Vorurteile sind der erste Nährboden für Frustration, Intoleranz und Hass. Vorurteile und Vorbehalte entstehen meist aus Missverständnissen in der Kommunikation. Der Workshop „Interkulturelles Verstehen“ von Mission EineWelt soll Menschen, die mit MigrantInnen und Geflüchteten arbeiten, dabei helfen, Dialogformen für ein besseres gegenseitiges Verstehen zu entwickeln.
Die angebliche Unpünktlichkeit der AfrikanerInnen ist so ein Beispiel. Wer sich für 1 Uhr mit einem Menschen aus Kenia verabredet, wird enttäuscht sein. Denn dieser wird garantiert nicht um 13 Uhr am vereinbarten Treffpunkt auftauchen, und auch nicht um 1Uhr nachts. Ist das ein Beweis für das Stereotyp, wonach AfrikanerInnen chronisch unpünktlich sind? „Nein“, erklärt die Theologin Margaret Obaga, Studienleiterin bei Mission EineWelt. „Im Gegenteil könnte die Person aus Kenia das gleiche von ihrer europäisch geprägten Verabredung denken. Denn sie wird um 7 Uhr morgens erfolglos warten.“
Der Grund für das geschilderte Missverständnis liegt darin, dass in Kenia die Zählung der Uhrzeit eine andere ist. 1 Uhr am Morgen entspricht dem hiesigen 7 Uhr morgens, 18 Uhr entspricht 0 Uhr. Danach ist für KenianerInnen einfach Nacht ohne konkrete Zeitangabe.
Der Workshop „Interkulturelles Verstehen“ soll Methoden vermitteln, die helfen, genau solche Missverständnisse zu verhindern. Es geht darum, die individuellen Normen und Wertvorstellungen konkret zu formulieren, und damit auch Unterschiede innerhalb der eigenen und im Vergleich mit Menschen aus anderen Kulturkreisen zu entdecken und transparent zu machen. Und schließlich werden Möglichkeiten ermittelt und geübt, wie Wertunterschiede und –konflikte konstruktiv bearbeitet werden können.
Der Workshop dauert mindestens sechs Stunden und kann für Gruppen von 12 bis 15 Personen gebucht werden. Der Ort der Veranstaltung ist innerhalb Bayerns frei wählbar.
Weitere Informationen gibt es bei Workshopleiterin Margaret Obaga via: