Auf Einladung von Landtagspräsidentin Barbara Stamm MdL präsentierten sich am vergangenen Donnerstag die Mitgliedsgruppen des Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. im Bayerischen Landtag. Zahlreiche Abgeordnete sowie Mitglieder der bayerischen Staatsregierung nutzten diese Chance und informierten sich über die Arbeit der bayerischen Eine Welt-Initiativen.

Das Eine Welt Netzwerk Bayern e.V. wurde 1999 gegründet und ist der bayerische Dachverband entwicklungspolitischer Gruppen, Bildungseinrichtungen, Weltläden und lokaler Eine Welt-Foren. Mission EineWelt, das Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist Mitglied in diesem Netzwerk und unterstützt die Kampagnen und die Lobby-Arbeit für globale Gerechtigkeit, Solidarität, Frieden und Bewahrung der Natur.

Neben Jürgen Bergmann, Leiter des Referats Entwicklung Politik, war bei der Präsentation im Landtag auch der Direktor des Centrums, Hanns Hoerschelmann, in München vertreten. Gemeinsam kamen Sie ins Gespräch mit den Abgeordneten aller Fraktionen und sensibilisierten für die Verantwortung für die Eine Welt und die Frage nach der Zukunftsfähigkeit unserer Lebensweise.

Mehr Informationen zum Eine Welt Netzwerk Bayern e. V. finden Sie hier:
http://www.eineweltnetzwerkbayern.de/

Im September 2015  fand in Belo Horizonte eine bayerisch-brasilianische Konsultation statt, die bereits 2014 durch das Ökumenereferat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern zusammen mit der brasilianischen Partnerkirche geplant wurde. Mehrere Vertreterinnen und Vertreter aus Bayern sind dazu nach Brasilien gereist, um sich mit den dortigen Kollegen zum Thema Migration und Flucht auszutauschen. Das Centrum Mission EineWelt wurde durch Hans Zeller, dem Leiter des Referats Lateinamerika, vertreten.

Nach wie vor sitzt es tief in den Knochen und es ist in der Stadt, in der es stattgefunden hat, auch nicht auszublenden: Deutschland besiegt Brasilien 7: 1 bei der Weltmeisterschaft 2014. „Wir sind eben gute Gastgeber“, meint Nilton Giese, Pfarrer der lutherischen Gemeinde in Belo Horizonte. „Irgendwann wird es eine Revanche geben, aber momentan läuft es bei uns nicht so gut, auch wirtschaftlich ist der Wurm drin“, ergänzt er. Bei dem Besuch der verschiedenen sozialen Projekte der Kirchengemeinde wiederholt sich der Eindruck. Brasilien ist wirtschaftlich in eine Krise gerutscht. Als Kirchengemeinde wollen sie aber Licht in der dieser Welt sein, deshalb betreut die Kirche ein Altenheim mit 12 Plätzen, einen Kindergarten für Kinder aus Familien mit geringen Einkommen mit 40 Plätzen und eine schulergänzende Einrichtung für 120 Kinder. Von diesen Einrichtungen konnten sich die Konsultationsmitglieder der bayerisch-brasilianischen Konsultation im September einen Eindruck verschaffen.

Bereits vor einem Jahr wurde die Konsultation von Dorothea Droste im Ökumenereferat zusammen mit der brasilianischen Partnerkirche geplant. Damals wusste niemand, wie aktuell das Thema Flucht bei der Realisierung im September 2015 in Belo Horizonte, Brasilien sein würde. Kirchenpräsident Dr. Nestor Friedrich eröffnete die Konsultation mit einer Andacht zum Jahresthema der Kirche: „Die Kirche ist dazu berufen, das Wort weiterzusagen“. Für den Kirchenpräsidenten ist es wichtig, dass das Wort so weitergegeben wird, dass es in einer Welt, in der die Bilder dominieren auch verstanden wird.

„Was sind das für Reden, die ihr unterwegs miteinander verhandelt“ Luk. 24,17 liegt diesem Jahresthema zugrunde. „Die große Herausforderung für die Kirche in Brasilien liegt darin, eine Sprache zu finden, die in der pluralen Welt Brasiliens gehört wird“, betont Friedrich. Die aktuelle Lage der Einwanderung in Brasilien wurde von Fábio Balestro Fabiano beleuchtet. Er berichtete von den Zuwanderungsströmen nach Brasilien. Vor allem aus Haiti, Angola und Kongo kämen die Menschen und suchten eine neue Existenz in dem Land. Immerhin rechnet man mit ca. 1.200.000 Migrantinnen und Migranten im Jahr 2015. Der Anteil von Flüchtlingen liegt bei 1 %. Fabio meint: „Viele der Einwanderer kennen ihre Rechte nicht und arbeiten in einem Sklavenstatus.“ „Bei unserer Arbeit in der Kirche konzentrieren wir uns auf die Begleitung der Flüchtlinge, damit sie ihren rechtlichen Status klären können,“ ergänzt Ingrit Vogt.

Flucht und Flüchtlinge weltweit – Auswirkungen auf Europa und die Reaktionen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern – unter dieser Überschrift erläuterte Oberkirchenrat Michael Martin die augenblickliche Situation in Europa. Die bayerische Landeskirche engagiert sich besonders bei den „unbegleiteten Minderjährigen“, in der Integration von Flüchtlingskindern in bayerischen evangelischen Schulen, bei der Seelsorge an Polizistinnen und Polizisten, bei der Unterstützung von Gemeinden, die Kirchenasyl gewähren und in der Fortbildung für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit. Das Ökumenereferat arbeitet zudem in der Härtefallkommission des bayerischen Innenministeriums mit, wobei momentan ist die Suche nach Flüchtlingsunterkünften im Vordergrund steht.

Die Professoren Nehring und Westhelle hoben in ihren Vorträgen hervor, dass die Bibel durch Migration entstanden ist. Sie zeigten auf, dass der Mensch in der Spannung von Sesshaftigkeit und Migration lebt, wobei die Kirche als Pilgerschaft ein Hoffnungszeichen sein kann und gemeinschaftsbildende Räume anbieten solle. Bereits in der Bibel zeigt sich in der Migration Fluch und Segen zugleich. Adam und Eva werden beispielsweise aus dem Paradies vertrieben, aber es wird auch der Erweis der Treue Gottes gegenüber den Menschen deutlich. Bei Mose und Abraham ist Gott mit auf dem Weg und identifiziert sich mit den Menschen, der unterwegs ist.

Von brasilianischer Seite nahmen der Präsident der Synode, Ricardo Dalla Barba, der Kirchenpräsident Dr. Nestor Friedrich, der theologische Berater Dr. Romeu Martini, die Generalsekretärin Ingrit Vogt, Prof. Dr. Vitor Westhelle, Vize-Synodalpfarrer Elisando Reinheimer, Generalsekretärin des Ökumenerates Pfrin Romi Bencke und Margret Reus, Assistenten des Kirchenpräsidenten teil. Von der bayerischen Landeskirche waren der Abteilungsleiter des Ökumenereferats OKR Michael Martin, Dekan Hans Stiegler in seiner Funktion als Vizepräsident der Synode, Prof. Dr. Andreas Nehring, Dorothea Droste als Leiterin der Ökumenischen Projektarbeit und Hans Zeller dabei.

250.000 Menschen gingen am Samstag 10.10.15 in Berlin für einen gerechten Welthandel und gegen die Freihandelsverträge TTIP und CETA auf die Straße , so viel wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr bei einer Demonstration in Deutschland.

Eine bunte Mischung von Menschen aus dem Bereich der Umwelt-, Verbraucherschutz-, Kultur- und Sozialverbände, Gewerkschaften, Entwicklungsorganisationen, Kirchl. Organisationen u.a. machte dem vielfältigen Protest an dem bereits ausgehandelten Handelsvertrag CETA (EU-Kanada) und dem derzeit verhandelten TTIP (USA -EU) auf kreative und vielfältige Weise Luft.

Brot für die Welt war Mitveranstalter und auch Mission EineWelt hatte zur Teilnahme an der Demo aufgerufen und war am Samstag vor Ort.

Die Straße des 17.Juni war vom Brandenburger Tor bis zur Siegessäule mit Jung und Alt, Fahnen und Plakaten gefüllt – ein überwältigendes Bild, Volksfeststimmung machte sich breit.

Redner Prof.Dr.Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND (Bund Naturschutz) machte deutlich, dass wir keine Handelsverträge brauchen, die einseitig die Rechte von Konzernen weiter stärken und ihnen noch mehr Macht und Einfluß auf unser Wirtschaften und unseren Alltag geben. Die Blaupause für einen dringend benötigten weltweiten Handelsvertrag sei bereits Ende September in New York von den Vereinten Nationen verabschiedet worden: Die SDGs- die nachhaltigen Entwicklungsziele. Die SDGs gäben die richtige Richtung für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Wirtschaften an, nämlich das Festschreiben von Menschenrechten und Umwelt-/Klimaschutz, von sozialen und ökologischen Standards weltweit. Daran müssten sich auch Wirtschaftsunternehmen und Konzerne verbindlich halten.

Rednerin  Pinar Kaba, von der DIDF-Jugend (Föderation demokratischer Arbeitervereine e.V.) verwies auf den Zusammenhang von Handelsinteressen und Fluchtursachen, so würden Freihandelsverträge, die sogenannten Wirtschaftspartnerschaftsabkommen EPAs der EU mit zahlreichen afrikanischen Ländern die Existenzbedingungen von KleinbäuerInnen und KleinunternehmerInnen in Afrika gefährden und letztlich zur Verschlechterung der Lebensbedingungen dort beitragen. Rüstungsexporte schürten gewaltsame regionale Konflikte. Vielerorts verlassen Menschen ihre Heimat, weil sie keine Perspektiven mehr für sich in ihren Ländern finden.

An dem lautstarken und entschiedenen Protest „TTIP stoppen und CETA nicht ratifizieren“ aus allen gesellschaftlichen Bereichen kann nun auch die deutsche und europäische Politik nicht mehr so einfach vorbei. Sie muß sich endlich auf sachlicher Ebene mit der Kritik der GegnerInnen auseinandersetzen und aufhören die KritikerInnen als „reich und hysterisch“ (Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel), oder „angefacht von einer professionalisierten  Empörungsindustrie“ (MdB Joachim Pfeiffer, CDU) zu diffamieren.

Und nicht nur In Berlin wurde für einen gerechten Welthandel demonstriert: auch in Amsterdam und weiteren europäischen Hauptstädten gingen Tausende BürgerInnen gegen TTIP&CETA auf die Straße.

Gisela Voltz

Das Thema Fides et Ratio – Glaube und Vernunft – beschäftigt die Menschheit, seit Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis gegessen haben. Der religiöse und der rationale Mensch, Heiliges und Profanes, Mysterium und rationale Ordnung, der Sünder und Madensack (Luther) und der Heilige ergänzen einander und stellen einander zugleich zutiefst in Frage, ringen um die Deutungsmacht.

Eine Konferenz, die vom 30. September bis 2. Oktober in Brasilien stattfand, beleuchtete diese spannungsreiche Beziehung und ihre politischen Implikationen aus verschiedenen interdisziplinären und internationalen Perspektiven. Initiiert wurde sie von dem maßgeblich von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern unterstützten Lehrstuhl für Lutherforschung in Lateinamerika, der an der theologischen Hochschule in Sao Leopoldo (EST) verortet ist und den der Systematische Theologe aus Chicago, Professor Vítor Westhelle innehat. Unterstützt und mitorganisiert wurde die hochkarätig besetzte Veranstaltungen von einem interdisziplinären Team von Professoren der Faculdades EST sowie der Universidade Federal de Juiz de Fora: Valério Schaper, Oneide Bobsin, Roberto E. Zwetsch (EST) und Luís H. Drehe und Eduardo Gross (UFJF).

Zu den internationalen Vortragenden gehörten unter anderem Prof. Dr. Else Marie Wiberg Pedersen von der Aarhus Universitet/Dänemark (Disturbances oft he Sacred in Bernard and Luther), Prof. Dr. Mary Philip, Waterloo Lutheran Seminary in Ontario/Canada (Luther’s Unsuspected Partners form Asiat o Latin America), Prof. Dr. Daniel Beros, ISEDET in Buenos Aires/Argentinien, und Dr. Martin Hoffman, Costa Rica und ELKB (Kreuzestheologie und -ethik im Kontext), Prof. Dr. Guillermo Hansen, Luther Seminary St. Paul in Minesota/USA (Luther im Licht zeitgenössischer kognitiver Philosophien) und PD Dr. Claudia Jahnel, Mission EineWelt/Neuendettelsau (Hybridity and the End of Western Reason).

Wer der portugiesischen Sprache mächtig ist, kann den Bericht zur Konferenz auf der Homepage der theologischen Hochschule EST nachlesen: http://www.est.edu.br/noticias/visualiza/fe-e-razao

Dr. Emilio Voigt, Referent für Bildung und Gemeindeaufbau im Kirchenkreis Vale de Itajaí der Evangelischen Kirche lutherischen Bekenntnisses in Brasilien (IECLB), besuchte vom 17. September bis 2. Oktober Mission EineWelt und weitere Einrichtungen der bayerischen Landeskirche.

Der Anlass für die Reise des Brasilianers war die Konferenz „Churches for Planet“ (Kirchen für den Planeten Erde) in Mailand, bei der Kirchen aus elf verschiedenen Ländern und Konfessionen zusammenkamen. Bei der Konferenz wurden die Herausforderungen des Klimawandels und die möglichen Reaktionen der Kirchen dazu diskutiert. Die Veranstaltung fand im Zusammenhang mit der EXPO 2015 statt, die unter dem Thema „Welternährung“ ebenfalls aktuell in Mailand zugegen ist.

Neben der Konferenz besuchte Dr. Emilio Voigt Einrichtungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, unter anderem das Centrum Mission EineWelt, um sich zu kirchlichem Umweltmanagement auszutauschen. Bereits 2012 fand hier diesbezüglich eine Begegnung mit Hans Zeller, dem Lateinamerikareferenten von Mission EineWelt, statt. In dessen Folge wurde ein ökumenischer Arbeitskreis zur Erstellung eines Programms „Grüner Gockel“ im brasilianischen Kontext gebildet.

Der „Grüne Gockel“ ist eine Umweltzertifizierung nach der europäischen EMAS-Verordnung (eco management and audit scheme). Diese wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland für Kirchengemeinden angepasst und deutschlandweit bereits in über 500 Kirchengemeinden und Einrichtungen, auch bei Mission EineWelt, eingeführt. Der „Grüne Gockel“ berücksichtigt kirchliche Rahmenbedingungen mit Hilfe von ehrenamtlichen kirchlichen Umweltauditoren sowie landeskirchlichen Geschäftsstellen zur Unterstützung der Gemeinden und Einrichtungen. Die Umweltzertifizierung ist ein Beitrag zu einer schöpfungsgerechteren Zukunft und ein Schritt zu einer Kirche mit Zukunft. Denn: Die Bewahrung der Schöpfung ist eine zentrale Aufgabe der Kirche. Umweltmanagement stellt einen systematischen Weg dar, dieser Verantwortung gerecht zu werden und Umwelthandeln in kirchlichen Strukturen und Arbeitsabläufen zu verankern.

Der Besuch des Brasilianers in Neuendettelsau diente der Abstimmung und Weiterarbeit im Rahmen des Arbeitskreises zur Erstellung eines solchen Umweltprogramms für die IECLB. Während seines Aufenthalts konnte Hans Zeller Emilio Voigt zu seiner Arbeit interviewen.

[dt_divider style=“thin“ /]

H. Zeller: Dr. Emilio Voigt, Sie sind Bildungsreferent in dem Kirchenkreis Vale de Itajaí. Wie schaut Ihr Arbeitsalltag aus?

E. Voigt: Wir bieten Kurse zu Themen aus dem Alten und Neuen Testament, Trauer- und Sterbebegleitung, zur lutherischen Identität, für die Kirchenvorstandsarbeit und für die missionarische Planung in den Kirchengemeinden an. Für diese Kurse werde ich als Referent angefragt und gestalte die Inhalte.

H. Zeller: Und was hat Sie nun zu dem ökologischen Thema gebracht?

E. Voigt: 2011 war das Jahresthema der brasilianischen Kirche „Die Bewahrung der Schöpfung!“ Im Jahr 2012 gab es eine Begegnung mit Hans Zeller und in der Folge haben wir einen ökumenischen Arbeitskreis zur Erstellung eines Programms „Grüner Gockel“ im brasilianischen Kontext mit der Unterstützung des Umweltreferenten Dr. Wolfgang Schürger gebildet.

H. Zeller: Was sind die Aktivitäten des Arbeitskreises?

E. Voigt: In den Kirchengemeinden arbeiten wir theologisch zu dem Thema, um ein biblische Grundlage zu haben. Im Anschluss schauen wir uns die Umweltprobleme in Brasilien in den Bereichen der Energie, Wasser und Abfalltrennung an. Daraus ergibt sich ein Konzept für Aktivitäten in der Kirchengemeinde. Das Programm eröffnet Möglichkeiten, damit die speziellen Eigenheiten, in der jede Kirchengemeinde lebt, auch berücksichtigt werden können.

H. Zeller: Durch Ihre Bildungsarbeit kommen Sie mit vielen Kirchengemeinden zusammen. Was sind momentan die Themen in Ihrer Synode?

E. Voigt: In Brasilien stehen wir vor großen Herausforderungen im Bereich der Ökologie. Zum Glück gibt es eine lebendige Jugendarbeit in der Kirche, die für die ökologischen Themen sehr offen ist. Darüber hinaus beschäftigt uns sehr, dass die Evangelische Kirche in Brasilien (IECLB) nicht wächst. Die Mitgliederzahl nimmt nicht ab, aber wächst auch nicht. Die Ursachen sehen wir darin, dass unsere Städte immer größer werden und wir suchen deshalb nach Konzepten für die kirchliche Arbeit in den Städten.

H. Zeller: Haben Sie schon Ideen, mit denen Sie dieser Herausforderung begegnen wollen?

E. Voigt: In der Vergangenheit haben wir die Situation analysiert. Wir wissen, dass wir etwas tun müssen, aber wir haben keine fertigen Antworten. Es betrifft sowohl den Kirchenaufbau als auch die Durchführung der verschiedenen Arbeitsfelder.

Ein Teilbereich, der uns im Moment sehr stark beschäftigt, ist die Kommunikation. Es stellt sich auf der einen Seite die Frage, welche Medien benutzen wir für die Verkündigung des Evangeliums und für die Information über unsere Arbeit als Kirche. Andererseits sehen wir, dass sich die Gesellschaft gewandelt hat. Die brasilianische Gesellschaft ist keine Gesellschaft des Wortes, sondern der Bilder. Das heißt: Die Botschaft der Bilder scheint stärker zu sein als das gesprochene oder geschriebene Wort. Genau an dieser Stelle müssen wir uns als Kirche des Wortes der großen Herausforderung stellen, einerseits die Identität zu behalten und andererseits diese neue Sprache zu benutzen. Viele soziologische Untersuchungen weisen auf das Phänomen hin, dass wir einen Wandel in der Kommunikation haben und von dem geschriebenen Wort weg zur Bildersprache kommen.

Dafür gibt es auch ein Beispiel in Europa, das aber die ganze Welt bewegt hat. Es handelt sich um den kleinen syrischen Jungen, der tot am Strand des Mittelmeeres aufgefunden wurde. Alle Kommentare zu dem Flüchtlingsproblem haben nicht die Wirkung gehabt, wie dieses Bild, das in Zeitungen und in den sozialen Netzwerken auf der ganzen Welt gezeigt wurde. Als Kirche nehmen wir dieses Phänomen wahr und wollen darauf reagieren, indem wir die Verkündigung des Evangeliums nicht nur im Gottesdienst, sondern in den verschiedensten Gruppen und sozialen Netzwerken beheimatet sehen.

H. Zeller: Sie waren während Ihres Aufenthalts in Bayern in Kirchengemeinden, Schulen und Gruppen unterwegs. Welcher Eindruck ist bei Ihnen davon geblieben?

E. Voigt: Ich habe in Bayern sehr interessierte Menschen angetroffen und fühlte mich als Vertreter der Partnerkirche der Evang.-Luth. Kirche in Bayern hervorragend aufgenommen.

H. Zeller: Was sind Ihre Wünsche für die Partnerschaft zwischen den beiden Kirchen?

E. Voigt: Durch den Glauben sind wir verbunden. Interessant finde ich, dass wir in verschiedenen Themen kooperieren können. In diesem Zusammenhang ist für uns sehr wichtig, dass wir zu dem Thema „Grüner Gockel“ auch weiterhin zusammenarbeiten.

[dt_divider style=“thin“ /]

Dr. Emilio Voigt promovierte von 1999 bis 2004 an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau und absolvierte anschließend die Ausbildung als Experte für neue Lerntechnologien.

 

Gemeinsames Wort der Erzbischöfin der Kirche von Schweden und des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) zur aktuellen Flüchtlingskrise

„Für die Frage, ob wir es schaffen, mit der großen Zahl von Flüchtlingen human umzugehen, ist entscheidend, ob Europa in dieser schwierigen Situation jetzt wirklich als Ganzes zu seinen Werten steht. Weil viele in der Debatte über die geistigen Grundlagen Europas sich auf das Prädikat »christlich« berufen, ist es wichtig, dass die Kirchen Europas sich zu Wort melden.“ So lautet eine Meldung des Bayerischen Landesbischofs und Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung einer Erklärung zur aktuellen Flüchtlingspolitik.

Zusammen mit der Erzbischöfin der Kirche von Schweden, Antje Jackelén, veröffentlichte Bedford-Strohm wenige Tage vor dem europäischen Sondergipfel zur Flüchtlingspolitik in Brüssel eine gemeinsame Erklärung, in der eine dringende und ernsthafte Einigung auf eine effektive europäische Flüchtlingspolitik gefordert wird. „Zäune aufzurichten, um den eigenen Wohlstand vor der Not der anderen zu schützen, kann für ein Europa, das sich auf christliche Grundorientierungen beruft, kein Weg sein.“ Vielmehr seien Solidarität und gemeinsame Verantwortung Grundlagen der EU. „Diese Prinzipien gelten nicht nur, wenn es um Wirtschaft und Finanzen geht, sondern auch und besonders, wenn es um Menschen geht.“ Abgrenzung und Abschottung widersprächen den christlichen Werten. „Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit dürfen in dieser humanitären Katastrophe auf unserem Kontinent nicht infrage stehen“, heißt es in der Erklärung.

Antje Jackelén ist seit Juni 2014 Erzbischöfin der Schwedischen Kirche. Zuvor war sie von 2007 bis 2014 lutherische Bischöfin von Lund. Schweden und Deutschland gehören in der EU zu den wichtigsten Aufnahmeländern von Flüchtlingen.

Zur aktuellen Situation der Flüchtlinge gaben überdies wenige Tage zuvor auch sämtliche Leitenden Geistlichen der evangelischen Landeskirchen Deutschlands eine gemeinsame Erklärung heraus. Diese soll „inmitten intensiver Debatten einen Beitrag zur Orientierung schaffen“, so Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Flüchtlinge willkommen zu heißen und aufzunehmen ist ein Gebot der Humanität und ein Gebot christlicher Verantwortung. Mit dieser Botschaft wenden sich die Vertreter der Landeskirchen an die deutsche und europäische Öffentlichkeit. „Unsere Gesellschaft steht vor einer großen Herausforderung, aber auch unsere Kräfte sind groß“, heißt es in dem veröffentlichten Papier. „Wir sind dankbar für die vielfältige Hilfsbereitschaft!“[vc_empty_space height=“10″][vc_row][vc_column width=“2/3″][vc_video link=“https://www.youtube.com/watch?v=zoG4xMG95RQ“][vc_empty_space height=“10″][vc_column_text]Kurzfilm über die Unterzeichnung der gemeinsamen Erklärung der Leitenden Geistlichen der evangelischen Landeskirchen Deutschlands © EKD
[/vc_column_text][vc_empty_space height=“10″][/vc_column][vc_column width=“1/3″][vc_column_text]Die Leitenden Geistlichen unterstreichen die kirchliche Forderung nach legalen Zugangswegen nach Europa und rufen dazu auf, Fluchtursachen zu bekämpfen: Klimaveränderungen, Kriege, Verfolgung und extreme Armut seien Folge globaler Handelsbeziehungen, Waffenlieferungen und eines Lebensstils, der die Ressourcen der Erde verbraucht. „Eine Umkehr von diesen ungerechten Verhältnissen ist an der Zeit“, heißt es in dem Papier.

Die Erklärung der 20 Leitenden Geistlichen ist die erste ihrer Art in der Geschichte der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).[/vc_column_text][vc_empty_space height=“10″][/vc_column][/vc_row][vc_row][vc_column][vc_column_text]Als Centrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern setzt sich Mission EineWelt für die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge und Migranten sowie für die Ausrichtung der Asyl- und Migrationspolitik an den Menschenrechten ein. Im Rahmen des Themenjahres „Flucht und Migration“ bietet Mission EineWelt zudem weitere Informationsmaterialien und eine Gottesdienstbroschüre zur freien Verwendung im Unterricht oder für die Gemeindearbeit an.

Die offiziellen Erklärungen:

[/vc_column_text][/vc_column][/vc_row]

Amirul Haque Amin heißt der diesjährige Träger des elften Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis. Der Menschenrechtler aus Bangladesch wurde für seinen Kampf um bessere Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ausgezeichnet. Nürnberger Bürger und engagierte Gruppen solidarisierten sich bei der diesjährigen Friedenstafel mit dem Preisträger. Auch Mission EineWelt und die Pazifik Informationsstelle waren als Mitwirkende vertreten.

Während viele Nürnberger das milde Wetter gestern für eine Shopping-Tour nutzten, um günstige Herbstkleidung beim verkaufsoffenen Sonntag zu ergattern, fand nur ein paar Gehminuten entfernt im Nürnberger Opernhaus die Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises statt. Seit 20 Jahren lenkt dieser Preis die Aufmerksamkeit auf Personen, die sich für den Schutz der Menschenrechte einsetzen und sich damit häufig auch Anfeindungen und Angriffen aussetzen.

In diesem Jahr erhielt Amirul Haque Amin die Auszeichnung für sein Engagement als Mitbegründer und Präsident der „National Garment Workers Federation“ (Nationalen Gewerkschaft der Textilarbeiter, kurz: NGWF). Seit 30 Jahren setzt sich der Gewerkschaftschef aus Bangladesch für die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter in den Textilfabriken ein und kämpft unerschrocken gegen Hungerlöhne, Sicherheitsrisiken und die Entrechtung der 3,6 Millionen Menschen, die in der Hauptexportbranche des Landes beschäftigt sind. Unter seiner Ägide gelang es der Gewerkschaft, die Vernetzung und damit den Einfluss zum Wohl der Beschäftigten landesweit und international auszubauen.

Wie schlimm die Lage vielerorts in Bangladesch ist, rückte besonders 2013 ins öffentliche Bewusstsein. In diesem Jahr stürzte in Dhaka das Rana Plaza-Gebäude ein. Mehr als 1.000 Beschäftigte starben, über 2.000 wurden verletzt. Nach der Katastrophe gab es zwar viele Reformversprechen, doch Menschenrechtsverteidiger wie Amirul Haque Amin beklagen, dass noch immer gravierende Missstände in den Fabriken herrschen.

Mit einem gesetzlichen Mindestlohn von 50 Euro im Monat liegt Bangladesch beispielsweise noch deutlich unter dem Lohnniveau von Vietnam, Kambodscha, China oder Indien. Der Preisdruck, der durch westliche Modeketten ausgelöst wird, führt bei den Beschäftigten zu ausbeuterischen Arbeits- und Lebensbedingungen. Wenn jene Modeketten zum gesetzlichen Mindestlohn jeder Näherin nur jeweils 50 Euro im Monat bezahlen würden, würde sich das einzelne Produkt wie Jeans oder Bluse gerade einmal um 11 bis 12 Cent verteuern. Verbraucher im Westen, auch die Schnäppchenjäger beim verkaufsoffenen Sonntag in Nürnberg, würden dies kaum spüren. Doch die Lebenssituation der mehrheitlich weiblichen Arbeiter in Bangladesch würde sich damit erheblich verbessern.

Mit der Auszeichnung von Amin hat die internationale Jury erstmals die sozialen und wirtschaftlichen Menschenrechte in den Blick genommen. Das Votum ist ein Aufruf an die gesamte Bekleidungsindustrie, wirtschaftsethische Prinzipien in allen Gliedern der Produktionskette einzuhalten. Globalisierter und freier Handel ohne die Einhaltung sozialer Standards widerspricht grundlegenden Menschenrechten. Zusätzlich will die Jury damit an das Verbrauchergewissen appellieren und für verantwortungsvollen Konsum sensibilisieren.

Eine Gelegenheit zum Kennenlernen des Preisträgers bot sich für die Öffentlichkeit im Anschluss an die Preisverleihung. Bei der Friedenstafel, einem Bürgerfest rund um den Kornmarkt, kamen nach der festlichen Zeremonie die Ehrengäste aus aller Welt mit den Bürgern der Stadt an einer langen Tafel, bestehend aus über dreihundert Tischen, zusammen. Rund 3.500 Personen, darunter Mitarbeitende von Mission EineWelt und von anderen Nürnberger Menschenrechtsorganisationen, setzten so ein Zeichen des Friedens, der Achtung der Menschenrechte und der Solidarität für das mutige Engagement des Preisträgers.

Mission EineWelt engagiert sich seit langem für den fairen Handel und menschenwürdige Arbeitsbedingungen weltweit. Als Mitglied der „Kampagne für saubere Kleidung“ fordert das Partnerschaftscentrum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Bekleidungsindustrie und die Einhaltung sozialer Mindeststandards. Entsprechende Produktions- und Handelsunternehmen sollen einen Verhaltenskodex unterzeichnen und umsetzen. Die wichtige Arbeit von Menschenrechtsverteidigern, wie die von Amirul Haque Amin, soll so auch international unterstützt und gefördert werden.

Im Rahmen der Friedenstafel war Mission EineWelt gemeinsam mit Nürnberger Weltläden und der Textilkünstlerin Heidi Drahota mit einem Informationsstand, einen „Tatort des unfairen Handels“ sowie eine „Nähstation“ zum Mitmachen vertreten. Direkt vor Ort wurde damit zum Thema „Faire Produktion“ informiert und aktiv auf Menschenrechtsverletzungen bei der Herstellung von Textilien hingewiesen.

Mit diesem Rahmenprogramm um die Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises an Amirul Haque Amin bot sich so für sämtliche Bürger die Gelegenheit, am letzten Sonntag im September in Nürnberg nicht nur einzukaufen, sondern auch einen informativen wie unterhaltsamen Nachmittag zu erleben. Und selbst der eine oder andere zufällig vorbeischlendernde Passant, der auf der Suche nach neuen Modetrends und günstiger Kleidung in Nürnbergs Innenstadt unterwegs war, konnte so für die Missstände in der Textilindustrie sensibilisiert werden.

Pressekonferenz am 30. September in der Straße der Menschenrechte / DGB-Haus in Nürnberg

Am Samstag, 10. Oktober 2015, findet in Berlin eine bundesweite Großdemonstration gegen das geplante Freihandelsabkommen TTIP zwischen Europäischer Union (EU) und den Vereinigten Staaten von Amerika statt. Mehr als 30 Organisationen fordern dabei nicht nur einen Stopp der Verhandlungen zu TTIP, sondern auch eine Nicht-Ratifizierung des Freihandelsabkommens CETA zwischen EU und Kanada.

Als Mobilisierungsmaßnahme findet aus diesem Anlass am 30. September 2015 um 11.00 Uhr eine Pressekonferenz statt. Beginnen wird diese in der Straße der Menschenrechte mit einer fototauglichen Plakataktion, anschließend gibt es Gelegenheit zum Gespräch im daneben liegenden DGB-Haus in Nürnberg (Am Kornmarkt 5-7). Der TTIP-Ratschlag Nürnberg (vertreten durch Mission EineWelt, BUND, DGB, Sozialforum Nürnberg, attac Nürnberg, Bündis 90/Die Grünen u.a.) wird erklären, warum er gegen die geplanten Freihandelsabkommen TTIP, CETA, TiSA & Co sind und zur Demo aufrufen.

„TTIP und andere Freihandelsabkommen wie CETA, TiSA & Co werden die Schere zwischen Arm und Reich weltweit nur verschärfen, Konzerne erhalten mehr Macht und Einfluss auf die Gesetzgeber – mit fatalen Folgen für Kleinbauern vor allem in den armen Ländern des Südens, für kleine und mittelständische Unternehmen sowie Umwelt- und Sozialstandards. TTIP ist genau das Gegenteil von dem, was wir angesichts von Klimawandel, Ressourcenverknappung und Armutsbekämpfung dringend brauchen: einen multilateralen fairen und nachhaltigen Handelsvertrag, der ökologische und soziale Standards weltweit festschreibt“, so Pfarrerin Gisela Voltz, Referentin für entwicklungspolitische Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit beim evangelischen Partnerschafts-centrum Mission EineWelt.

Das Bündnis, das zur Großdemo in Berlin aufruft, reicht von der globalisierungskritischen Organisation Attac und der Bürgerbewegung Campact über den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB), den Paritätischen Wohlfahrtsverband bis zur entwicklungspolitischen Organisation Brot für die Welt und allen großen Natur- und Umweltverbänden von BUND und NABU bis Greenpeace und WWF.

„TTIP ist auch ein Versuch, dem Welthandel die Regeln der reichen Industriestaaten aufzudrücken. Ärmere Länder haben keine Chance, ihre Interessen geltend zu machen. TTIP setzt Standards – aber nicht für Menschenrechte, Arbeits- und Umwelt-Standards, sondern zur Absicherung der Wettbewerbsvorteile von EU und USA“, so Cornelia Füllkrug-Weitzel, die Präsidentin von Brot für die Welt.

Weil die geplanten Abkommen wie TTIP spürbare Nachteile für ärmere Länder haben werden, zu denen auch viele Partnerkirchen der bayerischen evangelischen Landeskirche gehören, ruft Mission EineWelt zur Teilnahme an der bundesweiten Demo in Berlin auf.

Der DGB und die Grünen stellen Busse für die Fahrt zur Demo zur Verfügung.Infos unter http://mittelfranken.dgb.de/ bzw. http://gruene-nbg.de/.
Des Weiteren fährt ein Sonderzug nach Berlin (Info unter https://ttip-sonderzug.de/anreise/zugfahrkarten/).

Auch bei der Nürnberger Friedenstafel am 27.9. werden die verschiedenen Gruppen und Organisationen des Nürnberger TTIP-Ratschlags die Bevölkerung auf die Demo aufmerksam machen: Vertreterinnen und Vertreter des TTIP-Ratschlags werden an den Tischen „TTIP stoppen!“ Aufsteller verteilen und mit den Menschen zu TTIP ins Gespräch kommen.

Weitere Infos bei:

Gisela Voltz
Tel. 0911-36672-0

Weitere Infos zur Demo: www.ttip-demo.de

Mission EineWelt engagiert sich mit seinem Schwerpunktthema „Flucht und Migration“ und bietet Veranstaltungen und Fortbildungen zum interkulturellen Leben und Lernen

Seit langer Zeit vergeht kaum ein Tag, kaum eine Stunde, in der man nicht über Flüchtlinge bzw. Migration und Integration in Deutschland und weltweit spricht. Menschen bewegen sich von Ort zu Ort aus unterschiedlichen Gründen. Sie bringen mit sich auch ihre Kulturen in die Fremde und lernen dort wiederum Menschen anderer Kulturen kennen. Diese interkulturelle Begegnung bzw. dieses interkulturelle Zusammenleben bereichert vielfältig.

Die diesjährige bundesweite Interkulturelle Woche, die am 27. September in Mainz durch den bayerischen Landesbischof und EKD-Ratsvorsitzenden Heinrich Bedford-Strohm eröffnet wird, greift dies auch in ihrem Motto „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“ auf. Seit 40 Jahren fördert die ökumenisch getragene Aktion das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Kultur in Deutschland. Dabei beschränkt sich das Themenspektrum auch in diesem Jahr nicht nur auf die aktuelle Flüchtlingssituation. In der Online-Datenbank unter www.interkulturellewoche.de lassen sich Veranstaltungen in der eigenen Region finden. Das kostenlose Materialheft bietet zusätzlich Hintergrundinformationen und Praxisanregungen für eigene Gottesdienste und Aktionen.

Mission EineWelt als Centrum für Partnerschaft, Entwicklung und Mission der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern bietet über dieses offizielle Angebot hinaus ganzjährig Veranstaltungen und Informationen zum interkulturellen Leben und interreligiösen Lernen an. Das Referat „Mission Interkulturell“ ist Ansprechpartner zu diesen Themen sowie für die Arbeit mit evangelischen Gemeinden und Christen unterschiedlicher Sprache und Herkunft.

„Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.“ So lautet die diesjährige Jahreslosung aus Römer 15,7. So ist „Vielfalt. Das Beste gegen Einfalt“. Mit dem Schwerpunktthema „Flucht und Migration“ setzt sich Mission EineWelt zudem für die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge und Migranten sowie für die Ausrichtung der Asyl- und Migrationspolitik an den Menschenrechten ein. Informationsmaterial und eine Gottesdienstbroschüre dazu sind ebenfalls im Centrum erhältlich.

In einer Mitgliederversammlung wählten 48 Delegierte den Direktor von Mission EineWelt, Hanns Hoerschelmann, am heutigen Donnerstag in das 15-köpfige Leitungsgremium des Evangelischen Missionswerks in Deutschland (EMW). Neben ihm wurde auch der Vorsitzende des Kuratoriums von Mission EineWelt, Prof. Dr. Andreas Nehring, in den Vorstand des EMW gewählt.

Das Evangelische Missionswerk in Deutschland (EMW) ist der Dach- und Fachverband evangelischer Kirchen, evangelischer Freikirchen und regionaler Missionswerke sowie einzelner missionarischer Verbände und Einrichtungen für die ökumenische, missionarische und entwicklungsbezogene Zusammenarbeit mit Christen und Kirchen in Übersee und für ökumenische Bewusstseinsbildung in Deutschland.

Seine Mitglieder sind evangelische Missionswerke, missionarische Verbände sowie Freikirchen und die Evangelische Kirche in Deutschland. Das EMW pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu Kirchen in Übersee; berät und fördert Projekte ökumenischer Partner; verantwortet bestimmte Bereiche kirchlicher Entwicklungszusammenarbeit und vermittelt Erfahrungen von Christinnen und Christen in unsere Kirchen.