Bischof Sumoward E. Harris, der dritte Bischof der Lutherischen Kirche in Liberia (LCL), starb nach kurzer Krankheit am 14. Januar 2021 drei Tage nach seinem 73. Geburtstag. Er leitete die Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Zeitraum von Mai 1995 bis Mai 2012. Harris übernahm das Amt in einer Zeit, als man hoffte, das Ende des fürchterlichen Bürgerkriegs (1989-2003) mit einem Waffenstillstand einleiten zu können. Zu dieser Zeit waren die Erinnerungen an das schlimmste Massaker im Bürgerkrieg noch ganz frisch. Im Jahr 1990 hatten über 600 Zivilist*innen in der lutherischen Bischofskirche St. Peter’s in Monrovia Zuflucht gesucht. Dort waren sie von Regierungstruppen brutal ermordet worden. Viele Menschen konnten sich angesichts dieser Geschichte keinen Frieden vorstellen. Bischof Harris jedoch arbeitete von Anfang an für Versöhnung und Verständigung. In diesem Sinne hatte er auch den Lutherischen Weltdienst nach Liberia eingeladen: für Hilfe in dieser Katastrophe und beim Wiederaufbau.

Im Jahr 1998, als der Frieden greifbar schien, lud Bischof Harris auch die erste Mitarbeiterin aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) zum Dienst in der LCL ein. Pfarrerin Marina Rauh nahm diese Aufgabe an und blieb auch in Monrovia, als sich die Friedenshoffnungen zerschlagen hatten und der Bürgerkrieg in eine neue Runde ging.

Sumoward E. Harris engagierte sich weiter für den Frieden in seinem Land. Über den Liberian Council of Churches gelang es ihm, dass die wichtigsten Kirchen des Landes ihre Forderung nach Frieden mit einer Stimme zu Gehör brachten. Im gleichen Sinne konnte er auch einen großen Teil der Muslime über den Interreligious Council of Liberia einbeziehen.

Die Wendung hin zum Frieden zeichnete sich ab 2001 ab, als Frauen unter Leitung von Friedensnobelpreisträgerin und LCL-Mitglied Leyma Gboweh sich aktiv in der Friedensarbeit engagierten, weil sie den Männern keine Lösung mehr zutrauten. Das „Women in Peacebuilding Network“ in Liberia wurde von Anfang an auch durch Bischof Harris unterstützt und gab wichtige Impulse dafür, dass die kämpfenden Parteien im August 2003 schließlich einen Friedensvertrag schlossen.

In der Nachkriegsphase engagierte sich Harris besonders für die im Krieg vollkommen aufgelösten Dorfgemeinden. In Partnerschaft mit der ELKB gelang es, nach und nach an strategischen Punkten wieder Gemeindearbeit zu ermöglichen, Kirchen und Pfarrhäuser wiederaufzubauen und die Menschen zur Rückkehr aus den Lagern für Inlandsflüchtlinge zu motivieren. Um der vom Krieg verstörten Jugend eine Zukunftsperspektive zu zeigen, war es ihm besonders wichtig, Schulen und Berufsbildungszentren aus den Ruinen wiederherzustellen. Einen besonderen Schwerpunkt setzte er dabei auf die christliche Bildungsarbeit in den Schulen. Die ELKB unterstützte diese Ansätze mit mehreren Mitarbeitenden.

Wer Bischof Harris über all diese schwierigen Jahre kannte, weiß, wie schwer die Verantwortung auf ihm lastete und auch seine Gesundheit beeinträchtigte. Niemals aber verlor er seinen tiefsinnigen Humor und seine Liebe für die Menschen in Liberia.

Im März 2012 verstarb seine Frau Kpanah B. Harris, mit der er sieben Kinder hatte. Das hat ihn schwer getroffen. Im Mai 2012 ging Bischof Harris in den Ruhestand. Er gliederte sich wieder in die theologische Ausbildungsarbeit seiner Kirche ein und gab dort wichtige Impulse.

 

Reinhard Hansen

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken! Psalm 145,10

 

Die Erde, die den Regen trinkt, der oft auf sie fällt, und nützliche Frucht trägt denen, die sie bebauen, empfängt Segen von Gott. Hebräer 6,7

 

Die Bibelworte erinnern uns an das Wunder von Gottes Schöpfung. Wie wunderbar sind doch die Tier- und Pflanzenwelt und auch die Menschen gemacht! Unsere Nachbar*nnen sind Biolog*innen. Sie erzählen begeistert immer wieder von der Genialität, wie einzelne Pflanzen, Tiere und der Mensch aufgebaut sind. Welche ausgeklügelten Systeme allein in einem Pflanzenblatt oder einem Knochen stecken. Wie gut und hochkompliziert viele Prozesse in den Ökosystemen aufeinander abgestimmt sind. Das erzeugt Ehrfurcht und Staunen. Sie sind überzeugt, das hat sich nicht alles nur durch Evolution entwickelt, das hat seinen Ursprung in Gott, dem Schöpfer allen Lebens.

Überlegen Sie kurz selber: Worüber können Sie staunen, was bewundern Sie in Gottes Schöpfung besonders?

Dass wir selbst Teil dieses Wunderwerks Gottes sind, sollte uns immer wieder mit Dankbarkeit erfüllen und dazu bewegen, mit Ehrfurcht und Achtung mit unseren Mitgeschöpfen, mit der Erde umzugehen.

Leider treibt die Menschheit vor allem in den letzten beiden Jahrhunderten einen massiven Raubbau an unserer Lebensgrundlage, der Mutter Erde, an der Tier- und Pflanzenwelt. Die menschliche Zerstörung von Lebensräumen und Ökosystemen wie den wichtigen Wäldern, führen zu einem erschreckenden Schwinden der Biodiversität.Gute Luft, sauberes Wasser und gute Böden sind von der biologischen Vielfalt unserer Erde abhängig. Die Artenvielfalt hilft uns im Kampf gegen den Klimawandel und reduziert die Auswirkungen von Naturgefahren.

Auch durch Zoonosen hervorgerufene Pandemien, wie die aktuelle Corona-Pandemie, entwickeln sich schneller, wenn der Lebensraum und die Biodiversität abnehmen. Wann endlich haben wir ein Einsehen, dass wir mit unserer derzeitigen Lebensweise unsere Lebensgrundlage zerstören? Wann endlich kehren wir entschlossen um aus dieser Sackgasse? Wann endlich versuchen wir auch mit unserem Lebensstil, Gott zu preisen und zu danken? Wann endlich achten wir unsere Mitgeschöpfe und leben nicht gegen, sondern im Einklang mit Gottes Schöpfung?

Gott, bitte schenke uns Weisheit und Einsicht und lass uns die notwendigen Veränderungen nicht als Verzicht, sondern als Geschenk und Bereicherung erfahren. Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

All your works praise you, Lord; your faithful people extol you. Psalm 145:10

 

Land that drinks in the rain often falling on it and that produces a crop useful to those for whom it is farmed receives the blessing of God. Hebrew 6:7

 

These Bible words remind us of the wonder of God’s creation. How wonderfully the animal and plant world and also human beings are made! Our neighbours are biologists. They always talk enthusiastically about the genius of how individual plants, animals and humans are constructed. What sophisticated systems are in a plant leaf or a bone alone. How well and highly complicated many processes in ecosystems are coordinated with each other. This creates awe and wonder. They are convinced that this hasn´t developed all through evolution alone, that it has its origin in God, the creator of all life. Think for yourself for a moment, what can you marvel at, what do you admire most in God’s creation?

The fact that we are part of this miracle work of God should fill us constantly with gratitude and move us to treat our fellow creatures, the earth, with reverence and respect.

Unfortunately, mankind, especially in the last two centuries, has massively overexploited the basis of our life, Mother Earth, the animal and plant world. Human destruction of habitats and ecosystems, such as the important forests, are leading to an alarming decline in biodiversity. Good air, clean water and good soil depend on the biodiversity of our planet. Biodiversity helps us to fight climate change and reduces the impact of natural hazards. Zoonotic pandemics, such as the current Corona pandemic, also develop more rapidly when habitat and biodiversity decline. When will we finally realize that we are destroying our livelihood with our current way of life? When will we finally and consistently turn around from this dead end? When will we finally try to praise and thank God even with our lifestyle?

When will we finally respect our fellow creatures and live not against but in harmony with God’s creation? God, please grant us wisdom and insight and let us experience the necessary changes not as a renunciation, but as a gift and enrichment.

Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Jakob sprach: Herr ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast. 1. Mose 32,10

 

Eine ganz und gar erstaunliche Grundidee unseres Glaubens: Das Kleine und Schwache wird bevorzugt gegenüber dem Großen und Starken. Da ist Jakob bei weitem nicht das einzige Beispiel, der gegenüber seinem erstgeborenen Bruder Esau bevorzugt wird. Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel! Es ist ein strenger Anti-Darwinismus: Nicht der Stärkere setzt sich durch und kann sich auf die Dauer behaupten! In der Kirche setzen wir dem oftmals propagierten „Recht des Stärkeren“ eine soziale Gewichtung entgegen. Das dürfen wir nie vergessen, denn „die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.“

Andacht: Christoph von Seggern, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Then Jacob said, I am less than nothing in comparison with all your mercies and your faith to me your servant. Genesis 32:10

 

An absolutely amazing basic idea of our belief: the small and weak is preferred over the big and strong. Jacob is by far not the only example, who is preferred over the firstborn brother Esau. This topic runs like a red thread through the bible! It is a strict anti darwinism: not the stronger one will dominate in the end! In the church we oppose the “right of the stronger” with a social weighting. We always have to keep in mind: “the first will be the last and the last will be the first.”

 

Prayer: Christoph von Seggern

Illustration: Heike Halbmann

Die 44. Lateinamerikawoche, die seit Sonntag als digitale Veranstaltung online läuft, ist am Sonntag mit Lesung und ökumenischem Gottesdienst gestartet. Unter den vielen Teilnehmer*innen war auch viel internationales Publikum.

Am Montagabend ging es um die Auswirkungen der Coronakrise auf Lateinamerika. Katja Maurer von medico international hielt in ihrem anschließenden Vortrag fest, dass nur ein entschiedenes Umsteuern weg von privatisierter gewinnorientierter Gesundheitsversorgung hin zu gemeinwohlorientierten Gesundheitssystemen, eine Bewältigung der Corona-Krise in Lateinamerika ermöglichen werde. In vielen Ländern dort gebe es kaum Impfstoffe, eine Durch-Impfung der nötigen 70 Prozent der Bevölkerung sei unter den derzeitigen Gegebenheiten in manchen Ländern frühestens 2024 zu erwarten. Nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 habe es kaum Vorbereitungen auf die zu erwartende zweite Welle gegeben. Dass auf Prävention und gute Allgemeinversorgung setzende öffentliche Gesundheitssysteme die Pandemie erfolgreicher bekämpfen können, zeigten die Beispiele Cuba und Uruguay. Wobei jedoch in Uruguay der aktuelle rechtskonservative Präsident gerade die Gesundheitsversorgung wieder privatisiere. Es sei auch beschämend, dass sich 10 reiche Länder, darunter Deutschland, einstweilen rund 95 Prozent der verfügbaren Impfstoffe gesichert hätten. Eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung könne aber nur durch eine gemeinsame weltweite Strategie erreicht werden, wie die Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie gelehrt habe: Eine Aufhebung des Patentschutzes, die Herstellung und gerechte Verteilung von günstigen Medikamenten und Impfstoffen sowie die Einbeziehung einer starken Zivilgesellschaft.

Des Weiteren verwies sie auf die erschreckende Prognose der Kinderhilfsorganisation Unicef, wonach in Brasilien, wo seit März 2020 die öffentlichen Schulen geschlossen sind, wahrscheinlich auch nach der Pandemie 40 Prozent der schulpflichtigen Kinder nicht mehr zur Schule gehen werden, weil sie arbeiten gehen müssen, um mit ihren Familien zu überleben.

Zu den Folgen der Corona-Krise gehöre neben Arbeitslosigkeit, Armut, wirtschaftliche Misere und Hunger auch die zunehmende Bedrohung der Demokratie, da viele Regierungen die Situation zum Ausbau ihrer Macht und zu sozialer Kontrolle nutzten.

Die von einem Trägerkreis aus kirchlichen, städtischen und menschenrechtlichen Gruppen und Organisationen organisierte Lateinamerikawoche läuft noch bis zum kommenden Samstag, 30.Januar 2021. Informationen zum Programm und zum Einwahllink sind unter www.lateinamerikawoche.de zu finden. Dort kann man die Vorträge auch nachträglich über YouTube ansehen.

 

Kontakt: Gisela Voltz gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.:09874-9-1820

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Jakobus 1,5

 

Weisheit kommt an vielen Stellen der Bibel vor. Sie ist nie etwas, was man allein durch Ausbildung, Studium und Wissen erreichen kann. Diese Aspekte sind auch wichtig, und Schriften in der hebräischen Bibel greifen sogar auf Erkenntnisse und Einsichten anderer Völker zurück. Ein Aspekt darf aber nie fehlen: Weisheit ist ein Geschenk Gottes. Der Jakobusbrief greift das auf und sagt: Wem an Weisheit mangelt, der bitte Gott darum.

In der Bibel äußert sich Weisheit darin, wie ein Mensch lebt und handelt. An anderer Stelle nennt der Jakobusbrief ein paar Kennzeichen dieser Weisheit. Sie wird bei Menschen an ihrem ganzen Leben abzulesen sein, an ihrer Freundlichkeit und Güte. Im Gegensatz dazu stehen Menschen, die gehässig, voller Neid und Streitsucht sind. Der Jakobusbrief schreibt weiter: „Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei.“ (Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Da muss man nicht mehr viel kommentieren. Wir Menschen brauchen solche Weisheit. Bitten wir Gott darum: für uns und andere Menschen.

 

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit

 

 

If any of you need wisdom, ask God for it. He will give it to you. God gives freely to everyone. He doesn’t find fault. James 1:5

 

The Bible is talking about wisdom in many places. It is never something that can be achieved through training, study and knowledge alone. These aspects are also important and writings in the Hebrew Bible even draw on knowledge and insights from other people. But one aspect must never be missing: Wisdom is a gift from God. The Letter of James picks up on this and says: whoever needs wisdom, ask God for it.

In the Bible, wisdom is expressed in the way a person lives and acts. Elsewhere, the Letter of James names a few characteristics of this wisdom. It can be seen in people’s lives, in their kindness and goodness. In contrast to this are people who are jealous and bitter. The Letter of James goes on to write: „But the wisdom that comes from heaven is pure. That’s the most important thing about it. And that’s not all. It also loves peace. It thinks about others. It obeys. It is full of mercy and good fruit. It is fair. It doesn’t pretend to be what it is not.“ (Translation: New International Readers Version)

There is no need to comment much more. We human beings need such wisdom. Let us ask God for it: for us and for other people.

 

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Heike Halbmann

Archiv MEW

Archiv MEW

Am 21. Januar 2021 ist Schwester Maria Horn im Alter von 93 Jahren verstorben. „Schwester Maria Horn war eine der Letzten, für die Mission eine Lebensaufgabe war. Mit ihrem Idealismus, ihrem bedingungslosen Gottvertrauen und ihrem selbstlosen Einsatz für die Menschen in Papua-Neuguinea ist sie uns bis heute ein großes Vorbild“, würdigt Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, die Verstorbene.

Dass sie in den Missionsdienst gehen wollte, kristallisierte sich für Maria Horn schon als Kind heraus. Die gebürtige Nürnbergerin machte bei Kleinsammlungen für die Missionsarbeit mit und bekam dafür vom Pfarrer Bildchen. Auf einem davon stand, so erinnerte sich Horn vor Jahren im Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung, „O Jesu, Du rufst mich, ich folge Dir“. Als sie das las, sei ihr klargeworden, „was ich für mein Leben will“, erzählte sie damals.

Folgerichtig ließ sich Maria Horn zur Krankenschwester und Hebamme ausbilden, trat der Diakonischen Schwesternschaft in Neuendettelsau bei und ließ sich 1953 von der damaligen Missionsanstalt nach Papua-Neuguinea aussenden.

Dort arbeitete sie als Krankenschwester und Hebamme in Yagaum, Okapa und Awande. Ab 1966 übernahm sie die Leitung der damaligen Leprastation in Etep, die sie in den Folgejahren zum Gesundheitszentrum ausbaute. 1992 wurde Maria Horn für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Nach 41 Jahren im Dienst der Mission ging Schwester Maria Horn im Jahr 1994 in den Ruhestand, den sie in Neuendettelsau verbrachte. Von dort aus setzte sie sich mit dem von ihr gegründeten Verein „Initiative Patenschaften für Neuguineas Kinder“ für die Menschen in Papua Neuguinea ein.

Ihr Arbeitscredo beschrieb sie so: „Möge diese Arbeit zur Ehre Gottes geschehen“.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

 

Ist nicht mein Wort wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der die Felsen zerschlägt? Jeremia 23,29.

Ich bin gekommen, um ein Feuer in der Erde zu entfachen. Und ich wäre froh, wenn es schon brennen würde! Lukas 12,49 BB

 

Wenn wir von Gott sprechen, müssen wir in der Lage sein zu erkennen, dass dieses Wort nicht unser eigenes ist, sondern das Wort des Herrn. Wer das Wort Gottes in seinem Mund hat, muss dieses Wort verwenden, ohne es zu verfälschen. Aber wie können wir wissen, wenn eine Botschaft nicht vom Herrn ist? Vor allem, wenn die Botschaft wie ein Feuer ist, das brennt und verwundet, oder eine Botschaft wie ein Hammer, der zerstört, ohne aufzubauen. Ich erinnere mich an einen Lehrer, der uns den folgenden Satz lehrte: „Gesegnet ist die Frau, gesegnet ist der Mann, der sich der Gegenwart des Heiligen Geistes bewusst ist, wenn er das Wort des Herrn spricht.“ Es gibt immer wieder Menschen, die sich selbst Propheten nennen. In den schlimmsten Fällen manipulieren politische Führer*innen das Wort Gottes und präsentieren sich als von Gott gesandte Messiasse, die die absolute Wahrheit für sich gepachtet haben. Es sind nicht nur Pastor*innen (z.B. in Lateinamerika), die religiösen oder politischen Fanatismus fördern, sondern es gibt auch Politiker*innen, die politischen Fanatismus durch Religion fördern. Die Losungstexte erinnern mich an ein Lied des Propheten Jeremia: „Wie kann ich vor dir fliehen, wie kann ich nicht reden, wenn deine Stimme in mir brennt?“ In einer anderen Strophe heißt es: „Heute fordere ich euch, mein Volk, auf, zu zerreißen und niederzureißen.“ Und wenn ich darüber nachdenke, füge ich hinzu: „Um zu bauen, muss man dekonstruieren und dann pflanzen“. Und in diesem Sinne ist Gottes Wort wie ein Hammer: zum Dekonstruieren und dann zum Aufbauen.

Gott weiß, wer seine Propheten sind und wer von ihm auserwählt wurde, das Feuer und der Hammer zu sein, um wiederaufzubauen und zu etablieren. In manchen Kirchen verwenden religiöse Führer diesen Text, um Gemeinden „Angst zu machen“. Aber Gott spricht nicht mit Feuer und Hammer, um einzuschüchtern. Er redet von falschen Propheten. Wenn ich anfange, über die Symbolik des Feuers zu recherchieren und zu schreiben, wird dieser Text zu lang. Nur so viel: „Feuer“ bedeutet auch reinigen, läutern und loswerden, was alt und verrottet ist. Seien wir wie das Feuer und der Hammer, trennen wir uns von Altem, um uns neu zu machen und gemeinsam einen neuen Weg der Liebe, der Hoffnung und des Friedens zu bauen.

 

Andacht: Sergio Rios Carrillo, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Is not my word like a fire, says the LORD, and like a hammer that breaks the rocks? Jeremiah 23:29.

I have come to kindle a fire in the earth. And I would be glad if it were already burning! Luke 12:49 BB

 

When we speak of God, we must be able to recognize that this word is not our own, but the word of the Lord. Whoever has the word of God in his mouth must use that word without distorting it. But how can we know when a message is not from the Lord? Especially if the message is like a fire that burns and wounds, or a message like a hammer that destroys without building up. I remember a teacher who taught us the following phrase: „Blessed is the woman, blessed is the man who is aware of the presence of the Holy Spirit when he speaks the word of the Lord.“ There are always people who call themselves prophets. In the worst cases, political leaders manipulate the word of God and present themselves as messiahs sent by God, who have the absolute truth for themselves. Not only are there pastors (e.g. in Latin America) who promote religious or political fanaticism, but there are also politicians who promote political fanaticism through religion. The slogan texts remind me of a song of the prophet Jeremiah: „How can I flee from you, how can I not speak, when your voice burns within me?“ Another verse says, „Today I challenge you, my people, to tear up and tear down.“ And thinking about it, I add, „To build, you must deconstruct and then plant.“ And in this sense, God’s Word is like a hammer: to deconstruct and then to build.

God knows who His prophets are and who has been chosen by Him to be the fire and the hammer to rebuild and establish. In some churches, religious leaders use this text to „scare“ congregations. But God does not speak with fire and hammer to intimidate. He is talking about false prophets. If I start researching and writing about the symbolism of fire, this text will become too long. Just this: „fire“ also means to cleanse, purify and get rid of what is old and rotten. Let us be like the fire and the hammer, let us separate ourselves from the old in order to make ourselves new and build together a new path of love, hope and peace.

 

Prayer: Sergio Rios Carrillo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Die Israeliten werden umkehren und den HERRN, ihren Gott, suchen, und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit. Hosea 3,5

Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2,13

 

Umkehr, Umkehr zum Leben, Umkehr zu Gott ist das Thema der heutigen Losungsworte. Beide Verse klingen wie eine Verheißung, die Verheißung, dass Gott in uns wirkt. Gott selbst bewegt Menschen zur Umkehr aus unheilvollen und lebensfeindlichen Strukturen, aus Sackgassen, die das menschliche Zusammenleben und Gottes Schöpfung zerstören. Diese Botschaft hat etwas Tröstliches an sich, Gott ist da und wirkt in uns, wenn wir es zulassen, wenn wir uns auf ihn, seine Liebe und seine Botschaft einlassen. Gottes Angebote sind Gnade, Umkehr und Neuanfang. Wenn wir uns auf Gott einlassen, seine Liebe in uns wirken lassen, wird dies uns verändern in unserem Denken, Wollen und Handeln.

Die Umkehr zum Leben, sie geschieht schon jetzt, überall dort, wo Menschen Gott suchen, wo Menschen sich auf Gottes Liebe einlassen, wo Menschen anfangen, ungerechte und lebenszerstörende Strukturen, Gesetze, Regeln oder Lebensweisen zu verändern, wo Menschen sich für Frieden einsetzen, wo Menschen ihre Mitgeschöpfe achten und bewahren, wo Menschen sich für Menschenrechte und Menschenwürde einsetzen, wo Menschen auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen.

Lasse ich mich auf Gott ein, lasse ich mich durch seine Liebe verändern, bin ich bereit, umzukehren aus den Sackgassen meines Lebens? Gottes Verheißung gilt, jeden Tag aufs Neue! Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Afterward the Israelites will return and seek the Lord their God and David their king. They will come trembling to the Lord and to his blessings in the last days. Hosea 3:5

For it is God who works in you to will and to act in order to fulfill his good purpose. Philippans 2:13

 

Conversion, conversion to life, conversion to God is the theme of today’s watchwords. Both verses sound like a promise, the promise that God will work in us. God himself moves people to repentance from unwholesome and hostile structures, from dead ends that destroy human coexistence and God’s creation. There is something comforting about this message, God is there and working in us if we allow it, if we engage with him, his love and his message. God’s offers are grace, repentance, and new beginnings. If we get involved with God, let his love work in us, this will change us in our thinking, desire and acting.

The conversion to life is already happening now, everywhere where people seek God, where people engage in God’s love, where people begin to change unjust and life-destroying structures, laws, rules or ways of life, where people work for peace, where people respect and preserve their co-creatures, where people work for human rights and human dignity, where people trust in God’s love and grace. Do I engage in God, let myself be changed by his love, am I ready to turn back from the dead ends of my life? God’s promise applies every day anew! Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Heike Halbmann