Reich an Rohstoffen und trotzdem bitterarm? – Wenigstens auf die „NormalbürgerInnen“ rohstoffreicher Länder in Afrika und eben auch in Zentralamerika trifft das zu. Warum das so ist, welche Logiken von Ausbeutung und Profitmaximierung hinter diesem Paradoxon stehen und welche Wege aus dem Dilemma führen könnten – damit beschäftigt sich der 19. Zentralamerikatag mit dem Titel „Die große Gier nach Rohstoffen: Bergbau in Zentralamerika – Herausforderungen für die Partnerschaftsarbeit“ am 21. April 2018 von 9:30 Uhr bis 16:30 Uhr im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg.
Gold, Silber, Kupfer – zahlreiche Rohstoffe, die wir zur Energieerzeugung benötigen, als Schmuck tragen oder in Hightech-Produkten verbauen, stammen aus Zentralamerika. Für die Förderländer weckt der Abbau von Rohstoffen („Extraktivismus“) die Hoffnung auf Wirtschaftswachstum, Entwicklung sowie steigende Staatseinnahmen. In der Praxis hingegen entstehen in den von Bergbaukonzessionen betroffenen Regionen häufig Konflikte, weil den dort lebenden Menschen die Vertreibung droht beziehungsweise ihre Felder, Flüsse und Trinkwasservorkommen vergiftet werden.
Als Konsequenz daraus hat im März 2017 El Salvador ein Gesetz verabschiedet, das den metallischen Bergbau im gesamten Land verbietet. In Nicaragua hingegen sind bis heute 30 Prozent der Fläche des Landes für den Abbau von Bodenschätzen konzessioniert. In Honduras schützt die Regierung seit dem Bergbaugesetz von 2013 wieder verstärkt die Bergbauunternehmen und weniger die Interessen der lokalen Bevölkerung, was zu einer dramatischen Zunahme von Konflikten führt.
Vor diesem Hintergrund geht es um die Frage, wie Rohstoffgerechtigkeit gehen kann und was das für die Partnerschaftsarbeit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern bedeuten kann.
Für die Vorträge und Workshops sind folgende ExpertInnen eingeladen:
* Olivia Guevara, unabhängige Wissenschaftlerin, Nicaragua (live per skype)
* Suyapa Ordonez, Iglesia Cristiana Luterana de Honduras
* Sergio Rios Carrillo, Menschenrechtsreferent aus Nicaragua bei Mission EineWelt
* Samuel Weber, Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit in München.
Wie immer ist der Zentralamerikatag aber auch eine wichtige Gelegenheit, andere Personen, Gruppen und Gemeinden, die sich für Zentralamerika interessieren bzw. Kontakte dorthin haben, kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.
Weitere Informationen:
https://mission-einewelt.de/events/zentralamerikatag-die-grosse-gier-nach-rohstoffen-bergbau-in-zentralamerika/