Von 27. bis 29. Oktober 2017 tagte die Missionshilfe in der Tagungsstätte von Mission EineWelt. Die Neuendettelsauer Missionshilfe gibt es als Verein bereits seit 1926. Seit damals und bis heute sammeln die Mitglieder mit großem Einsatz Spenden und unterstützen so die Arbeit von Mission EineWelt.

 

Das diesjährige Tagungsprogramm führte die Teilnehmenden nach Tansania, Brasilien, El Salvador, Liberia und China. Dorthin wurden sie in den Vorträgen der ReferentInnen mitgenommen, die entweder aus dem jeweiligen Land stammen oder dort arbeiten, und daher sehr anschaulich und lebensnah berichten konnten. So gab es zahlreiche Einblicke in das Leben und die Arbeit der Partnerkirchen von Mission EinWelt. Und vor allem Einblicke in manche Herausforderungen, vor denen diese Kirchen stehen.

 

Gleich zur Eröffnung erörterten Pfarrerin Juliane Kilagwa und Pfarrer Weston Mhema, was aus ihrer Sicht die bayerische von der tansanischen Kirche unterscheidet. Beide sind ökumenische Mitarbeitende bei  Mission EineWelt und nun schon seit gut zwei Jahren in der Gemeinde Unteraltertheim im Dekanat Würzburg  tätig. „Die Gottesdienste sind hier in Deutschland viel genauer vorbereitet und viel konzentrierter“, so Pfarrer Mhema, „vielleicht auch, weil die Gottesdienstbesucher in Deutschland so viel sitzen – da ist es gut, wenn der Gottesdienst nicht so lange geht.“ In Tansania dauere ein Gottesdienst viel länger und selbst nach dem Gottesdienst kann es sein, dass die Gemeindeglieder noch lange Zeit in der Kirche verbringen und dort singen und tanzen. „In Deutschland gehen die Menschen immer gleich nach Hause“, bedauerte Pfarrerin Kilagwa.

 

In Deutschland haben die beiden sehr schätzen gelernt, dass Taufen, Beerdigungen und Hochzeiten immer persönlichen Bezug haben. Außerdem bekommen die Menschen von der Kirche oft eine Kerze geschenkt und überhaupt spielen Kerzen in vielen Gottesdiensten eine Rolle. Jesus als Licht in der Dunkelheit – diese starke Symbolik, die in der Kerze steckt, haben sie auf diese Art erst in Deutschland kennen gelernt. Es sei schön zu sehen, wie jede der beiden Kirchen an ihrem Ort und mit ihren Mitteln am Reich Gottes baut.

 

Der zweite Tag begann mit Referaten zur Arbeit mit Indigenen in Brasilien. Pfarrer Alfredo Malikoski schilderte, flankiert von zwei Gästen, die aktuelle Situation. Anschließend gab Vasheila Siryon, die als Freiwillige für ein Jahr in Deutschland lebt und arbeitet, einen berührenden Einblick in die Situation der Menschen in Liberia, die sich nach Bürgerkrieg und Ebola-Krise mit neuem Mut für ihr Land und ihre Kirche einsetzen. Ebenfalls um die vielfältigen Herausforderungen einer kleinen Kirche ging es in dem Vortrag von Fernando Angel aus El Salvador. Nina Engerer gab einen lebendigen Eindruck in ihre Zeit als Freiwillige in China.

 

Geben-Empfangen-Wachsen: Durch die Begegnungen mit Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und den Blick auf das weite Feld der Arbeit der Partnerkirchen von Mission EineWelt, konnten die TeilnehmerInnen einmal mehr erfahren, was es bedeuten kann, auch über viele Kilometer hinweg mit Menschen zusammenzuarbeiten und gemeinsam so Vielfältiges zum Wachsen zu bringen.

 

Reinhild Schneider

Im Mittelpunkt des Frauenstudientags von missio und Mission EineWelt am 7. Oktober 2017 in Neuendettelsau standen Gewalt gegen Frauen, Frauenhandel und Zwangsheirat. Berichtet wurde vor allem über die Situation in Burkina Faso und Kenia sowie die dortigen Bestrebungen, Frauen per Gesetz vor derartigen Übergriffen zu schützen und die Täter strafrechtlich zu verfolgen. Dazu, diese Prozesse in Gang zu bringen und zu halten, trugen und tragen wesentlich Kirche und Zivilgesellschaft bei, die sich für Prävention sowie für den Schutz der Betroffenen und ihrer Familien stark machen.

Platz 3: Alina Waitzmann/Kinder des Arranta Stammes beim Reiten – ein typisches Bild für Hermannsburg, eine Aboriginal Community in Zentral Australien: Sandwege, Plastikmüll, kaputte Autos, Pferde und eine Gruppe von Kindern, die aus dem Vorhandenen etwas Großartiges machen.

Platz 2: Eva Frank/Eine Schülerin der dritten Klasse feiert ihren Geburtstag und Weihnachten am selben Tag. Das Mädchen Yalixsa hat am 24. Dezember Geburtstag und feiert ihn so gleichzeitig mit Weihnachten. Wie an den meisten besonderen Festen, werden auch hier Wunderkerzen und Feuerwerkskörper angezündet.

Die Auswahl fiel in diesem Jahr besonders schwer, so hoch war das Niveau beim diesjährigen Fotowettbewerb für Freiwillige von Mission EineWelt. Die TeilnehmerInnen aus dem IEF (Internationale Evangelische Freiwilligendienste)-Programm hatten 37 Bilder eingereicht. Die sechsköpfige Jury kürte vier Siegerfotos.

Der mit 300 Euro dotierte 1. Preis des Wettbewerbs geht an Larissa Kellner. Sie fotografierte im Januar 2017 einen Jungen, der am Busterminal im bolivianischen Tarija täglich Getränke verkauft, mit seinem Handwagen. Die Jury war beeindruckt von der „Komposition des Bildes, die einen deutlichen Eindruck der Tristesse vermittelt, in der insbesondere Kinder gefangen sind, die auf diese Weise ihren Lebensunterhalt verdienen müssen“.

Platz 1: Larissa Kellner/An jeder Ecke auf Boliviens Straßen verkaufen Einheimische Snacks, Getränke, Essen etc. Die Verkäufer sind meist Frauen, doch es sind auch sehr viele Kinder dabei. Dieses Bild zeigt einen Jungen, der Getränke an die Menschen am Busterminal verkauft, und das täglich.

Platz 2, honoriert mit 200 Euro, belegt ein Foto von Eva Frank, das ebenfalls in Bolivien gemacht wurde. Nach Ansicht der Jury hat sie am 24. Dezember 2016 in Barrio Paraíso „genau im richtigen Augenblick auf den Auslöser gedrückt und in einer schönen und gelungenen Momentaufnahme pralles Leben eingefangen“. Zu sehen ist ein Mädchen, das an Heiligabend Geburtstag feiert und sich über eine Funken sprühende Wunderkerze freut.

Platz 3: Vanessa Krauß/Füße – Vanessas schlammverkrustetes Fußpaar in Sandalen auf trockenem Boden umgeben von grünen Grashalmen

Über Platz 3 und jeweils 100 Euro dürfen sich in diesem Jahr zwei Teilnehmerinnen freuen: Alina Waitzmann, die in Australien Kinder des Arranta Stammes beim Reiten fotografierte, und Vanessa Krauß für ihre zum Stillleben arrangierten schlammverkrusteten Füße in Nicaragua.

Zur Jury des Fotowettbewerbs gehörten in diesem Jahr Claus Laabs von der Evangelischen Medienzentrale sowie für Mission EineWelt: Hanns Hoerschelmann (Direktor), Jürgen Bergmann (Leiter des Fachreferats Entwicklung und Politik), Sergio Rios Carrillo (Ökumenischer Mitarbeiter im Referat Entwicklung und Politik), Lea Kraus (ehemalige Freiwillige im IEF-Programm) und Thomas Nagel (Leiter Presse/Medien).

Die Partnerschaft des Dekanats Heidenheim mit dem Dekanat Karimui in Papua-Neuguinea gibt es schon lange. Seit über 30 Jahren regelmäßig Besuchsreisen statt. Das Schöne dabei: Die Reisenden sind nicht die Selben wie vor 30 Jahren. Immer wieder beleben jüngere Menschen die Partnerschaft.

Im Jahr 2016 war eine Jugenddelegation aus Papua-Neuguinea vier Wochen im Dekanat Heidenheim. Den Besuch organisierte ein Team um den damaligen Dekanatsmissionspfarrer Roland Kelber. Von 7. August bis 3. September 2017 fand der Gegenbesuch statt. Sechs Jugendliche aus dem Dekanat Heidenheim machten sich auf die Reise ins Hochland von Papua-Neuguinea, um dem Partnerdekanat einen Besuch abzustatten.

Die vierwöchige Reise unter der Leitung von Katharina Vogl war sehr gut vorbereitet. Für die teilnehmenden Jugendlichen wurde sie zu einem höchst beeindruckenden Erlebnis.

Die Auswertung des Erlebten einen Monat nach der Rückkehr aus Papua-Neuguinea zusammen mit Gerhard Stahl, bei Mission EineWelt zuständig für Partnerschaften mit dem Raum Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien, förderte manch interessante Erkenntnis zu Tage.

Antworten auf die Frage, was die Teilnehmenden gelernt hätten, waren: „Wir wollen mehr im Hier und Jetzt leben, nicht so verplant werden.“ oder „Alles locker sehen und  mit mehr Gelassenheit“. Auch, dass der christliche Glaube im Alltag präsenter ist als in Deutschland, hat die Jugendlichen beeindruckt.

Die jungen Leute in Papua-Neuguinea fanden auch so einiges erstaunlich: zum Beispiel, dass die Jugendlichen aus Deutschland sich nicht zu schade waren, sich im Fluss zu waschen und kein extra Toilettenhäuschen brauchten. Neben diesen ganz praktischen Fragen ging es auch um die Rollen von Mann und Frau. Die Gleichberechtigung in der Gruppe der deutschen Teilnehmenden wurde ebenso bestaunt wie das selbstbewusste Auftreten der Frauen.

Ungewöhnlich fanden es die Menschen in Karimui auch, dass Katharina Vogl, obwohl frisch verheiratet, ihren Mann nicht mitbrachte und so viel Zeit für die Kirche opferte.

Wenn es in Karimui Probleme gibt, machen die Menschen Theater. In kleinen Szenen spielen sie sich den „Frust von der Seele“. Sehr realistisch wurden handgreifliche Auseinandersetzungen umgesetzt, wenn etwa der Mann bei einer weit entfernten Firma arbeitet und dort eine andere Frau hat.

Sehr beschäftigt hat die Heidenheimer, dass es auch in so entlegenen Gegenden wie Karimui Straßenkinder gibt, die keine Familie mehr haben und um die sich kaum jemand kümmert. Ein Sozialsystem wie in Deutschland gibt es dort nicht. Dessen Funktion übernimmt in der Regel die Großfamilie. Fällt dieses soziale Netz weg, gibt es kein weiteres.

Für die sechs Reisenden beginnt nun die Zeit des Erzählens. In den kommenden Wochen und Monaten werden sie überall im Dekanat von ihren Erlebnissen im Partnerdekanat berichten. Aber damit nicht genug: Alle wollen von nun an auch im Partnerschaftskreis des Dekanats Heidenheim mitarbeiten. Um das Weiterbestehen und die Lebendigkeit der Partnerschaft zwischen den Dekanaten Heidenheim und Karimui muss man sich keine Sorgen machen.

Dazu, dass diese Reise so stattfinden konnte, haben viele Menschen beigetragen: Alamole Palai, eine Freiwillige aus Papua-Neuguinea, die ein Jahr lang im Dekanat Heidenheim war, half den Jugendlichen bei der Vorbereitung. Pfarrer Horst Gerber, als Seniorexperte immer wieder in Papua-Neuguinea, war als wichtiger Vermittler tätig. Mission EineWelt unterstützte die Teilnehmenden unter anderem durch Pidgin-Sprachkurse.

Gerhard Stahl

Im Sonntagabendgottesdienst am 8. Oktober 2017 in Schwabach-Unterreichenbach war das Handy Thema, genauer: die Rohstoffe, aus denen es gemacht wird, und die HandyAktion Bayern. Zur Einstimmung führte Gemeindepfarrer Werner Konnerth den GottesdienstbesucherInnen vor Augen, wie intensiv wir uns alltäglich mit diesem Gerät beschäftigen: Im Schnitt rund 76 Mal am Tag werde ein Handy täglich entsperrt, bemühte er die Statistik. Das Umweltteam der Gemeinde machte dann in einem szenischen Anspiel auf die sozialen und ökologischen Folgen unseres Handykonsums aufmerksam.

In ihrer Predigt zu 1.Kor 12 fragte Pfarrerin Gisela Voltz von Mission EineWelt: „Was ist es mir wert, dass andere Menschen ein menschenwürdiges Leben führen können?“ Sie erinnerte an die gegenseitigen Abhängigkeiten in der globalisierten Welt und an die Folgen der praktizierten globalen Ungerechtigkeit: Klimawandel, übermäßige Ressourcenausbeutung, Kriege (um den Zugang zu Ressourcen), Flucht und Vertreibung und die immer weiter sich öffnende Schere zwischen Arm und Reich. Nur durch gemeinsame Anstrengungen ließen sich diese Probleme lösen. Dazu, so Voltz, könne JedeR Einzelne durch verantwortliches Konsumverhalten, die Unternehmen durch das Einhalten sozialer und ökologischer Standards entlang der Produktionsketten sowie die Politik durch die Einführung verbindlicher und fairer Regeln zum Beispiel für den Umweltschutz oder den Welthandel beitragen.

Des Weiteren stellte Voltz die HandyAktion Bayern www.handyaktion-bayern.de vor.

Musikalisch untermalt wurde der Gottesdienst vom Gospelchor Sanjola aus Nürnberg.

Mission EineWelt gratuliert der International Campaign to Abolish Nuclear weapons (ICAN) zum diesjährigen Friedensnobelpreis.

Zum Aktionsbündnis ICAN gehören 450 Nichtregierungsorganisationen in 100 Staaten. Sie engagieren sich für die weltweite Ächtung von Atomwaffen und setzen sich für Abrüstung ein. ICAN Gemeinschaft tritt weltweit für Frieden ein und bemüht sich vor allem um die Völkerverständigung in den Krisenregionen. Damit steht das Aktionsbündnis in einer friedenspolitischen Tradition, der sich auch Mission EineWelt verpflichtet fühlt.

Gerechtigkeit, Frieden und die Bewahrung der Schöpfung sind Kernziele der Arbeit des kirchlichen Zentrums mit seinen überseeischen lutherischen Partnerkirchen.

Seit über einem Jahrzehnt beteiligt sich Mission EineWelt deshalb jährlich mit einer Mahn- und Gedenkveranstaltung am Hiroshima-Tag. An jedem 6. August wird hier weltweit der rund 200.000 Toten des ersten amerikanischen Atombombenabwurfs 1945 auf die japanische Stadt Hiroshima gedacht.

Mission EineWelt unterstützt aber auch ganz konkret mit jährlichen finanziellen Zuwendungen die Atomtestveteranen in Französisch-Polynesien. In der Organisation „Moruroa e tatou“ (Moruroa und Wir) haben sich rund 3.500 ehemalige Angestellte des französischen Atomtestgeländes auf dem Atoll Moruroa sowie ihre Angehörigen zusammengeschlossen. Mit Unterstützung der protestantischen Kirche von Tahiti kämpfen diese gesundheitlich stark beeinträchtigten Arbeiter um die Anerkennung ihrer Leiden als direkte Folge der radioaktiven Verstrahlung durch die 193 französischen Atomtests zwischen 1966 und 1996.

Mit seinem Einsatz für eine atomwaffenfreie Welt folgt Mission EineWelt einem Beschluss der bayerischen Landessynode vom Herbst 2010. Damals hatte das Kirchenparlament seine ablehnende Haltung zur Kernenergie und zur Nutzung von Atomwaffen mit einem Eilantrag deutlich gemacht. Kernenergie, auch mit der ungeklärten Frage der Endlagerung, ist aus Sicht der ELKB mit dem biblischen Auftrag, die Erde zu bebauen und zu bewahren, nicht zu vereinbaren.

Julia Ratzmann

Im Rahmen der HandyAktion Bayern und der Fairen Woche referierte der im Kongo geborene Dr. Jean-Gottfried Mutombo, ökumenischer Mitarbeiter beim Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWE), bei den Hofgesprächen am 29. September 2017 in Nürnberg zum Thema Rohstoffabbau für IT-Geräte. Seine These: Ein Handy sei zwar aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken, aber ebenso sei zu bedenken, dass es bei der globalen Wertschöpfungskette der Handyherstellung GewinnerInnen und VerliererInnen gebe, ProfiteurInnen und Ausgebeutete.

Die Geschichte der Ausbeutung des Kongos geht weit in die Kolonialgeschichte zurück und reicht von Sklavenhandel über Kautschukabbau bis hin zum Rohstoffabbau von wertvollen Metallen wie Kobalt, Coltan und Kupfer. „Der Kongo ist ein sehr rohstoffreiches Land, doch der bittere Kontrast dazu ist, dass 77 Prozent der kongolesischen Bevölkerung von weniger als zwei Dollar am Tag leben, die durchschnittliche Lebenserwartung 52, 46 Jahre beträgt und frisches Wasser und Strom nur für knapp 7 Prozent der Bevölkerung zugänglich ist“, erklärte Mutombo. Er berichtete von seinen Besuchen in Tansania, bei denen er LKWs beobachtete, die, beladen mit Rohstoffen aus dem Kongo, in Richtung Uganda zum internationalen Flughafen fuhren: „Ich war so wütend, als ich sehen musste, wie der Reichtum einfach aus dem Land getragen wurde“, erzählte er. Rohstoffschmuggel ist im Kongo ein weit verbreitetes Phänomen und läuft Hand in Hand mit den Nachbarländern Uganda und Ruanda. Der Gewinn aus Förderung und Verkauf der Rohstoffe steht dadurch nur einem kleinen Teil der kongolesischen Bevölkerung zur Verfügung.

Ein Handy enthält um die 30 Metalle. Einige davon, wie Kobalt und Tantal, werden zum großen Teil im Kongo abgebaut. Der Rohstoffabbau erfolgt oft durch Kinderarbeit, er bringt Menschenrechtsverletzungen sowie Umweltzerstörung mit sich. Bis dato gibt es keine gesetzliche Grundlage, die diese Missstände tatsächlich verhindert. Im Gegenteil: Korruption und Straßenbau-Deals mit China, in deren Rahmen die Infrastruktur im Kongo zu Gunsten des Rohstoffhandels aufgebaut wird, sorgen dafür, dass die Ausbeutung weitergeht.

Handyverträge, die die regelmäßige Ausstattung der KundInnen mit den neuesten Handymodellen beinhalten, erhalten diese Ausbeutungskette ebenfalls aufrecht. Immer mehr, immer schneller, immer neuer – ein Handy alle zwei Jahre zu wechseln, ist heutzutage die Regel, nicht die Ausnahme. Dabei stellen sich viele Menschen nicht die Frage, wer die wahren Kosten für die digitale Mobilität trägt. Was steht hinter dem Preis der Geräte: hohe Qualität und Modernität? Vielleicht. Gleichermaßen aber, wie Dr. Mutombo es beim Namen nannte: „Blut, Menschenrechtsverletzungen und großes Leid“.

Die HANDYAKTION Bayern möchte auf diese Missstände aufmerksam machen und zum Handeln auffordern. Weniger Rohstoffverbrauch durch Recycling baut politischen Druck auf Unternehmen auf und kann langsam zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen. Denn weniger ist in manchem Kontext mehr, viel mehr.

Katja Görgen, Praktikantin im Referat Entwicklung und Politik

Weitere Infos zur Handyaktion unter www.handyaktion-bayern.de

KonfirmandInnen aus der Kirchengemeinde Barthelmesaurach im Dekanat Schwabach brachten auch dieses Jahr wieder Erntegaben aus ihrer Gemeinde zu Mission EineWelt. Das ist inzwischen schon ein jahrelanger, schöner (!) Brauch.

Bei Mission EineWelt sind Kürbisse, Krautköpfe, Kartoffeln und dergleichen mehr bestens aufgehoben: Sie werden in der Küche der Tagungsstätte zu einem schmackhaften Mittagessen verwandelt.

Diakon Gerhard Stahl vom Referat Partnerschaft und Gemeinde nahm am 2. Oktober 2017 die Gaben in Empfang und bedankte sich bei den KonfirmandInnen mit einer kurzen Führung durch die neugestaltete Ausstellung von Mission EineWelt.

 

Während des festlichen Erntedankgottesdienstes in der Erlöserkirche Dingolfing wurde Pfarrer Penga Nimbo am 1. Oktober 2017 in sein Amt eingeführt. Pfarrer Nimbo, seine Frau Paulina und ihre Kinder Tono und Pileru kommen von der Evangelisch-Lutherischen Kirche aus Papua-Neuguinea. Sie werden im Rahmen des Programms „Ökumenische Mitarbeitende aus unseren Partnerkirchen“  für die nächsten vier Jahre in Dingolfing, Dekanat Landshut, leben und arbeiten. Das Dekanat Landshut hat seit vielen Jahren eine Partnerschaft mit den Dekanaten Jalibu und Imbongu in Papua-Neuguinea.

Pfarrer Penga Nimbo stellt seine AssistentInnen, Pfarrerin Sabine Wiegmann, Dingolfing, Hofagao Kaia-Hauth, Allersberg und Pfarrer i. R. Werner Strauß, Neuendettelsau vor.

„Miteinander unterwegs zu sein“, sei sowohl Gabe als auch Aufgabe für die Familie aus Papua-Neuguinea und für die Gemeindeglieder und KollegInnen in Dingolfing sowie im Dekanat insgesamt, betonte Pfarrerin Reinhild Schneider, Leiterin des Referats Partnerschaft und Gemeide bei Mission EineWelt, in ihrer Ansprache. Anregungen, wie dieses Miteinander gelingen kann, gaben von Kindern aus Dingolfing gespielte Szenen und die Vorstellung der Erntedank-Traditionen in Papua Neuguinea. Zahlreiche internationale Gäste sowie ein weltmusikalisches Musikprogramm mit Posaunenchor, Singkreis, Trommelgruppe und Gospelchor demonstrierten die Vielfalt der weltweiten Kirche und des Gemeindelebens. Beim anschließenden Empfang im Gemeindehaus wurde die Möglichkeit zur persönlichen Begegnung intensiv genutzt.

Fernsehfilm von Julia von Heinz

Der Film schildert die Lebensgeschichte der Katharina von Bora, die, tief bewegt von Martin Luthers Schriften, ihr Leben als Nonne im Kloster aufgibt und es verlässt. Gegen den Willen ihrer Familie, ohne Einkommen und rechtliche Stellung flieht sie nach Wittenberg und kommt als Magd im Haushalt Cranach unter.

Im Jahr 1525 heiratet sie Martin Luther. Die eigenwillige, selbstbewusste Frau beeinflusst ihren Ehemann und wird eine gleichberechtigte Partnerin und Mutter von sechs Kindern. Der Streit um den Kauf des Anwesens ihrer Familie und der Tod der Tochter Magdalena entzweien die Eheleute jedoch voneinander.

Länge: 105 Minuten, FSK 12

„Katharina Luther“ ist am Mittwoch, 25. Oktober 2017, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.