Mit herzlicher Anteilnahme verbschiedet sich das Centrum Mission EineWelt von Frau Irmgard Horndasch. Geboren am 3. März 1931 in Berlin, verstarb sie am 22. Dezember 2022 in Neuendettelsau. In zahlreichen Rundbriefen trägt ihre Anschrift den Titel „Frau Missionar“. Mit ihrem Leben und Wirken hat sie dieser Bezeichnung in bestmöglicher Form Rechnung getragen.

In den über 50 Jahren ihres aktiven Dienstes als Religionspädagogin und später als Senior Expert in Papua-Neuguinea (PNG) ist ihr Name untrennbar mit Frauenbildung verbunden. Ihre besondere Aufmerksamkeit widmete sie Frauen in den ländlichen Gebieten. Auf ihren ausgedehnten Besuchen in den Hochlanddörfern der Saruwaged- und Finisterre-Gebirgszüge und anderen Teilen des Landes erhielt sie tiefe Einblicke in Kultur und Leben der Menschen. Aus ihren wunderbaren Briefen strahlt eine große Wärme und Fröhlichkeit, welche sicherlich zu ihrem neuen Namen führte, der ihr von den Frauen gegeben wurde: übersetzt aus der Kâte-Sprache “3eridec“ – Trag es mit Freuden auf deinem Haupt. Damit gemeint ist das in einem Kâtelied besungene Kreuz Jesu.

Wir verlieren eine starke Advokatin für Frauenrechte in PNG und ausgesprochene Landeskennerin.

Jetzt, kurz vor Weihnachten, ist Irmgard heimgegangen, hin zu dem, von dem sie ihre Arbeit und ihr Leben geprägt wusste. Als Christen glauben wir, in die Gegenwart des auferstandenen Jesus Christus.

Das Licht der Weihnacht, der Heiligen Nacht, in der Jesus geboren wurde, strahlt uns in diesen Tagen entgegen. Möge dieses Licht das Herz aller Trauernden erleuchten. Das wäre ganz in Irmgards Sinn gewesen.

Text: Arnim Dörfer, Referat PPO bei Mission EineWelt

„Fürchte dich nicht“ ist die Botschaft von Weihnachten – aber nicht nur. Mirjam Laaser, Leiterin der Abteilung Internationale kirchliche Zusammenarbeit beim Evangelisch-Lutherischen Missionswerk in Nierdersachsen (ELM), erklärt, wie diese Botschaft auch außerhalb der Weihnachtszeit großes Potenzial zu retten und zu ändern hat: Menschen, Länder und vielleicht sogar die Welt.

Jeden zweiten Mittwoch erscheint ein neuer Blogbeitrag auf mission.de. Hier kommen verschiedene Menschen zu Wort, die zeigen, wie vielfältig die Welt der Mission heute ist.

Zum Blogbeitrag: https://mission.de/blog/fuerchte-dich-nicht.html

Im Jahr 2022 sind Reinhard Veller und Friedrich Heiß verstorben. Beide waren sie über ihre Arbeit lange mit dem Referat Afrika verbunden.

Reinhard Veller stammte aus Hessen. Er studierte Theologie in Frankfurt, Heidelberg, Erlangen und Mainz. Er promovierte am Institut für Sozialethik in Erlangen und wurde 1970 ordiniert.

Ausgesendet vom Missionswerk Bayern war er in Tansania als Schülerpfarrer in Moshi und als Dozent an der Theologischen Hochschule in Makumira tätig, bevor er als Afrikareferent zur Vereinten Evangelischen Mission nach Wuppertal ging.

Friedrich Heiß stammte aus Mittelfranken. Er studierte Theologie in Neuendettelsau, Erlangen und München und wurde 1975 ordiniert.

Er wurde vom Missionswerk Bayern nach Tansania ausgesendet. Dort arbeitete er als Gemeindepfarrer bei den Massai. Zurück in Bayern war er im ehemaligen Gemeindereferat und auf der Regionalstelle Nordbayern tätig. Nach Jahren als Gemeindepfarrer in Mistelgau ging Friedrich Heiß noch einmal nach Afrika, diesmal nach Kenia, wieder für christliche Bildungsarbeit.

Beide fehlen sie jetzt. Ein erstes Weihnachtsfest ohne die beiden.

Wir danken Reinhard Veller und Friedrich Heiß herzlich für ihren Dienst und wünschen ihnen Frieden und Geborgenheit in Gottes Hand.

Ihren Familien und allen, die ihr Leben teilten und um sie trauern, wünschen wir Trost, Hoffnung und Zuversicht.

Klaus Dotzer

Leitung Referat Afrika

Die bayerische Staatsregierung will eine Bundesrats-Entschließung auf den Weg bringen, um das Inkrafttreten des deutschen Lieferkettengesetzes am 1. Januar auszusetzen. Angesichts der Pandemiefolgen und des Krieges in der Ukraine sei den deutschen Unternehmen keine weitere Belastung zuzumuten, so das Hauptargument. Gefordert wird ein „Belastungsmoratorium für die deutsche Wirtschaft“. Zudem fehlten „konkrete Handlungsempfehlen für die Unternehmen sowie nähere Detailanforderungen durch Rechtsverordnung der Regierung, um eine erfolgreiche Umsetzung des Lieferkettengesetzes zu ermöglichen“, so die Erklärung der Landesregierung.

„Es ist traurig, dass gerade aus Bayern wieder gegen Gesetzesvorhaben gearbeitet wird, die den Menschenrechten und dem Schutz der Umwelt dienen“, kommentiert Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Bildung Global bei Mission EineWelt, das Vorhaben der bayerischen Landesregierung. Angesichts des „massiven Leidens so vieler Menschen im Globalen Süden unter unsäglichen Arbeitsbedingungen und rücksichtsloser Zerstörung der Umwelt entlang der Lieferketten auch deutscher Unternehmen“, sei es nicht gerechtfertigt, „das Leid dieser Menschen gegen das Leid der Menschen in der Ukraine auszuspielen.“ Genaugenommen, so Bergmann weiter, sei es sogar „peinlich, dass für die Umsetzung von Grundwerten unserer Gesellschaft, die in Sonntagsreden gerne als große Errungenschaften gefeiert werden“, überhaupt ein Gesetz notwendig sei. „Für Unternehmen aus einem Land mit christlich-humanistischen Grundwerten müsste die Beachtung von Menschen- und Arbeitsrechten sowie der verantwortliche Umgang mit der Umwelt eigentlich selbstverständlich sein.“ Nun wieder eine Verschiebung des ohnehin „sehr soften“ Lieferkettengesetzes zu propagieren ist aus Sicht des Referatsleiters „schlicht unverantwortlich“.

Als „blanken polemischen Unsinn“ bezeichnet Gisela Voltz, im Referat Bildung Global zuständig für Entwicklungsbezogene Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit, den geplanten bayerischen Vorstoß im Bundesrat. „Vom Lieferkettengesetz betroffen sind in dessen augenblicklicher Fassung nur große Unternehmen mit mehr als 3000 Beschäftigten. Von diesen Unternehmen sind viele sogar mit Gewinnen durch die Krise gekommen. Die kleinen und mittelständischen Unternehmen, die durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine Einbußen erleiden, sind vom Lieferkettengesetz nicht betroffen.“

„Wir fordern den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder dazu auf, auf den Weg der christlichen Werte zurückzukehren und nicht noch diesen kleinen Fortschritt bei der Wahrung der Menschenrechte und des Umweltschutzes zu blockieren“, sagen Bergmann und Voltz unsiono.

Die brasilianische Theologin Regene Lamb war fast einen Monat als Teaching Preaching-Gast in ganz Bayern zu Vorträgen und Diskussionen unterwegs. Wir haben sie nach ihren Eindrücken gefragt, mit ihr über Dekolonisierung gesprochen und auch darüber, was Mission EineWelt tun kann, damit sich das Leben der Menschen in den Partnerkirchen verbessert.

Regene Lamb (r.) mit MEW-Brasilienreferent Gerlado Grützmann im Innenhof von Mission EineWelt

Regene Lamb (r.) mit MEW-Brasilienreferent Gerlado Grützmann im Innenhof von Mission EineWelt

Sie waren fast einen Monat unterwegs in Bayern. Welche Eindrücke nehmen Sie mit nach Brasilien?

Zuerst die Größe der kirchlichen Einrichtungen. Das war für mich sehr beeindruckend, zu erleben, wie viele Möglichkeiten die Kirche hier hat, wie viele Menschen in dieser Kirche arbeiten und wie sie fast flächendeckend auch im ländlichen Raum präsent ist. Und natürlich die Offenheit, mit der ich aufgenommen worden bin. Überall wo ich hinkam – und ich bin ganz schön rumgekommen – hatte ich den Eindruck, die Menschen wollten hören, was ich zu sagen hatte. Leider ließ die Dichte der Veranstaltungen nicht mehr Gespräche und Austausch zu. Diese persönlichen Gespräche waren eigentlich das Spannendste. Intensive Gespräche hatte ich mit meinen Gastgeber*innen, Gabriele und Armin Raunigk. Davon nehme ich auch sehr viel mit.

 

Eines Ihrer Themen, über die Sie hier gesprochen haben, ist Dekolonisierung. Wo auf dem Weg dorthin sehen sie die Menschen in Bayern, die sie kennengelernt haben? – Sie haben ja auch von einer Kolonialität des Wissens gesprochen.

Es gibt Ansätze. Gerade in den Partnerschaftsgruppen wird darüber gesprochen, aber ich denke, es ist noch sehr am Anfang. Es gibt schon Bereitschaft, über Kolonialismus und Dekolonisierung nachzudenken, aber in den Gemeinden insgesamt ist es noch sehr wenig Thema. Auch Themen wie die Abholzung des Regenwaldes sind präsent. Aber Konsequenzen, die ein Einsatz für den Stopp der Abholzung für das Leben der Menschen in Europa hätte – beispielsweise weniger Fleischkonsum – sind noch nicht wirklich in deren Bewusstsein. Ich denke, es gibt noch viel zu tun, damit wir das besser verstehen können.

 

Wenn ich Ihren Vortrag bei der PEM-Tagung richtig verstanden habe, geht es Ihnen ja auch darum, dass wir unsere Form des Wirtschaftens, also den Kapitalismus, grundsätzlich hinterfragen müssen.

Ja. Ich glaube zwar nicht, dass es auf die Frage nach einem besseren System irgendwo auf der Welt schon eine Antwort gibt. Aber klar ist, dass das Prinzip, wonach der Profit über allem steht, uns nicht weiterbringt. Es geht um eine wirtschaftliche Entwicklung, die nachhaltig ist und wirklich allen Menschen dient, und nicht nur zu Gunsten einer kleinen Gruppe läuft, die ohnehin schon im Überfluss lebt. Auch das Konkurrenzdenken, das ja auch zu den Grundlagen des Kapitalismus gehört und dazu führt, dass teilweise aberwitziger Überfluss entsteht, sollten wir daraufhin hinterfragen, ob es wirklich nur so geht.

 

Wie schätzen Sie die Chance ein, dass wir von dem Denken, wonach der Mensch den materiellen Unterschied als Anreiz braucht, um etwas zu leisten, wegkommen?

Ich denke, wichtig ist einerseits die historische Analyse, wie die augenblicklichen Verhältnisse sich gebildet haben. Andererseits ist es auch eine Glaubenseinstellung, zu vertreten, dass alle Menschen Gottes Geschöpfe sind und als solche notwendig eine Würde und ein Recht auf ein Leben in Würde haben. Dazu gehört auch die Einsicht, dass unsere Leben, unbenommen unserer Einstellungen, miteinander zusammenhängen. Besonders hinsichtlich von Grundbedürfnissen wie Gemeinschaft, Ernährung, Bildung ist es wichtig, dass nicht eine Trennung herrscht zwischen einigen, die alles im Übermaß haben, und sehr vielen anderen, die überhaupt keine Chance haben und so zerstört wurden in ihrem Sein, dass sie sich gar nicht vorstellen können, andere Lebensbedingungen zu haben. Es ist wichtig, dass diese Menschen wieder ihre eigene Stimme erheben.

 

Welche Forderungen sollten wir als Mission EineWelt aus Ihrer Sicht an unsere Politiker*innen richten, damit sich die Situation der benachteiligten Menschen in Brasilien verbessert? Für was sollen wir uns hier in Deutschland einsetzen?

Ein Beispiel wäre, dass so genannte Pflanzenschutzmittel, die in Deutschland und Europa verboten sind, nach Brasilien verkauft werden. Damit behandelte Produkte kommen ja auch wieder nach Deutschland zurück. Und generell wäre es gut, wenn in Deutschland mehr hinterfragt werden würde, wie die Profite hier zum Nachtteil der Menschen in Brasilien und anderen Ländern des globalen Südens zustande kommen. Initiativen wie die Weltläden und der Faire Handel sollten noch mehr unterstützt werden.

Erstes Kennenlernen. Die Teilnehmenden der Konsultation beim Abendempfang am Donnerstag in den Räumen von Mission EineWelt: Simon Chow, Kenneth Tsang, Sung Kim, Eberhard Bons, Otfried Czaika, Gilles Vidal, Wilhelm Wachholz, Roger Wanke, Karla Koll, Heike Walz, Reginald W. Nel, Faustin Mahali, Miklós Kőszeghy, Vasile Stanciu, Krastu Banev, Stefan Iloaie, Frau Kőszeghy, Gabriele Hoerschelmann, Markus Mülke (v.l.n.r.). Foto: Geraldo Grützmann

Erstes Kennenlernen. Die Teilnehmenden der Konsultation beim Abendempfang am Donnerstag in den Räumen von Mission EineWelt: Simon Chow, Kenneth Tsang, Sung Kim, Eberhard Bons, Otfried Czaika, Gilles Vidal, Wilhelm Wachholz, Roger Wanke, Karla Koll, Heike Walz, Reginald W. Nel, Faustin Mahali, Miklós Kőszeghy, Vasile Stanciu, Krastu Banev, Stefan Iloaie, Frau Kőszeghy, Gabriele Hoerschelmann, Markus Mülke (v.l.n.r.). Foto: Geraldo Grützmann

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 75. Jubiläum der Augustana Hochschule findet bei Mission EineWelt von 2. bis 4. Dezember eine internationale Konsultation statt. Theolog*innen aus Hongkong, Südafrika, Tansania, Brasilien, Costa Rica, Rumänien, Italien, Frankreich, Deutschland und den USA sprechen und diskutieren mit weiteren Gästen über das Thema „Theologie interkulturell. Die Zukunft der akademischen Theologie an kirchlichen Hochschulen“. Neben Fragen der theologischen Ausbildung wird es speziell am Samstagnachmittag auch um die Dekolonialisierung der Theologie gehen. Am Sonntagabend wird der evangelische bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm den Abschlussvortrag mit der Überschrift „Doing Public Theology in the One World“ halten und an der anschließenden Podiumsdiskussion teilnehmen.

Ziel der Konsultation sei, „im Kontext der Verschiedenheit gemeinsam darüber nachzudenken, was die aktuellen Herausforderungen der Theologie sind“, sagte Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann bei der Begrüßung der internationalen Gäste am Donnerstagabend.

Weltweit leben noch immer 38,4 Millionen Menschen mit HIV, nur 28,7 Millionen haben Zugang zu antiretroviraler Therapie. Im letzten Jahr haben sich 1,5 Millionen Menschen neu infiziert. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Die Hälfte der HIV-Infizierten lebt laut UNAIDS (Factsheet 2022) im östlichen und südlichen Afrika.

Mission EineWelt, das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, unterstützt die Kirchen in seinen Partnerländern auch in ihrer Arbeit zu HIV/AIDS und ist Mitglied im Aktionsbündnis gegen AIDS.

 

HIV in Tansania

Von den etwa 62 Millionen Einwohner*innen Tansanias sind aktuell mindestens 1,5 Millionen HIV-positiv. Jährlich sterben rund 24.000 Menschen an den Folgen des Virus. Zu den Hinterbliebenen gehören viele Kinder, manche selbst HIV-positiv, die leider oftmals unter Ausgrenzung und Stigmatisierung leiden.

„In zahlreichen kirchlichen, zivilgesellschaftlichen und staatlichen Projekten wird versucht, die Betreuung von HIV-positiven Personen zu verbessern, die gesellschaftliche Stigmatisierung zu vermindern und die Vorbeugung vor Neuinfizierungen zu stärken. Auch die Unterstützung der Waisenkinder, deren Eltern an Aids starben, bleibt herausfordernd,“ berichtet Claus Heim, Tansaniareferent bei Mission EineWelt.

 

AIDS-Konferenz in der DR Kongo

Pfarrer Matand Roj und Markus Schmidt unter dem Plakat der nationalen AIDS-Konferenz in der DR Kongo. Foto: Markus Schmidt

Pfarrer Matand Roj und Markus Schmidt unter dem Plakat der nationalen AIDS-Konferenz in der DR Kongo. Foto: Markus Schmidt

Im Vorfeld des Weltaidstages 2022 nimmt aktuell eine Delegation der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (Eglise Évangélique Luthérienne au Congo, EELCo) an der fünftägigen nationalen AIDS-Konferenz in Kolwezi/DR Kongo teil. Internationale und nationale Akteur*innen tauschen sich über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus. Lokale Organisationen debattieren über ihre Rolle und Strategien, um das (inter-)nationale Ziel zu erreichen: „Mettre fin au SIDA d’ici 2030 – AIDS bis 2030 beenden“.

Bei der Eröffnung wurden die enormen wissenschaftlichen Fortschritte ersichtlich, vor allem bei der Medikation und der Versorgung im Bereich der Übertragung von Müttern auf ihre Kinder. Auch konnte in der aktuellen COVID-19-Pandemielage von den bisherigen Erkenntnissen im Kampf gegen AIDS gut profitiert werden: Konzentration auf besonders vulnerable Zielgruppen, gute Kommunikation mit der Bevölkerung und das Respektieren der Menschenrechte sind wichtige Elemente in beiden Bereichen.

„Als Teil der Zivilgesellschaft spielen gerade Kirchen im Kampf gegen AIDS eine wichtige Rolle, da sich über 80 Prozent der Bevölkerung dem christlichen Glauben zugehörig sehen,“ sagt Pfarrer Matand Roj, der für die Diözese in Kolwezi an der Konferenz teilnimmt. Auch staatliche Stellen begrüßen das bisherige Engagement der Lutherischen Kirche vor Ort. Positiv wurde vor allem die Fortbildung von Pfarrern, Gemeindevorständen und Kirchenleitung erwähnt. „Da die meisten Infektionen nach wie vor durch ungeschützten Geschlechtsverkehr stattfinden, wird sich die Aufklärungsarbeit hauptsächlich in diesem Bereich abspielen. Aber auch der Zugang zu Tests und vor allem Medikamente sind wichtige Elemente der kirchlichen Strategie“, erläutert Markus Schmidt, der, ausgesendet von Mission EineWelt, in der nationalen HIV/AIDS-Koordination der Lutherischen Kirche im Kongo mitarbeitet.

 

Bessere Finanzierung notwendig

Jedoch hat in den vergangenen Jahren die Finanzierung der weltweiten AIDS-Arbeit sehr gelitten, auch das global wichtige UNAIDS-Programm der Vereinten Nationen ist davon betroffen. Deshalb bedarf es nun wieder enormer zusätzlicher Ressourcen, um das Ziel zu erreichen. Mit den aktuellen Indikatoren wäre ein Ende von AIDS bis 2030, nicht möglich und frühestens im Jahr 2070 erreichbar. Das Aktionsbündnis gegen AIDS, dem auch Mission EineWelt angehört, fordert deshalb ein deutliches finanzielles Engagement von der Bundesregierung, das der Wirtschaftskraft Deutschlands entspricht.