Die 44. Lateinamerikawoche, die seit Sonntag als digitale Veranstaltung online läuft, ist am Sonntag mit Lesung und ökumenischem Gottesdienst gestartet. Unter den vielen Teilnehmer*innen war auch viel internationales Publikum.

Am Montagabend ging es um die Auswirkungen der Coronakrise auf Lateinamerika. Katja Maurer von medico international hielt in ihrem anschließenden Vortrag fest, dass nur ein entschiedenes Umsteuern weg von privatisierter gewinnorientierter Gesundheitsversorgung hin zu gemeinwohlorientierten Gesundheitssystemen, eine Bewältigung der Corona-Krise in Lateinamerika ermöglichen werde. In vielen Ländern dort gebe es kaum Impfstoffe, eine Durch-Impfung der nötigen 70 Prozent der Bevölkerung sei unter den derzeitigen Gegebenheiten in manchen Ländern frühestens 2024 zu erwarten. Nach der ersten Welle im Frühjahr 2020 habe es kaum Vorbereitungen auf die zu erwartende zweite Welle gegeben. Dass auf Prävention und gute Allgemeinversorgung setzende öffentliche Gesundheitssysteme die Pandemie erfolgreicher bekämpfen können, zeigten die Beispiele Cuba und Uruguay. Wobei jedoch in Uruguay der aktuelle rechtskonservative Präsident gerade die Gesundheitsversorgung wieder privatisiere. Es sei auch beschämend, dass sich 10 reiche Länder, darunter Deutschland, einstweilen rund 95 Prozent der verfügbaren Impfstoffe gesichert hätten. Eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung könne aber nur durch eine gemeinsame weltweite Strategie erreicht werden, wie die Bekämpfung der HIV/AIDS-Pandemie gelehrt habe: Eine Aufhebung des Patentschutzes, die Herstellung und gerechte Verteilung von günstigen Medikamenten und Impfstoffen sowie die Einbeziehung einer starken Zivilgesellschaft.

Des Weiteren verwies sie auf die erschreckende Prognose der Kinderhilfsorganisation Unicef, wonach in Brasilien, wo seit März 2020 die öffentlichen Schulen geschlossen sind, wahrscheinlich auch nach der Pandemie 40 Prozent der schulpflichtigen Kinder nicht mehr zur Schule gehen werden, weil sie arbeiten gehen müssen, um mit ihren Familien zu überleben.

Zu den Folgen der Corona-Krise gehöre neben Arbeitslosigkeit, Armut, wirtschaftliche Misere und Hunger auch die zunehmende Bedrohung der Demokratie, da viele Regierungen die Situation zum Ausbau ihrer Macht und zu sozialer Kontrolle nutzten.

Die von einem Trägerkreis aus kirchlichen, städtischen und menschenrechtlichen Gruppen und Organisationen organisierte Lateinamerikawoche läuft noch bis zum kommenden Samstag, 30.Januar 2021. Informationen zum Programm und zum Einwahllink sind unter www.lateinamerikawoche.de zu finden. Dort kann man die Vorträge auch nachträglich über YouTube ansehen.

 

Kontakt: Gisela Voltz gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.:09874-9-1820

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Wenn es jemandem unter euch an Weisheit mangelt, so bitte er Gott, der jedermann gern und ohne Vorwurf gibt; so wird sie ihm gegeben werden. Jakobus 1,5

 

Weisheit kommt an vielen Stellen der Bibel vor. Sie ist nie etwas, was man allein durch Ausbildung, Studium und Wissen erreichen kann. Diese Aspekte sind auch wichtig, und Schriften in der hebräischen Bibel greifen sogar auf Erkenntnisse und Einsichten anderer Völker zurück. Ein Aspekt darf aber nie fehlen: Weisheit ist ein Geschenk Gottes. Der Jakobusbrief greift das auf und sagt: Wem an Weisheit mangelt, der bitte Gott darum.

In der Bibel äußert sich Weisheit darin, wie ein Mensch lebt und handelt. An anderer Stelle nennt der Jakobusbrief ein paar Kennzeichen dieser Weisheit. Sie wird bei Menschen an ihrem ganzen Leben abzulesen sein, an ihrer Freundlichkeit und Güte. Im Gegensatz dazu stehen Menschen, die gehässig, voller Neid und Streitsucht sind. Der Jakobusbrief schreibt weiter: „Die Weisheit aber, die von Gott kommt, ist vor allem aufrichtig; außerdem sucht sie den Frieden, sie ist freundlich, bereit nachzugeben und lässt sich etwas sagen. Sie hat Mitleid mit anderen und bewirkt Gutes; sie ist unparteiisch, ohne Vorurteile und ohne alle Heuchelei.“ (Übersetzung: Hoffnung für Alle)

Da muss man nicht mehr viel kommentieren. Wir Menschen brauchen solche Weisheit. Bitten wir Gott darum: für uns und andere Menschen.

 

Andacht: Michael Seitz, Referat Mission Interkulturell, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit

 

 

If any of you need wisdom, ask God for it. He will give it to you. God gives freely to everyone. He doesn’t find fault. James 1:5

 

The Bible is talking about wisdom in many places. It is never something that can be achieved through training, study and knowledge alone. These aspects are also important and writings in the Hebrew Bible even draw on knowledge and insights from other people. But one aspect must never be missing: Wisdom is a gift from God. The Letter of James picks up on this and says: whoever needs wisdom, ask God for it.

In the Bible, wisdom is expressed in the way a person lives and acts. Elsewhere, the Letter of James names a few characteristics of this wisdom. It can be seen in people’s lives, in their kindness and goodness. In contrast to this are people who are jealous and bitter. The Letter of James goes on to write: „But the wisdom that comes from heaven is pure. That’s the most important thing about it. And that’s not all. It also loves peace. It thinks about others. It obeys. It is full of mercy and good fruit. It is fair. It doesn’t pretend to be what it is not.“ (Translation: New International Readers Version)

There is no need to comment much more. We human beings need such wisdom. Let us ask God for it: for us and for other people.

 

Prayer: Michael Seitz

Illustration: Heike Halbmann

Archiv MEW

Archiv MEW

Am 21. Januar 2021 ist Schwester Maria Horn im Alter von 93 Jahren verstorben. „Schwester Maria Horn war eine der Letzten, für die Mission eine Lebensaufgabe war. Mit ihrem Idealismus, ihrem bedingungslosen Gottvertrauen und ihrem selbstlosen Einsatz für die Menschen in Papua-Neuguinea ist sie uns bis heute ein großes Vorbild“, würdigt Hanns Hoerschelmann, Direktor von Mission EineWelt, die Verstorbene.

Dass sie in den Missionsdienst gehen wollte, kristallisierte sich für Maria Horn schon als Kind heraus. Die gebürtige Nürnbergerin machte bei Kleinsammlungen für die Missionsarbeit mit und bekam dafür vom Pfarrer Bildchen. Auf einem davon stand, so erinnerte sich Horn vor Jahren im Gespräch mit der Fränkischen Landeszeitung, „O Jesu, Du rufst mich, ich folge Dir“. Als sie das las, sei ihr klargeworden, „was ich für mein Leben will“, erzählte sie damals.

Folgerichtig ließ sich Maria Horn zur Krankenschwester und Hebamme ausbilden, trat der Diakonischen Schwesternschaft in Neuendettelsau bei und ließ sich 1953 von der damaligen Missionsanstalt nach Papua-Neuguinea aussenden.

Dort arbeitete sie als Krankenschwester und Hebamme in Yagaum, Okapa und Awande. Ab 1966 übernahm sie die Leitung der damaligen Leprastation in Etep, die sie in den Folgejahren zum Gesundheitszentrum ausbaute. 1992 wurde Maria Horn für ihre Arbeit mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Nach 41 Jahren im Dienst der Mission ging Schwester Maria Horn im Jahr 1994 in den Ruhestand, den sie in Neuendettelsau verbrachte. Von dort aus setzte sie sich mit dem von ihr gegründeten Verein „Initiative Patenschaften für Neuguineas Kinder“ für die Menschen in Papua Neuguinea ein.

Ihr Arbeitscredo beschrieb sie so: „Möge diese Arbeit zur Ehre Gottes geschehen“.

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

 

Ist nicht mein Wort wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der die Felsen zerschlägt? Jeremia 23,29.

Ich bin gekommen, um ein Feuer in der Erde zu entfachen. Und ich wäre froh, wenn es schon brennen würde! Lukas 12,49 BB

 

Wenn wir von Gott sprechen, müssen wir in der Lage sein zu erkennen, dass dieses Wort nicht unser eigenes ist, sondern das Wort des Herrn. Wer das Wort Gottes in seinem Mund hat, muss dieses Wort verwenden, ohne es zu verfälschen. Aber wie können wir wissen, wenn eine Botschaft nicht vom Herrn ist? Vor allem, wenn die Botschaft wie ein Feuer ist, das brennt und verwundet, oder eine Botschaft wie ein Hammer, der zerstört, ohne aufzubauen. Ich erinnere mich an einen Lehrer, der uns den folgenden Satz lehrte: „Gesegnet ist die Frau, gesegnet ist der Mann, der sich der Gegenwart des Heiligen Geistes bewusst ist, wenn er das Wort des Herrn spricht.“ Es gibt immer wieder Menschen, die sich selbst Propheten nennen. In den schlimmsten Fällen manipulieren politische Führer*innen das Wort Gottes und präsentieren sich als von Gott gesandte Messiasse, die die absolute Wahrheit für sich gepachtet haben. Es sind nicht nur Pastor*innen (z.B. in Lateinamerika), die religiösen oder politischen Fanatismus fördern, sondern es gibt auch Politiker*innen, die politischen Fanatismus durch Religion fördern. Die Losungstexte erinnern mich an ein Lied des Propheten Jeremia: „Wie kann ich vor dir fliehen, wie kann ich nicht reden, wenn deine Stimme in mir brennt?“ In einer anderen Strophe heißt es: „Heute fordere ich euch, mein Volk, auf, zu zerreißen und niederzureißen.“ Und wenn ich darüber nachdenke, füge ich hinzu: „Um zu bauen, muss man dekonstruieren und dann pflanzen“. Und in diesem Sinne ist Gottes Wort wie ein Hammer: zum Dekonstruieren und dann zum Aufbauen.

Gott weiß, wer seine Propheten sind und wer von ihm auserwählt wurde, das Feuer und der Hammer zu sein, um wiederaufzubauen und zu etablieren. In manchen Kirchen verwenden religiöse Führer diesen Text, um Gemeinden „Angst zu machen“. Aber Gott spricht nicht mit Feuer und Hammer, um einzuschüchtern. Er redet von falschen Propheten. Wenn ich anfange, über die Symbolik des Feuers zu recherchieren und zu schreiben, wird dieser Text zu lang. Nur so viel: „Feuer“ bedeutet auch reinigen, läutern und loswerden, was alt und verrottet ist. Seien wir wie das Feuer und der Hammer, trennen wir uns von Altem, um uns neu zu machen und gemeinsam einen neuen Weg der Liebe, der Hoffnung und des Friedens zu bauen.

 

Andacht: Sergio Rios Carrillo, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Is not my word like a fire, says the LORD, and like a hammer that breaks the rocks? Jeremiah 23:29.

I have come to kindle a fire in the earth. And I would be glad if it were already burning! Luke 12:49 BB

 

When we speak of God, we must be able to recognize that this word is not our own, but the word of the Lord. Whoever has the word of God in his mouth must use that word without distorting it. But how can we know when a message is not from the Lord? Especially if the message is like a fire that burns and wounds, or a message like a hammer that destroys without building up. I remember a teacher who taught us the following phrase: „Blessed is the woman, blessed is the man who is aware of the presence of the Holy Spirit when he speaks the word of the Lord.“ There are always people who call themselves prophets. In the worst cases, political leaders manipulate the word of God and present themselves as messiahs sent by God, who have the absolute truth for themselves. Not only are there pastors (e.g. in Latin America) who promote religious or political fanaticism, but there are also politicians who promote political fanaticism through religion. The slogan texts remind me of a song of the prophet Jeremiah: „How can I flee from you, how can I not speak, when your voice burns within me?“ Another verse says, „Today I challenge you, my people, to tear up and tear down.“ And thinking about it, I add, „To build, you must deconstruct and then plant.“ And in this sense, God’s Word is like a hammer: to deconstruct and then to build.

God knows who His prophets are and who has been chosen by Him to be the fire and the hammer to rebuild and establish. In some churches, religious leaders use this text to „scare“ congregations. But God does not speak with fire and hammer to intimidate. He is talking about false prophets. If I start researching and writing about the symbolism of fire, this text will become too long. Just this: „fire“ also means to cleanse, purify and get rid of what is old and rotten. Let us be like the fire and the hammer, let us separate ourselves from the old in order to make ourselves new and build together a new path of love, hope and peace.

 

Prayer: Sergio Rios Carrillo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Die Israeliten werden umkehren und den HERRN, ihren Gott, suchen, und werden mit Zittern zu dem HERRN und seiner Gnade kommen in letzter Zeit. Hosea 3,5

Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen. Philipper 2,13

 

Umkehr, Umkehr zum Leben, Umkehr zu Gott ist das Thema der heutigen Losungsworte. Beide Verse klingen wie eine Verheißung, die Verheißung, dass Gott in uns wirkt. Gott selbst bewegt Menschen zur Umkehr aus unheilvollen und lebensfeindlichen Strukturen, aus Sackgassen, die das menschliche Zusammenleben und Gottes Schöpfung zerstören. Diese Botschaft hat etwas Tröstliches an sich, Gott ist da und wirkt in uns, wenn wir es zulassen, wenn wir uns auf ihn, seine Liebe und seine Botschaft einlassen. Gottes Angebote sind Gnade, Umkehr und Neuanfang. Wenn wir uns auf Gott einlassen, seine Liebe in uns wirken lassen, wird dies uns verändern in unserem Denken, Wollen und Handeln.

Die Umkehr zum Leben, sie geschieht schon jetzt, überall dort, wo Menschen Gott suchen, wo Menschen sich auf Gottes Liebe einlassen, wo Menschen anfangen, ungerechte und lebenszerstörende Strukturen, Gesetze, Regeln oder Lebensweisen zu verändern, wo Menschen sich für Frieden einsetzen, wo Menschen ihre Mitgeschöpfe achten und bewahren, wo Menschen sich für Menschenrechte und Menschenwürde einsetzen, wo Menschen auf Gottes Liebe und Gnade vertrauen.

Lasse ich mich auf Gott ein, lasse ich mich durch seine Liebe verändern, bin ich bereit, umzukehren aus den Sackgassen meines Lebens? Gottes Verheißung gilt, jeden Tag aufs Neue! Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Afterward the Israelites will return and seek the Lord their God and David their king. They will come trembling to the Lord and to his blessings in the last days. Hosea 3:5

For it is God who works in you to will and to act in order to fulfill his good purpose. Philippans 2:13

 

Conversion, conversion to life, conversion to God is the theme of today’s watchwords. Both verses sound like a promise, the promise that God will work in us. God himself moves people to repentance from unwholesome and hostile structures, from dead ends that destroy human coexistence and God’s creation. There is something comforting about this message, God is there and working in us if we allow it, if we engage with him, his love and his message. God’s offers are grace, repentance, and new beginnings. If we get involved with God, let his love work in us, this will change us in our thinking, desire and acting.

The conversion to life is already happening now, everywhere where people seek God, where people engage in God’s love, where people begin to change unjust and life-destroying structures, laws, rules or ways of life, where people work for peace, where people respect and preserve their co-creatures, where people work for human rights and human dignity, where people trust in God’s love and grace. Do I engage in God, let myself be changed by his love, am I ready to turn back from the dead ends of my life? God’s promise applies every day anew! Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Heike Halbmann

 

 

 

Es ist ein großer Schritt hin zu einer friedlicheren Welt. Am morgigen Freitag, 22. Januar 2021, tritt der Atomwaffenverbotsvertrag in Kraft. Das Abkommen wurde im Juli 2017 von 122 Staaten der UN-Vollversammlung beschlossen und ist inzwischen von 86 Staaten unterzeichnet worden. Jetzt haben 51 Staaten den Vertrag ratifiziert. Damit tritt der Atomwaffenverbotsvertrag völkerrechtlich in Kraft. Er verbietet jegliche Aktivitäten mit Atomwaffen: nicht nur Einsatz und Androhung eines Einsatzes, sondern auch Entwicklung und Herstellung, Tests, Transport und Lagerung, aber ebenso auch schon die Unterstützung solcher Handlungen.

 

Zusammen mit vielen Friedensaktivist*innen in Deutschland und weltweit feiert Mission EineWelt das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags. In Neuendettelsau an der Hauptstraße 2 und im Caritas-Pirckheimer-Haus in Nürnberg wird um 10 Uhr jeweils eine Fahne mit dem Aufdruck „Nuclear weapons are banned“ gehisst. In Neuendettelsau wird zudem Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann eine kurze Ansprache halten.

 

Zudem werden im Internet unter den Hashtags #Atomwaffenabschaffen und #nuclearban Video-Beiträge aus den Partnerkirchen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gepostet. Unter anderem dabei sind:

Freddy Kwezi, Environmental Aktivist in Dar es Salaam (Tansania)

Rev. Dr. Sivin Kit, Program Executive for Public Theology and Interreligious Relations, Department for Theology, Mission and Justice, The Lutheran World Federation

Dorcas Parsalaw, Studienleiterin für „Nachhaltigkeitsziele im kirchlichem Kontext“ bei Mission EineWelt

Julia Ratzmann, Leiterin der Pazifik-Infostelle bei Mission EineWelt

 

Alle sind herzlich eingeladen, mitzumachen und die beiden Hashtags zu nutzen, um ihre eigenen Appelle zur Abschaffung von Atomwaffen zu posten. Als Zeichen für Frieden und atomare Abrüstung.

 

Zu den Staaten, die den Atomwaffenverbotsvertrag ratifiziert haben, gehören mit Costa Rica, El Salvador, Fidschi, Honduras und Nicaragua auch Länder, in denen Partnerkirchen von Mission EineWelt arbeiten. Deutschland hat den Atomwaffenverbotsvertrag leider bisher weder unterzeichnet noch ratifiziert. Mission EineWelt setzt sich zusammen mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), vielen weiteren zivilgesellschaftlichen Organisationen, vier Bundesländern und mehr als 100 Städten und Gemeinden dafür ein, dass die Bundesrepublik Deutschland dem Atomwaffenverbotsvertrag beitritt.

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Du gibst meinen Schritten weiten Raum, und meine Knöchel wanken nicht. 2. Samuel 22,37

Wo der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit. 2. Korinther 3,17

 

Weite Räume und grenzenlose Freiheit, das sind im Moment wohl eher Wunschvorstellungen. Realität sind verschärfte Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Kontaktbeschränkungen, nächtliche Ausgangssperren, Grenzkontrollen oder Quarantänevorschriften bestimmen seit knapp einem Jahr unser Leben und Arbeiten. Eine Herausforderung für unsere Gesellschaft, für Familien, ja am Ende für jeden von uns. Weite Räume und Freiheit finden zum größten Teil nur noch im Kopf-Kino statt. In der jetzigen Situation klingen die beiden Verse aus den Losungen wie ein schlechter Scherz. Sie sind eine Zumutung.

Doch es ist genau diese Zumutung, die für mich die Losungen so wertvoll machen. Immer wieder führen sie mich aus meinen eingefahrenen Gedankengängen heraus. Sie fordern mich heraus, die Blickrichtung zu ändern, anderes zu hoffen und mein Vertrauen auf eine Botschaft zu setzen, die für die einen eine Torheit ist, für die anderen aber die Kraft Gottes.

Ich halte mich eher an Letzteres. Nicht aus blanker Verzweiflung, sondern als Teil einer Gemeinschaft, die sich von den Realitäten der Gotteskraft getragen weiß. Die nicht müde wird, Geschichten und Erfahrungen zu teilen, die von der Kraft Gottes zeugen. Von dem Halten des wankenden Knöchelns und der erlebten Freiheit – auch und gerade in Zeiten der Unsicherheit und erlebten Einschränkungen.

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

You provide a broad path for my feet, so that my ankles do not give way. 2. Samuel 22,37

Where the Spirit of the Lord is, there is freedom. 2 Corinthians 3,17

 

Wide spaces and limitless freedom, these are more of a wishful thinking at the moment. The reality is tightened measures to contain the corona pandemic. Contact restrictions, night curfews, border controls or quarantine regulations have been determining our lives and work for almost a year. A challenge for our society, for families, and ultimately for each of us. For the most part, vast spaces and freedom only take place in the head cinema. In the current situation, the two verses from the Moravians sound like a bad joke. They are imposition.

But it is precisely this imposition that makes the verses so valuable to me. Repeatedly, day after day, they lead me out of my entrenched line of thought. They challenge me to change my line of sight, to hope for something else and to place my trust in a message that is folly for some, but the power of God for others.

I tend to stick to the latter. Not out of sheer desperation, but as part of a community that knows itself to be carried by the realities of God’s power. A community that never gets tired of sharing stories and experiences that testify to the power of God. Stories about holding the swaying ankle and experiencing freedom – also and especially in times of uncertainty and experienced restrictions.

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Und es murrte die ganze Gemeinde der Israeliten wider Moses und Aaron in der Wüste. 2.Mose 16,2

 

So und ähnlich liest man immer wieder in der langen Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten und seiner langen Wanderung durch die Wüste.

Fast möchte man unsere momentane Situation mit einer Wüstenwanderung vergleichen: Schon fast ein Jahr lang beschäftigt uns Corona, und immer wieder aufs Neue müssen wir uns einschränken: So muss man ja momentan überlegen, welche einzelne Person man einladen soll: Oma oder Opa? Alex oder lieber seine Frau? Eine*r muss zuhause bleiben. Dass man gelegentlich im Stillen gegen „die Oberen murrt“, ist durchaus verständlich.

Wann hat das alles ein Ende?

Das mögen die Israeliten während ihrer 40jährigen Wanderung durch die Wüste auch gedacht haben.

Wann endlich ist das Ziel erreicht? – Wann können wir wieder normal leben?

Eine endlose Warteschleife tut sich auf! Das ist doch kein Leben!

Während der Wüstenwanderung der Israeliten passiert allerdings eine Menge Positives: Gott schenkt Wunder und Rettungen; es gibt Geburten, Hoffnungszeichen und Begegnungen mit Gott; und nicht zuletzt die zweimalige Übergabe der Zehn Gebote an das Volk Israel!

Öffnen doch auch wir die Augen, was alles während dieser endlos langen Warteschleife in der Pandemie passiert! Hoffentlich entdecken wir viel Gutes?!

Für mich persönlich waren es zum Beispiel eingeschränkte, aber intensive Treffen im kleinsten Kreis und viele Spaziergänge, immer wieder mit anderen Freund*innen. Ein echter Segen!

Gott segne unser Dasein in der Warteschleife!

 

Andacht: Ulrike Bracks, Kirchliche Studienbegleitung

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And all the children of Israel were crying out against Moses and Aaron in the waste land. 2.Mose 16:2

 

One reads like this again and again in the long story of the exodus of the people of Israel from Egypt and their long hike through the desert.

You almost want to compare our current situation with a very long desert hike: Corona has kept us busy for almost a year and we always have to limit ourselves again and again: so you have to think about which single person you would like to invite: Grandma or Grandpa? Alex or his wife? One has to stay at home. That one occasionally quietly grumbles against the “upper ones” is quite understandable.

When does it all end?

That is what the Israelites may have thought during their 40-year hike through the desert.

When will the target finally be reached? When can we live normally again?

An infinitely waiting loop opens. That’s no life!

But during the desert hike of the Israelites a lot of positive things happened: God gives wonders and rescues; he gives births, signs of hope and encounters with god; and not least two handovers of the ten commandments to the people of Israel.

Let’s open our eyes to what’s happening during this infinitely long waiting loop in this pandemic. Hopefully we will discover a lot of good things!

For me personally it was, for example, limited but intensive meetings in a small group and many walks, again and again with other friends. A real blessing!

God bless our existence in the waiting loop!

 

Prayer: Ulrike Bracks

Illustration: Heike Halbmann