Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Kommt alle zu mir, die ihr müde und beladen seid, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen. Denn mein Joch ist leicht, und meine Last ist leicht.

Matthäus 11, 28-30

 

Vor langer Zeit zitierte jemand bei einem Treffen der ökumenischen Jugend Lateinamerikas den Rabbiner Jonathan Galed Dieses Zitat rief eine Überlegung wach, die mir bis heute im Gedächtnis geblieben ist. Er sagt: „Es scheint sehr schwierig, und manchmal sogar unmöglich, Gott in schwierigen Zeiten zu danken. Diejenigen, die es verstehen, Gott für alles zu danken, und selbst für das, was ihnen fehlt oder was ihnen Schmerzen bereitet, können ihre Realität verändern und das bestmögliche Leben für sich selbst und für andere erreichen. Aber es reicht nicht aus, zu danken, man muss auch erkennen, dass Jesus viele unserer Lasten weniger schwer gemacht hat.“

Wie finden wir den Anreiz, zu handeln und uns den Veränderungen im Leben zu stellen, besonders in schwierigen Zeiten? Viele von uns leben eingetaucht in die Sorgen dieses Lebens, aber Jesus lädt uns in diesem Abschnitt ein, unsere Lasten zu ihm zu bringen, denn in ihm sind sie Licht.

Und nachdem ich das Evangelium gelesen habe, frage ich mich, ob ich demütig genug bin, in schwierigen Zeiten etwas Neues zu lernen und die Wunder und Segnungen zu sehen, die Gott in meinem Leben getan hat. Ich bin sicher, dass es Gott gefällt, wenn wir sehen, dass für einige Menschen die Lasten leichter geworden sind. Und wenn wir ihm danken, auch in schwierigen Zeiten.

Als ich die Heilige Schrift las, entdeckte ich wieder, dass die Erkenntnis, dass Jesus meine Lasten leichter gemacht hat, so mächtig ist, dass ich sofort sage: Danke, Herr! Ich danke Dir für das, was ich habe, für meine Gesundheit, für meine Arbeit, für mein Leben, für meine Familie und Freunde. Und ich danke Dir auch für das, was ich nicht habe. Jesus lädt uns nicht nur ein, unsere Ängste auf ihn zu legen, sondern auch für die Segnungen in unserem Leben dankbar zu sein, selbst in schwierigen Zeiten. Lasst uns nicht aufhören, an die zu denken, die nicht so viel Glück haben, und für sie beten. Auf diese Weise kennen wir Gott auch durch Christus und sein Wort.

Ich stelle mir Jesus vor, wie er all die Schwierigkeiten auf seinem Weg durchlebt. Und ich stelle mir vor, dass er immer versucht, einen Moment zu finden, um dem Vater zu danken und ihn zu loben. Deshalb hoffe ich, dass das Wort Christi weiterhin stärker in uns wohnen wird. Und dass die Arbeit der Kirche auch weiterhin eine ständige Begleiterin der ganzen Menschheit sein wird. Wir danken dir für alles, Herr.

 

Andacht: Sergio Rios Carrillo, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Come to me, all you who are weary and burdened, and I will give you rest. Take my yoke upon you and learn from me, for I am gentle and humble of heart; so you will find rest for your souls. For my yoke is light, and my burden is light.

Matth. 11.28-30

A long time ago, at a meeting of the ecumenical youth of Latin America, someone quoted a wise Rabbi named Jonathan Galed This quotation evoked a reflection that has remained in my memory until today. He says: „It seems very difficult, and sometimes even impossible, to thank God in difficult times. Those who know how to thank God for everything, and even for what they lack or what causes them pain, can change their reality and achieve the best possible life for themselves and for others. But it is not enough to give thanks, one must also realize that Jesus has made many of our burdens less heavy.“

How do we find the incentive to act and face the changes in life, especially in difficult times? Many of us live immersed in the worries of this life, but Jesus invites us in this passage to rest our burdens on Him, because in Him they are light.

And after reading the Gospel, I wonder if I am humble enough to learn something new in difficult times and see the miracles and blessings God has done in my life. I am sure that God is happy when we see that for some people the burdens have become lighter. And when we thank him, even in difficult times.

When I read the Holy Scriptures, I rediscovered that the realization that Jesus has made my burdens lighter is so powerful that I immediately say: Thank you, Lord! I thank you for what I have, for my health, for my work, for my life, for my family and friends. And I thank you also for what I do not have. Jesus invites us not only to lay our fears on Him, but also to be grateful for the blessings in our lives, even in difficult times. Let us not stop thinking about those who are not so fortunate and pray for them. In this way we also know God through Christ and His Word.

I imagine Jesus going through all the difficulties on his way. And I imagine him always trying to find a moment to thank and praise the Father. That is why I hope that the word of Christ will continue to dwell more strongly in us. And that the work of the Church will continue to be a constant companion of all humanity, singing and praying with the gratitude of the heart. We thank you for everything, Lord.

 

Prayer: Sergio Rios Carrillo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsere Übertretungen von uns sein.

Psalm 103,12

Zum Psalm 103 muss man eigentlich nichts sagen. Machen Sie es einfach so:

Suchen Sie sich einen stillen Winkel, zünden vielleicht noch eine Kerze an, schlagen in Ihrer Bibel die Psalmen auf und lesen sich selbst den 103. Psalm laut vor, langsam und ruhig. Und der Psalm wird Sie mit hineinnehmen in das Lob unseres großen, gnädigen Gottes. Verharren Sie noch etwas in der Stille, lassen die Psalmworte noch in der Seele nachschwingen.

Lesen Sie nochmals die Worte, die Ihnen besonders nahegingen. Nehmen Sie sie mit in den Tag.

Singen Sie dann noch Ihr persönliches Lieblingsloblied, beten ein Vater unser – und schon hatten Sie eine wunderbare Andacht, hineingenommen in die Größe Gottes.

Gott befohlen!

 

Andacht: Günter Fischer, Tagungsstätte, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

As far as the east is from the west, so far has he removed our transgressions from us.

Psalm 103:12

There is no need to make many words about Psalm 103. Just do it like this:

Find a quiet corner, maybe light a candle, open the Psalms in your Bible and read the 103rd Psalm to yourself, aloud, slowly and calm. And the Psalm will take you into the praise of our great, gracious God.

If you remain in silence for a while, the words of the psalm will still resonate in your soul. Read the words again that were especially close to you. Take them with you into the day. Then sing your favorite hymn, pray a Lord’s Prayer – and you will have had a wonderful devotion, absorbed in the greatness of God.

Be blessed!

 

Prayer: Günter Fischer

Illustration: Daniela Denk

Im Garten von Mission EineWelt geht es seit ein paar Wochen ziemlich lebhaft zu: Bienen, Hummeln und andere Insekten ziehen summend und brummend von einer verlockend duftenden Blüte zur nächsten. Wo sich vor Kurzem noch eine eintönige Grasfläche erstreckte, herrscht nun bunte Vielfalt. Mission EineWelt, das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, ist der Einladung der Gemeinde Neuendettelsau gefolgt, sich am Projekt „Neuendettelsau blüht“ zu beteiligen, und hat mitten im Ort eine kleine Oase für Insekten geschaffen.

„Wenn schon eine Blühwiese, dann aber richtig!“, dachte sich Hausmeister Lars Böhme, als er von dem Direktorenehepaar von Mission EineWelt, Gabriele und Hanns Hoerschelmann, den Auftrag erhielt, einen Teil des Innenhofs in eine Insektenweide umzuwandeln. Es war eben nicht damit getan, den Rasen zu mähen und ein bisschen Saatgut auszustreuen. Vielleicht hätte sich das eine oder andere Blümchen gezeigt, doch bereits im kommenden Jahr hätte das Gras wieder die Oberhand gewonnen. „Wildblumenwiesen gedeihen nicht auf nährstoffreichem Boden“, weiß der Hausmeister. Also musste der Boden erst einmal „abgemagert“ werden. Eine schweißtreibende Angelegenheit, doch Lars Böhme findet, dass es sich gelohnt hat: „Es hat mir Freude gemacht. Bei der Arbeit hier bekommt man immer was zurück.“ Auch das Ehepaar Hoerschelmann war vom Ergebnis dieser Anstrengungen begeistert: „Vorher war hier ein düsteres, unansehnliches Eck“, meint Dr. Gabriele Hoerschelmann. „Jetzt ist es ein kleines Paradies. Wir kommen gerne hierher.“ Zudem, so die Direktorin weiter, passe die Idee der Gemeindeverwaltung Neuendettelsau, mehr Blühflächen im Ort zu schaffen, „wunderbar zur aktuellen Mission EineWelt-Jahreskampagne ‚Die Schöpfung – Not for sale‘, bei der es um einen verantwortungsvollen Umgang mit der uns von Gott anvertrauten Natur geht.“

Sogar ein Bienenstock hat den Weg in den Garten gefunden. „Bei unserem Fest der weltweiten Kirche im vergangenen Jahr sind wir zufällig mit dem Imker Andreas Lingmann ins Gespräch gekommen“, erzählt Hanns Hoerschelmann. „Und weil wir im Zuge unseres Umweltmanagements immer nach praktischen Umsetzungsmöglichkeiten suchen, haben wir vereinbart, dass eines seiner Bienenvölker hier ein Zuhause bekommt.“ Doch auch für die wilden Schwestern der Honigbienen ist gesorgt worden: Lars Böhme hat Nisthilfen aufgehängt und Totholz herbeigeschafft. Auf diese Weise ist ein wertvoller Lebensraum für viele nützliche Insektenarten entstanden.

Bürgermeister Christoph Schmoll freut sich sehr über das Engagement von Mission EineWelt: „Es ist schön, dass die Gemeindeverwaltung in den Institutionen am Ort gute und verlässliche Partner hat, die sich neuen Ideen nicht verschließen und mit denen wir gemeinsam solche tollen Projekte auf die Beine stellen können.“ Das Projekt „Neuendettelsau blüht“ hat die Gemeinde vor etwas mehr als einem Jahr ins Leben gerufen und in seinem Rahmen bereits mehrere Aktionen durchgeführt – unter anderem mit Kindergärten, der Bücherei und Diakoneo. Ziel ist es, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt zu leisten und den Bürgerinnen und Bürgern mit gutem Beispiel voranzugehen, getreu dem Motto: Jeder kann etwas tun!

Julia Stahl, Öffentlichkeitsarbeit Gemeinde Neuendettelsau

Bitte spenden Sie für die wichtige Arbeit von Mission EineWelt in unseren Partnerkirchen:

Corona-Hilfsfonds:

Hilfe für Menschen in den Partnerkirchen – Ein Zeichen der weltweiten Solidarität – seit das Corona-Virus auch in den Partnerkirchen grassiert, wird die ohnehin schon herausfordernde Lage im Gesundheits- und Sozialsystem dort auf eine harte Probe gestellt.
Durch die Krise hat sich vielerorts die soziale und wirtschaftliche Lage extrem verschärft und führt zu großer Not. Im Kampf gegen das Virus müssen wir zusammenhalten.

Es muss schnell gehandelt werden. Deshalb hat Mission EineWelt einen Nothilfefonds aufgelegt. Bitte helfen auch Sie mit Ihrer Spende.
Jeder Euro Ihrer Gabe für diesen Aufruf wird bis 31. Juli 2020 von der bayerischen Landeskirche verdoppelt!

Mission EineWelt
DE56520604100101011111
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank
Stichwort: Corona-Hilfsfonds 1410160

Weitere Infos finden sie hier.


Allgemeine Spenden:Mission EineWelt unterstützt weltweit zahlreiche Projekte. Projekte, in denen wir mit den Menschen für die Menschen in unseren Partnerkirchen nachhaltige Möglichkeiten schaffen. Die Mittel fliesen unter anderem in die Bereiche Bildung, Ernährung, Gemeindeaufbau, Gesundheit und humanitäre Hilfe, Mission und Evangelisation sowie die theologische Ausbildung. Dabei arbeiten wir Hand in Hand mit unseren Partnerkirchen und in den Projekten vor Ort.

Sie möchten die wichtige Arbeit von Mission EineWelt unterstützen?
Dann spenden Sie an:

Mission EineWelt
IBAN: DE12 5206 0410 0001 0111 11
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank eG

So tragen Sie dazu bei, dass Menschen eine Chance erhalten.

Herzlichen Dank
Mission EineWelt

Weitere Infos finden Sie hier.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.

Ps 37,5

 

Ich vertraue meinem Gott. In allen Dingen und jederzeit. – Das kann ich frei heraus und „ohne mit der Wimper zu zucken“ ganz genauso sagen! Ich vertraue darauf, dass ER mit mir geht, mich begleitet und beschützt.

Aber: So groß mein Vertrauen auch ist, so groß ist oft meine Ungeduld. Ich würde sagen, im Vertrauen bin ich gut, in der Geduld eher weniger. Und bestimmt geht es der einen oder dem anderen in Bezug auf das Thema „geduldig sein“ oder „Geduld haben“ ebenso!

Den obigen Psalmvers betreffend, könnten meine Gedanken dann folgendermaßen aussehen: „Ich vertraue doch auf Gott und hoffe auf ihn, aber wann wird er’s denn jetzt wohlmachen?! Ginge das vielleicht ein bisschen schneller?“ Denn ich bin ungeduldig. Ich bin eine, die alles immer sofort anpacken will. Probleme müssen am besten auf der Stelle beseitigt und Konflikte ad hoc gelöst werden. Wenn das aber nicht möglich ist, weil es eben nun einmal Dinge gibt, die außerhalb meiner Macht liegen, werde ich ungeduldig. Und dann werde ich unzufrieden mit mir, weil ich nicht genug Geduld aufbringe. In solch einem Moment versuche ich mir dann in Erinnerung zu rufen, wie sehr ich doch aber gleichzeitig vertraue! Und ich erinnere mich, dass auch ER Vertrauen hat in mich; in mich in all meiner Fehlerhaftigkeit und Unvollkommenheit. Deshalb bitte ich: „Oh Herr! Bitte lass mich vertrauen, dass du es zur rechten Zeit wohl machen wirst!“

 

Andacht: Sara Dippold, Studierende Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Praktischen Studienjahr, Praktikantin im Referat EP

Illlustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Trust and Patience

 

Put your life in the hands of the Lord; have faith in him and he will do it.

Ps 37.5

 

I trust my god. In all things and at all times. – I can say that freely and “without batting an eyelid” in exactly the same way! I trust that HE walks with me, accompanies and protects me.

However great my trust is, my impatience is often as great. I would say I am good in trust, but less so in patience. And one or the other will certainly feel the same when it comes to the subject of “being patient” or “having patience”!

Regarding the psalm verse above, my thoughts could look like this: „I trust in God and I hope in him, but when will he make it right now?! Could that be a little faster? „Because I’m impatient. I am one who always wants to tackle everything immediately. The best thing to do is to solve problems immediately and resolve conflicts. But if that is not possible, because there are things that are beyond my control, I get impatient. And then I get dissatisfied with myself because I don’t have enough patience. At such a moment, I try to remember how much I trust at the same time! And I remember that He too has confidence in me; in me in all my faultiness and imperfection. Therefore I ask: „Oh Lord! Please let me trust that you will do it at the right time!“

 

Prayer: Sara Dippold

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

HERR unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in allen Landen.

Psalm 8,2

Da staunt einer und bricht in das Lob des Schöpfers aus. In unserer problembewussten und krisengeschüttelten Welt wirkt das vielleicht befremdlich. Wie kann man nur die Anwesenheit Gottes so überschwänglich betonen? Zeigt uns nicht der erste Blick in die Zeitung am Morgen, wie schlimm es um die Erde steht? – Und da behauptet eine kleine, unbedeutende Religionsgemeinschaft, das Volk Israel, dass der Name Ihres Gottes herrlich sei in allen Landen. How dare you! Nun ja, vielleicht liegt das daran, dass die damals keine Zeitung und kein Internet kannten.

Aber vielleicht ist es einfach eine andere Perspektive: „Für diesen Psalm bricht die Frage nach dem Wesen des Menschen (und der Welt) nicht in der Krise oder Sinnlosigkeit auf. Es ist nicht ein Fragen, das Halt und Hilfe sucht inmitten einer haltlos gewordenen Gesellschaft. Die Frage ist vielmehr der staunend-dankbare Ausruf eines Einzelnen, der von der Gesamtgemeinde übernommen wird, angesichts der Erfahrung, dass das Geheimnis des Menschen im Geheimnis Gottes gründet.“ (E. Zenger)

Wer sich so den Blick öffnen lässt für diese Welt, der kommt ins Staunen und ins Loben Gottes. Da wird das Herz weit, weil wir sehen, „was Gott an uns gewendet hat“ und wie er diese Welt und uns durch alle möglichen Krisen hindurch erhält und rettet. Ist das nicht eine wunderbare Einsicht?

Das letzte Wort des großen Theologen Karl Barth in einem Telefonat mit seinem Freund lautete: „Es wird regiert.“

Gott hat immer noch alles in Griff. In dieser Zuversicht wollen wir heute an unser Tagwerk gehen.

Wir beten: „Abend und Morgen sind seine Sorgen. Segnen und Mehren, Unglück verwehren sind seine Werke und Taten allein. Wenn wir uns legen, so ist er zugegen; wenn wir aufstehen, so lässt er aufgehen über uns seiner Barmherzigkeit Schein.“

 

Andacht: Gerhard Knodt

Illustration: Daniela Denk

 

 

O Lord, lour Lord, how noble is your name in all the earth!

Psalm 8.2

One is amazed and breaks out in the praise of the creator. In our problem-conscious and crisis-ridden world this may seem strange. How can you emphasize the presence of God so exuberantly? Doesn’t the first look in the newspaper in the morning show us how difficult it is with this earth? And then a small, insignificant religious community – the people of Israel –  claims that the name of its god is noble in all the earth. How dare you! Well, maybe it’s because at that time they knew no newspaper and no internet.

But it’s also just a question of the chosen point of view: “For this psalm, the question of the nature of man (and the world) does not arise in crisis or senselessness. It’s not a question that seeks support and help in the midst of a society that has become baseless. The question is rather the amazingly grateful exclamation of an individual, which is taken over by the whole community, in the face of the experience that the mystery of man is based on the mystery of god.” (E. Zenger)

Whoever opens his eyes to this world is amazed and praised by God. The heart grows wide, because we see what God has done to us and how he preserves and saves this world and us through all possible crises. Isn’t that a wonderful discernment?

The great theologian Karl Barth’s last word on a phone call to a friend was: it is governed.

God still has everything under control. With this confidence, we want to go to our day’s work today.

We pray: “Evening and tomorrow are his worries. To bless and increase, to reject unhappiness are his works and deeds alone. When we lie down he is there; when we get up he gives up his mercy on us.”

 

Prayer: Gerhard Knodt

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Wenn jemand Gott liebt, der ist von ihm erkannt. 1.Korinther 8,3

Soll ich meines Bruders Hüter sein? Ich will doch zu Gott, nur zu Ihm, in Seine Nähe, niemand kann und soll mich davon abhalten, ich suche einen direkten Draht, ohne Umwege. Ja, Liebe überwindet alle Hindernisse, aber sie ist kein Allradfahrzeug, kein Bulldozer der Gefühle, der rücksichtslos durchs Gelände braust, weil er Gott beeindrucken und gefallen will. Ich brauche nicht auf den höchsten Berg zu klettern oder allein die Welt zu umsegeln. Nein, Er ist schon da und hält meine Hand.

Gott kennt mich und erkennt mich. Wenn ich mich selber aufgebe, nimmt Er mich an, aber eben nicht auf Kosten meiner Mitmenschen oder meiner Konkurrenten. Seine Liebe ist stärker als meine, Er kennt meine Stärken und Schwächen und lässt mich nicht allein. Christus ist neben mir mit seiner Liebe, um mir zu helfen, oder sendet einen Mitmenschen, der mir wie ein Rivale erscheint, aber den mir Gott als Weggefährten geschickt hat. Damit ich meinen Weg der Erkenntnis nicht verfehle.

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

But if anyone loves God, he is known by God. 1 Corinthians 8.3

Shall I be my brother’s keeper? I want to be close to God, and only God. Nobody shall stop me from being near him. Love is stronger than all difficulties, but love is not a bulldozer that drives recklessly through the landscape to impress the Lord. I do not need to set a new world record, climbing more mountains or reading more religious books than anybody else. God’s love is stronger, he knows my weaknesses, but he does not let me down. Christ is by my side. God may send me a helper, whom I regard as a competitor or rival. The Heavenly Father sent him to me because he knows what I need in this specific situation.

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Machet euch keine Sorgen! Im Gegenteil! Wendet euch in jeder Lage an Gott! Tragt ihm eure Anliegen vor – in Gebeten und Fürbitten und in voller Dankbarkeit.  Philipper 4,6 (Basis-Bibel)

 „Wir denken an Euch und nehmen Euch auf in unser Gebet“ dieser Zuspruch am Ende einer E-Mail aus einer unserer Partenkirchen war für mich eine der wichtigsten Erfahrungen der vergangenen Wochen. Er hat mich daran erinnert, worum es bei unseren weltweiten Beziehungen eigentlich geht und wovon sie am Ende getragen werden: dem Gebet und der Fürbitte füreinander. Spendenaufrufe, Nothilfefonds und praktische Hilfeleistungen – all das sind wichtige Bausteine unserer weltweiten kirchlichen Beziehungen. Doch getragen werden sie am Ende von dem gemeinsamen Gebet und der Fürbitte. Hierin ist die weltweite Gemeinschaft der Christinnen und Christen gegründet. Es tut gut, daran immer mal wieder erinnert zu werden und das eigenen Handeln daran auszurichten – in aller Bescheidenheit, Dankbarkeit und in einem gesunden Gottvertrauen!

 

Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

Do not be anxious about anything, but in every situation, by prayer and petition, with thanksgiving, present your requests to God. Philippians 4,6

„We think of you and include you in our prayer“ – this encouragement at the end of an email from one of our Partner-Churches was for me one of the most important experiences of the past weeks. It reminded me of what our global relationships are all about and through what they are carried: prayer and intercession for one another. Calls for donations, emergency aid funds and practical assistance – all of these are important building blocks of our worldwide church relations. In the end, however, they are borne by prayer and intercession. This is where the worldwide community of Christians has its foundation. It is good to be reminded of this every now and then and to align your own actions with it – in all modesty, thankfulness and in a healthy trust in God!

 

Hanns Hoerschelmann, Director Mission OneWorld

Illustration: Daniela Denk

 

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Werft Euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat.

Hebr 10,35

 

Vertrauen und an Gott festhalten; das kann eine riesige Herausforderung sein, wenn man in tiefer Not ist.

Werft Euer Vertrauen nicht weg, welches eine große Belohnung hat! – Welche Belohnung bekommen wir denn, wenn wir auf Gott vertrauen?

Ich erzähle von einer jungen Frau, die mir vor vielen Jahren begegnet ist. Ich nenne sie Rita.

Durch eine Krankheit war sie gehörlos geworden. Nichts mehr zu machen gewesen! Teile des Gehörs waren zerstört.

Rita hat auf ein Wunder gehofft. — Sie hat gebetet und mit Gott gerungen, dass Alles wieder gut wird.

Sie saß neben mir im Konzert – obwohl sie nichts hören konnte! Das verstand ich damals nicht. – Heute verstehe ich es: Rita hat sich nicht aufgegeben. Sie hat dabei auf Gott vertraut.

Es geschah etwas Unglaubliches! Eines Tages hörte Rita wieder. Das konnte kein Arzt erklären! Das Gehör war wieder in Ordnung!

Sie wissen es, liebe Leserinnen und Leser, und ich weiß es auch: So ein Wunder ist die absolute Ausnahme!

Freilich – so ein Wunder würde uns immer gefallen, aber mir gefällt noch etwas Anderes – an Rita: sie hat sich nicht aufgegeben. Und das konnte sie, weil sie in ihrer schwierigen Lage auf Gott vertraute.

Sich nicht aufgeben! Das ist für mich die Belohnung, wenn ein Mensch in seiner Not auf Gott vertraut.

 

Andacht: Ulrike Bracks

Illustration: Daniela Denk

 

 

Don’t give up

 

So do not give up your hope which will be greatly rewarded.

Hebrews 10:35

 

Trust and hold on to god; that can be a big challenge if you are in deep need.

Don’t throw away your trust, which has a big reward! Which reward do we get, if we trust in god?

I’m telling you about a young woman I met many years ago. I call her Rita.

An illness had made her deaf. Nothing more to be done! Parts of the hearing were destroyed.

Rita was hoping for a miracle. She prayed and wrestled with god, that everything will be fine again.

She was sitting next to me in a concert, although she couldn’t hear anything! I didn’t understand that at the time. – I understand it today: Rita didn’t give up. She trusted in god.

Something incredible happened! One day Rita could hear again. No doctor was able to explain that! The hearing was okay again!

You know it, dear reader, and I also know it: Such a miracle is the absolute exception!

Of course – we would always like such a miracle, but I also like something else – about Rita: she didn’t give up. And she could because she trusted in god in her difficult situation.

Don’t give up! That’s the reward for me when a person trusts in god in need.

 

Prayer: Ulrike Bracks

Translation: Alexandra Nießlein

Illustration: Daniela Denk

 

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an.

  1. Sam 16,7

 

„Der erste Eindruck zählt!“

„Du könntest doch auch mal was aus dir machen.“

„Die hat aber schon zugenommen während Corona.“

„Schöne Menschen haben es erwiesenermaßen leichter im Leben.“

 

Diese oder ähnliche Aussagen sind uns allen schon einmal begegnet. Ebenso wie der Appell, auch einmal „hinter die Fassade zu blicken“ und bei unseren Mitmenschen eben nicht nur auf Äußerlichkeiten zu achten. Es kann nicht oft genug betont werden, wie wichtig es ist, nicht nur mit den Augen zu sehen, sondern mit dem Herzen auf das Herz des oder der Anderen zu blicken. Nicht anhand von Aussehen, Statussymbolen oder beruflicher Stellung zu urteilen. Das ist mir wieder einmal aufgefallen, als ich zufällig über den Vers aus dem ersten Samuel-Buch gestolpert bin.

Gerade meine Schülerinnen und Schüler im Teenager-Alter kann ich nicht oft genug daran erinnern, dass sie wertvoll sind und dass sie geliebt werden, auch wenn sie in den Augen der anderen Jugendlichen nicht cool genug sind, weil sie nicht die „richtigen“ Sneaker tragen, nicht das neueste Handy besitzen, nicht dünn/kräftig/gestylt genug sind. In solchen Momenten erinnere ich mich immer wieder an meine eigene Schulzeit. Ich war nie cool und habe auch nicht dazugehört. Aber ich konnte mich immer auf meine Eltern verlassen, die mir wieder und wieder bestätigt haben, dass ich gut genug bin und geliebt bin, so wie ich bin. Und ganz genauso bestätigt uns Gott, dass wir gut und geliebt sind, so wie wir sind; denn er sieht unser Herz an. Das soll uns Menschen Mut machen, es IHM gleich zu tun und unseren Mitmenschen ins Herz anstatt auf die Schuhe zu sehen!

Und wenn wir schon an uns arbeiten, uns „upgraden“ und verbessern sollen – dann bitte unseren Blick auf die Menschen, die um uns sind.

 

Andacht: Sara Dippold, Studierende Religionspädagogik und Kirchliche Bildungsarbeit im Praktischen Studienjahr, Praktikantin im Referat EP

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Man takes note of the outer form, but the Lord sees the heart.

Samuel 16:7

 

„The first impression counts!“

„You could do something with yourself.“

„She did put on weight during Corona, didn’t she?“

„It has been proven that beautiful people have an easier life.“

 

We have all come across all of these or similar statements. Just like the appeal to „look behind the facade“ and not only to pay attention to the outside with our fellow human beings. It cannot be emphasized enough that it is important not only to look with the eyes but to look at the heart of the other with the heart. Not based on appearance, status symbols or professional position. I noticed that again when I accidentally stumbled across the verse from the first Samuel book.

I cannot remind my teenage students in particular that they are valuable and that they are loved, even if they are not cool enough in the eyes of other teenagers because they are not wearing the “right” sneakers, because they do not have the latest mobile phone or are not thin / strong / styled enough. In moments like these, I always remember my own school years. I was never cool and I didn’t belong to the cool kids. But I could always rely on my parents who repeatedly confirmed to me that I am good enough and loved as I am. And just as God confirms to us that we are good and loved as we are; because he looks at our heart. This should give us people courage to do the same to HIM and to look into the hearts of our fellow human beings instead of looking at their shoes!

And if we are already working on ourselves, „upgrading“ and improving – then please improve the look at the people around us.

 

Prayer: Sara Dippold

Illustration: Daniela Denk