menschen über die Probleme und mögliche Alternativen informieren.“

Weitere Infos unter:
www.handyaktion-bayern.de oder bei Gisela Voltz (Telefon: 0911 36672-0)