Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Es sind verschiedene Gaben; aber es ist ein Geist. Und es sind verschiedene Ämter; aber es ist ein Herr. Und es sind verschiedene Kräfte; aber es ist ein Gott, der da wirkt alles in allen. Durch einen jeden offenbart sich der Geist zum Nutzen aller. 1.Kor. 12,4-7

 

Der Mehrwert ist heutzutage wichtig. Ständig wird danach gefragt. Was habe ich für einen Mehrwert, wenn ich dies oder jenes tue, diesen oder jenen Beruf ergreife? – Auch der Staat schielt auf den Mehrwert, der in Produktion und im Vertrieb von Gütern und Dienstleistungen erwirtschaftet wird und besteuert ihn. Hinter dem Fragen nach dem Mehrwert steckt auch die Frage „Was ist mehr wert?“ oder auch: „Wer ist mehr wert?“.

Letztere Frage ist ganz wichtig für unser menschliches Zusammenleben. Wir bewerten ständig uns selbst und andere, stellen eine Hierarchie auf. Und wer in der Hierarchie oben steht, wird auch als mehr wert erachtet – und hat auch einen Mehrwert im Geldbeutel.

Paulus stellt das alles in Frage. Natürlich sind wir unterschiedlich, haben verschiedene Begabungen und Fähigkeiten, aber es macht einen entscheidenden Unterschied, ob wir diese Gaben und Fähigkeiten nur einsetzen, um einen persönlichen Mehrwert zu erzielen oder ob wir diese Gaben und Fähigkeiten in den Dienst der Gemeinschaft stellen. Gottes Geist, sagt Paulus, bewirkt dies, dass wir nicht nur an uns und die Steigerung des eigenen Mehrwerts denken, sondern er bewegt uns zu gemeinschaftsdienlichem Verhalten und zu einer Lebenseinstellung, die andere gleich achtet, trotz aller unterschiedlichen Gaben und Fähigkeiten. Lassen wir uns von Gott begeistern zu einer solchen Lebenseinstellung.

 

Andacht: Günter Fischer, Tagungsstätte, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Now there are different qualities given to men, but the same Spirit. And there are different sorts of servants, but the same Lord. And there are different operations, but the same God, who is working all things in all. But to every man some form of the Spirit’s working is given for the common good. I Corinthians 12:4-7

 

The added value is important nowadays. People are constantly asking for it. What added value do I have when I do this or that, when I take up this or that profession? – The state also has its eye on the added value generated in the production and distribution of goods and services and taxes it. Behind the question of added value is also the question of what is worth more? Or also: Who is worth more?

The latter question is very important for our human coexistence. We constantly evaluate ourselves and others, we set up a hierarchy. And whoever is at the top of the hierarchy is also considered worth more – and has added value in his or her wallet.

Paul questions all this. Of course we are different, we have different talents and abilities, but it makes a decisive difference whether we use these gifts and abilities only to achieve personal added value or whether we put these gifts and abilities into the service of the community. God’s Spirit, says Paul, causes us to think not only about ourselves and the increase of our own added value, but he moves us to community service and to an attitude to life that respects others equally, despite all the different gifts and abilities. Let God inspire us to such an attitude towards life.

 

Prayer: Günter Fischer

Translated with www.DeepL.com/Translator (free version)

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum Herrn; denn wenn`s ihr wohlergeht, so geht`s euch auch wohl. Jeremia 29,7

 

Wenn es der Stadt gut geht, dann geht es uns auch gut.

Geht es uns gut? Geht es unserem Umfeld gut?

Schaut man auf die aktuellen Krisen der Welt, dann geht es unseren Städten nicht gut und viele Menschen leiden.

Die Erde brennt in Kalifornien. Der Permafrost wird weniger.

Die Corona-Pandemie hat all unsere täglichen Routinen aus dem Gleichgewicht gebracht.

Menschen werden mundtot gemacht, ihr Leben wird bedroht in Russland und Weißrussland, China und Hongkong.

Menschen sind auf der Flucht und nehmen immense Gefahren auf sich mit dem Wunsch, in eine gesunde Stadt zu ziehen, und werden dann in Flüchtlingscamps doch bitter enttäuscht und traumatisiert.

 

Immer wieder hört man Stimmen, dass es so schlimm noch nie auf unserer Welt gewesen sei. Doch an Krisen ist die Menschheitsgeschichte reich. Egal welches Geschichtsbuch man aufschlägt, es geht um Krankheiten, Krieg, Macht und manchmal auch darum, wie ein Weg der Versöhnung gehen kann.

Jedes Jahr im Oktober feiern wir in Deutschland den Tag der deutschen Einheit. Ein langer kalter Krieg hat ein versöhnliches Ende gefunden.

Beten hat bei den Demonstrierenden in der ehemaligen DDR eine große Rolle gespielt.

 

Wie nah lässt man die aktuellen Krisennachrichten an sich heran? Bin ich selbst existentiell bedroht? Kann ich als einzelne Person überhaupt etwas bewirken?

 

Jeremia 29,7 fordert uns sogar auf, selber etwas zu tun. Nämlich uns für eine bessere Welt einzusetzen UND zu beten. Beten wir gemeinsam dafür, dass es unserer Erde, unseren Städten wieder gut geht. Beten wir dafür, dass Flüchtlinge ein menschwürdiges Leben führen und rechte Parolen mundtot gemacht werden.

Beten wir für freie Meinungsäußerungen in allen Städten und Dörfern. Beten wir gemeinsam das Vaterunser, das uns alle verbindet. Beten wir für uns selbst und hören Gottes Stimme.

Vertrauen wir in unserem Glauben an das bekannte afrikanische Sprichwort:

„Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten können das Gesicht der Welt verändern.“

 

Andacht: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

 

 

And be working for the peace of the land to which I have had you taken away prisoners, and make prayer to the Lord for it: for in its peace you will have peace. Jeremiah 29:7

 

If the city is doing well, then we’re doing well too.

Are we fine? Is our environment fine?

If you look at the current crises in the world our cities are not doing well and many people are suffering.

The earth is burning in California. The permafrost is getting less.

The corona pandemic has thrown all of our daily routines out of balance.

People are silenced, their lives are threatened in Russia and Belarus, China and Hongkong.

People are on the run, take immense risks with the desire to move to a healthy city and are then bitterly disappointed and traumatized in refugee camps.

 

Again and again one hears voices that it has never been so bad in our world. But human history is full of crises. No matter which history book you open it is about diseases, war, power and sometimes how a path of reconciliation can go.

Every year in October we celebrate our unity day in Germany. A long cold war has come to a conciliatory end.

Prayer played a major role in the demonstrations in the former GDR.

How close can you get the current crisis news? Am I existentially threatened myself? Can I make a difference as an individual?

Jeremiah 29:7 even asks us to do something ourselves. Namely to do something for a better world AND to pray. Let’s pray together, for that our earth, our cities are doing well again. Let’s pray that refugees lead a decent life and that right-wing slogans are silenced.

Let’s pray for freedom of speech in all cities and villages. Let’s pray together the Lord’s prayer, which connects us all. Let’s pray for ourselves and let us hear God’s voice.

We trust in our belief in the well-known african proverb:

“many little people in many small places can change the face of the world.”

 

Prayer: Sara Neidhardt

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Suchet der Stadt Bestes und betet für sie zum HERRN; denn wenn’s ihr wohlgeht, so geht’s euch auch wohl. Jeremia 29, 7, Monatsspruch für Oktober

 

Als Bürgerinnen und Bürger haben wir in Deutschland immer wieder die Möglichkeit, unser Schicksal im Staat und in den Gemeinden mitzubestimmen – und hoffentlich nehmen wir diese Gelegenheiten auch wahr. Denn die ursprünglichen Hörer*innen des Jeremia-Wortes hatten die Möglichkeiten nicht, sich selbst zu entscheiden. Sie lebten in der Verbannung fern der alten Heimat, ohne Recht auf Mitsprache. Aber wer an Gott glaubt, braucht und darf nicht resignieren und die Hände verzweifelt in den Schoß legen. Zum Beten an den lebendigen Gott sind wir auch als Christ*innen aufgerufen. Das schließt die Teilnahme an Demonstrationen für Frieden und Bewahrung der Schöpfung nicht aus.

Hier heißt es: der Stadt Bestes. Aber wörtlich klingt es viel grundsätzlicher: Sucht das Heil, den Frieden der Stadt – wenn in ihr Frieden herrscht, lebt auch ihr in Frieden.

Oft suchen wir etwas Besseres, Fortschrittlicheres, Erfolgversprechendes und Zukunftsträchtiges. Aber der Prophet ermahnt uns: Vergesst über allen euren Aktivitäten das Beten nicht, sonst kann es sein, dass euer ganzer guter Wille im Chaos endet. Denkt an eure Kinder und Enkel, werden wir ermahnt.

Bald feiern wir den Tag der Deutschen Einheit. 1989 kam in Folge der Friedensgebete in Leipzig die unerwartete friedliche Wende in der deutschen Geschichte. Gebete hatten über Gewehre gesiegt. Das Wort des Propheten Jeremias hatte sich erfüllt.

 

Nun danket alle Gott
mit Herzen, Mund und Händen,
der große Dinge tut
an uns und allen Enden,
der uns von Mutterleib
und Kindesbeinen an
unzählig viel zu gut
bis hierher hat getan.

(Martin Rinckart)

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

Seek the welfare of the city, and pray to the Lord on its behalf, for in its welfare you will find your welfare. ESV

 

As citizens of a democratic Germany we have the possibility to influence our future through many elections at the local level as well as at the national level. And hopefully we make use of this  opportunity. The Prophet Jeremiah did not speak to free people but to people living in exile far away from home, powerless, with an uncertain future.

But who believes in the Lord does not need resigning and being desperate. As Christians we are reminded to pray to the living God. In a human perspective we may take part in demonstrations for peace and environment as well.

Our Bible translation speaks of welfare, but in the original Hebrew version it is more radical, using the word Shalom, the means unconditional PEACE, even salvation. Out of this welfare may develop. Often we have economic or political aims, success, progress, that’s what we want.

The Prophet tells us: All your own activities may be fine, but don’t forget your prayers to God. He can fulfill your wishes and end your needs. Think of your children and grandchildren. Without God’s blessing our plans can end in chaos.

The word of the Prophet Jeremiah was fulfilled when the cold war-separation in Europe ended peacefully and the so-called iron curtain fell. We thank God that not through arms, but peacefully freedom came to many eastern European countries including former German Democratic Republic. That’s why we in Germany can celebrate our Day of German Unity.

 

Now thank we all our God,
with heart and hands and voices,
Who wondrous things has done,
in Whom this world rejoices;
Who from our mothers’ arms
has blessed us on our way
With countless gifts of love,
and still is ours today.

(Martin Rinckart/translation: Catherine Winkworth)

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

Corona ist nicht vorbei, aber das Hygienekonzept steht. Die Ausstellung einBlick von Mission EineWelt hat ab jetzt wieder für Besucher*innen geöffnet.

Die Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag: 10 Uhr bis 12 Uhr und 14 Uhr bis 17 Uhr
Samstag: 10 Uhr bis 13 Uhr
Sonntag und Montag ist die Ausstellung geschlossen.

Einzelpersonen können zu den Öffnungszeiten gerne spontan vorbeikommen. Gruppen ab 5 Personen werden gebeten, sich vorab anzumelden.

Kontakt:
ausstellung@mission-einewelt.de
Telefon: 09874 9-1530

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Ich glaube, auch wenn ich sage: Ich werde sehr geplagt. Psalm 116,10

 

Gar nicht so leicht, das mit dem Glauben an Gott. Woher die Gewissheit nehmen, dass es Gott wirklich gibt, dass das alles keine Hirngespinste sind? Viele Philosoph/innen haben sich schon darüber den Kopf zerbrochen. Und was ist, wenn ich in einer schwierigen Situation bin, wenn ich mit Krankheit, ernsten Problemen oder existentiellen Bedrohungen zu tun habe? Wie kann ich da noch auf Gott vertrauen? Im Alten Testament zeigt uns die Figur Hiob beispielhaft wie ein Mensch trotz Schicksalsschlägen, Leiden, Anfeindungen und Krankheiten zwar an Gott zweifelt, aber nicht an Gott verzweifelt. Der Zweifel gehört zum Glauben dazu, auch das Klagen. Aber auch das Hoffen, dass der Tod nicht das letzte Wort hat, sondern dass die Kraft der Liebe und der Solidarität stärker ist. Aus diesem Prinzip Hoffnung heraus können wir Gottes Liebe weitergeben an andere und darauf vertrauen, dass Gott auch im Leiden und in der Anfechtung bei uns ist und uns nicht verlässt. Amen

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

I still had faith, though I said, I am in great trouble. Psalms 116:10

 

It’s not so easy to believe in God, where does the certainty come from that God really exists, that all this is not just a fantasy? Many philosophers have already racked their brains over this. And what if I am in a difficult situation, if I have to deal with illness, serious problems or existential threats? How can I still trust in God? In the Old Testament the figure of Job shows us in an exemplary way how a man, despite blows of fate, suffering, hostility and illness, doubts about God but does not despair of God. Doubt is part of faith and so is complaining.

But also the hope that death will not have the last word, but that the power of love and solidarity will be stronger. From this principle of hope, we can pass on God’s love to others and trust that God is with us even in suffering and temptation and will not leave us. Amen

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Daniela Denk

In ihrem Ratgeber mit dem Titel „Fair einkaufen – aber wie?“ nehmen die Autor/innen Martina Hahn und Frank Herrmann den fairen Handel unter die Lupe: Was verbirgt sich jeweils hinter den diversen Fair-Labeln? An welchen Produkten verdienen wirklich die, die sie anbauen oder herstellen? – Antworten auf diese und weitere Fragen wird Frank Herrmann in seinem Vortrag am 9. Oktober um 19 Uhr bei Mission EineWelt in Neuendettelsau geben. Der Vortrag ist eine gemeinsame Veranstaltung der Gemeinde Neuendettelsau und Mission EineWelt. Der Eintritt ist frei.

Fair boomt. Aufschriften, die Produkte als „fair (gehandelt)“ ausweisen, gibt es inzwischen überall und in vielen Variationen. Faire Produkte sind längst kein Alleinstellungsmerkmal von Weltläden mehr. Das Problem dabei: Bezeichnungen wie „Fairer Handel“ oder „fair gehandelt“ sind nicht geschützt. Sie können auch ohne Siegel und Zertifizierung verwendet werden. Für Verbraucher/innen, die Produkte kaufen wollen, an denen die Hersteller/innen in den Ländern des globalen Südens wirklich verdienen, erschwert das die Orientierung enorm.

Frank Herrmann geht in seinem Vortrag auf den Unterschied zwischen Fairem Handel als Marketingmasche und Fairem Handel als nachhaltigem Instrument für eine gerechtere Welt ein, verschafft einen Überblick über neue Entwicklungen im Fairen Handel und gibt faire Konsumtipps. Um zu verdeutlichen, dass Fairer Handel nur EIN Baustein einer nachhaltigen Lebensweise ist, geht Frank Herrmann zum Schluss seiner Präsentation auch kurz auf die Themen Fairer Tourismus, Faire Textilien, Faire Elektronik und Faire Geldanlagen ein.

Frank Herrmann ist Betriebswirt und hat als solcher mehrere Jahre in Mittel-und Südamerika gelebt und dort kleinlandwirtschaftliche Kooperativen und NGOs beraten. Für sein Buch „FAIRreisen – Handbuch für alle, die umweltbewusst unterwegs sein wollen“ bekam er im Jahr 2017 den ITB BuchAward für das beste touristische Fachbuch. Als Autor und Journalist arbeitet er unter anderem für die taz, die Berliner Zeitung, die Sächsische Zeitung und Geo special.

Der Vortrag findet im Otto-Kuhr-Saal im Erdgeschoss des Hauptgebäudes von Mission EineWelt, Hauptstraße 2, Neuendettelsau, statt. In den Räumen von Mission EineWelt gelten die üblichen Corona-bedingten Hygieneregeln. Bei großer Nachfrage kann der Vortrag per Video in weitere Räume übertragen werden.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

„Gutmenschen“ – das Unwort des Jahres 2015 poppt im Zusammenhang mit den Ereignissen in Moria und deren Konsequenzen wieder auf. Der Brand in Moria hat die Diskussion über die Aufnahme von Menschen, die geflohen sind, neu angeregt. Gutmenschen sind jetzt für manche die, die sich Sorgen machen, dass bei Europas Umgang mit Geflüchteten die Menschlichkeit auf der Strecke bleibt, die Europa ansonsten gerne für sich in Anspruch nimmt. Die Gutmenschen-Kritiker/innen meinen: Wer Geflüchtete aufnehmen will, habe keine Ahnung von den politischen Realitäten, die zu hartem Handeln zwängen.

Wenn ich darüber nachdenke, finde ich es eigentlich gut, „Gutmensch“ genannt zu werden. Das möchte ich gerne sein: ein guter Mensch, einer, dem andere Menschen wichtig sind, und dem es nicht egal ist, wenn sie unter menschenunwürdigen Zuständen dahinvegetieren müssen. Jesus hat diese Haltung für mich vorgelebt und Worte wie die aus dem 1. Timotheus bestärken mich darin: Den Reichen in dieser Welt gebiete, […] dass sie Gutes tun, reich werden an guten Werken, gerne geben, zum Teilen bereit sind.“

In diesem Sinn: Die Welt braucht Gutmenschen – dringend!

 

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

“Gutmenschen” (do-gooders) was choosen as inappropriate word of the year in Germany 2015. It pops up again in connection with the discussions about the consequences of the fire in the refugee camp Moria in Greece. The events in Moria have rekindled the discussion about the reception of people who have fled. For some, do-gooders are now those who are worried that Europe’s treatment of refugees is contrary to the humanity that Europe claims to be one of its foundations. The allegation is that the do-gooders – those who want to welcome refugees in their countries – have no idea of the political realities that force Europe to take tough action.

When I think about it, I actually think it is good to be called a do-gooder. That is what I would like to be: a good person, someone who cares about other people and who cares if they are forced to languish in inhumane conditions. Jesus exemplified this attitude for me, and words like the one from 1 Timothy encourage me in this: “Command the rich to do what is good. Tell them to be rich in doing good things. They must give freely. They must be willing to share.”

In this sense. The world needs do-gooders – urgently!

 

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Was hat der Mensch für Gewinn von all seiner Mühe, die er hat unter der Sonne? Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen. Die Sonne geht auf und geht unter und läuft an ihren Ort, dass sie dort wieder aufgehe. Der Wind geht nach Süden und dreht sich nach Norden und wieder herum an den Ort, wo er anfing. Alle Wasser laufen ins Meer, doch wird das Meer nicht voller; an den Ort, dahin sie fließen, fließen sie immer wieder. Prediger 3-7

 

Wie lange ist es her, dass wir in den Himmel oder in die Natur um uns herum geschaut haben? Ob es Nacht oder Tag ist. Ich weiß nicht, ob Vivaldi an Gott glaubte, ich weiß nicht, ob er die Bibel las, aber ich könnte sagen, dass das, was Vivaldi in seinen Partituren zum Ausdruck brachte, Gottes Schöpfung ist. Gottes Schöpfung in der Musik, Musik, die heilt. Haben Sie Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ gehört? Mit geschlossenen Augen an einem ruhigen Ort sitzend? So stelle ich mir Vivaldi vor, wie er alle Klänge sammelt, an verschiedenen Orten steht, aber zu einem anderen Ort geht, um sein Werk zu schaffen. Jetzt lebe ich in der Stadt Nürnberg, und die Lichter im Zentrum erlauben es mir nicht, die Sterne zu beobachten. Vorher, als ich im Dorf Neuendettelsau wohnte, war der Himmel wie ein riesiges schwarzes Tuch, das mit weißen Punkten befleckt war. Ich versuche jeden Tag, rechtzeitig anzuhalten, zu sitzen, mich auf den Boden, auf das Gras oder irgendwo hin zu legen, um mich mit Gott durch seine Schöpfung zu verbinden. Vor zwei Tagen markierte der Kalender das Ende des Zyklus Sommer und den Beginn eines anderen, des Herbstes. Gott ist ein Künstler, ein Maler, ein Dichter, der sich durch die Natur mit Farben, Formen und Gerüchen ausgedrückt hat. Es ist jeden Tag unsere Gelegenheit, weiterzumachen und mit den Veränderungen und Zyklen mitzugehen. Es wird gesagt, dass das Wort Herbst „Zunahme“ bedeutet. Die Zunahme oder die Fülle des Jahres. Wir vertrauen darauf, dass Gott uns die Möglichkeit gibt, weiterhin Kraft und Energie aus den Farben und Schattierungen zu schöpfen, die er in die Natur gelegt hat, um uns jeden Tag zu erneuern. Viele spirituelle Zentren befinden sich weit weg vom Lärm der Stadt, um die Begegnung mit Gott zu erleichtern und zu zeigen, wie wunderbar es ist, in der unermesslichen Stille seiner Schöpfung auf ihn zu hören.

 

Herr, führe uns in unseren Zyklen und lehre uns, wie wir uns an die Übergänge anpassen können, die du in der Natur und in unserem Leben vollzogen hast, um uns in jeder Jahreszeit unseres Daseins im Glauben zu bestärken. Hilf uns, dich nicht aus unserer Gleichung herauszunehmen, denn jeder Versuch von Menschen ist ohne deine Gegenwart, Herr, bedeutungslos.

 

Andacht: Sergio Rios Carillo, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

What does man gain by all the toil at which he toils under the sun? A generation goes, and a generation comes, but the earth remains forever. The sun rises, and the sun goes down, and hastens to the place where it rises. The wind blows to the south and goes around to the north; around and around goes the wind, and on its circuits the wind returns. All streams run to the sea, but the sea is not full; to the place where the streams flow, there they flow again. Eclessiastes 3-7

 

How long has it been since we looked at the sky or nature around us? Whether it is night or day. I don’t know if Vivaldi believed in God, I don’t know if he read the Bible, but I could say that what Vivaldi expressed in his scores is God’s creation. God’s creation in music, music that heals. Have you heard Vivaldi’s „Four Seasons“? Sitting with closed eyes in a quiet place? This is how I imagine Vivaldi collecting all the sounds, standing in different places, but going to another place to create his work. Now I live in the city of Nuremberg, and the lights in the centre do not allow me to watch the stars. In the past, when I lived in the village Neuendettelsau, the sky was like a huge black cloth stained with white dots. Every day I try to stop in time, to sit, to lie down on the ground, on the grass or somewhere else, to connect with God through His creation. Two days ago, the calendar marked the end of the cycle summer and the beginning of another one, autumn. God is an artist, a painter, a poet who has expressed himself through nature with colours, shapes and smells. Every day is our opportunity to continue and to go along with the changes and cycles. It is said that the word autumn means „increase“. The increase or the fullness of the year. We trust that God will give us the opportunity to continue to draw strength and energy from the colors and shades that He has put into nature to renew us every day. Many spiritual centres are located right in the woods or far away from noise or the city, to facilitate the encounter with God and to show how wonderful it is to listen to Him in the immeasurable silence of His creation.

Lord, guide us in our cycles and teach us how to adapt to the transitions you have made in nature and in our lives, to strengthen us in faith in every season of our existence. Help us not to take you out of our equation, for any attempt by humans is meaningless without your presence, Lord.

 

Prayer: Sergio Rios Carillo

Illustration: Daniela Denk

 

 

¿Qué provecho tiene el hombre de todo su trabajo que tiene bajo el sol? Una generación pasa y otra viene, pero la tierra es para siempre. El sol sube y baja, y va a su lugar, para que pueda volver a subir allí. El viento va hacia el sur y gira hacia el norte y vuelve al lugar donde comenzó. Todas las aguas corren hacia el mar, pero el mar no se llena; al lugar donde fluyen, siguen fluyendo. Eclesiastés 3-7

¿Desde hace cuánto no miramos al cielo o detenidamente a la naturaleza que nos rodea? Ya sea de noche o de día. No sé si Vivaldi creía en Dios, no sé si leyó la Biblia, pero podría decir que, lo que Vivaldi plasmo en sus partituras, es la creación de Dios. La creación de Dios plasmada en música, música que sana. ¿Has escuchado las cuatro estaciones de Vivaldi sentado, en un lugar tranquilo con los ojos cerrados? Así me imagino a Vivaldi recolectando todos los sonidos, estacionado en varios lugares, pero moviéndose hacia otro para crear su obra. Ahora vivo en la ciudad, y las luces del centro no me permiten observar las estrellas. Antes, cuando vivía en el pueblo, el cielo era como una inmensa tela negra manchada de puntos blancos. Intento cada día detenerme en el tiempo, sentarme, acostarme en el suelo, sobre la grama o el pasto para conectarme con Dios a través de su creación. Hace dos días marco el calendario, el final de un ciclo (verano) y el inicio de otro, otoño. Dios es un artista, un pintor, un poeta que se ha expresado a través de la naturaleza con colores, formas y olores. Es siempre nuestra oportunidad cada día, de continuar y andar junto con los cambios y ciclos. Se dice que la palabra otoño significa “aumento”. El aumento o la plenitud del ano. Confiamos en Dios que nos de la oportunidad de seguir agarrando fuerzas y energías a través de los colores y matices que ha puesto en la naturaleza para renovarnos cada día. Muchos centros espirituales están ubicados justamente en bosques, o lejos del ruido o la ciudad para facilitar el encuentro con Dios y que maravilloso es escucharle en el silencio inmenso de su creación.

Señor, guíanos en nuestros ciclos y enséñanos a adaptarnos a las transiciones que has depositado tanto en la naturaleza como en nuestras vidas para montarnos con fe en cada estación de nuestra existencia. Ayúdanos a no sacarte de nuestra ecuación, porque todo intento del ser humano, sin la presencia del Señor, es en vano.

 

Sergio Rios Carillo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Er wird den Tod verschlingen auf ewig. Jesaja 25,8

 

Dass das Sterben zum Leben gehört, wissen wir. Aber mit diesem Wissen verbindet sich seit Menschengedenken auch die Angst davor. Die Angst vor dem eigenen Tod und Sterben und die Angst davor, nahe Menschen aus der Familie, dem Freundes- oder dem Kollegenkreis zu verlieren.

Viele von uns haben diese Erfahrung bereits gemacht und wir, als Mitarbeitende von Mission EineWelt, haben erst Anfang August unseren Kollegen Helge Neuschwander-Lutz aus unserer Mitte verloren. Der Tod in unserem Umfeld macht uns fassungslos, und es fällt uns schwer, uns damit abzufinden.

In der Bibel begegnet uns die Auseinandersetzung mit dem Tod und der Angst davor an vielen Stellen. Jedes Mal aber stellt die Bibel ein Gegenkonzept zur Angst  vor. Auch die Tageslosung für heute will auf diese Angst mit Hoffnung antworten: „Er wird den Tod verschlingen auf ewig“, heißt es beim Propheten Jesaja. Gott wird das, was wir am meisten fürchten, „verschlingen“ und so verwandeln in Leben.

Gebet: Wenn ich, mein Gott, einst sterben soll, so schenke du mir deine Nähe. Ich habe Angst, das weißt du wohl, weil ich nur dieses Leben sehe und möchte doch dein Leben schauen. Ich bitte, Herr, hilf mir vertrauen.

(von Günter Schott, abgedruckt in den Losungen 2020, für den 23.9.2020)

 

Andacht: Gabriele Hoerschelmann, Direktorin Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

He will swallow up death for ever. Isaiah 25:8

 

Death is a part of life; this is something we all know. But knowing this makes us humans also fearful since all ages. We are afraid about our own dying and death and also about losing loved ones in our families, friends and colleagues. Many of us experienced this already in their lives and just this year in early August we, as Mission OneWorld, lost our colleague Helge Neuschwander-Lutz from our midst. The experience of death leaves us stunned and we find it hard to cope with it. The bible deals with death and fear in many places by presenting a counter-concept. The watchword of today answers with hope: “He will swallow up death forever”, says the prophet Isaiah. God will “swallow up” what we fear the most and thus change death into life.

Prayer: When I will die, I ask you God to be near me. You know that I am afraid. I can only see this life but long to see your life. I ask you Lord, help me to trust. (Günter Schott)

 

Prayer: Gabriele Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk