Anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember fordern Mission EineWelt, das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, und die Kongo-Kampagne ein Ende der sexualisierten Gewalt als Kriegswaffe in der Demokratischen Republik (DR) Kongo. Einer der Treiber der Gewalt ist der Kampf um die dort vorkommenden Rohstoffe wie Coltan, Kobalt, Kupfer oder Gold. Der rohstoffreiche Kongo gilt als einer der wichtigsten Rohstofflieferanten für die moderne Elektronik- und IT-Industrie.

Besonders Frauen und Kinder sind von sexualisierter Gewalt betroffen, werden körperlich wie seelisch misshandelt und traumatisiert. Die Männer und Familien der Opfer werden oft zum Zuschauen gezwungen und auf diese Weise demoralisiert. Darin liegt die Absicht, gezielt den Zusammenhalt von Familien und Gesellschaft zu zerstören und Kontrolle über Orte und Regionen zu gewinnen. Für die Täter bleiben ihre Verbrechen meist ohne strafrechtliche Folgen.

„Diese Kultur der Straflosigkeit muss durchbrochen und die Menschenrechtsverletzungen müssen durch unabhängige Gerichte verfolgt werden. Die Menschen im Kongo, allen voran die Frauen und Kinder, sollen ein selbstbestimmtes Leben in Frieden und ohne Angst oder sexualisierte Gewalt führen können“, fordert Susan Pusunc-Meier von der Kongo-Kampagne, einem breiten zivilgesellschaftlichen Bündnis, getragen von Brot für die Welt, Difäm Weltweit, der Evangelischen Landeskirche Württemberg und dem Katholischen Fonds. Zusammen mit dem Friedensnobelpreisträger und Gynäkologen Denis Mukwege verlangt die Kampagne von der deutschen Bundesregierung und der europäischen Kommission, sich für die Beseitigung der Straflosigkeit der Täter einzusetzen sowie deutsche und europäische Unternehmen zur Wahrung der Menschenrechte in der Rohstoffbeschaffung zu verpflichten. Mission EineWelt unterstützt die Kongo-Kampagne: „Die Digitalisierung darf nicht auf sexueller Gewalt, Zwangs- und Kinderarbeit sowie auf Menschenrechtsverletzungen aufbauen,“ betont Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung und Politik bei Mission EineWelt, „es ist auch unser Rohstoffhunger, der zu den Machtkämpfen um die lukrativen Minen zwischen rivalisierenden Rebellengruppen und paramilitärischen Organisationen im Kongo führt.“

Am 10. Dezember 2020 um 18 Uhr lädt Die Kongo-Kampagne anlässlich des Tages der Menschenrechte alle Interessierten dazu ein, sich digital die SWR-Dokumentation „Friedenskämpfer“ über die Arbeit von Denis Mukwege mit Überlebenden von sexualisierter Gewalt in der DR Kongo anzusehen und sich im Anschluss unter anderem mit der Regisseurin des Films, Susanne Babila, dazu auszutauschen.

 

Weitere Informationen zur Kampagne und Veranstaltung sowie die Möglichkeit deren Forderungen zu unterstützen: www.die-kongo-kampagne.de

Der Film ist bereits online verfügbar und kann vorab unter obigem Link abgerufen werden.

 

Kontakt:

Gisela Voltz, gisela.voltz@mission-einewelt.de, Tel. 09874-9-1820

Susan Pusunc-Meier, pusunc-meier@difaem.de, Tel.: 07071/704 9023

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Die Verständigen werden leuchten wie des Himmels Glanz, und die viele zur Gerechtigkeit weisen, wie die Sterne immer und ewiglich. Daniel 12,3

 

Den Weg zur Gerechtigkeit weisen, das klingt gut als Zielvorgabe für unsere Aktivitäten bei Mission EineWelt. Diese Mission haben wir! – Und wenn Mission EineWelt dann noch leuchtet wie die Sterne immer und ewiglich, dann können wir froh und stolz sein.

Aber wissen wir es denn besser als andere, wie das geht? Sind wir selbst schon gerecht, so dass wir anderen den Weg dahin weisen können? Nein. Wir sind doch alle selber verflochten in die ungerechten Strukturen dieser Welt und stehen auch manchmal rat- und hilflos vor den anstehenden Problemen.

Als lutherische Christ*innen verstehen wir uns nicht automatisch als gerecht, aber als gerechtfertigt. Gott vergibt uns und nimmt uns an, so wie wir nun mal sind. Und er erwartet, dass wir die Umkehr aus ungerechten Strukturen weiter suchen, so schwer das manchmal sein mag. Das heißt, wir sind nicht die, die es besser wissen und besser machen, aber wir geben nicht auf und machen uns weiter auf die Suche nach der Gerechtigkeit! Wir halten fest an der Vision von einem gerechten Zusammenleben, das allen guttut, und wollen diesen Weg trotz vieler Hindernisse finden.

Das Leuchten der Sterne kommt ja bekanntlich auch nicht von den Sternen selbst, sondern speist sich aus einer anderen größeren Quelle. Von der wollen wir uns auch gerne bestrahlen lassen. Denn unsere Energie und Unverdrossenheit und Unnachgiebigkeit in Sachen Gerechtigkeit bekommen auch wir von Gott geschenkt. Diese Erfahrung möchten wir gerne weitergeben und teilen, das könnte das Anliegen vielleicht ein wenig voranbringen.

 

Andacht: Christoph von Seggern, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And those who are wise will be shining like the light of the outstretched sky; and those by whom numbers have been turned to righteousness will be like the stars for ever and ever. Daniel 12:3

 

Showing the way to justice, that sounds good as a target for our activities at Mission EineWelt. We have this mission! And if Mission EineWelt is shining like stars always and forever we can be happy and proud.

But do we know better than others how it works? Are we already fair ourselves to be able to show others the way? No. We are all entangled in the unjust structures of this world and sometimes we are at a loss and helpless in the face of the problems ahead.

As Lutheran Christians, we do not automatically see ourselves righteous, but as justified. God forgives us and takes us just as we are. And he expects that we keep looking for the repentance from unjust structures as difficult as it may be at times. That means that we are not the ones who know it better and do it better, but we don’t give up and continue our search for justice! We hold on to the vision of a fair coexistence, which is good for everyone, and we want to find this way despite many obstacles.

The shining of the stars as is well known, does not come from the stars themselves, but feeds from a larger source. We want to be irradiated by that source, too. Because we also receive our energy and our indefatigability in matters of justice from god. We want to pass on and share this experience, maybe this can move the challenge forward!

 

Prayer: Christoph von Seggern

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet. Matthäus 6,8

 

Heute ist Barbaratag.

Meine Großmutter hieß Barbara, und meine Patentochter wurde zur Erinnerung auf denselben Namen getauft. Wer den Namen Barbara trägt, weiß vielleicht um diese „Nothelferin“, die im 3. Jahrhundert in Nikomedien in der heutigen Türkei lebte.

Der Überlieferung zufolge war Barbara die Tochter eines reichen Kaufmanns. Anstatt zu heiraten, wollte die junge Frau ihr Leben Gott widmen. Ihr heidnischer Vater war damit nicht einverstanden, sperrte sie in einen Turm und enthauptete sie schließlich eigenhändig nach einer Gerichtsverhandlung. Welch eine Grausamkeit!

Die Legende zeigt uns auf eindrückliche Weise aber auch, dass diese Frau wohl etwas ganz Kostbares in ihrem Leben entdeckt hatte, nämlich dass Gott – ihr Vater im Himmel – ihre Sehnsüchte, ihre Wünsche und ihre Bedürfnisse kennt und sie ernst nimmt. Das war ihr großer Schatz und ihre große Hoffnung! Diesen wollte sie mit keinem anderen Reichtum und keiner anderen Sicherheit dieser Welt eintauschen. Das war ihr auch ihr eigenes Leben wert! Darin kann uns Barbara ein Vorbild in unserer heutigen Zeit sein!

In Erinnerung an sie stellen Menschen heute Zweige von Kirsche, Forsythien oder anderen Sträuchern ins Haus. Durch Wärme und Licht springen die Knospen bis zum Christfest auf. Das gibt mir Mut und Hoffnung! Trotz widriger und manchmal lebensfeindlicher Umstände dürfen auch wir durch die Wärme und das Licht von Weihnachten erblühen.

 

Andacht: Elfriede Hauenstein, Ausstellung einBlick, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Because your Father has knowledge of your needs even before you make your requests to him. Matthew 6:8

 

Today is barbara day.

My grandmother was called Barbara and my goddaughter was baptized in this name in memory. Who bears the name Barbara may know about this emergency helper who lived in Nicodemies, today’s Turkey, in the third century.

According to lore, Barabara was the daughter of a rich businessman. Instead of getting married Barbara wanted to dedicate her life to god. Her pagan father disagreed with this, locked her in a tower and beheaded her by hand after a court hearing. What a cruelty!

The legend also shows us in an impressive way that this woman discovered something precious in her life, namely that god – her father in heaven – knows her desires, her wishes and her needs and takes her seriously. That was her great treasure and her great hope! She did not want to exchange this treasure for any other wealth or security in this world. That was worth her own life to her too! In this, Barbara can be an example for us in our time!

In memory of her people put branches of cherrys, forsythia or other bushes into their house. Thanks to warmth and light, the buds will spring open until Christmas. That gives me courage and hope! Despite adverse and sometimes hostile circumstances we are allowed to blossom through the warmth and light of Christmas!

 

Prayer: Elfriede Hauenstein

Illustration: Daniela Denk

Während sich die internationale und die deutsche Spielzeugbranche über kräftige Umsatzanstiege in der Corona-Pandemie freuen, hat sich der Druck auf die Arbeiter*innen in den Spielwarenfabriken Chinas erhöht. Im Auftrag der Christlichen Initiative Romero (CIR) untersuchten verdeckte Ermittler*innen der Organisation China Labor Watch zwei Spielzeugfabriken in Dongguan City, in denen unter anderem Spielzeug für die Branchengrößen Mattel, Chicco und Fisher-price hergestellt wird. Im Untersuchungszeitraum 2020, in der Produktion für das hiesige Weihnachtsgeschäft, fielen bis zu 112 Überstunden im Monat an. Zudem erhöhen psychische Gewalt durch Vorarbeiter*innen und Fälle sexueller Belästigung die Belastung am Arbeitsplatz. Unzureichender Arbeitsschutz und mangelhafte Maßnahmen zur Pandemieeindämmung gefährden die Gesundheit der Arbeiter*innen.

Die Ermittlerin, die in der Mattel-eigenen Fabrik Dongguan Changan Mattel arbeitete, musste direkt zu Beginn die Quote von 1.300 Produkten pro Tag erfüllen: „Ich war am Anfang nicht in der Lage, so viele Aufgaben gleichzeitig zu erledigen. Mein Arm schmerzte, wenn ich ihn berührte. Vor lauter Erschöpfung musste ich weinen.“

„Die beschämenden Arbeitsbedingungen sind den Unternehmen seit Jahren bekannt. Geändert hat sich jedoch kaum etwas. Bereits letztes Jahr wurde Mattel auf psychische Gewalt und sexuelle Belästigung in Lieferbetrieben hingewiesen. Brancheneigene Zertifizierungsmaßnahmen bleiben weitgehend wirkungslos, wie auch die diesjährigen Untersuchungen zeigen: Beide Fabriken sind über das Programm des Weltspielwarenverbands (ICTI Ethical Toy Program, IETP) zertifiziert“, kritisiert Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung und Politik von Mission EineWelt.

Das Nürnberger Bündnis Fair Toys (NBFT) hat vor zwei Jahren die Gründung einer glaubwürdigen Kontrollinstanz für soziale und ökologische Standards in der Spielwarenproduktion angestoßen. Ein erster Erfolg: Im Juli dieses Jahres gründete sich in der Spielzeugstadt Nürnberg die Fair Toys Organisation.

„Diese einzigartige Partnerschaft gleichberechtigter Akteur*innen aus Zivilgesellschaft, Kommunen, Handel und Industrie setzt neue Standards in Bezug auf Glaubwürdigkeit und Transparenz. Immer mehr Menschen sind nicht länger bereit, Produkte aus ausbeuterischen Verhältnissen zu kaufen. Die Fair Toys Organisation liefert hier eine wichtige Orientierung“, sagt Maik Pflaum von der Christlichen Initiative Romero.

„Die Stadt Nürnberg, in der jährlich die größte Spielzeugmesse der Welt stattfindet, hat die Gründung der Fair Toys Organisation mit vorangetrieben und wurde Mitglied. Damit kommt sie ihrer Verantwortung als Stadt des Friedens und der Menschenrechte nach. Wir hoffen, künftig weitere Kommunen in der Organisation begrüßen zu dürfen“, erklärt Helga Riedl vom Menschenrechtsbüro der Stadt Nürnberg.

Mehr Informationen: www.fair-toys.org

Fabrikfotos sowie deutscher und englischer Toys Report 2020: www.ci-romero.de/presse-toys-report-2020

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Ein jeder gebe, was er geben kann nach dem Segen, den dir der Herr dein Gott gegeben hat. 5.Mo 16,17

Wenn der gute Wille da ist, so ist jeder willkommen nach dem, was er hat, nicht nach dem, was er nicht hat.     2.Kor 8,12

 

Jeder Mensch ist wichtig mit all seinen Gaben. Alle können ihren Teil beisteuern.

WEIL du mir wichtig bist, trage ich einen Mund-Nasen-Schutz, halte Abstand und finde Hygieneregeln wichtig.

WEIL du mir wichtig bist, gebe ich mein Bestes und weiß, dass ich auf Gottes reichen Segen vertrauen kann.

WEIL du mir wichtig bist, genieße ich auch in diesem Jahr die leuchtenden Kinderaugen in der Adventszeit, wenn sie jeden Tag ihre Adventskalender öffnen.

WEIL du mir wichtig bist, singe ich meine Adventslieblingslieder nun zu Hause etwas lauter und lasse Lichter und Kerzen auf den Fensterbrettern leuchten.

WEIL ihr mir wichtig seid, weiß ich, dass wir in der Liebe an Gott verbunden sind, und dieses Jahr vielleicht noch ein Stückchen mehr mit den Christinnen und Christen in aller Welt.

 

Andacht: Sara Neidhardt, Ausstellung einBlick, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Every man is to give as he is able, in the measure of the blessing which the Lord your God has given you.in the measure of the blessing which the Lord your God has given you. 5. Mose 16:17

For if there is a ready mind, a man will have God’s approval in the measure of what he has, and not of what he has not. II Corinthians 8:12

 

Every person is important with all her gifts. Everyone can do his part for the good.

BECAUSE you’re important to me, I wear a mouth-nose-cover, stay away and think hygiene rules are important.

BECAUSE you’re important to me, I give my best and know that I can trust in god’s rich blessing.

BECAUSE you’re important to me I enjoy the shining eyes of the children in the advent season when they open their advent calendar every day.

BECAUSE you’re important to me I sing my favourite advent songs a little louder at home and let lights and candles shine on the window sills.

BECAUSE you’re important to me I know that we are connected in the love of god and maybe this year a maybe a little more with the Christians all over the world.

 

Prayer: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Ich traue auf den HERRN. Wie sagt ihr denn zu mir: Flieh wie ein Vogel auf die Berge! Psalm 11,1

 

Vertrauen. Wer hätte es sich in schwierigen Zeiten nicht schon mal gewünscht, einfach wegzufliegen wie ein Vogel, und alle Schwierigkeiten hinter sich zu lassen? Genau das wurde David geraten. Obwohl David in anderen Situationen tatsächlich fliehen musste, wusste er jetzt, dass es dran war, in den gegebenen Umständen auf Gottes uneingeschränkte Macht zu vertrauen.

In diesen Tagen, wo vieles nicht mehr so ist, wie wir es kannten, wo Verunsicherung und Sorgen sich breitmachen wollen, sind wir eingeladen, wie David auf Gottes unbegrenzte Möglichkeiten zu vertrauen.

Paul Gerhard hat es zu seiner Zeit in einem Lied Vers so ausgedrückt hat:

AUF, auf, gib deinem Schmerze und Sorgen Gute Nacht!

Lass fahren, was das Herze betrübt und traurig macht;

bist du doch nicht Regente, der alles führen soll:

Gott sitzt im Regimente und führet alles wohl.

 

Andacht: Michael Voltz, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

In the Lord I put my trust. How then can you say to me: Flee like a bird to your mountain. Psalms 11:1

 

Trust. Who, in difficult times, would not have wished to just fly away like a bird and leave all difficulties behind? This is exactly what David had been advised to do. Although David actually had to flee in other situations, he knew this time that he had to trust God’s unrestricted power in the given circumstances.

In present days, when many things are no longer, as they used to be, when uncertainty and worries are creeping in, we are invited, like David, to put our trust in God’s unlimited possibilities.

Paul Gerhard in his days expressed it in a song this way:

Arise, my soul, and banish thine anguish and thy care.

Away with thoughts that sadden and heart and mind ensnare!

Thou art not lord and master of thine own destiny;

Enthroned in highest heaven, God rules in equity.

 

Prayer: Michael Voltz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Denn ich bin hungrig gewesen und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich bin durstig gewesen und ihr habt mir zu trinken gegeben. Ich bin ein Fremder gewesen und ihr habt mich aufgenommen. Ich bin nackt gewesen und ihr habt mich gekleidet. Ich bin krank gewesen und ihr habt mich besucht. Ich bin im Gefängnis gewesen und ihr seid zu mir gekommen. Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Geschwistern, das habt ihr mir getan. Matthäus 25, 35-36, 40b

 

Heute ist Welt-AIDS-Tag.

Über der Corona-Pandemie drohen die mit HIV/AIDS Infizierten vor allem in den Ländern des globalen Südens vergessen zu werden, obwohl sie doch als Hochrisiko-Gruppe in besondere Weise gefährdet sind.

Aus der Diakonieabteilung unserer lutherischen Partnerkirche in Kenia hören wir:

„Menschen, die mit HIV leben, sind am stärksten von COVID-19 betroffen. Derzeit (…) werden vermehrt Fehlinformationen verbreitet, die suggerieren, dass Menschen, die mit HIV leben (PLHIV) ein höheres Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, was zu einer neuen Stigmatisierung führt. Dies und die verbreitete Angst vor Corona könnte auch der Hauptgrund für den signifikanten Rückgang der Zahl der HIV-Patient*innen sein, die medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Hinzu kommt die Stilllegung von Fabriken, die lebenswichtige Medikamente wie ARV, PrEP, Kondome, HIV-Test-Sets und andere wichtige medizinische Güter herstellen. (…) Die Patient*innen haben keinen Zugang zu einer angemessenen Ernährung, und in der gegenwärtigen Situation sind finanzielle Engpässe offensichtlich.“

Die Verse aus dem Matthäus-Evangelium weisen uns auch hier einen Weg: Vergessen wir die nicht, die durch die Raster fallen, die keine Lobby haben und kaum Beachtung finden. Das Handeln Jesu, den Ausgegrenzten wieder einen Platz in der Gemeinschaft zu geben, sollte auch unsere Richtschnur sein. Die Diakonie in Kenia versucht die von HIV/AIDS Betroffenen zu unterstützen, wo es geht.

Vernachlässigen auch wir nicht die von anderen Krankheiten Betroffenen und anderweitig Ausgegrenzten über der Corona-Pandemie.

Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

For I was hungry and you gave me something to eat, I was thirsty and you gave me something to drink, I was a stranger and you invited me in, I needed clothes and you clothed me, I was sick and you looked after me, I was in prison and you came to visit me.’ ‘Truly I tell you, whatever you did for one of the least of these brothers and sisters of mine, you did for me.’ Matthew 25, 35-36,40b

 

Today is World AIDS Day.

Above the corona pandemic, those infected by HIV/AIDS are at risk of being forgotten, especially in the countries of the Global South, even though they are particularly vulnerable as a high-risk group.

We hear from the diaconal department of our Lutheran partner church in Kenya:

“People living with HIV are the most hit with the invasion of COVID- 19. (…) there has however been a rise of misinformation being spread suggesting PLHIV (People living with HIV) have higher chances of contracting the coronavirus leading to a new wake of stigma. This could also be the main reason contributing to the significant drop of the number of HIV patients seeking medical care at as a result of induced fear with the country’s response to the COVID situation. Further to this is the genuine concern of the shutting down factories manufacturing essential medicines, condoms, HIV testing kits and other essential medical supplies.(…) Patients have no access to a proper diet and financial constrain is evident with the current situation.”

The verses from the Gospel of Matthew also show us a way here: Let us not forget those who fall through the cracks, who have no lobby and receive little attention. The action of Jesus to restore to the excluded their place in the community should also be our guideline. Diaconia in Kenya tries to support those affected by HIV/AIDS wherever possible. We also should not neglect those affected by other diseases and otherwise marginalized generally and over the corona pandemic.

Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

 

Durch die Corona-Pandemie werden Infizierte mit HIV/Aids in besonderer Weise gefährdet. „Es ist wichtig, dass wir die HIV/Aids-Infizierten nicht über Corona vergessen, sondern auch deren Menschenrechte achten“, fordert Gisela Voltz, Referentin im Referat Entwicklung und Politik bei Mission EineWelt. Beim Zentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für internationale Partnerschaft, Entwicklung und Mission treffen derzeit vermehrt alarmierende Meldungen zur Lebenssituation mit HIV/Aids infizierter Menschen ein.

Aus Kenia schreibt Pfarrerin Margaret Obaga von der Diakonieabteilung der Kenianischen Evangelisch-Lutherischen Kirche (KELC) und ehemalige Mitarbeiterin bei Mission EineWelt:

„Menschen, die mit HIV leben, sind am stärksten von COVID-19 betroffen. Derzeit (…) werden vermehrt Fehlinformationen verbreitet, die suggerieren, dass Menschen, die mit HIV leben (PLHIV) ein höheres Risiko haben, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, was zu einer neuen Stigmatisierung führt. Dies und die verbreitete Angst vor Corona könnte auch der Hauptgrund für den signifikanten Rückgang der Zahl der HIV-Patient*innen sein, die medizinische Versorgung in Anspruch nehmen. Hinzu kommt die Stilllegung von Fabriken, die lebenswichtige Medikamente wie ARV, PrEP, Kondome, HIV-Test-Sets und andere wichtige medizinische Güter herstellen. (…) Die Patient*innen haben keinen Zugang zu einer angemessenen Ernährung, und in der gegenwärtigen Situation sind finanzielle Engpässe offensichtlich.“

Auch von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Kongo (EELCo) kommen alarmierende Nachrichten, unter anderem zu den Folgen der strikten Ausgangssperren von März bis August:

„Auch war Nahrungsmittelknappheit ein großes Problem in dieser Zeit, was nochmals die Situation der geschwächten HIV-Patient*innen verschlechterte. Obwohl gesetzlich sowohl die Kostenfreiheit von Behandlung als auch Test garantiert ist, wurde in schlecht versorgten Regionen von Patient*innen ein Beitrag (meist 2 USD) verlangt. Im Zuge der staatlichen Anti-Corona-Maßnahmen kam es zu einer Unterversorgung mit vielen Medikamenten im Land, weil Transportwege durch Einstellung des Flugverkehrs und die Schließung von Grenzen abgeschnitten wurden. Die Reduzierung der Lieferwege hält teilweise bis heute an, und so sind vor allem so genannte opportunistische Infektionen ein Problem. Auch die Neudiagnose von HIV-Patient*innen ist aktuell schwierig. Knappheit der Tests und die Angst der Bevölkerung, sich im Krankenhaus mit Sars-CoV-2 anzustecken, haben vermutlich zu einer Abnahme der Neudiagnosen geführt. So ist gerade der unbekannte Status bezüglich einer HIV-Infektion Treiber der HIV-Pandemie und die negativen Auswirkungen werden sich erst in den kommenden Jahren zeigen. (…) Mit dem Aufkommen der ersten Impfstoffe gegen Sars-CoV-2 stellt sich aber die Frage, inwieweit diese auch für (immunsuppressive und therapierte) HIV-infizierte Personen, aber auch für mit anderen Erregern infizierte Patienten, wie beispielsweise mit Tuberkulose, geeignet sind. Es bedarf hier unbedingt einer Erweiterung des Fokus auf diese Zielgruppen“, schreibt Markus Schmidt. Der Rummelsberger Diakon arbeitet zusammen mit seiner Frau Sibylle im Sozial- und Gesundheitswesen in der DR Kongo. Wichtige Tätigkeitsfelder sind die HIV/AIDS-Aufklärung und -prävention sowie die Versorgung und Behandlung von Epilepsiepatient/innen. Sibylle und Markus Schmidt wurden von Mission EineWelt ausgesendet.

 

Kontakt für Nachfragen:

Gisela Voltz

gisela.voltz@mission-einewelt.de

<Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk