Richard Mergner (l.) und Antônio Andrioli (r.) präsentieren den Bayerischen Naturschutzpreis 2020

Richard Mergner (l.) und Antônio Andrioli (r.) präsentieren den Bayerischen Naturschutzpreis 2020

Für seine „großen Verdienste“ um den Schutz des Regenwaldes, seinen Einsatz für gentechnikfreie Landwirtschaft und sein Engagement für die Rechte von Kleinbäuerinnen und Kleinbauern sowie von Indigenen wurde Antônio Inácio Andrioli vom Bund Naturschutz Bayern (BN) mit dem Bayerischen Naturschutzpreis 2020 ausgezeichnet. Mit dem Preis ist gleichzeitig die Ehrenmitgliedschaft im BN verbunden.

Trotz großer politischer Widerstände und „persönlicher Anfeindungen“ werde Andrioli „nicht müde, die Menschen weltweit über die menschenverachtenden Machenschaften der Gentechnik-Agrarindustrie aufzuklären und die Umweltzerstörung, den Pestizideinsatz und die Vertreibung der Kleinbauern anzuprangern“, begründete der BN-Vorsitzende Richard Mergner die Entscheidung.

Als Sohn eines brasilianischen Sojabauern kennt Antônio Andrioli die Lebensverhältnisse und Probleme brasilianischer Kleinbäuerinnen und –bauern von der Pieke auf. Nachdem er eine Ausbildung zum Agrartechniker abgeschlossen hatte, studierte er Philosophie, Psychologie und Soziologie. Im Jahr 2006 promovierte er an der Universität Osnabrück mit einem Stipendium von EED und Brot für die Welt in Sozialwissenschaften. Das Thema seiner Dissertation lautete „Bio-Soja versus Gen-Soja“. Die Studie ist im Jahr 2007 als Buch erschienen.

Ab 2009 war Andrioli an der Gründung der Universidade Federal da Fronteira Sul (UFFS) beteiligt. Diese auf Nachhaltigkeit und Agrarökologie spezialisierte Hochschule ermöglichte insbesondere auch Indigenen, Bäuerinnen und Bauern Zugang zum Studium. Als Direktor und Vizepräsident der UFFS kümmerte sich Andrioli um den Aufbau von sechs weiteren Standorten der Hochschule im Süden Brasiliens. Unter dem Einfluss der Regierung Bolsonaro verlor der streitbare Wissenschaftler im Jahr 2019 diesen Posten. Derzeit ist er in Deutschland gefragter Vortragsredner und Diskutant bei Veranstaltungen zu Ökologie, Landwirtschaft und globaler Gerechtigkeit.

Antônio Andrioli steht seit Jahren in enger Verbindung zu Mission EineWelt. Zuletzt war er 2019 bei der Konsultation von ELKB (Evangelische-Lutherische Kirche in Bayern) und IECLB (Evangelische Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien) zum Thema „Pestizide“ als Referent aktiv.

Auf der Spielwarenmesse in Nürnberg hatte die Fair Toys Organisation (FTO) Premiere. Künftig sollen in der FTO, AkteurInnen aus Zivilgesellschaft und Spielzeugindustrie diese Plattform nutzen, um die Einhaltung von Menschen-, Arbeits- und Umweltrechten in der Spielwarenherstellung zu etablieren. Das ist das Konzept, das maßgeblich vom Nürnberger Bündnis Fair Toys entwickelt wurde, in dem auch Mission EineWelt Mitglied ist.

Mittelfristig soll unter anderem ein Siegel für fair hergestellte Spielwaren etabliert werden, dass die Einhaltung von menschen- und arbeitsrechtlichen sowie ökologischen Standards dokumentiert. Bei einem öffentlichen Fachgespräch während der diesjährigen Nürnberger Spielwarenmesse wurde das Konzept größtenteils wohlwollend aufgenommen. „Jetzt muss sich eine Gruppe engagierter Unternehmen mit der Zivilgesellschaft zusammentun und ein Siegel für faires Spielzeug auf dem Weg bringen“ trommelte Barbara Fehn-Dransfeld vom Plüschtierhersteller Heunec aus Neustadt bei Coburg.

Auch wenn die Organisation und mit ihr die Entwicklung eines Fair Toys-Siegels noch am Anfang steht, zeigten sich die InitiatorInnen optimistisch. Ulrich Brobeil, Geschäftsführer des Deutschen Verbands der Spielwarenindustrie (DVSI) freute sich über den gemeinsamen Aufbruch von Zivilgesellschaft, Unternehmen und Verband. Letzterer stehe voll hinter der Initiative, versicherte er. Für die Nichtregierungsorganisationen erklärte Maik Pflaum von der christlichen Initiative Romero die Zusammenarbeit von Unternehmen und Zivilgesellschaft in Sachen FTO verlaufe bislang konstruktiv. Das angestrebte Fair Toys-Siegel solle von Zivilgesellschaft und Industrie gleichberechtigt vergeben werden. Dass eine solche Multi-Stakeholder-Initiative funktionieren könne, habe im Textilbereich die FairWear Foundation bewiesen. Diese könne als „Blaupause“ für den Spielwarensektor fungieren.

Thomas Eichhorn von Puppenhersteller Zapf Creation forderte: „Den Kopf in den Sand stecken und wegtauchen gilt nicht. Wir als Branche müssen demonstrieren, dass wir das können.“ Es gehe auch nicht nur um Produktionsstätten hier oder in China, sondern darum, dass ein Unternehmen grundsätzlich nachhaltig aufgestellt sei.

Das Engagement der Hersteller wird auch durch das von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU) angekündigte Lieferkettengesetz befeuert, dass Unternehmen zur Einhaltung von Menschen- und Arbeitsrechten entlang ihrer Lieferketten verpflichten soll. „Besser jetzt selbst aktiv die Verantwortung übernehmen und die Regeln mitgestalten, als später auf ein Gesetz reagieren zu müssen“, meinte Eichhorn.

Jetzt müssen noch möglichst viele Spielwarenhersteller für die FTO gewonnen werde. Die nächste Informationsveranstaltung findet am 3. März 2020 im Nürnberger Rathaus statt. Als Gastgeber wird der Nürnberger OB Ulrich Maly dabei sein.

Jürgen Bergmann/TN

Kürzlich haben Landessynodalausschuss und Landeskirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern beschlossen, welche 13 Personen neben den gewählten Synodalen in den nächsten sechs Jahren der bayerischen Landessynode angehören sollen. Unter den Berufenen ist zum ersten Mal auch Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann. Die 51-Jährige vertritt im Kirchenparlament alle Dienste und Einrichtungen der ELKB.

„Ich freue mich sehr über das Vertrauen und auf die Aufgabe, in der Landessynode mitzudenken und zu diskutieren. Die Dienste und Einrichtungen sind dabei ein nicht wegzudenkendes professionelles Element kirchlicher Arbeit. Sie bereichern unser innerkirchliches Handeln und setzen durch unsere weltweite Vernetzung auch international Impulse“, kommentiert die promovierte Theologin ihre Berufung.

Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern setzt sich aus insgesamt 108 Mitgliedern zusammen. 89 Synodale werden von den Kirchenvorsteher/innen gewählt. Je eine/n Vertreter/in bestimmen und entsenden die beiden theologischen Fakultäten in Erlangen, München und die Augustana Hochschule in Neuendettelsau. Zudem wählt der Landejugendkonvent drei Jugendsynodale. Dazu kommen die 13 berufenen Mitglieder.

Nach einem Jahr intensiver Beratung hat es geklappt. Aus dem Nürnberger Bündnis Fair Toys heraus ist die Fair Toys Organsisation entstanden. Die Initiative für nachhaltiges Spielzeug soll den Weg für würdige Arbeit in der weltweiten Produktion von Spielwaren ebnen. Spielwarenunternehmen, der Deutsche Verband der Spielwarenindustrie und zivilgesellschaftliche Organisationen präsentieren die  „Fair Toys Organisation“ auf der Nürnberger Spielwarenmesse vor.

„In der Fair Toys Organisation sind alle Akteursgruppen gleichberechtigt vertreten. Dieser für die Spielwarenbranche einzigartige Ansatz schafft Glaubwürdigkeit und ermöglicht langfristige Verbesserungen der Bedingungen in den globalen Spielzeugfabriken“, sagt Maik Pflaum von der Arbeitsrechtsorganisation Christliche Initiative Romero, die den Prozess angestoßen hat. Beteiligte Unternehmen verpflichten sich, die sozialen und ökologischen Bedingungen an ihren Produktionsstandorten kontinuierlich zu verbessern. Mittelfristig will die Fair Toys Organisation mit einem eigenen Siegel auch eine Orientierung für Konsument/innen beim Einkauf bieten.

Jetzt läuft die Suche nach weiteren Unternehmen aus der Branche, die sich der Initiative anschließen wollen. Die derzeit laufende Nürnberger Spielwarenmesse, auf der das Bündnis Fair Toys  mit einem Stand vertreten ist, ist als zentraler Branchentreff dafür die ideale Plattform.

„Eine ganze Reihe von Unternehmen ist an anständigen Arbeitsbedingungen interessiert. Diese Unternehmen wollen wir für die Fair Toys Organisation gewinnen. Deren Spielsachen könnten demnächst an einem Produktsiegel erkennbar sein“, erklärt Jürgen Bergmann von Mission EineWelt, Mitglied im Nürnberger Bündnis Fair Toys (NBFT).

Das Nürnberger Bündnis Fair Toys informiert interessierte Unternehmen an seinem Infostand (im Durchgang von NCC Ost nach Halle 7A) auf der Spielwarenmesse vom 29. Januar bis 2. Februar 2020 über die Fair Toys Organisation.

Beim Podiumsgespräch am 1. Februar um 11 Uhr (im Raum Helsinki, NCC Ost, 2. OG) erläutern u.a. Barbara Fehn-Dransfeld von der Firma  Heunec, Thomas Eichhorn von Zapf Creation AG und Ulrich Brobeil, Deutscher Verband der Spielwarenindustrie (DVSI), die Gründe für ihre Beteiligung an der Initiative.

Am 31. Januar ab 8 Uhr machen als Plüschtiere verkleidete Aktive des NBFT auf der Brücke zwischen U-Bahnhof „Messe“ und NürnbergMesse Eingang „Mitte“  auf Missstände in der Spielzeugproduktion aufmerksam.

www.fair-toys.org

Foto: Peter Gürth

Foto: Peter Gürth

Das Präsidium der bayerischen Missions- und Partnerschaftskonferenz hat sich komplett runderneuert. Pfarrer Arne Schnütgen (Regensburg) hat nach gut 10 Jahren den Vorsitz abgegeben. Ebenfalls ausgeschieden sind die Präsidiumsmitglieder Dagmar Pirner (Fürth) und Michael Dittmann (Fürth), die 18 beziehungsweise 24 Jahre lang die Geschicke der Konferenz mit gelenkt haben. Aus dem Präsidium verabschiedet hat sich auch Renate Kern (Altdorf). Für die nächsten fünf Jahre wählten die Delegierten der Dekanate Pfarrer Ralph-Gunter Nebas (Oettingen), Petra Schmolinsky (Memmingen), Pfarrerin Susanne Kießling-Prinz (München-West), Pfarrer Peter Gürth (Neu-Ulm) und Birgit Jaeger-Brox (Neu-Ulm) als Mitglieder des Präsidiums.

In seiner konstituierenden Sitzung bestimmte das neue Präsidium Peter Gürth als Vorsitzenden. Zu seinem Stellvertreter wurde Ralph-Gunter Nebas gekürt.

Wiedergewählt: Lucas Kedabing, Jack Urame, Bernard Kaisom (v.l.n.r.) Foto: Kimberly Sep

Wiedergewählt: Lucas Kedabing, Jack Urame, Bernard Kaisom (v.l.n.r.) Foto: Kimberly Sep

Bischof Jack Urame, sein Stellvertreter Lucas Kedabing und Generalsekretär Bernard Kaisom sind weitere vier Jahre im Amt. Das Führungstrio der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Papua-Neuguinea (ELC-PNG) wurde im Rahmen von deren 32. Synode am 16. Januar 2020 von der deutlichen Mehrheit der Synodalen wiedergewählt.

Für Mission EineWelt ist das eine gute Nachricht. Das macht Thomas Paulsteiner, Leiter des Referats Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien, deutlich: „Die Wiederwahl von Dr. Jack Urame, Lucas Kedabing und Bernard Kaisom bringt für unsere Partnerschaftsarbeit ein großes Plus an Kontinuität. Damit können die unter Dr. Jack Urames Leitung begonnenen Reformvorhaben und Konsolidierungsprozesse erfolgreich weitergeführt werden. Wir freuen uns auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit in dieser traditionsreichen Partnerschaft der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.“

 

 

Zum Geburtstag viel Glück. Fritz Uhl hat diesen Wunsch, der ja traditionell den „Geburtstagskindern“ gilt, mal anders interpretiert. Zu seinem 80. Geburtstag hat der frühere Inhaber eines Nähmaschinengeschäfts in Rothenburg anderen ein großes Geschenk gemacht. Er verkaufte ein Stück Land aus seinem Besitz und spendete den Erlös für ein Bildungsprojekt der lutherischen Gemeinde in Sawe, Tansania. Dort bekommen Kinder, darunter viele Waisen, eine schulische und handwerkliche Ausbildung. Zur Feier seines Geburtstags übergab Uhl einen Scheck über 5000 Euro an Claus Heim, Tansaniareferent bei Mission EineWelt, der sich im Namen der tansanischen Kirchengemeinde herzlich für die Spende bedankte.

Fritz Uhl unterstützt seit 1978 immer wieder Projekte in Tansania. Unter anderem sammelte er in Deutschland Nähmaschinen, reparierte sie und schickte sie in das ostafrikanische Land. Dort wurde sie an junge SchneiderInnen vergeben, damit diese sich eine Existenz aufbauen konnten. Seine jüngste Spende widmete der Jubilar auch seiner verstorbenen Frau Elfriede. Diese habe sein Engagement für Tansania immer unterstützt, sagte Uhl.

Am 18. Januar 2020 wurde Klaus Dotzer mit einem feierlichen Gottesdienst in der Nikolaikirche in Neuendettelsau offiziell als neuer Leiter des Afrikareferats von Mission EineWelt eingeführt. Der 57-jährige Theologe ist Nachfolger von Reinhard Hansen, der zum 1. Oktober 2019 in die passive Phase der Altersteilzeit eingetreten ist. „Wir freuen uns und fühlen uns unglaublich bereichert, mit dir zusammenarbeiten zu können“, begrüßte Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann den neuen Referenten.

Eine Kirche für die Menschen – das ist die Vision von Klaus Dotzer, die, wie er in seiner Einführungspredigt herausarbeitete, für ihn kein dahingesagter und mithin trivialer Allgemeinplatz ist, sondern ein zutiefst verinnerlichtes Credo und die zentrale Messlatte seiner Arbeit: „Was wir als Kirchen tun, das muss am Ende des Tages irgendwann und irgendwie immer auch das Leben der Menschen an der Basis unserer Gemeinden erreichen und ihnen zugutekommen – in Afrika, und hier bei uns. Daran wird sich auch meine eigene Arbeit als Afrika-Referent messen lassen müssen.“ Für seine neue Aufgabe bringt Dotzer eine breite Palette an Qualifikationen und Erfahrungen mit. Direkt nach seiner Ordination arbeitete er zwischen 1993 bis 2003 als Schatzmeister für die Evangelisch-Lutherische Kirche im Kongo sowie als Gemeindepfarrer in Mombasa und Leiter des Referats Christian Education für die Kenianische Evangelisch-Lutherische Kirche. Er spricht Englisch, Französisch und Kiswahili und hat zudem therapeutische Zusatzausbildungen absolviert.

Auch während seiner Zeit als Gemeindepfarrer in Deutschland von 2003 bis 2019, zuletzt in Kempten, ist Dotzers Beziehung zu Afrika lebendig geblieben. „Mein Afrika, das sind die Menschen dort, für die ich als Pfarrer da sein durfte und durch die ich in meinem Glauben wachsen und zu dem werden durfte, der ich heute bin. Für diese Menschen möchte ich da sein. Und diese Menschen möchte ich auch uns hier in Deutschland nahebringen“, sagte der neue Afrika-Referent.

Von 25. Januar bis 2. Februar 2020 findet in der Nürnberger Villa Leon die 43. Lateinamerikawoche statt. Umrahmt von Musik, zeitgenössischer Kunst und einer Ausstellung über die sozialen und ökologischen Folgen des exzessiven Gold- und Kupferbergbaus geht es in Vorträgen, Diskussionen und Workshops um die aktuelle Lebenssituation der Menschen in den Ländern Lateinamerikas. Ein zentraler Kontext der Diskussionen ist dabei die Wechselwirkung politischer und ökonomischer Entscheidungen auf lokaler und globaler Ebene.

Die diesjährige Lateinamerikawoche beschäftigt sich inhaltlich mit den aktuellen Entwicklungen in Mexiko nach eineinhalb Jahren Regierung des Hoffnungsträgers López Obrador und der Frage, wie es nach Putschen und Putschversuchen mit den bisherigen Linksregierungen in Lateinamerika weitergeht.

Ebenso werden die Auswirkungen der US-Politik in Kuba und Brasilien unter die Lupe genommen sowie fragwürdige Entwicklungszusammenarbeit im Agrarsektor, die mehr Rendite als Hilfe zum Ziel hat. Ein aktueller Schwerpunkt ist die deutsche und europäische Klimapolitik, deren Versagen in Lateinamerika massive soziale und ökologische Folgen hat, und die mögliche Rolle der Zivilgesellschaft auf beiden Kontinenten.

Auftakt und Ende der Veranstaltungswoche markieren Konzerte mit Weltmusik aus den Anden und argentinischem Tango, eine Lesung und das interkulturelle Familienfest „fiesta latina“. Am 26. Januar um 18 Uhr findet ein Gottesdienst zum 40. Todesjahr des für seinen Einsatz für Gerechtigkeit ermordeten salvadorianischen Bischofs Oscár A. Romero statt.

Umrahmt wird das Programm von einer Ausstellung mit Gemälden des brasilianischen Malers Arão Pinto sowie der Ausstellung „Bergwerk Peru“, die die sozialen und ökologischen Folgen der Ausbeutung von Rohstoffen wie Gold und Kupfer, zum Beipsiel für die IT- und Elektronikindustrie, thematisiert. Zu diesem Thema werden auch Workshops für Gruppen und Schulklassen (ab 12 Jahren) angeboten (Anmeldung bei Gisela Voltz).

 

Weitere Informationen

Gisela Voltz

gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.0911-36672-0

 

Programm

www.lateinamerikawoche.de

Mission EineWelt trauert um Johannes Triebel, der am 8. Januar 2020 im Alter von 74 Jahren verstorben ist. Die Mission wurde dem promovierten Theologen, so wurde es oft gesagt und geschrieben, in die Wiege gelegt und bestimmte weitestgehend sein berufliches Wirken. „Mit Johannes Triebel verlieren wir einen leidenschaftlichen und kompetenten Protagonisten des Dialogs. Im Verhältnis von evangelikaler und landeskirchlicher Mission spielte er ebenso eine zentrale Vermittlerrolle wie für den interreligiösen Dialog auf internationaler Ebene“, würdigt Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann den Verstorbenen.

Triebel wurde am 8. Februar 1945 in Salisbury im damaligen Rhodesien, heute Harare in Simbabwe, als Sohn eines MissionarInnenehepaars geboren. Ab 1947 lebte er mit seinen Eltern in Berlin. Nach einer missionarischen Ausbildung im Brüderhaus Tabor in Marburg studierte er in Berlin, Neuendettelsau und Erlangen Theologie. Seine 1974 vorgelegte Doktorarbeit hatte das Thema „Die Bekehrung als Ziel der missionarischen Verkündigung. Die Bedeutung Walter Freytags für die Missionstheologie der Gegenwart“.

Kaum hatte er sein Vikariat in Erlangen absolviert, wechselte Triebel zum damaligen Missionswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, das ihn 1976 nach Tansania entsandte. Dort arbeitete er zunächst als Distriktsmissionar in Tandala, wo schon einer seiner Großonkel und sein Großvater als Missionare aktiv gewesen waren. Ab 1980 lehrte er als Dozent an der theologischen Hochschule im Makumira Systematische Theologie und Missionswissenschaft. Drei Jahre später kehrte der Theologe mit seiner Familie nach Neuendettelsau zurück, wo er im September die Leitung des 1979 gegründeten Missionskollegs, heute Referat Mission Interkulturell, übernahm. Parallel lehrte Triebel seit seiner Habilitation im Jahr 1993 an der Universität Erlangen-Nürnberg und leitete von 1997 bis 2011 den Erlanger Verlag für Mission und Ökumene. Von 1995 bis 2013 war er Vorsitzender des Evangelisch-Lutherischen Zentralverbands für Äußere Mission.

Im Jahr 2000, nach fast 25 Jahren im Dienst der Mission, wechselte Johannes Triebel vom Missionskolleg auf die damals von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern neu geschaffene Stelle des „Beauftragten für den Interreligiösen Dialog und Islamfragen“. Zudem war er von 2008 bis 2017 Schatzmeister der Deutschen Gesellschaft für Missionswissenschaft.