Jesus stand auf und bedrohte den Wind und sprach zu dem Meer: Schweig! Verstumme! Und der Wind legte sich und es ward eine große Stille. Markus 4,39
In diesen von der Corona-Pandemie geprägten Monaten kommt es mir manchmal genauso vor: Wir sitzen – wie damals die Jünger – in einem Boot, das von einem wilden Sturm auf dem Wasser hin und her geworfen wird. Das Land ist nicht zu sehen, das Wasser vom Himmel kaum zu unterscheiden. Alle klammern sich an der Reling fest und versuchen mit aller Kraft, nicht über Bord zu gehen. Der Steuermann tut was er kann, aber bei der Größe der Wellen ist es schwer, den Kurs zu halten. Und Jesus? Liegt auf einem Kissen hinten im Boot und schläft. In diesen Pandemie-Monaten fühlen wir uns ebenfalls oft hin- und hergeworfen. Ähnlich wie die Jünger im Boot, haben die Menschen gefragt: „Jesus, fragst Du nicht danach, dass wir umkommen?“ Auch sind wir nicht alle so sturmerprobt, dass wir nicht doch ab und zu den Mut verlieren würden. Wie wird es in den nächsten Monaten weitergehen? Viele Stimmen summen und brausen daneben auch um uns herum: „Masken tragen oder nicht“, „Die Klasse meines Kindes muss in Quarantäne“, „Der Inzidenzwert steigt“. Es sind viele Sorgen, die unser tägliches Leben zurzeit noch zusätzlich zum Normalpensum umtreiben. Da wünsche ich mir, Jesus stünde auf, bedrohte den Wind und spräche zum Meer: Schweig! Verstumme! – Und der Wind würde sich legen und es wäre eine große Stille.
Andacht: Gabriele Hoerschelmann, Direktorin Mission EineWelt
Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt
And he came out of his sleep, and gave strong orders to the wind, and said to the sea, Peace, be at rest. And the wind went down, and there was a great calm. Markus 4:39
During these months with Corona, I sometimes feel just the same: We are sitting – like the disciples – in the boat, that is tossed around on the waters by a wild storm. We can’t see the land; we can’t distinguish the water from the sky. Everybody is clinging on the rails and tries hard not to be washed overboard. The helmsman does everything to steer the boat. And Jesus? He sleeps on a cushion in the stern. During these months with the pandemic we often feel being tossed around. Like the disciples people have asked: Jesus don’t you care if we drown? We are not so battle-tried that we wouldn’t lose courage from time to time. What will the next months bring? Many voices are around us: “Wearing masks or not”, “the class of my child is in quarantine”, the infection rate is rising”, There are many additional worries we have carry at the moment. I wish Jesus gets up, rebukes the wind and says to the waves: “Quiet! Be still!” Then the wind dies down and it is completely calm.
Prayer: Gabriele Hoerschelmann
Illustration: Daniela Denk