Bolivien: Kirchenkonferenz der lutherischen Kirchen in Lateinamerika – Ein Bericht von Lateinamerikareferent Hans Zeller

Auf 4000 Meter über dem Meeresspiegel komme ich in El Alto in Bolivien an. Es ist 6 Uhr morgens. Im Sonnenaufgang sehe ich die unverputzten Häuser aus roten Backsteinen. Ein kalter Wind lässt die Leute, die aus wärmeren Regionen kommen, leicht frösteln. An schnelles Laufen ist nicht zu denken, denn sofort bleibt die Luft weg. So geht es mit einem Kleinbus durch die Millionenstadt El Alto, die in den letzten 30 Jahren entstand, in Richtung La Paz, der Hauptstadt Boliviens.

Dicht drängen sich hunderte Kleinbusse auf den schmalen Straßen. Tausende Menschen sind auf dem Weg zur Arbeit. Deshalb kommt der Kleinbus nur langsam voran. Von links und rechts drängen sich die Autos auf die Straße in Richtung Hauptstadt. Ein atemberaubender Blick auf La Paz in den Morgenstunden entlohnt für das geduldige Vorankommen in dem Kleinbus.

Insgesamt 17 kirchenleitende Verantwortliche aus 17 lateinamerikanischen lutherischen Kirchen haben die Strapazen nach Ostern auf sich genommen, zur lutherischen Konferenz der Kirchenleitungen nach La Paz zu kommen. Der argentinische Koordinator der Konferenz, Gustavo Gomez, ging in seiner Predigt zu Beginn der Konferenz auf das Thema ein, das die lateinamerikanischen Kirchen bewegt: „Der Konsum bestimmt das Leben der Menschen Lateinamerikas. Wir werden geboren, um zu kaufen“, betont er. „Häufig werden Frauen, Kinder und nicht zuletzt die Schöpfung Gottes ausgebeutet, um den Markt am Laufen zu halten und den Gewinn für einige Wenige zu steigern.“ Mit Verweis auf das 2. Kapitel des Philipperbriefs betonte er: „Die Würde des Menschen darf nicht verkauft werden. Als lutherische Kirchen in Lateinamerika haben wir die Aufgabe, darauf hinzuweisen, wo Frauen- oder Kinderrechte missachtet werden und die Schöpfung Gottes ausgebeutet wird.“

Einmal im Jahr kommen die leitenden Kirchenpräsiden, Bischöfinnen und Bischöfe Lateinamerikas zusammen, um ihre gemeinsame Kirchenpolitik zu besprechen. Organisiert wird das Treffen von Pfarrerin Dr. Patricia Cuyatti, die als Lateinamerikareferentin des Lutherischen Weltbundes die Verbindungen zwischen den Kirchen herstellt. Trotz der dünnen Luft in La Paz arbeiteten die Konferenzteilnehmer intensiv an den Themen Minderheitssituation der lutherischen Kirchen, Ausbeutung der natürlichen Ressourcen, Unterdrückung der Frauen, mangelnde Bildungschancen und unzulängliche Gesundheitsversorgung für die ärmeren Menschen, Auswirkungen des Klimawandels auf die ländlichen Regionen, Migration durch die schlechten wirtschaftlichen Bedingungen.

In den meisten Ländern sind die lutherischen Kirchen in der Minderheit. So bekennt der Kirchenpräsident der lutherischen Kirche in Brasilien, Dr. Nestor Friedrich, in seinem Begrüßungsstatement: „Wir sind zwar die größte lutherische Kirche Lateinamerikas, aber in Brasilien sind wir eine Minderheit. Trotz dieser Tatsache haben wir aber einen großen Einfluss in der Gesellschaft.“ Auf die Frage, warum dies so sei, stellt er das Selbstverständnis seiner Kirche dar. „Wir mischen uns in die Gesellschaft ein. Dadurch sind wir in der Öffentlichkeit präsent und unsere Stimme wird gehört. Häufig geben wir denjenigen eine Stimme, die keine Stimme haben, und stehen denen bei, die in der Gesellschaft nicht gehört werden.“ Dazu sei es aber notwendig, „dass die Kirche sich um diejenigen kümmert, die tagtäglich die Stimme im Namen Gottes für die Stimmlosen erheben“, fährt der Kirchenpräsident fort.

In verschiedenen Gruppen diskutieren dann die Konferenzteilnehmer die verschiedenen Themen, die in den Kirchen anstehen. Eine Gruppe tauscht sich über die Aufgaben der Diakonie aus. Trotz der geringen finanziellen Mittel will man nicht nur für die eigenen Mitglieder da sein, sondern Veränderungen in der Gesellschaft bewirken. Ein Beispiel ist das Kinderprojekt El Getsemani in der Großstadt El Alto. 500 Kinder kommen tagtäglich zusammen und lernen nicht nur für die Schule, sondern werden auf einen christlichen Lebensstil in der Gesellschaft vorbereitet. „Unseren christlichen Glauben und das Geradestehen für die Würde des Menschen steht nicht zum Verkauf an“, betont Victoria Cortez, Bischöfin der lutherischen Kirche in Nicaragua. Sie stellt den integralen Pfarrdienst vor. In ihrer Kirche „Glaube und Hoffnung“ sind Diakonie und Gottesdienst eng miteinander verknüpft. „Die Pfarrerinnen und Pfarrer halten die Gottesdienste, sind aber auch in den diakonischen Projekten vertreten. Zum Beispiel, indem sie sich darum kümmern, dass sich die Menschen in den Trockenzonen zusammenschließen und gemeinsam Brunnen bohren, um mit so genannter Tröpfchenberegnung in der fünfmonatigen Trockenzeit wenigsten das Nötigste zum Essen ernten zu können,“ hebt sie in ihrem Vortrag über das Konzept des integralen Pfarrdienstes hervor.

Laut Cuyatti besteht in den lateinamerikanischen Kirchen vor allem das Ziel, dass die Kirchen ihre lutherische Identität in ihrem Umfeld herausfinden und selbständig in ihrem Kirchenaufbau und in ihren finanziellen Verpflichtungen werden. Dabei schaut die lutherische Kirche Boliviens, die sehr stark in der indigenen Bevölkerung verwurzelt ist, anders aus als die brasilianische, die stärker von europäischen Einflüssen geprägt ist. Wichtig ist aber allen, dass das Ehrenamt gestärkt und die Fürsorge für die hauptamtlichen Mitarbeitenden nicht vernachlässigt wird. „Nur wenn Haupt- und Ehrenamtliche in einem guten Team zusammenarbeiten, werden wir auch in der Gesellschaft wahrgenommen“, meint Nestor Friedrich.

Mit großem Respekt schauen alle Kirchen auf die evangelische Kirche in Deutschland und freuen sich auf das Reformationsjubiläum 2017. Für sie ist sie die Mutter der Reformation, Wegbereiterin für eine Freiheit in Verantwortung, einem Geist, der die sozialen Gegensätze und die ausbeuterische Haltung der Regierenden in den Ländern überwinden hilft, nach dem Motto: „Frei durch die Gnade Gottes, um dem Nächsten zur Seite stehen zu können.“

Rückblick auf das Fest der Demokratie und Befreiung in der Frankenmetropole

Am gestrigen Montag (20. April) fand in Nürnberg ein Straßenfest unter dem Motto „Nürnberg ist bunt – Fest der Demokratie und Befreiung“ statt. Mission EineWelt und die Pazifik Informationsstelle nahmen an dem Fest teil.

Ein Bündnis aus 28 Initiativen, Verbänden und Parteien hatte sich zusammengefunden, um den Jahrestag von Nürnbergs erstem Tag in Frieden 1945 zu feiern. Der 20. April 2015 war der 70. Jahrestag der Befreiung Nürnbergs vom Nazi-Terror. Statements von sechs Nürnberger Widerstandskämpfern und einem Zwangsarbeiter begleiteten das Straßenfest, das um 14.30 Uhr begann. Eine Vielzahl von Verbänden, Vereinen und Parteien waren mit zwölf geschmückten Ständen vertreten.

Am Ende des Festes stand eine Kundgebung, bei der Bürgermeister Vogel dazu aufrief, die Chancen und Herausforderungen kultureller Vielfalt zu verstehen, zu respektieren und Vorurteile zu bedenken. „ Dies trägt zur Verbesserung des Zusammenlebens in der vielfältigen Stadtgesellschaft bei und stärkt eine Anerkennungs- und Willkommenskultur gerade auch für neu nach Nürnberg zuziehende Menschen“, so Bürgermeister Vogel.

Hauptveranstalter der Aktion waren die Offene Kirche St. Klara, die Katholische Hochschulgemeinde (KHG) und der Arbeitskreis gegen Rechts der SPD Nürnberg.

Das Archiv der Neuendettelsauer Mission ist nun im Landeskirchlichen Archiv in Nürnberg

Wer sich für die Geschichte der Neuendettelsauer Mission interessiert und dabei auf Archivbestände zurückgreifen will, muss sich künftig an das Landeskirchliche Archiv in Nürnberg wenden. Am 13. April sind das gesamte Schriftgut-Archiv, die Fotobestände, Filme, Diaserien und Tonaufnahmen in die Veilhofstraße 8 nach Nürnberg transportiert worden, wo sie voraussichtlich ab 1. Juni wieder zugänglich sein werden.

In jahrelanger Kleinarbeit hat Brigitte Hagelauer, die Archivarin von Mission EineWelt, das Schriftgut erschlossen und in einem so genannten Findbuch erfasst. Rund 180 Meter an Ordnern, in denen die 190jährige Geschichte der Neuendettelsauer Mission seit 1824 dokumentiert ist, wurden so aufbereitet. Gleichzeitig wurde ein Großteil der Bildbestände, von handkolorierten Glasbildern über Dias bis zu Schwarz-weiß-Fotos, digital erfasst. Die Filme, Diaserien und Tondokumente, die Einblick in die Arbeit der kirchlichen Einrichtung vor allem in den Übersee-Partnerkirchen geben, müssen noch erschlossen werden. Sie sind aber nun auch ins Nürnberger Archiv der Landeskirche transportiert worden.

Ökumenische Werke bieten Andachtsmaterial zum G7-Gipfel an

Im Juni 2015 treffen sich die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen im bayerischen Elmau. Eine Initiative aus ökumenischen Einrichtungen hat aus diesem Grund Bausteine für eine „Gipfel-Andacht“ erarbeitet. Darin werden politische Erklärungen den Aussagen kirchenamtlicher Dokumente und den Stimmen kirchlicher Partner gegenübergestellt.

Am 7. und 8. Juni 2015 findet auf Schloss Elmau vor malerischer Alpenkulisse der Weltwirtschaftsgipfel statt. Die Staats- und Regierungschefs der sieben größten Industrienationen, abgekürzt G7, treffen sich auf Einladung von Angela Merkel, um über Themen rund um Umwelt und Klimawandel, Außenpolitik oder Finanzfragen zu diskutieren.

Christen blicken in besonderer Weise auf die Armen und Hungernden und auf die Unterdrückten und Ausgegrenzten dieser Welt. Deshalb legen die kirchlichen Missions- und Hilfswerke Mission EineWelt, Brot für die Welt, missio und Misereor Bausteine für eine Gipfel-Andacht vor. Sie sollen dazu ermutigen, in den Gemeinden im Mai bzw. Anfang Juni 2015 im Rahmen von Andachten, Gottesdiensten und ähnlicher Anlässe oder eigens zum Anlass eine Gipfel-Andacht zu feiern. Damit soll aus christlicher Verantwortung für die Welt ein starkes und öffentlichkeitswirksames Zeichen der Solidarität gesetzt werden.

Der Materialversand an alle evangelischen und katholischen Pfarrgemeinden in Bayern fand bereits Ende April 2015 statt. Ab sofort ist das Material auch online auf unserer Website verfügbar:

Ein Studientag am 2. Mai 2015 im Nürnberger Haus Eckstein

Am Samstag, den 2. Mai 2015, veranstaltet Mission EineWelt gemeinsam mit dem Begegnungszentrum Brücke-Köprü im Nürnberger Haus Eckstein einen Studientag zum Thema „Bild – Religion – Kritik“. Politische, kulturelle und religiöse Auseinandersetzungen nehmen, scheinbar begründet mit Karikaturen der französischen Zeitung Charlie Hebdo, eine neue, dramatische Dimension an. Gleichzeitig sind andere Vorgänge Anlass, um über die problematische Wechselbeziehung Bild – Religion – Kritik nachzudenken. Das Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ erinnert zudem innerhalb der Reformationsdekade der EKD daran, dass auch im Zusammenhang mit dem Entstehen des Protestantismus erhebliche Kontroversen rund um bildliche Darstellung und religiöse Vielfalt stattfanden.

Der Studientag geht aktuellen Fragen nach wie: Wie bestimmen große religiöse Traditionen ihr Verhältnis zur bildlichen Darstellung? Wie sollen Freiheit der Religion und Freiheit der Meinungsäußerung gewichtet werden? Welche Chancen oder auch Probleme für das gesellschaftliche Miteinander bieten verschiedene Rechtstraditionen? Thematisch werden sich wichtige Persönlichkeiten wie Dr. Martin Affolderbach, Referent für Islam und Weltreligionen im Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Mahmoud Abushuair, Department Islamisch-Religiöse Studien (DIRS) aus Erlangen, die evangelische Theologin Pearly Walter von der Missionsakademie Hamburg, Dr. Hartmut Frommer, Berufsmäßiger Nürnberger Stadtrat a.D. sowie Georg Escher von der Politikredaktion der Nürnberger Nachrichten einbringen.

Der Studientag beginnt um 9.00 Uhr und endet um 16.00 Uhr.
Anmeldungen richten Sie bitte an

Am 22. April 2015 bei Mission EineWelt in Neuendettelsau

Mission EineWelt zeigt im April den US-amerikanisch/mexikanischen Film „Sin Nombre“. Gewalt gehört zum Alltag von Casper: Als Mitglied der brutalen Gang Mara Salvatrucha führt er ein Leben auf der Überholspur. Als sich die Ereignisse überschlagen und seine Freundin Martha umgebracht wird, trifft Casper eine folgenschwere Entscheidung und flieht aus den Fängen der Gang.

Auch Sayra sehnt sich nach einer besseren Zukunft und kehrt ihrer Heimat den Rücken. Das Schicksal führt sie mit Casper in dem Moment zusammen, in dem er sich entscheidet, Sayra zu retten und dafür sein eigenes Leben zu riskieren. Gemeinsam stürzen sich die beiden in ein gefährliches Abenteuer. Mutig steht Sayra Casper auf der Flucht vor der Mara zur Seite, während sie durch die mexikanische Landschaft der Hoffnung auf ein neues Leben entgegenfahren.

Der Film von Regisseurs Cary Fukunaga behandelt mit drastischen und realitätsnahen Bildern den Alltag mexikanischer Bandenkriminalität. Ins Zentrum der Handlung rücken dabei der junge Mexikaner Casper und die junge Honduranerin Sayra, die sich auf einem Güterzug nach Norden begegnen und gemeinsam ihren Weg in Richtung USA fortsetzen und dabei verfolgt werden.

Der Film ist am Mittwoch, 22. April 2015, um 19.30 Uhr im Otto-Kuhr-Saal (Hauptstraße 2 in Neuendettelsau) zu sehen. Der Eintritt ist frei.

Ursprünglich war einmal geplant, ein Hörbuch mit interessanten Texten zur Landkampagne „muttererde – vaterland – menschenskinder“ von Mission EineWelt zu produzieren. Weil das aus verschiedenen Gründen nicht möglich war, wurden vor einiger Zeit in Zusammenarbeit mit der Agentur comdeluxe (Nürnberg) vier Texte als so genannte Podcasts vertont.

Es handelt sich dabei unter anderem um einen Text vom evangelischen Theologen und Autor Prof. Dr. (em.) Fulbert Steffensky sowie einen Text zum “Verständnis von Land” von Gabriel Kimirei, Pfarrer im Ruhestand der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELCT).

Alle vier professionell gesprochenen Texte finden Sie hier zum Anhören und Herunterladen. Außerdem sind Sie auf unserem Youtube-Kanal zu finden.

Schwester Christine Bohne im Alter von 91 Jahren gestorben

Im Auftrag der Leipziger Mission reiste Schwester Christine Bohne 1959 erstmals als Krankenschwester nach Tansania aus, war bis 1964 im Machame-Hospital tätig und wechselte dann nach Karatu. Von einigen kurzen Aufenthalten in der Heimat Deutschland abgesehen, verbrachte sie ihr weiteres Berufsleben am dortigen Krankenhaus. Karatu, im Norden des ostafrikanischen Landes gelegen, wurde zu ihrer Lebensaufgabe. Mit ihrem Arbeitsbeginn dort war sie sowohl für die pflegerische als auch verwaltungsmäßige Leitung des Krankenhauses verantwortlich und blieb es, bis sie mit ihrer Pensionierung 1987 nach Deutschland zurückkehrte. Für ihre Leistungen erhielt sie 1972 das Bundesverdienstkreuz am Bande.

Am Karfreitag ist Schwester Christine Bohne im Alter von 91 Jahren in Neuendettelsau gestorben. Die Beerdigung findet am Donnerstag, 9. April 2015, um 13.00 Uhr auf dem Diakonie-Friedhof in Neuendettelsau statt.

Dr. Medardo Gomez sieht sich in der Linie von Romero

Vor fast genau 35 Jahren wurde Erzbischof Oscar Romero am 24. März 1980 in San Salvador erschossen. Während er eine Messe feierte, schossen Scharfschützen auf ihn. Sein Eintreten für den Schutz der Unterdrückten und für Gerechtigkeit in Opposition zur damaligen herrschenden Militärdiktatur in El Salvador kostete ihn das Leben. Er stellte sich wie der heutige Bischof der lutherischen Kirche El Salvadors, Dr. Medardo Gomez, auf die Seite der einfachen Bevölkerung. Durch seine Predigten und Hirtenbriefe, die im ganzen Land verbreitet wurden, geriet er in das Visier der Machthaber. Todesdrohungen erschreckten ihn nicht. Er verblieb an der Seite seines Volkes, bis zur letzten Konsequenz.

„In der Erkenntnis, wie wichtig es ist, das Gedenken an die Opfer schwerer und systematischer Menschenrechtsverletzungen zu fördern, und welche Bedeutung dem Recht auf Wahrheit und Gerechtigkeit zukommt, sich gleichzeitig dessen bewusst, wie wichtig es ist, diejenigen zu würdigen, die ihr Leben der Förderung und dem Schutz der Menschenrechte für alle gewidmet haben und die dabei ihr Leben verloren haben“, erklärte die UNO im Jahr 2010 den 24. März zum Internationalen Tag für das Recht auf Wahrheit über schwere Menschenrechtsverletzungen und für die Würde der Opfer.

„Insbesondere in Würdigung der wichtigen und wertvollen Arbeit von Erzbischof Oscar Arnulfo Romero aus El Salvador, der aktiv für die Förderung und den Schutz der Menschenrechte in seinem Land eintrat und dessen Arbeit internationale Beachtung fand, weil er in seinen Botschaften Verletzungen der Menschenrechte der schwächsten Bevölkerungsgruppen anprangerte, in Anerkennung der von Erzbischof Romero vertretenen Werte und seiner Bereitschaft, sich in einem Umfeld bewaffneter Konflikte in den Dienst der Menschheit zu stellen und als Humanist die Menschenrechte zu verteidigen, Leben zu schützen und die Menschenwürde zu fördern, sowie in Anerkennung seiner ständigen Aufrufe zum Dialog und seiner Ablehnung jeder Form von Gewalt zur Vermeidung bewaffneter Auseinandersetzungen, was schließlich zu seinem Tod am 24. März 1980 führte“ (Resolutionen, Seite 456), bat die UNO alle seine Mitgliedstaaten, sowie internationale Organisationen, zivilen Institutionen, nichtstaatliche Organisationen und Privatpersonen den Tag in angemessener Weise zu begehen.

Mission EineWelt schließt am 1. April 2015 sein Archiv und überführt die Bestände

Es ist kein verfrühter Aprilscherz: Mission EineWelt schließt am 1. April 2015 sein Archiv und überführt das gesamte Schriftgut-Archiv, die Fotobestände und AV-Medien ins Landeskirchliche Archiv nach Nürnberg (Veilhofstraße 8). Damit verlassen Archivbestände aus rund 190 Jahren Geschichte seit 1824 den Ursprungsort Neuendettelsau, werden wohltemperiert, nach allen Regeln moderner Archivpflege in Nürnberg aufbewahrt und sind voraussichtlich ab 1. Juni wieder zugänglich. Das Archivgut umfasst Dokumente der Missionsgesellschaft, der Missionsanstalt, des Missionswerkes und des Missions- und Diasporaseminars.

Am 13. und 14. April wird der Umzug über die Bühne gehen (wir werden darüber berichten). Er umfasst etwa 180 Meter Schriftgut sowie eine große Zahl von Ton-, Bild- und Filmdokumenten. Das historische Bildarchiv wurde in den letzten zwei Jahren dazu digitalisiert und umfänglich dokumentiert.

Archiv-Anfragen sowie Anträge auf Reproduktion von Fotomaterial werden ab Sommer in Nürnberg bearbeitet. Die Kontaktadresse ist www.archiv-elkb.de oder Telefon 0911 58 86 9-0. Das Findbuch des Schriftgutes kann auch weiterhin unter http://mission-einewelt.de/besondere-einrichtungen/archiv/ eingesehen werden.