Mission EineWelt ehrt Pfarrer Horst Becker zu seinem 90. Geburtstag

Mit einer Andacht, einer Laudatio in Reimform, einem Grußwort und 130 Gästen feierte Mission EineWelt am heutigen Donnerstag den 90. Geburtstag von Pfarrer Horst Becker. Der Gründungsdirektor des landeskirchlichen Missionswerkes und Ehrendoktor des US-amerikanischen Wartburg Colleges in Waverly/Ohio hatte bereits am 29. Oktober seinen runden Geburtstag.

Dr. Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt, gratulierte Pfarrer Horst Becker. © MEW/Neuschwander-Lutz

Dr. Gabriele Hoerschelmann, Direktorin von Mission EineWelt, gratulierte Pfarrer Horst Becker. © MEW/Neuschwander-Lutz

In ihrer Andacht wies Dr. Gabriele Hoerschelmann, die mit ihrem Ehemann Hanns Hoerschelmann seit 2015 das Partnerschaftszentrum Mission EineWelt leitet, die Bedeutung Beckers in den 19 Jahren seiner Leitungsarbeit hervor. Er habe zwischen 1972 und 1991 den Grundstein für viele partnerschaftliche Beziehungen gelegt, die die Basis für das heutige weltweite Netzwerk von Mission EineWelt bilden. Das sei in einer Zeit zwischen Kaltem Krieg und dem Fall der Mauer passiert. Als Christinnen und Christen seien wir gefordert, Brücken zu den Mitchristen in aller Welt zu bilden und Fürsprecher für die zu sein, die keine Stimme haben. Becker sei nach Worten der Direktorin auch heute noch ein „wohlgesonnerer Begleiter und Berater“.

Mit Pfarrer Gernot Kleefeld hielt ein Weggefährte Beckers eine besondere Laudatio in Reimform, die schöne, erfolgreiche, aber auch schwere Stationen seines Weges dienstlich und privat beleuchtete. Der Nachfolger Beckers im Amt des Direktor, Dr. Hermann Vorländer, begann sein Grußwort mit dem Hinweis, dass es auch ein Leben nach der Mission gebe. Und er verwies auf Beckers Wirken im Heimat- und Geschichtsverein, im Museumsausschuss, der zum heutigen „Löhe-Zeit-Museum“ geführt hat und in der Partnerschaft zur US-amerikanischen Gemeinde Frankenmuth.

Rund 130 Gäste bei der Feier zum 90. Geburtstag von Pfarrer Horst Becker. © MEW/Neuschwander-Lutz

Rund 130 Gäste bei der Feier zum 90. Geburtstag von Pfarrer Horst Becker. © MEW/Neuschwander-Lutz

Der Jubilar selbst bedankte sich für das, was gesagt wurde. Er sei es aber nicht allein gewesen, der die Dinge in Bewegung gebracht habe. Mit Verweis auf den Leitungskreis des damaligen Missionswerks meinte Becker: „Wir waren eine Einheit und Gemeinschaft, die versucht hat, Dinge zu bewegen und durchzusetzen.“

Pfarrer Horst Becker und der Neuendettelsauer Bürgermeister Gerhard Korn als Gratulant. © MEW/Neuschwander-Lutz

Pfarrer Horst Becker und der Neuendettelsauer Bürgermeister Gerhard Korn als Gratulant.
© MEW/Neuschwander-Lutz

Die 130 geladenen Gäste, darunter nicht nur Weggefährten, sondern beispielsweise auch der Neuendettelsauer Bürgermeister Gerhard Korn, stießen mit dem Jubilar an und hatten anschließend bei einem Imbiss noch Gelegenheit zum Austausch.

Helge Neuschwander-Lutz

Ökumenischer Friedensweg mit verschiedenen Stationen am Freitag in Nürnberg

Mit einem Ökumenischen Friedensweg am kommenden Freitag in Nürnberg wollen Mission EineWelt, Friedensinitiativen und Kirchengemeinden zusammen an die Opfer der derzeitigen Kriege erinnern und auf die Zusammenhänge von Rüstungsexporten, Handelspolitik, Kriegen und Fluchtursachen hinweisen.

Unter dem Motto „Kriegsspuren“ startet der Friedensweg am 11. November um 12.00 Uhr mit dem Nagelkreuzgebet von Coventry in der Nürnberger St. Sebaldus-Kirche mit einer anschließenden meditativen Phase mit Bildern, Texten und Musik zu „Kriegsspuren“. Gegen 13.00 Uhr ziehen die Teilnehmenden mit einem langen Band, auf dem die Kriege der Welt verzeichnet sind, zur St. Lorenz-Kirche. Anschließend wird eine Installation vor der Lorenzkirche auf den Zusammenhang von Rüstungsexporten, unfairer Handelspolitik, Landgrabbing mit Kriegen und Fluchtursachen hinweisen. Parallel dazu ist in der Lorenzkirche die Ausstellung „auf und davon. Flucht und Migration“ des landeskirchlichen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt zu sehen. Ein kurzes Friedensgebet in der Kirche schließt diese Station ab.

Gegen 14.30 Uhr ziehen die Teilnehmenden dann mit dem „Kriege-Band“ weiter zur Katholischen Hochschulgemeinde in die Königstraße 64, wo eine halbe Stunde später ein Erzählcafé mit Geflüchteten stattfindet, die über ihre Fluchtgründe und Erfahrungen sprechen.

Interessierte sind herzlich eingeladen, am gesamten Friedensweg teilzunehmen oder auch nur an einzelnen Stationen dabei zu sein.

Gisela Voltz

Mehr Informationen zum Programm
Programmflyer Friedensweg 2016 (PDF)

Zum Hintergrund
Kriegerische Gewalt hinterlässt Spuren – beispielsweise an Gegenständen, wie es auf dem Motiv zur Ökumenischen FriedensDekade 2016 zu sehen ist: Historische Stätten werden ebenso zerstört wie Wohn- und Krankenhäuser oder die Infrastruktur eines Landes. Auch die Natur wird in Mitleidenschaft gezogen. Erschreckender noch sind die Spuren bei Menschen, die in Kriegsregionen in Syrien, Libyen, Sudan, Mali oder Afghanistan überleben. Es sind vor allem Zivilistinnen und Zivilisten, die Angehörige und Freunde verlieren, selber verletzt werden und/oder Traumata erleiden. Laut Bericht des UN-Generalsekretärs benötigen 125 Millionen Menschen humanitäre Hilfe, 65 Millionen Menschen befinden sich auf der Flucht. Etwa 80 Prozent des Bedarfs an humanitärer Hilfe entstehen aufgrund gewaltsam ausgetragener Konflikte. Diese Spuren des Krieges finden wir zunehmend auch in Deutschland: Rüstungsexporte, Bundeswehreinsätze an Kriegsschauplätzen, Kriegsflüchtlinge.

Impressionen zu einem Reformationsgottesdienst in der Bayreuther Stadtkirche

Auch für die Menschen im evangelischen Bayreuth war der Gottesdienst am Reformationssonntag kein gewöhnlicher Gottesdienst. Schon 15 Minuten vor Gottesdienstbeginn waren die Plätze im Mittelschiff der Stadtkirche voll belegt. 400 Gottesdienstprogramme waren gedruckt worden, mehr als 600 Menschen waren gekommen. Gefeiert wurde ein Partnerschaftsfest unter dem Motto „Eins in Christus – Glauben und Leben teilen“, an dem Besuchergruppen aus der ganzen Welt zusammen mit ihren Gastgebern aus den Dekanaten im Kirchenkreis Bayreuth teilnahmen.

Am weitesten angereist war eine dreiköpfige Delegation aus dem Urwalddekanat Kaintiba im südpazifischen Inselstaat Papua-Neuguinea. Beim festlichen Einzug unter musikalischer Begleitung des Bezirksposaunenchors Bayreuth nahmen auch eine Besuchergruppe aus Brasilien, eine Delegation aus der lutherischen Partnerkirche in Malaysia, eine Partnergruppe aus Liberia und eine große Delegation aus Tansania sowie Gäste aus der europäischen Ökumene in Tschechien und England teil. Die Delegationen wirkten im Gottesdienst durch Danksagung und Bittrufe, Lieder und Predigt mit. Einzelne Bitt- und Dankgebete wurden von ihnen vorgetragen und an ein großes Holzkreuz geheftet. Als Zeichen der Hoffnung und Verbundenheit wurde über dem Holzkreuz nach jedem Lobpreis eine weitere Farbe des Regenbogens hinzugefügt.

Das Predigtlied war wörtlich gemeint, als die Gottesdienstgemeinde sang „Wir wollen aufsteh´n, aufeinander zugeh´n, …“ und sich zum Friedensgruß die Hände reichten. Dr. Frederick Shoo, der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania, betonte in der Festpredigt, dass die Reformation kein Ende habe in der Kirche. Für junge Menschen habe die Kirche den Einladungscharakter verloren. Martin Luther würde heute sofort anfangen, daran etwas zu verändern. Bischof Shoo stellte fest: „Wir sind gemeinsam unterwegs. Und Gott ist unser Begleiter. Wir sind gemeinsam unterwegs heißt auch, dass wir von Mission sprechen.“ Viele Menschen in Europa wollten davon nichts wissen. Aber die Gnade Gottes gelte allen Menschen. Manche Worte müssten wir uns gegenseitig zusprechen. Das sei Mission. Die zahlreichen kirchlichen Partnerschaften förderten das ökumenische Bewusstsein, so Shoo. Zunächst gehe es um das Sein, dann um das Haben. „Wir teilen, was wir sind. Erst im zweiten Schritt teilen wir, was wir haben.“

Nach der Predigt wurden nach tansanischer Tradition Naturalien mit Gesang und Tanz zum Altar gebracht. Nach dem Gottesdienst wurden die Gartenfrüchte auf dem Kirchplatz versteigert.

Als ich am Reformationssonntag die Stadtkirche von Bayreuth verließ, war ich beeindruckt von diesem bewegenden Gottesdienst, aber mehr noch war da das Gefühl von Dankbarkeit, dass ein solcher Gottesdienst mit Christen aus der weltweiten Kirche möglich war.

Hans Grauvogl

 

Fidon Mwombeki wünscht dem europäischen Kontinent einen nachhaltigen Energieschub durch das bevorstehende Reformationsjubiläum im kommenden Jahr. Der Direktor der Abteilung Mission und Entwicklung beim Lutherischen Weltbund (Genf) konkretisierte beim diesjährigen Jahresempfang von Mission EineWelt vor 120 Gästen in München, er bete dafür, „dass dieses Jubiläum nicht nur ein Feiertag wie jeder andere und ein Ereignis wie zum Beispiel die Fussball-Weltmeisterschaft“ werde, sondern hilft „mehr über Gott und unseren Herrn Jesus Christus“ zu reden.

Der promovierte tansanische Theologe war als Festredner in die Markuskirche nach München gekommen, wo Mission EineWelt am gestrigen Montag seinen Jahresempfang in Zusammenarbeit mit dem Kirchenkreis München und dem Stadtdekanat veranstaltete. Die Reformation sei kein einmaliges Ereignis, betonte Mwombeki. Sie ende niemals, und überall auf der Welt müssten sich Kirchen „auf die Heilige Schrift zurückbesinnen und Gottes frohe Botschaft der Befreiung zum Dienst an Gott und Gottes Welt hören“. Mwombeki sprach zum Jahresthema der Reformationsdekade „Reformation und die Eine Welt – Glaube, der die Welt verwandelt“ und verwies mit drei Gesichtspunkten auf eine Stellungnahme des Lutherischen Weltbundes, in denen festgehalten ist, dass Erlösung, Menschen oder die Schöpfung nicht für Geld zu haben sind.

Rund 120 Gäste beim diesjährigen Jahresempfang von Mission EineWelt.

Rund 120 Gäste beim diesjährigen Jahresempfang von Mission EineWelt.

Die Reformation sei Weltbürgerin geworden, hatte Gabriele Hoerschelmann bei ihrer Begrüßung gesagt. Die Direktorin von Mission EineWelt verwies darauf, dass auch im Münchner Kirchenkreis viele Beziehungen nach Übersee gelebt werden. Dieses Beziehungsgeflecht nahm auch Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler in ihrem Grußwort mit Beispielen auf. „Wir werden mit Partnerinnen und Partner aus aller Welt beschenkt.“ Der Eurozentrismus habe ausgedient. Es sei ein Präsent, Teil einer weltweiten Christenheit zu sein, so Breit-Keßler. Sie würdigte die Arbeit des Partnerschaftszentrums Mission EineWelt als Licht der Welt, das in Wort und Tat dem Wort Jesu folge.

Regionalbischöf Susanne Breit-Kessler bei ihrem Grußwort.

Regionalbischöf Susanne Breit-Keßler bei ihrem Grußwort.

Wenn wir so füreinander einstehen würden, wie die erste Gemeinde in Jerusalem, wäre die Welt gerechter, sagte die Münchner Stadtdekanin Barbara Kittelberger. Wir seien zwar in unterschiedlichen Bezügen und Kulturen beheimatet, würden aber als Christen trotzdem füreinander einstehen. Im Hinblick auf die vielfältigen Beziehungen nach Übersee, betonte Kittelberger: „Wir werden durch die Gemeinschaft geerdet.“

Mit der Würdigung der Arbeit ausgewählter Ehrenamtlicher aus dem Münchner Kirchenkreis endete der offizielle Teil des Jahresempfangs, der dann mit Imbiss und Gesprächen ausklang.

Neun Ehrenamtliche wurden für Ihren Einsatz geehrt.

Neun Ehrenamtliche wurden für Ihren Einsatz geehrt.

Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von Wally und Ami Warning.

Wally und Ami Warning.

Wally und Ami Warning.

Mission EineWelt und der Evangelische Presseverband in Bayern e.V. präsentieren gemeinsam Ihr Angebot

„auf und davon“ lautet der Titel der Wanderausstellung von Mission EineWelt, die einen Beitrag aus menschenrechtlicher Perspektive zur aktuellen gesellschaftlichen Debatte zu Flucht und Migration leistet. Vom 2. bis 20. November 2016 ist sie neben der Fotoausstellung „Auf der Flucht: Frauen und Migration“ des Evangelischen Presseverbandes in Bayern e.V. in der Nürnberger Kirche St. Egidien zu sehen.

Die Exposition des Presseverbandes dokumentiert die besonderen Situationen und Herausforderungen von weiblichen Flüchtlingen und ist im Rahmen des Martin-Lagois-Fotowettbewerbs entstanden. Bereits 2008 wurde der Wettbewerb ins Leben gerufen. Heute ist er mit insgesamt 3.000 Euro dotiert. Die diesjährige Preisverleihung findet bereits am kommenden Dienstag, 25. Oktober 2016, um 18 Uhr in St. Egidien statt. Die Fotoausstellung, die das Werk mehrerer Fotografinnen und Fotografen zusammenfasst, wird dabei ebenfalls schon eröffnet. Ab dem 2. November ergänzt „auf und davon“ von Mission EineWelt das Material um weitere thematische Aspekte.

Ziel beider Ausstellungen ist es, den interkulturellen Dialog zu fördern und so zu Frieden und Toleranz beizutragen. Beide Ausstellungen können bei den entsprechenden Einrichtungen zu den dort genannten Bedingungen entliehen werden. Eingesetzt werden kann das Material unter anderem im Schulunterricht, in Gottesdiensten oder auch bei Gemeindeveranstaltungen.

Besuchen Sie die Ausstellungen in Nürnberg (täglich geöffnet von 9 Uhr bis 17 Uhr):
St. Egidien
Egidienplatz 12
90403 Nürnberg

Anfahft mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bus 36, Haltestelle: Egidienkirche
U-Bahn, Haltestelle: Rathenauplatz

 

Bestellen Sie die Ausstellungen für Ihre Veranstaltungen vor Ort:

„auf und davon“ von Mission EineWelt
Annette Engelhardt
Referat Entwicklung und Politik von Mission EineWelt
Telefon: 09874 9-1704, Telefax: 09874 9-3170
Mail:
Web: https://mission-einewelt.de/service-und-angebot/arbeitsmaterialien/ausstellungen/auf-und-davon-ausstellung-zu-flucht-und-migration/

„Auf der Flucht: Frauen und Migration“ vom EPV
Abteilung Crossmedia
Evangelischer Presseverband für Bayern e.V.
Birkerstr. 22, 80636 München
Telefon 089/1 21 72-162
Mail: cme@epv.de
Web: www.epv.de/Ausstellungen
Flyer zur Ausstellungseröffnung (PDF)

Im Oktober zeigt Mission EineWelt die Dokumentation des australischen Regisseurs Damon Gameau

Voll verzuckert ist ein Dokumentarfilm des australischen Regisseurs Damon Gameau, der den Konsum von Haushaltszucker kritisiert und als wichtige Ursache für das in Australien weit verbreitete starke Übergewicht darstellt. 2015 startete der Film auch in Deutschland.

Für seinen Film setzte sich Gameau anlässlich der Schwangerschaft seiner Lebenspartnerin einem Selbstversuch aus: er nahm 60 Tage lang mindestens 40 Teelöffel Zucker täglich zu sich, genau wie der australische Durchschnittsbürger.

Der Film zeigt seine Vorbereitungen auf das Experiment und dessen Folgen, so zum Beispiel Untersuchungen bei einem Arzt und seine Gespräche mit einer Ernährungsberaterin; bei seiner Ernährung, obwohl verbunden mit Sport, lassen gesundheitliche Probleme nicht lange auf sich warten. Nach den 60 Tagen hatte Gameau 9 Pfund zugenommen, seine Taille war um 4 Zoll angeschwollen.

Weiterhin berichtet Gameau über generelle Folgen des übermäßigen Zuckerkonsums, sowohl gesundheitlicher als auch gesellschaftlicher Art, indem er die Situation von Aborigines veranschaulicht, die durch zwanghaften und unkontrollierten Zuckerkonsum Nierenversagen erleiden. Weiterhin reist er in die USA und wird Zeuge wie einem chronischen Mountain Dew-Konsumenten alle Zähne gezogen werden. Am Ende des Films ersetzt Gameau den Zucker durch gesunde Fette und baut seine Speckrollen wieder ab.

Zucker ist das weltweit am weitesten verbreitete Nahrungsmittel. Aber welchen Effekt hat Zucker auf uns? Diese Fragen stellt sich auf unterhaltsame Art und Weise der australische Schauspieler Damon Gameau und vollzieht einen Selbstversuch.

Dabei geht es um Lebensmittel, die als „gesund“ verkauft werden: ob fettarmer Joghurt, Müsli, oder Saft. 60 Tage lang 40 Teelöffel Zucker täglich aus solcher „Wellness-Food“ – so sah seine Diät aus. Zudem reist er durch die süße, weite Welt des Zuckers. Er schaute der Lebensmittelindustrie auf die Finger, besuchte Fachleute und nicht zuletzt Menschen, die der Zucker krank gemacht hat.

„Voll verzuckert“ ist am Mittwoch, 26. Oktober 2016, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Zum Welternährungstag am 16.10.2016

Hunger hat vielfältige Ursachen. Doch die Folgen des Klimawandels wie Dürren oder Überschwemmungen sowie damit verbundene Ernteausfälle bedrohen gerade die kleinbäuerlichen Familien auf dem Land in vielen Teilen von Afrika, Asien und Lateinamerika immer stärker. Drei von vier Hungernden sind Kleinbäuerinnen und ‐bauern, v. a. Frauen. Der Klimawandel ist bereits heute spürbar und zerstört Lebensmöglichkeiten. In Entwicklungsländern produzieren kleinbäuerliche Familienbetriebe einen Großteil der landwirtschaftlichen Erträge. Damit spielen sie eine zentrale Rolle für die Ernährung der Bevölkerung. Wird ihre Widerstandsfähigkeit gegen die zunehmenden Dürren, Fluten und andere extreme Ereignisse nicht deutlich verbessert, sind nach einer Studie der Weltbank im Jahr 2030 bis zu 100 Millionen Menschen mehr vom Hunger bedroht. Schon jetzt leiden ca. 11 % der Weltbevölkerung (ca. 795 Mio.) an Hunger und Unterernährung. Die Internationale Organisation für Migration rechnet bis 2050 mit bis zu 200 Millionen Klimaflüchtlingen.
„Wenn wir den Hunger erfolgreich bekämpfen wollen, müssen wir uns engagiert für die Eindämmung des Klimawandels und die Umsetzung der Energiewende einsetzen, gesamtgesellschaftlich  wie im persönlichen Bereich“, fordert Gisela Voltz, Fachreferentin für entwicklungspolitische Bildungs‐ und Öffentlichkeitsarbeit von Mission EineWelt. „Ebenso brauchen wir dringend eine  agrarökologische Wende, die die Kleinbäuerinnen und -bauern bei der Anpassung an den Klimawandel und der Umstellung auf ‚Bio‘ unterstützt.“
Mission EineWelt fördert zahlreiche Projekte der Partnerkirchen in diesen Bereichen: z. B. das ökologische Beratungs‐ und Ausbildungsprogramm CAPA für Kleinbauern in Brasilien der Kirche Lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) sowie ein Programm zur Umstellung auf holzsparende Öfen in Nicaragua der Lutherischen Kirche „Glaube und Hoffnung“ in Nicaragua (ILFE), das auch als Klimakompensationsprojekt anerkannt ist.

Gisela Voltz

 

Eröffnung des Studienjahres 2016/17 mit einem Festvortrag von Dr. Claudia Jahnel, Leiterin des Referats Mission Interkulturell von Mission EineWelt

Seit zehn Jahren gibt es das „Zentrum Theologie Interkulturell und Studium der Religionen“ der Universität Salzburg. Zur Eröffnung des neuen Studienjahres fand am 4. Oktober ein enstprechender Jubiläumsakt statt. Eingeladen dazu war Dr. Claudia Jahnel von Mission EineWelt. Die Leiterin des Referats Mission Interkulturell sowie Privatdozentin für Religions- und Missionswissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg referierte zum Thema „Interkulturelle Theologie: Die Wahrheit Gottes im Zwischenraum suchen“.

Einen ausführlichen Nachbericht zur Veranstaltung finden Sie unter:
http://www.kirchen.net/was-gibt-es-neues/newsbeitrag/news-details/news/theologie-interkulturell-herausforderung-und-orientierung/

 

 

Lutherische Kirchen auf vier Erdteilen veranstalten ersten Virtuellen Weltkirchentag am Samstag, 8. Oktober 2016

Am Samstag, 8. Oktober findet der erste Virtuelle Kirchentag statt – ausgerichtet von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit ihren weltweiten Partnerkirchen. Die Kirchen aus Malaysia, Papua-Neuguinea, Ungarn, Tansania, Liberia, Brasilien und Bayern haben dazu ein Programm zusammengestellt, das auf zwölf Zeitzonen ausgerichtet ist.

„Wir wollen uns über das Internet miteinander austauschen, auch Gottesdienst feiern, voneinander lernen, uns begegnen“, so der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm in seiner Online-Einladung. „Es ist ein Experiment. Aber ich glaube, es ist wert, dass wir es probieren.“

Ohne Flug- oder Reisekosten kann jeder mitmachen via Internet unter www.churchfestival.org/de. Zwischen 10 und 21 Uhr können die Teilnehmenden die gesamte Veranstaltung oder Teile davon mit allen internetfähigen Geräten verfolgen. Die einzelnen Inhalte sind durchgängig in Deutsch, Englisch und Portugiesisch verfügbar. Wie das genau funktioniert, ist auf der Webseite und in einem Einführungsvideo unter http://churchfestival.org/de/training/ erklärt.

In drei Gottesdiensten wird die weltweite Verbundenheit in Jesus Christus gefeiert. Dabei predigen die Bischöfe der lutherischen Kirchen in Liberia, Malaysia und Bayern. Ein virtueller Chor verbindet Sängerinnen und Sänger aus der ganzen Welt.

“Frieden und Gerechtigkeit”, so lautet das Thema der Vorträge und Diskussionsrunden. Der Generalsekretär des Lutherischen Weltbunds, Pfarrer Martin Junge, spricht über seine globale Arbeit zum Thema Frieden und Gerechtigkeit. In weiteren Beiträgen geht es um praktische Friedensarbeit, ökologische Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit und die gemeinsame Arbeit der Generationen.

Die Teilnehmenden können sich weltweit über Textchats austauschen, über Videokonferenzen diskutieren und online treffen. Bereits bestehende Partnergemeinden begegnen sich direkt in eigenen Gesprächsgruppen.

Die inhaltliche Vorbereitung des Virtuellen Kirchentags lag in Händen des bayerischen Partnerschaftszentrums Mission EineWelt in Neuendettelsau. Direktorin Gabriele Hörschelmann: „Wenn oft über Fluch und Segen des Internets diskutiert wird, so muss man an dieser Stelle den Virtuellen Weltkirchentag eindeutig auf der Segensseite verbuchen. Es ist eine geniale Chance: Menschen rund um den Globus – von Deutschland nach Tansania über Malaysia und Brasilien – feiern gleichzeitig miteinander ihren christlichen Glauben. Sie diskutieren, hören Vorträge und singen zusammen. Alle gemeinsam und jeder an seinem Ort. So etwas gab es noch nie!“

Mehrere bayerische Kirchengemeinden werden sich am Virtuellen Kirchentag beteiligen. In der St. Markus Kirche in München wird ein Online-Gottesdienst gefeiert, die evangelische Jugend in Donauwörth skypt mit ihrer Partnerkirche in Brasilien. In der Christuskirche in Schweinfurt können die Besucher mit Christen in aller Welt chatten über eine Mitmach-Station mit großem Bildschirm.

In der Abschluss-Andacht ab 20.30 Uhr hält der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die Predigt – natürlich auch online.

Hinweis:
Webseite Virtueller Kirchentag: www.churchfestival.org/de
Ein Teaser Video finden Sie hier: https://youtu.be/5JyGiBlT_yM

Pressemitteilung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern vom 29.09.2016
Johannes Minkus, Pressesprecher
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Publizistik (Leiter: KR M. Mädler), Postfach 20 07 51 – 80007 München
Telefon: 089 / 55 95 – 552; Telefax 55 95 – 666; E-mail: poep@elkb.de; http://www.bayern-evangelisch.de

 

 

Mission EineWelt informiert über die Praxis der „Gebundenen Füßen“ in Chinas Vergangenheit

Jahrhundertelang wurden jungen Mädchen in China die Füße eingebunden. Die kleinen Füße sollten der Knospe der Lotusblüte gleichen und galten als Schönheitsideal. Eine Frau, die die schmerzhafte Prozedur des Füße-Einbindens über sich ergehen ließ, zeigte damit, dass sie opfer- und leidensbereit ist. Durch die deformierten Füße waren die Frauen auch an Haus und Hof gebunden. Dort war ihr Wirkungsbereich gemäß der konfuzianischen Philosophie.

Liesel Strauss hat in vielen Jahren die Zusammenhänge der gebundenen Füße studiert und eine Vielzahl von Lotusschuhen gesammelt. In einem Vortrag wird sie am Montag, 26. September, um 19.30 Uhr auch zum Nachdenken darüber anregen, was wir heute tun, um anerkannt zu werden. Der Vortrag findet im Otto-Kuhr-Saal von Mission EineWelt (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) statt.

In einer Sonderausstellung zeigt Mission EineWelt zudem wertvolle Lotusschuhe und weitere Exponate aus der Sammlung von Liesel Strauss. Die Ausstellung „Gebundene Füße“ kann noch bis 1. Oktober besichtigt werden.

Sie ist geöffnet: Montag – Donnerstag von 10 – 12 Uhr und 14 – 17 Uhr, Freitag von 10 – 17 Uhr und Samstag von 10 – 13 Uhr.