Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sind weltweit etwa 200 Millionen Frauen und Mädchen von Genitalverstümmelung betroffen. Da weibliche Genitalverstümmelung (Female Genital Mutilation, kurz FGM) meist im Verborgenen geschieht, dürfte die Dunkelziffer nach Einschätzung von Fachkreisen hoch sein. Zu befürchten ist auch, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie FGM mehr befördert als behindert haben. Viele Aufklärungs- und Präventionsprogramme sind durch Maßnahmen wie Lock-Downs oder Schulschließungen zum Erliegen gekommen. In vielen besonders stark von FGM betroffenen Regionen, unter anderem in Nord- und Westafrika, im Nahen Osten und in einigen Ländern Asiens konzentrieren sich die ohnehin schwachen öffentlichen Gesundheitssysteme auf die Bekämpfung der Corona-Krise. Des Weiteren wächst im Zuge der Krise vielerorts die wirtschaftliche Not in den Familien, sodass viele in Kinderehen und Zwangsheirat einen Ausweg suchen.

Es gibt eine enge Beziehung zwischen FGM und erzwungenen Kinderehen sowie anderen Formen geschlechtsspezifischer Gewalt (GBV), die alle tief in kulturellen Normen verwurzelt sind. Einschließlich Tabus, Mythen und Überzeugungen, die sozialen Druck und soziales Stigma erzeugen. So ist die Verstümmelung weiblicher Genitalien wie in vielen Ländern auch in Tansania seit 1998 zwar gesetzlich verboten, trotzdem ist sie immer noch regional weit verbreitet.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern (ELKB) unterstützt seit vielen Jahren durch Mission EineWelt Projekte ihrer Partnerkirche, der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), um über die negativen Folgen der FGM-Praxis aufzuklären, mitzuhelfen, traditionelle Vorstellungen zu hinterfragen, Rechte von Mädchen und Frauen zu stärken, und langfristig Mädchen- und Frauenbeschneidung abzuschaffen.

„Es ist wichtig, gerade jetzt in Corona-Zeiten diese Projekte weiterhin zu unterstützen. Über Radioprogramme zum Beispiel können die Familien trotz Corona weiterhin erreicht werden“, sagt Mission EineWelt-Direktorin Gabriele Hoerschelmann. „Aufklärung über die schmerzhaften körperlichen und traumatisierenden psychischen Folgen dieser grausamen Praxis ist besonders wichtig. Weibliche Genitalverstümmelung ist eine schwere Menschenrechtsverletzung. Die betroffenen Frauen müssen ihr Leben lang darunter leiden.“

Auch in Deutschland leben laut Bundesfamilienministerium rund 70.000 Frauen und Mädchen, die von Genitalverstümmelung betroffen sind. Bis zu 15.000 Mädchen in Deutschland sind von weiblicher Beschneidung bedroht.

 

 

Kontakt und weitere Informationen:

Gisela Voltz

Gisela.voltz@mission-einewelt.de

Tel.:09874-9-1820

 

Die heutige Andacht ist ein kurzer Predigtimpuls per Video für den ökumenischen Lateinamerikawochengottesdienst vom 24. Januar 2021

Priester Juan Goicochea aus Lima/Peru vom Comboni-Orden spricht über das Thema Hoffnung und Solidarität angesichts der Corona-Krise.

Deutsche Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=gVJD3Ga1vk8

Spanische Fassung: https://www.youtube.com/watch?v=FtWlV8sZv-I

Der komplette Gottesdienst: https://youtu.be/5VpCpV4P8Eo

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser. Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu. Matthäus 14, 28-29

 

Immer wieder hadern wir damit, ob das, was wir glauben, wirklich richtig ist. In schwachen Momenten werden wir übermannt von Fragen wie: Gibt es Gott denn wirklich? Und wenn ja, warum hilft er mir scheinbar gerade nicht in der größten Krise, wenn ich durch den schweren Sturm gehe und mich fürchte? Warum stoppt er nicht das ganze Leid und Unheil, das in der Welt passiert?

Ich frage mich dann immer: Warum kann ich denn nicht einfach darauf vertrauen, dass der Glaube mich immer trägt? Petrus ging es vermutlich ganz ähnlich. In seinem Inneren wusste er, dass Jesu Macht unendlich ist, und doch erschien es ihm so suspekt, auf dem Wasser laufen zu können, dass er zu zweifeln begann. Der Sturm machte ihm Angst und er fragte sich, ob Jesus denn wirklich alles könne.

Doch Zweifel sind lästig, aber sie bewirken auch, dass wir nicht alles glauben, was uns vorgesetzt wird. Und dennoch ist die Geschichte mit Petrus der ultimative Beweis, wie stark und wie liebend Gott ist. Wenn wir Ihm vertrauen, wenn wir unser Leben ganz in seine Hände geben, dann können wir auf Wasser laufen. Wir können dem Menschlichen trotzen. Und plötzlich ist alles möglich. Und das – das ist für mich die Hoffnung!

To think: Kann man gleichzeitig an etwas zweifeln und daran glauben?

 

Andacht: Paula Klein und Jakob Holland, im Freiwilligen Sozialen Jahr bei Mission EineWelt

Illustration, Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

And Peter answered him, “Lord, if it is you, command me to come to you on the water.” He said, “Come.” So Peter got out of the boat and walked on the water and came to Jesus. Matthew 14, 28-29

 

Repeatedly we struggle with whether what we believe is true. In weak moments, we are overcome by questions such as: Does God really exist? And if so, why isn’t he helping me just in the greatest crisis, when I am going through a heavy storm and am afraid? Why doesn’t he stop all the suffering and disaster happening in the world?

I always ask myself: Why can’t I just trust that faith will always carry me? Peter probably felt the same. In his inner being, he knew that Jesus‘ power is infinite and yet it seemed suspicious to him to be able to walk on water so that he began to doubt. The storm frightened him and he wondered if Jesus could do everything.

In some kind, doubts are good. They help us to that we do not believe everything that is presented to us just because it is presented to us. But the story of Peter is the ultimate proof of how strong and how loving God is. When we fully trust Him, when we give our life completely into His hands, we can walk on water. We can defy human nature. Suddenly everything is possible. That’s the hope for me!

To think: Is it possible to doubt and believe in something at the same time?

 

Prayer: Paula Klein, Jakob Holland

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Gib deinen Knechten, mit allem Freimut zu reden dein Wort. Strecke deine Hand aus zur Heilung und lass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesu. Apostelgeschichte 4,29-30

 

Die Frage nach der Konzeption missionarischer Arbeit wurde und wird in unserer Kirche immer wieder gestellt. Ist Mission eher die Verkündigung der guten Nachricht oder ist Mission das barmherzige Tun, das der Glaube bewirkt? Schaut man in die Geschichte, so findet man immer beides. Sei es bei den ersten Missionarinnen und Missionaren in Papua-Neuguinea oder eben noch früher, bei den ersten Christinnen und Christen, von denen die Apostelgeschichte berichtet. Mission ist immer ganzheitlich, Wort und Tat – und das ist gut so. Am Ende hat sie ein Ziel: Gottes Liebe und Barmherzigkeit in der Welt bekannt zu machen und dadurch an deren Verwandlung mitzuwirken – in aller Vorläufigkeit und mit allen Brüchen, die bleiben.

Es braucht immer beides – Wort und/oder Tat –, um die gute Nachricht der Liebe Gottes, ihre ganze Kraft und Vielfältigkeit zum Ausdruck zu bringen. Nur so können die verschiedensten Talente, die uns Gott mitgegeben hat, zum Vorschein und zum Wohle aller zum Einsatz kommen. Es wäre eine Begrenzung unserer Möglichkeiten, wenn wir uns auf eine Sache begrenzen müssen – ja es wäre eine Begrenzung unseres eigenen Glaubens. Und das wäre schade!

 

Andacht: Hanns Hoerschelmann, Direktor Mission EineWelt

Illustration: Daniela Denk, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Allow us, your servants, to speak  your message  with all boldness. Stretch out your hand to heal, and grant that wonders and miracles may be performed through the name of your holy servant Jesus. Acts 4:29-30

 

The question regarding the right conception of missionary work was and is discussed in the church permanently. Is mission preaching of the good news only or is it the compassionate doing that faith brings about? If you look at history, you will always find both. Be it with the first missionaries in Papua New Guinea who not only preached but also where active in health work or education. Or, if you want to go even further back, with the first Christians reported in the Acts of the Apostles. Mission is always holistic, word and deed – and that’s a good so. In the end, mission has one goal: to make God’s love and mercy known in the world and thereby participate in its transformation – in all provisional terms and with all the breaks that remain. It always takes both – word and/or deed – to express the good news of God’s love; all its strength and diversity. Only in this way can the most varied of talents that God has given us become known and be used for the benefit of all. It would be a limitation of our possibilities if we had to limit ourselves to one thing – yes, it would be a limitation of our own beliefs. And that would be a pity!

 

Prayer: Hanns Hoerschelmann

Illustration: Daniela Denk

In Myanmar hat das Militär am 1. Februar die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi, den Präsidenten Win Myint und weitere Spitzenpolitiker*innen der Regierungspartei festgenommen und die Macht an sich gerissen. Zusammen mit dem Lutherischen Weltbund (LWB) protestieren viele Kirchen weltweit gegen diesen Putsch und rufen zu Gebeten für die Bevölkerung und die LWB-Mitgliedskirchen aus Myanmar auf. Mission EineWelt (MEW), das Partnerschaftszentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, schließt sich dem Protest und dem Gebetsaufruf an.

„Wir sind besorgt, wie das Militär in Myanmar gegen die im November 2020 demokratisch gewählte Regierung vorgeht“, sagt Thomas Paulsteiner, Leiter des Referats Papua-Neuguinea/Pazifik/Ostasien bei Mission EineWelt. „Das ist ein Rückschlag für den noch jungen Demokratisierungsprozess in diesem Land, der sich auch auf die Religionsfreiheit positiv ausgewirkt hatte.“ Die Politik müsse „sich intensiv dafür einsetzen, die demokratische Entwicklung Myanmars weiter zu unterstützen“, fordert Paulsteiner.

MEW ist seit über 20 Jahren durch die Mitgliedschaft und Mitarbeit im Mekong Mission Forum (MMF) eng mit den Kirchen in Myanmar und der gesamten Mekong-Region verbunden. Es unterstützt den Aufruf von Leon Chau, dem Vorsitzenden des Forums, in der Fürbitte für eine friedliche Lösung der Situation in Myanmar einzutreten. Chau schrieb: „I write to ask you to join our prayers for the situation in Myanmar.“

Der Demokratisierungsprozess in Myanmar hat vor 10 Jahren nach dem Ende der Militärdiktatur begonnen. Im November wurden erst zum zweiten Mal seither demokratische Wahlen abgehalten.

Bischof Fredrick Shoo (ELCT)

 

Während die Tansanische Regierung die Corona-Pandemie weitgehend ignoriert, warnen jetzt der Leitende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT), Fredrick Shoo, und der katholische Erzbischof Gervas Nyaisonga in unterschiedlichen, aber im Tenor gleichgerichteten Erklärungen vor einer starken Verbreitung des Corona-Virus in Tansania. Nyaisonga spricht von „vermehrten Todesfällen“ und erinnert an das Offensichtliche: „Unser Land ist keine Insel.“ Fredrick Shoo fordert in einem Brief alle Kirchenleitenden der ELCT auf, die Kirchenmitglieder „zu ermutigen, nicht lediglich zu beten und sich auf Gott zu verlassen, sondern auch nicht damit aufzuhören, alle von Gesundheitsexperten verkündeten Vorsichtmaßnahmen zu beachten.“ Die ELCT stehe in der Pflicht, allen Menschen genaues Wissen zu vermitteln, damit niemand aus Unwissenheit Opfer von Covid-19 oder anderen Krankheiten werden müsse.

Expert*innen der Weltgesundheitsorganisation WHO vermuten, dass sich in den letzten Wochen die Covid-19-Mutation aus Südafrika bis Ostafrika verbreitet hat. Andere Theorien sprechen von neuen Infektionsketten die durch große russische und ukrainische Touristengruppen auf Sansibar verbreitet sein könnten, die neuerdings die Mehrzahl der Touristen dort stellen.

Ganz anders als die großen Kirchen verhält sich die tansanische Regierung. Seit Juli 2020 gilt Tansania offiziell als Corona-frei. Ab April letzten Jahres wurden von Regierungsseite keine Infektions- und Todeszahlen mehr veröffentlicht. Verschiedene Vertreter der Oppositionsparteien haben diese Politik in der vergangenen Woche erneut scharf kritisiert. Aber Staatspräsident John Pombe Magufuli bleibt bei seiner Haltung. Bei einer Veranstaltung am 27. Januar 2021 in seinem Heimatort Chato empfahl er unter anderem, Weihrauch zu inhalieren und warnte: „Impfstoffe sind gefährlich.“

Eine öffentliche Diskussion über die Corona-Pandemie ist in Tansania nicht erlaubt. Regierungsstellen haben wiederholt darauf verwiesen, dass sich in Tansania lediglich vier Personen öffentlich zu Corona äußern sollen: der Staatspräsident, der Premierminister, der Gesundheitsminister und der Regierungssprecher. Jetzt wird vermehrt von Patienten mit „Lungenschwierigkeiten“ berichtet.

Die Entwicklung in Tansania löst auch bei Mission EineWelt Alarmstimmung aus. „Wir sind aktuell wirklich besorgt“, sagt Claus Heim, Tansaniareferent des Partnerschaftszentrums. „Im Frühjahr 2020 waren wir alle erleichtert, dass Tansania vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Pandemie gekommen ist. Aus verschiedenen Quellen hören wir jetzt aber, dass es in der Kilimandscharo-Region und in Dar es Salaam vermehrt zu Krankheits- und leider auch Todesfällen kommt. Auch von Mission EineWelt entsandte Mitarbeitende waren schon an Covid19 erkrankt.“

Mission EineWelt hatte im Frühjahr einen speziellen Corona-Hilfsfond für alle weltweiten Partnerkirchen eingerichtet. Die Kirche in Tansania hatte daraus Hilfsprojekte im Volumen von über 100.000 Euro finanziert. „Hier werden wir noch einmal nachlegen müssen“, meint Claus Heim. „Unsere Partnerkirche in Tansania braucht weiterhin unsere Solidarität und unser Gebet.“

Illustration: Daniela Denk

Illustration: Daniela Denk

 

Freut euch aber, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lukas 10,20

 

Wo überall sind unsere Namen verzeichnet? – Zum Beispiel auf dem Standesamt oder im Kirchenbuch: Wir haben Abstammungsurkunde, Geburtsurkunde, Taufurkunde, Schulzeugnisse.

Oder es geht auf eine Reise: Hallo, Sie dürfen nicht mit, Ihr Name steht nicht auf der Liste. Das kann viel Ärger bedeuten. Manchmal kann man das Versehen ausbessern, aber oft ist es zu spät. Es gibt aber auch Listen, auf denen wir lieber nicht stehen. Früher gab es das „Leumundszeugnis“, in dem stand, dass wir eine „weiße Weste“ haben. Heute gibt es dafür das „Führungszeugnis“.

Manchmal werden wir auch einfach vergessen. Sind wir zu unbedeutend, unerwünscht oder gar lästig? – Das kann schmerzen.

Aber einer vergisst uns nicht! Die Geltungsdauer eines Ausweises kann ablaufen oder er kann gestohlen werden. Aber Gott vergisst uns nicht. Gott wartet auf uns. Er ist der Vater, der Geduld hat und uns immer wieder neue Möglichkeiten auftut, gewöhnlich unsichtbar, manchmal aber überraschend klar. Der Lebensweg ist keine Autobahn, soll aber auch kein Irrweg sein. Gott will unserem Leben Sinn und Ziel geben. In der Taufe, als wir noch hilflos waren, hat er sein „Ja“ zu uns gesagt und uns einen beständigen Namen gegeben. Jesus steht als Bruder an unserer Seite. Wir müssen nicht autark sein oder uns durchs Leben boxen. Jesus hilft uns mit seinem Wort und stärkt uns in der Gemeinschaft mit anderen Brüdern und Schwestern durch das Heilige Abendmahl, seine Liebe kennt keine Grenzen. Sie gibt uns Vergebung und öffnet Türen, bis zu der letzten Tür zur Ewigkeit, für die er allein den Schlüssel hat.

Wir beten: Lieber himmlischer Vater, danke, dass wir allezeit mit dir reden dürfen, dass wir dir nicht gleichgültig sind und du uns niemals vergisst. Amen

 

Andacht: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

 

 

But rejoice that your names are written in heaven. Luke 10.20

 

Where are our names listed? – At the registry office or in the church register for example: we have a full form birth certificate, a birth certificate, baptismal certificate, school reports.

Or you go on a journey: Hallo, you aren’t allowed to come along, your name is not on the list. That can mean a lot of trouble. Sometimes the mistake can be corrected, but often it is too late. But there are also lists you don’t want to be on. In Germany there once was a certificate of repute that said whether we had clean hands. Today there is a certificate of conduct for this purpose.

Sometimes we also are just forgotten. Are we too insignificant, unwelcome or even a nuisance? That can hurt.

But one does not forget us! The validity of the passport can expire or the passport can be stolen. But God doesn’t forget us. God is waiting for us. He is the father who has patience and who gives us new opportunities again and again, usually invisible, sometimes even surprisingly clear. The way of life is no highway but shouldn’t be a false path. God wants to give our life a sense and a target. In the baptism when we were still helpless, he said his “yes” to us and gave us a permanent name. Jesus stands by our side as a brother. We don’t need to be self-sufficient or have to push us through life! Jesus helps us with his word and strengthens us in communion with other brothers and sisters through holy communion, his love knows no bounderies. It offers forgiveness and opens doors up to the last door to eternity for which he alone has the key.

Let us pray:

Dear Heavenly Father, thank you that we are allowed to talk to you at all times, that you are not indifferent to us and that you never forget us. Amen

 

Prayer: Karl Lippmann

Illustration: Daniela Denk

Bischof Sumoward E. Harris, der dritte Bischof der Lutherischen Kirche in Liberia (LCL), starb nach kurzer Krankheit am 14. Januar 2021 drei Tage nach seinem 73. Geburtstag. Er leitete die Partnerkirche der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern im Zeitraum von Mai 1995 bis Mai 2012. Harris übernahm das Amt in einer Zeit, als man hoffte, das Ende des fürchterlichen Bürgerkriegs (1989-2003) mit einem Waffenstillstand einleiten zu können. Zu dieser Zeit waren die Erinnerungen an das schlimmste Massaker im Bürgerkrieg noch ganz frisch. Im Jahr 1990 hatten über 600 Zivilist*innen in der lutherischen Bischofskirche St. Peter’s in Monrovia Zuflucht gesucht. Dort waren sie von Regierungstruppen brutal ermordet worden. Viele Menschen konnten sich angesichts dieser Geschichte keinen Frieden vorstellen. Bischof Harris jedoch arbeitete von Anfang an für Versöhnung und Verständigung. In diesem Sinne hatte er auch den Lutherischen Weltdienst nach Liberia eingeladen: für Hilfe in dieser Katastrophe und beim Wiederaufbau.

Im Jahr 1998, als der Frieden greifbar schien, lud Bischof Harris auch die erste Mitarbeiterin aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) zum Dienst in der LCL ein. Pfarrerin Marina Rauh nahm diese Aufgabe an und blieb auch in Monrovia, als sich die Friedenshoffnungen zerschlagen hatten und der Bürgerkrieg in eine neue Runde ging.

Sumoward E. Harris engagierte sich weiter für den Frieden in seinem Land. Über den Liberian Council of Churches gelang es ihm, dass die wichtigsten Kirchen des Landes ihre Forderung nach Frieden mit einer Stimme zu Gehör brachten. Im gleichen Sinne konnte er auch einen großen Teil der Muslime über den Interreligious Council of Liberia einbeziehen.

Die Wendung hin zum Frieden zeichnete sich ab 2001 ab, als Frauen unter Leitung von Friedensnobelpreisträgerin und LCL-Mitglied Leyma Gboweh sich aktiv in der Friedensarbeit engagierten, weil sie den Männern keine Lösung mehr zutrauten. Das „Women in Peacebuilding Network“ in Liberia wurde von Anfang an auch durch Bischof Harris unterstützt und gab wichtige Impulse dafür, dass die kämpfenden Parteien im August 2003 schließlich einen Friedensvertrag schlossen.

In der Nachkriegsphase engagierte sich Harris besonders für die im Krieg vollkommen aufgelösten Dorfgemeinden. In Partnerschaft mit der ELKB gelang es, nach und nach an strategischen Punkten wieder Gemeindearbeit zu ermöglichen, Kirchen und Pfarrhäuser wiederaufzubauen und die Menschen zur Rückkehr aus den Lagern für Inlandsflüchtlinge zu motivieren. Um der vom Krieg verstörten Jugend eine Zukunftsperspektive zu zeigen, war es ihm besonders wichtig, Schulen und Berufsbildungszentren aus den Ruinen wiederherzustellen. Einen besonderen Schwerpunkt setzte er dabei auf die christliche Bildungsarbeit in den Schulen. Die ELKB unterstützte diese Ansätze mit mehreren Mitarbeitenden.

Wer Bischof Harris über all diese schwierigen Jahre kannte, weiß, wie schwer die Verantwortung auf ihm lastete und auch seine Gesundheit beeinträchtigte. Niemals aber verlor er seinen tiefsinnigen Humor und seine Liebe für die Menschen in Liberia.

Im März 2012 verstarb seine Frau Kpanah B. Harris, mit der er sieben Kinder hatte. Das hat ihn schwer getroffen. Im Mai 2012 ging Bischof Harris in den Ruhestand. Er gliederte sich wieder in die theologische Ausbildungsarbeit seiner Kirche ein und gab dort wichtige Impulse.

 

Reinhard Hansen

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Alle deine Geschöpfe sollen dich preisen, HERR, alle, die zu dir gehören, sollen dir danken! Psalm 145,10

 

Die Erde, die den Regen trinkt, der oft auf sie fällt, und nützliche Frucht trägt denen, die sie bebauen, empfängt Segen von Gott. Hebräer 6,7

 

Die Bibelworte erinnern uns an das Wunder von Gottes Schöpfung. Wie wunderbar sind doch die Tier- und Pflanzenwelt und auch die Menschen gemacht! Unsere Nachbar*nnen sind Biolog*innen. Sie erzählen begeistert immer wieder von der Genialität, wie einzelne Pflanzen, Tiere und der Mensch aufgebaut sind. Welche ausgeklügelten Systeme allein in einem Pflanzenblatt oder einem Knochen stecken. Wie gut und hochkompliziert viele Prozesse in den Ökosystemen aufeinander abgestimmt sind. Das erzeugt Ehrfurcht und Staunen. Sie sind überzeugt, das hat sich nicht alles nur durch Evolution entwickelt, das hat seinen Ursprung in Gott, dem Schöpfer allen Lebens.

Überlegen Sie kurz selber: Worüber können Sie staunen, was bewundern Sie in Gottes Schöpfung besonders?

Dass wir selbst Teil dieses Wunderwerks Gottes sind, sollte uns immer wieder mit Dankbarkeit erfüllen und dazu bewegen, mit Ehrfurcht und Achtung mit unseren Mitgeschöpfen, mit der Erde umzugehen.

Leider treibt die Menschheit vor allem in den letzten beiden Jahrhunderten einen massiven Raubbau an unserer Lebensgrundlage, der Mutter Erde, an der Tier- und Pflanzenwelt. Die menschliche Zerstörung von Lebensräumen und Ökosystemen wie den wichtigen Wäldern, führen zu einem erschreckenden Schwinden der Biodiversität.Gute Luft, sauberes Wasser und gute Böden sind von der biologischen Vielfalt unserer Erde abhängig. Die Artenvielfalt hilft uns im Kampf gegen den Klimawandel und reduziert die Auswirkungen von Naturgefahren.

Auch durch Zoonosen hervorgerufene Pandemien, wie die aktuelle Corona-Pandemie, entwickeln sich schneller, wenn der Lebensraum und die Biodiversität abnehmen. Wann endlich haben wir ein Einsehen, dass wir mit unserer derzeitigen Lebensweise unsere Lebensgrundlage zerstören? Wann endlich kehren wir entschlossen um aus dieser Sackgasse? Wann endlich versuchen wir auch mit unserem Lebensstil, Gott zu preisen und zu danken? Wann endlich achten wir unsere Mitgeschöpfe und leben nicht gegen, sondern im Einklang mit Gottes Schöpfung?

Gott, bitte schenke uns Weisheit und Einsicht und lass uns die notwendigen Veränderungen nicht als Verzicht, sondern als Geschenk und Bereicherung erfahren. Amen.

 

Andacht: Gisela Voltz, Referat Entwicklung und Politik, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

All your works praise you, Lord; your faithful people extol you. Psalm 145:10

 

Land that drinks in the rain often falling on it and that produces a crop useful to those for whom it is farmed receives the blessing of God. Hebrew 6:7

 

These Bible words remind us of the wonder of God’s creation. How wonderfully the animal and plant world and also human beings are made! Our neighbours are biologists. They always talk enthusiastically about the genius of how individual plants, animals and humans are constructed. What sophisticated systems are in a plant leaf or a bone alone. How well and highly complicated many processes in ecosystems are coordinated with each other. This creates awe and wonder. They are convinced that this hasn´t developed all through evolution alone, that it has its origin in God, the creator of all life. Think for yourself for a moment, what can you marvel at, what do you admire most in God’s creation?

The fact that we are part of this miracle work of God should fill us constantly with gratitude and move us to treat our fellow creatures, the earth, with reverence and respect.

Unfortunately, mankind, especially in the last two centuries, has massively overexploited the basis of our life, Mother Earth, the animal and plant world. Human destruction of habitats and ecosystems, such as the important forests, are leading to an alarming decline in biodiversity. Good air, clean water and good soil depend on the biodiversity of our planet. Biodiversity helps us to fight climate change and reduces the impact of natural hazards. Zoonotic pandemics, such as the current Corona pandemic, also develop more rapidly when habitat and biodiversity decline. When will we finally realize that we are destroying our livelihood with our current way of life? When will we finally and consistently turn around from this dead end? When will we finally try to praise and thank God even with our lifestyle?

When will we finally respect our fellow creatures and live not against but in harmony with God’s creation? God, please grant us wisdom and insight and let us experience the necessary changes not as a renunciation, but as a gift and enrichment.

Amen.

 

Prayer: Gisela Voltz

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

Illustration: Heike Halbmann

 

Jakob sprach: Herr ich bin zu gering aller Barmherzigkeit und aller Treue, die du an deinem Knechte getan hast. 1. Mose 32,10

 

Eine ganz und gar erstaunliche Grundidee unseres Glaubens: Das Kleine und Schwache wird bevorzugt gegenüber dem Großen und Starken. Da ist Jakob bei weitem nicht das einzige Beispiel, der gegenüber seinem erstgeborenen Bruder Esau bevorzugt wird. Das Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Bibel! Es ist ein strenger Anti-Darwinismus: Nicht der Stärkere setzt sich durch und kann sich auf die Dauer behaupten! In der Kirche setzen wir dem oftmals propagierten „Recht des Stärkeren“ eine soziale Gewichtung entgegen. Das dürfen wir nie vergessen, denn „die Ersten werden die Letzten sein und die Letzten werden die Ersten sein.“

Andacht: Christoph von Seggern, Referat Partnerschaft und Gemeinde, Mission EineWelt

Illustration: Heike Halbmann, Öffentlichkeitsarbeit, Mission EineWelt

 

 

Then Jacob said, I am less than nothing in comparison with all your mercies and your faith to me your servant. Genesis 32:10

 

An absolutely amazing basic idea of our belief: the small and weak is preferred over the big and strong. Jacob is by far not the only example, who is preferred over the firstborn brother Esau. This topic runs like a red thread through the bible! It is a strict anti darwinism: not the stronger one will dominate in the end! In the church we oppose the “right of the stronger” with a social weighting. We always have to keep in mind: “the first will be the last and the last will be the first.”

 

Prayer: Christoph von Seggern

Illustration: Heike Halbmann