„Vision, die“ steht für eine übernatürliche Erscheinung (Religion), optische Halluzination oder eine Vorstellung der Zukunft. So definiert der Duden das Wort dieses vielschichtige Wort.
Aber welche Bedeutung hat es für eine Jugendpartnerschaft mit Übersee? Darüber machten sich 17 Teilnehmer*innen und fünf Teamer*innen in vier Zoom-Sessions Gedanken.
Am 16. Oktober 2021 hieß es für Teilnehmende aus Bayern früh aufstehen. Aufgrund der Zeitverschiebung nach Ostasien fand das erste Zusammenkommen schon um 9 Uhr statt. Auf dem Programm stand ein bunter Mix aus Kennenlernspielen und Austausch über die Jugendpartnerschaft im jeweiligen Dekanat. Außerdem ermittelten wir mithilfe des Tools latlong.net unseren durchschnittlichen Standort. Aufgrund der vielen Teilnehmer*innen aus Ostasien (Malaysia, Papua-Neuguinea) landeten wir in der südlichen Türkei.
Auch am nächsten Tag trafen wir uns zur gleichen frühen Zeit vor dem Computer, um uns dem Begriff „Vision“ zu widmen. Zuerst hörten wir den Song „One Vision“ der britischen Rockband Queen. In diesem Lied erzählt ein lyrisches Ich von Träumen aus seiner Jugend, die dann doch nicht Realität wurden. Nun sehnt es sich nach neuen Visionen. Danach wurden die Teilnehmer*innen gefragt, was das Wort „Vision“ für sie bedeute. Nach kurzer Zeit zum Überlegen wurde das in einer Wortwolke dargestellt. Zwischen den einzelnen Programmteilen blieb natürlich auch noch genügend Zeit, um mit den Partner*innen aus Übersee zu plaudern und so die Beziehung zur den Menschen zu festigen, die man schon viel zu lange nicht mehr gesehen hat. Am Ende gab es dann noch eine Aufgabe: Alle sollten ein Bild malen, in dem sie eine Vision abbilden.
In der dritten Session am 23.Oktober wurde es konkreter. Die Frage, unter dem dieses Treffen stand, war: „Meine persönliche Vision?“. Um etwas darüber herauszufinden, wurden die Teilnehmenden aus ihren Partnerschaftsgruppen herausgenommen und durcheinandergewürfelt. In Breakout-Sessions besprach sie dann das Thema „Wenn ich an die Welt in fünf Jahren denke, wünsche ich mir, dass…“. Ganz oben stand bei fast allen: „mehr Schutz der Schöpfung Gottes“. Platz zwei und drei belegten „Gesundheit“ und „ein besseres Miteinander aller Menschen auf der ganzen Welt“.
Am Tag darauf unterhielten sich die Teilnehmer*innen mit Sabine Schmidt und Michael Volz von Mission EineWelt. Sabine Schmidt ist für die Partnerschaften der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern nach Papua-Neuguinea verantwortlich, Michael Volz für die nach Afrika. Es ging wieder zurück in die Partnerschaftsgruppen, denn „Visionen in unserer Partnerschaft“ war das Thema dieses Tages. „Wie können wir das nachholen, was uns Corona jetzt fast zwei Jahre lang nicht erlaubt hat?“, und „Was wünschen wir uns überhaupt für die Zeit nach Corona in unserer Jugendpartnerschaft?“. Diese beiden Fragen beschäftigten die Meisten. In 90 Minuten konnte man zwar nicht alles, aber zumindest sehr viel klären.
Nach einer 30 Minuten langen Pause ging es weiter. Mit dem malaysischen Lied „Hari ini“ stimmten wir uns auf den Gottesdienst ein. Gemeinsam beteten wir Psalm 34 in verschiedenen Sprachen und sangen danach zusammen „Our God is an awesome God“. Die 30 Minuten Pause sollten auch dafür verwendet werden, sich eine Kerze und etwas Salz vor den Computer zu holen. Denn darum ging es in der Predigt, welche gemeinsam in Breakout-Sessions erarbeitet wurde. Im Raum eins war das Salz Thema. Jesus spricht in der Bergpredigt zu seien Zuhörer*innen: „Ihr seid das Salz der Erde“. Im Raum zwei ging es um das Licht. „Ihr seid das Licht der Erde“, predigt Jesus. Die Gruppe drei beschäftigte sich mit Jesus‘ Aufforderung in Matthäus 5, 16: „So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Nach dem Segen sprach sich jede*r noch einen Friedensgruß aus und wir verabschiedeten uns voneinander. Wann sich die Teilnehmer*innen das nächste Mal im echten Leben sehen, kann leider noch niemand mit Sicherheit sagen.
Das Projekt „Sharing Visions“ wurde vom Referat Partnerschaft und Gemeinde bei Mission EineWelt in Kooperation mit der Evangelischen Jugend Bayern über ein knappes Jahr entwickelt und nun gemeinsam umgesetzt.
Jakob Holland
Freiwilliger bei Mission EineWelt 2020/21