Etwa einen Tag lang dauert die Reise von El Salvador nach Neuendettelsau. Katherin Gavida Lopez hat diesen Marathon als zweite Freiwillige aus El Salvador auf sich genommen. Jetzt ist die 20-Jährige in Neuendettelsau und büffelt erstmal fleißig Deutsch. In etwa drei Wochen wird sie dann für ein Jahr in einem Kindergarten in München-Freimann arbeiten. Die Arbeit in einem Kindergarten war der ausdrückliche Wunsch von Katherin, die später eine Ausbildung zur Krankenschwester machen möchte.

In den nächsten Wochen werden noch weitere Freiwillige aus den Partnerkirchen im Süden einreisen, die alle für ein Jahr in Deutschland bleiben. Insgesamt werden es dieses Jahr 10 Freiwillige sein.

Zum Abschluss der Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Arusha/Tansania haben die mehr als 1000 Teilnehmenden am 13. März 2018 einen „Aufruf zur Nachfolge“ verabschiedet. Darin wird die „schockierende Anhäufung von Reichtum durch das globale Finanzsystem“ angeprangert, „das wenige reich und viele arm macht“. Dadurch würden totalitäre Herrschaftsstrukturen und Diskriminierung gestärkt. Millionen von Menschen müssten unzumutbaren Bedingungen mit Menschenrechtsverletzungen und Ausbeutung leben. Das Papier fordert alle ChristInnen auf, sich in der Nachfolge Christi für eine bessere Welt einzusetzen.

Die Erklärung im Wortlaut:

http://www.oikoumene.org/en/resources/documents/commissions/mission-and-evangelism/the-arusha-call-to-discipleship 

Am vergangenen Samstag wurde mit einem ganz besonderen Gottesdienst Diakon Gerhard Stahl in den Ruhestand verabschiedet. Der gebürtige Würzburger war in den letzten 22 Jahren in verschiedenen Bereichen des damaligen Missionswerkes Bayern (jetzt: Mission EineWelt) eingesetzt, in den letzten Jahren war er als Partnerschaftsreferent zuständig für die Beziehungen zwischen lutherischen Gemeinden in Bayern zu Kirchengemeinden in Papua-Neuguinea und in Malaysia.

Verabschiedung Diakon Gerhard Stahl

Verabschiedung Diakon Gerhard Stahl

Wie sehr die Arbeit mit lutherischen Christen im fernen Pazifik das berufliche Leben des Rummelsberger Diakons geprägt hat, erfuhren die rund 150 Gottesdienstbesucher in der Neuendettelsauer Sankt Nikolai-Kirche durch Wort und Tat: Kollegen des „Rentners in spe“ begleiteten den Abschiedsgottesdienst mit Liedern aus Papua-Neuguinea, gesungen in der landesweiten Umgangssprache Tok Pisin.

Verabschiedung Diakon Gerhard Stahl

Verabschiedung Diakon Gerhard Stahl

In seiner Predigt blickte Gerhard Stahl nicht etwa mit Wehmut zurück, sondern richtete den Blick vorwärts auf die kommenden Jahre. Viel habe er mit seinen TeamkollegInnen im Referat Partnerschaft und Gemeinde in den letzten Jahren erreichen können, aus den Fehlern in der Vergangenheit habe er stets gelernt. Doch das Wichtigste sei die Zeit, die vor ihm liege, betonte der passionierte Radfahrer. Gemeinsam baue man am Reich Gottes, dessen Kommen ja vielleicht schon ein wenig angefangen habe, bemerkte er augenzwinkernd. In seinem neuen Alltag als Pensionär wolle er versuchen, seinen Glauben wieder mehr in den Alltag zu integrieren. Gerade bei seinen Auslandsreisen zu den Kirchengemeinden in Übersee habe er gelernt, wie sehr das Gebet den Alltag der Menschen präge.

Beim abschließenden festlichen Empfang in der Tagungsstätte von Mission EineWelt wurde es humorig. Mission EineWelt-Direktor Hanns Hoerschelmann, der um die Fußballbegeisterung Stahls wusste, verglich Stahl mit einem Fan des 1. FCN: Ein Partnerschaftsbeauftragter bei Mission EineWelt müsse genauso wie ein Club-Fan zwei Eigenschaften aufweisen: Er müsse begeisterungs- und leidensfähig sein!

Gerührt zeigte sich Stahl von den Abschiedsworten der Rummelsberger Brüdergemeinde, bei denen er vor 40 Jahren eintrat. In Vertretung des Rektors der Rummelsberger Diakone überbrachte Bruder Herbert Lang die Grüße der Gemeinschaft und unterstützte Direktor Hoerschelmann bei der Entpflichtung von Gerhard Stahl.

Die zahlreich anwesenden Dekanatsmissionsbeauftragten aus ganz Bayern und die ökumenischen Mitarbeitenden aus Papua-Neuguinea freuten sich besonders über ein Grußwort von Pfarrer Jack Urame, dem Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea. Im von der gebürtigen Neuguineerin Hofagao Kaia-Hauth verlesenen Grußwort unterstrich Bischof Urame die wichtige Rolle, die Gerhard Stahl beim Aufbau und dem Erhalt der bayerisch-neuguineischen Partnerschaftsbeziehungen zugekommen war. Stahl sei ein Segen für die neuguineische lutherische Kirche gewesen. Er sei dabei nicht nur als Partnerschaftsbeauftragter nach Papua-Neuguinea gekommen, sondern als Freund und als Mitglied der großen Familie von Gottes Kindern, so Bischof Urame.

 

Julia Ratzmann

Die 14. Weltmissionskonferenz des Ökumenischen Rats in Arusha ist nun zu Ende gegangen. Fast tausend Teilnehmende werden heute und in den nächsten Tagen wieder in ihre Länder und Kirchen zurückkehren. Jede und jeder von uns hat sicherlich viele Eindrücke im Gepäck. Es wurde deutlich: Verändernde Nachfolge erfordert unterschiedliche Antworten in unterschiedlichen Kontexten. Gemeinsam war uns allen jedoch die besondere Sorge um den den Krieg in Syrien, die Instabilität in manchen Regionen Afrikas, die national und populistisch geprägten politischen Entwicklungen in westlichen Ländern und die Auswirkungen, die dies auf die Stabilität in der Welt hat. Dazu tritt die Sorge um Menschen, die in ihren Kirchen und Gesellschaften aus ethnischen Gründen, aufgrund von Behinderungen oder wegen ihrer sexuellen Orientierung an den Rand gedrängt werden.

Erstmals wurde auf dieser Konferenz die Idee einer Dekade zur Klimagerechtigkeit an den ÖRK herangetragen. Ich bin gespannt, in welcher Weise sich die Kirchen weiterhin diesen Fragen stellen werden, und es tat gut zu sehen und zu erleben, wie aus allen denkbaren Kirchen der Welt Menschen gemeinsam beraten, Ideen austauschen und miteinander Gottesdienst feiern. Wir bei Mission EineWelt nehmen diese Herausforderung in unsern Arbeitsbereichen und Themen ebenfalls an. Ich freue mich schon auf unsere kommende Kampagne: Der Mensch – Not for Sale.

Abschlussveranstaltung (Foto: Albin Hillert WCC)

Abschlussveranstaltung (Foto: Albin Hillert WCC)

Abschlussveranstaltung (Foto: Albin Hillert WCC)

Angesichts einer dramatischen Entwicklung bei der Staatsverschuldung in armen Ländern des Globalen Südens fordern erlassjahr.de und MISEREOR ein schnelles Handeln der neuen Bundesregierung innerhalb der G20.

119 sogenannte Entwicklungs- und Schwellenländer sind kritisch verschuldet, in 87 von ihnen hat sich die Verschuldungssituation weiter verschlechtert, 13 Länder mussten ihre Schuldenrückzahlungen aktuell ganz oder zumindest teilweise einstellen: Das sind die zentralen Ergebnisse des Schuldenreports 2018, den das deutsche Entschuldungsbündnis erlassjahr.de und das Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR am 15. März im Vorfeld des G20-Finanzministertreffens (19./20. März in Buenos Aires) vorgestellt haben.

Jürgen Kaiser, Politischer Koordinator von erlassjahr.de, erklärt: „Jahrelang haben wir im Schuldenreport vor einer drohenden weltweiten Schuldenkrise gewarnt. Diese Krise ist nun da!“ Betroffen seien politisch instabile Staaten wie Burundi, aber auch Länder, deren Wirtschaft stark auf den Export ausgerichtet ist und die unter dem Rohstoffpreisverfall leiden wie Angola oder die Republik Kongo. „Die sich über Jahre zuspitzende Verschuldungssituation hat dazu geführt, dass derzeit 13 Länder ganz oder teilweise im Zahlungsverzug sind“, so Kaiser weiter. „Die aktuellsten Fälle sind Angola, der Südsudan, der Tschad, Venezuela, Mosambik und der Jemen.“

G20: Schuldenkrisen und deren Bearbeitung auf die Agenda setzen!

„Das ist eine besorgniserregende Entwicklung“, mahnt Klaus Schilder, MISEREOR-Experte für Entwicklungsfinanzierung. „Die Menschen werden immer weiter in die Armut getrieben, wenn ein Großteil der Haushaltsmittel in den Schuldendienst fließt, statt für Investitionen in soziale Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheitsvorsorge genutzt zu werden. Die Folgen sind zum Beispiel wachsende Arbeitslosigkeit und soziale Spannungen, steigende Migration und Instabilität ganzer Gesellschaften.“ Die immer weiter anwachsende Staatsverschuldung fördere damit auch die soziale und politische Instabilität weltweit.

„Wir fordern den frisch ernannten Finanzminister Olaf Scholz dringend auf, sich beim G20-Finanzministertreffen in Buenos Aires dafür einzusetzen, dass Schuldenkrisen und ihre Bearbeitung auf die Agenda der G20 kommen“, fordert Schilder. „Es ist wichtig, dass die G20 umgehend eine sinnvolle Entschuldungsoption schaffen, um dramatische Folgen der Schuldenkrise gerade für die Ärmsten und Verletzlichsten im Globalen Süden abzuwenden“, so Schilder. „Im vergangenen Jahr haben die G20 die Chance vertan, faire und verlässliche Regeln für den Umgang mit Schuldenkrisen zu schaffen. Mit Initiativen wie dem Compact with Africa setzten die G20 auf die Förderung von Privatinvestitionen in afrikanischen Ländern. Das damit einhergehende steigende Risiko für die Schuldentragfähigkeit der Länder lassen sie jedoch vollkommen außer Acht. Das ist unverantwortlich.“

Entschuldungsoptionen für besonders verschuldete Länder schaffen

„Die neue Bundesregierung sollte zudem Entschuldungsoptionen für regional oder thematisch begrenzte Ländergruppen unterstützen“, fordert Jürgen Kaiser. „Die Schaffung eines standardisierten Entschuldungsverfahrens für eine Gruppe besonders betroffener Länder kann ein Weg sein, Überschuldung dort zu überwinden, wo sie besonders bedrohlich ist, und gleichzeitig zeigen, wie ein umfassendes, faires Verfahren für alle betroffenen Länder in Zukunft aussehen kann“, so Kaiser. Denkbar wäre eine solche Entschuldungsoption beispielsweise für die Inselstaaten in der Karibik, die besonders stark von Naturkatastrophen und den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.

Zum Download:

Empfehlungen an die deutsche Bundesregierung zum Umgang mit der Schuldenkrise: http://erlassjahr.de/wordpress/wp-content/uploads/2018/03/SR18-Empfehlungen-Sperrfrist.pdf

Am 26. Februar erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,5 auf der nach oben offenen Richter-Skala die Region um Mendi im südlichen Hochland. Das Epizentrum des Bebens lag 100 Kilometer von Mendi entfernt im Distrikt Nipa-Kutubu in der Provinz Southern Highlands in ungefähr 3, 5 Kilometern Tiefe. Das Beben hatte Auswirkungen auf die Provinzen Southern Highlands, Hela, Enga und die Western Province.

Durch das Beben und mehrere Nachbeben (bis zu 6,6 auf der Richter-Skala) in den Tagen nach dem starken Beben kam es zu zahlreichen Erdrutschen. In Gebirgstälern wurden ganze Dörfer von herabstürzenden Berghängen verschüttet. Das ganze Ausmaß der Katastrophe wurde aus der Luft ersichtlich. Piloten der christlichen Fluggesellschaft Mission Aviation Fellowship (MAF), die medizinische Evakuierungsflüge durchführen und Hilfsgüter wie Trinkwasser, Reis, Konserven und mobile Wasseraufebreitungssysteme transportieren, sprachen von zerstörten Gärten und verschütteten Häusern, über die Ufer getretenen Flüssen und einer allgemeinen Unübersichtlichkeit in den betroffenen Gebieten: „Food gardens especially on ridges were reported destroyed. This was confirmed from the air. Rivers and creeks turned muddy and were blocked with fallen trees and rocks causing water to build up upstream then burst open and send a flood of fast travelling debris downstream wiping away food gardens”, schildert der MAF-Mitarbeiter Nawi Mabo die Lage.

Die MAF hat die technische Assistentin von MAF-PNG, Sharlene Coker, als Koordinatorin der Katastrophenhilfe berufen. Coker hatte bereits 2015 nach dem Erdbeben von Nepal die Katastrophenhilfe durch die MAF vor Ort in Nepal  koordiniert und gilt als Expertin auf dem Gebiet der Erstversorgung nach Naturkatastrophen.

Bisher wurden rund 100 Opfer gemeldet, doch noch konnten die Rettungskräfte nicht alle verschütteten Dörfer erreichen. Mindestens 17.000 Menschen mussten in Notunterkünfte gebracht werden. Nach Angaben von Hilfsorganisationen sind 150.000 Menschen unmittelbar von den Auswirkungen des Bebens betroffen. Über 500 Menschen wurden verletzt, warten aber zum Teil noch auf Hilfe, weil es keine Krankenstationen gibt und die Menschen nicht in Krankenhäuser im Umland ausgeflogen werden können. Das regionale Krankenhaus in Mendi hat weder Strom noch Wasser, auch sind dort keine Medikamente mehr vorhanden.

Besonders betroffen ist nach Angaben des Hilfswerks der Vereinten Nationen (Office for the Coordination of Humanitarian Affairs) die Hauptstadt der Provinz Hela, Tari. Der regionale Flughafen von Tari ist noch immer geschlossen. Angeflogen werden können derzeit nur die kleinen regionalen Flughäfen in Moro und Mendi.

Das neuguineische Rote Kreuz wird bei der Katastrophenhilfe von Teams aus Neuseeland und Australien unterstützt. Auch Mitarbeitende des Roten Halbmonds sind im Einsatz. Die Hilfsorganisationen stellten 212.000 US-Dollar Soforthilfe zur Verfügung. Es wurden Luftbrücken eingerichtet, denn die Straßen sind derzeit unpassierbar und viele Täler können nur aus der Luft erreicht werden. Neben der MAF sind auch staatliche Helikopter sowie private Flugzeuge von Bergbaufirmen bei der Versorgung der Bevölkerung mit „Care-Paketen“ im Einsatz. Strom- und Telefonleitungen waren auch noch Tage nach dem Beben betroffen, Handys funktionierten nur eingeschränkt auf höheren Bergen.

Die Betriebe in den beiden Minen Ok Tedi und Porgera und auf den Gasfeldern des LNG-Projektes (Liquefied Natural Gas) der Firma Exxon wurden eingestellt. Eine Pipeline, die toxische Abräume aus der Gold- und Kupfermine Ok Tedi abtransportiert, wurde zerstört, so dass sich giftige Sedimente in die Umgebung ergossen. UmweltschützerInnen fürchten jetzt die Verseuchung des Bodens durch den quecksilberhaltigen Abraum.

Premierminister Peter O’Neill rief für die betroffenen Provinzen den Notstand aus und erklärte, umgerechnet 114 Millionen Euro (450 Mio. Kina) staatliche Gelder für die Nothilfe in der Erdbebenregion bereitstellen zu wollen.

Die Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Papua-Neuguinea (ELC-PNG) hat in ihrer Zentrale in Ampo eine Sammelstelle für Hilfsgüter eingerichtet. Der Generalsekretär der ELC-PNG, Bernard Kaisom, nahm an einem Koordinierungstreffen aller Hilfsorganisationen unter Leitung des PNG Council of Churches teil. Dort beschloss man unter anderem, einen Evaluierungstrupp ins Hochland zu schicken, um vor Ort zu schauen, was am dringendsten benötigt wird. Die ELC-PNG hat außerdem bekannt gegeben, in den nächsten Wochen Trauma-Berater und Seelsorger in die entsprechenden Provinzen zu entsenden. Durch inzwischen über 130 kleinere Nachbeben und das große Ausmaß der Zerstörungen vor allem in den Tälern seien viele Menschen stark traumatisiert und benötigten moralische Unterstützung, wie es aus der Kirchenzentrale in Ampo hieß.

Aus dem Vatikan erreichte die Katholische Bischofskonferenz in Papua-Neuguinea ein Solidaritäts-Schreiben von Papst Franziskus. Er kondolierte den Familien der Opfer und erklärte, er würde für Papua-Neuguinea beten.

Julia Ratzmann

Am Sonntag wurde die Weggemeinschaft aller christlichen Kirchen besonders schön sichtbar: In einer internationalen und interkonfessionellen Gruppe haben wir gemeinsam mit den katholischen Schwestern und Brüdern in Arusha Gottesdienst gefeiert. Einen kleinen Eindruck vermittelt das Video auf der MEW-Facebookseite: https://www.facebook.com/MissionEineWelt/

In Deutschland gibt es so etwas nur am Heiligabend: eine volle Kirche! (Foto: Gabriele Hoerschelmann)

In Deutschland gibt es so etwas nur am Heiligabend: eine volle Kirche!

Auf dem Weg zum Gottesdienst: Vorfreude. (Foto: Gabriele Hoerschelmann)

Auf dem Weg zum Gottesdienst: Vorfreude.

Gruppenbild vor der Kirche: Unsere Vielfalt ist wunderbar! (Foto: Gabriele Hoerschelmann)

Gruppenbild vor der Kirche: Unsere Vielfalt ist wunderbar!

Der zweite Tag der Weltmissionskonferenz in Arusha war dem Thema „Evangelisation“ gewidmet. Es ist spannend, die globale Vielfalt der Positionen wahrzunehmen. Eine interessante Erkenntnis: Der politische, kulturelle und kirchliche Kontext, in dem Menschen leben, trägt wesentlich dazu bei, wie Evangelisation verstanden wird. Dr. Lin Manhong aus China erklärte auf einer Podiumsdiskussion, dass schon das Tragen eines Kollarhemdes in der Öffentlichkeit als Verkündigung wahrgenommen werden kann. Isis Kangudie Mana aus dem Kongo unterstrich die Wirkmacht biblischer Geschichten wie der von der Stillung des Sturms angesichts eines von Gewalt und Verzweiflung geprägtem Alltags.

Das Podium am zweiten Tag. (Foto: Albin Hillert WCC)

Das Podium am zweiten Tag. (Foto: Albin Hillert WCC)

Immer die wichtigste Grundlage: die Bibel (Foto Albin Hillert WCC)

Immer die wichtigste Grundlage: die Bibel (Foto Albin Hillert WCC)

Eindrucksvoll: ein Massai-Chor in Aktion (Foto: Albin Hillert WCC)

Eindrucksvoll: ein Massai-Chor in Aktion (Foto: Albin Hillert WCC)

Singen inspiriert ... (Foto: Heike Bosien)

Singen inspiriert … (Foto: Heike Bosien)

... Menschen jeden Alters (Foto: Heike Bosien)

… Menschen jeden Alters (Foto: Heike Bosien)

Heute wurde die Konferenz für Weltmission des ökumenischen Rats der Kirchen feierlich in Arusha, Tansania, eröffnet. Bis zum 13. März kommen über 1000 TeilnehmerInnen aus den verschiedensten Kirchen der ganzen Welt in Arusha zusammen, um über die aktuellen Herausforderungen unserer Welt zu diskutieren. Das Thema der Konferenz, „Moving in the Spirit – called to transforming discipleship“, lässt bereits anklingen, worum es gehen wird: Mission hat eine verändernde Kraft – nicht nur für das Leben von Einzelnen,  sondern für die Welt.

Als sie 14 war, wollte ihr Vater Evelyne mit einem älteren Mann aus ihrem Heimatdorf verheiraten. Evelyne wollte das nicht. Sie hatte den Wunsch, weiter zur Schule zu gehen und zu lernen. Vor kurzer Zeit wäre dieser Wunsch noch unerfüllbar und Evelynes Situation ausweglos gewesen.
Die junge Frau fand schließlich Hilfe beim Frauenreferat der Kenya Evangelical Lutheran Church (KELC). Referatsleiterin Alice Mwaringa half Evlyne, aus ihrer Familie zu fliehen und verschaffte ihr einen sicheren Platz in einer Gastfamilie. Evelyne konnte weiter zur Schule gehen. Jetzt steht sie kurz vor dem Abschluss. Danach möchte sie gerne Rechnungswesen studieren.


Mitarbeitende der KELC suchten auch immer wieder das Gespräch mit Eyelynes Vater. Inzwischen akzeptiert er die Entscheidung seiner Tochter. Ende letzten Jahres lud er sie nach Hause ein und untermauerte seine guten Wünsche für Evelynes Ausbildung und Zukunft mit seinem väterlichen Segen.

Mission EineWelt unterstützt die Arbeit der KELC.